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Slavische Philologie - Archiv

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:<br />

Kritischer Anzeiger.<br />

Dr. Wenzel Vondrak.<br />

Vergleichende slavische Grammatik. I.Band.<br />

Lautlehre und Stammbildungslehre. Göttingen 1906. X + 531.<br />

Eine *) recht schwere Aufgabe hat sich Vondräk gestellt, denn man wird<br />

wohl zugeben, daß bei dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft »das Bedürfnis<br />

nach einer Grammatik, die das <strong>Slavische</strong> mit den anderen und zwar<br />

insbesondere mit den zunächst verwandten indoeuropäischen Sprachen erklärend<br />

zu vergleichen hätte«, wenn auch lebhaft empfunden wird, so doch<br />

nicht allzu leicht befriedigt werden kann. Erstens fehlt es noch sehr an Vorarbeiten<br />

auf dem weiten Gebiete der slavischen <strong>Philologie</strong> (z. B. vermißt man<br />

bisjetzt erschöpfende Darstellungen der Sonderentwicklung der meisten slavischen<br />

Idiome), und zweitens sind die Ansprüche und Forderungen, die an<br />

eine >Vergleichende Grammatik« gestellt werden , keineswegs zu gering.<br />

Dazu ermächtigt uns der gewaltige Aufschwung der Sprachwissenschaft seit<br />

etwa 30 Jahren. Was nun das uns vorliegende Buch betrifft, so bin ich leider<br />

gezwungen, schon im voraus zu sagen, daß es die Lücke, von der oben die<br />

Rede war, nicht ausfüllt. Die Schuld daran tragen zum Teil die äußeren Verhältnisse,<br />

zum Teil trägt sie der Verfasser selbst, da sein Werk der ganzen<br />

Anlage nach für verfehlt zu betrachten ist. Eine ausführliche Begründung<br />

dieses Urteils sollen die nächstfolgenden Zeilen bringen, wobei alles, was unwesentlich<br />

ist, unberührt bleiben muß.<br />

Zu einer längeren Auseinandersetzung gibt Anlaß schon die erste Seite<br />

des Vorworts. Es handelt sich nämlich um folgende Äußerung des Verfassers<br />

»Das <strong>Slavische</strong>, das hier (d. h. in , einer Grammatik, die das <strong>Slavische</strong> mit den<br />

1) Obgleich unsere Zeitschrift bereits eine Besprechung der »vergleichenden<br />

slavischen Grammatik« Prof. Vondräks von Prof. Brückner gebracht hat,<br />

so trägt die Redaktion doch kein Bedenken, einer zweiten, eventuell auch<br />

einer dritten usw. Besprechung des Werkes Raum zu gönnen. Auf diese<br />

Weise kommen verschiedene Gesichtspunkte zur Geltung und die wissenschaftliche<br />

Einsicht kann dabei nur gewinnen. Die vorliegende Besprechung<br />

betont hauptsächlich prinzipielle Fragen der »urslavischen« Grammatik, d. h.<br />

berührt das Verhältnis der slavischen Grammatik, als Einheit gedacht, zu den<br />

verwandten indoeurop. Sprachen, resp. Grammatiken. Es gibt aber auch andere<br />

Gesichtspunkte, die zur Sprache kommen könnten. F. J.

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