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Slavische Philologie - Archiv

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406 Aleksa Ivi6,<br />

fleißige Schüler zu kaufen i). Zugleich beauftragte die Kaiserin den Baron<br />

Andreas Matesen, Feldmarschalleutenant und Kommissär am serbischen<br />

Kirchenkongreß, im Einvernehmen mit dem Bischöfe von Temeschwar<br />

und der Landes-Administration, an der Verbesserung der Schulen im<br />

Banate zu arbeiten. Diesem Befehle, der in Wien am 24. Mai 17 74<br />

gegeben wurde, würden die »Regulaedirectivae« und genaue Instruktionen,<br />

nach welchen sich Matesen in seine Arbeit zu richten hatte, beigegeben<br />

2).<br />

Die verwickelte Schulfrage klärte sich in dieser Zeit immer mehr und<br />

mehr auf.<br />

Die Kaiserin Maria Theresia, noch mehr aber ihr Sohn Joseph,<br />

waren vom aufrichtigen Wunsche durchdrungen, im ganzen Lande und in<br />

allen Schichten des Volkes Aufklärung zu verbreiten. Deswegen wurde<br />

am 1. Mai 1774 der Abt Johann Fellbieger, der schon zu dieser Zeit die<br />

Schulreform in Preußen durchgeführt hatte und in ganz Europa berühmt<br />

war, nach Wien berufen. Fellbieger begann sofort zu arbeiten, machte<br />

den Plan für die Regulierung der Schulen und führte die neue moderne<br />

Lehrmethode ein. In Wien hielt er Vorlesungen, in denen er die Lehrer<br />

und Lehrer-Kandidaten in der neuen Methode unterrichtete.<br />

Schon im Oktober 1774 trat man an die Einführung der Methode<br />

Fellbiegers heran. Von Wien aus wurden nach allen Richtungen diejenigen<br />

Lehrer geschickt, die die Vorlesungen Fellbiegers besucht und bei ihm<br />

die Prüfung gemacht hatten. In dieser Zeit konnte man schon genauer<br />

die Einteilung der Schulverwaltungsbehörden bestimmen. Die Militärschulen<br />

in serbischen Gegenden hatten in jedem Regiment eine besondere<br />

Verwaltungsbehörde und in jeder Militärgrenze eine Schulkommission.<br />

Darnach waren auch die Schulen in das Banater Regiment deutscher<br />

Ansiedler, in die Banater illyrische Militärgrenze, in die Banater rumänische,<br />

in die Banal Militärgrenze, in die Karlstädter und slavonische<br />

eingeteilt. Nach jeder von diesen Militärgrenzen wurde ein Schüler Fellbiegers<br />

als Schuldirektor und einige von ihnenals Triviallehrer entsendet 3).<br />

Zu gleicher Zeit veröffentlichte man die Statuten für die deutschen Schulen<br />

und das Schulbuch (Abcbuch) in deutscher Sprache gedruckt. Nach<br />

der Schulreform von Fellbieger teilte man die Schulen in die Normal-,<br />

Mittel- und Volks-Schulen ein. In jeder Provinz war je eine Normalschule,<br />

Die Mittelschulen wurden in größeren Orten und die Volksschulen in jeder<br />

Pfarre eröffnet.<br />

ij<br />

Fin. Arch. Fase. 32, Nr. 17. ^) Ibid.<br />

3j Hof-Kriegs-<strong>Archiv</strong> 1774, 24—274.

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