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Slavische Philologie - Archiv

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404 Aleksa Iviö,<br />

der Grafen Clary, des Präsidenten der Landes -Administration, dem<br />

Jankovic wegen seiner Reinheit im Privatleben, seiner Besclieidenheit und<br />

Fähigkeiten halber gefiel, wurde er von der Hof- Kammer zum Schulinspektor<br />

ernannt. Als jährlicher Gehalt wurde ihm von der Kammer<br />

600 Gulden und ein Deputat für seine Pferde bestimmt i).<br />

Die Beschlüsse des serbischen Kongresses von 1769 wurden der<br />

illyrischen Hof-Deputation übergeben, die sie am 27. September 17 70<br />

unter dem Titel das »Illyrische Regulament« veröffentlichte. In diesem<br />

Regulament wird an zwei Stellen von den serbischen Schulen gesprochen<br />

und man gab das Versprechen, in einem besonderen Regiüament die Frage,<br />

wiedieserbischen Volks- undanderen Schulen zu reformieren sind, zu lösen.<br />

Die Abfassung dieser Schulstatuten wurde der illyrischen Hof-Deputation<br />

anvertraut, die sich im Laufe 1773 sehr oft mit ihnen befaßte. Es wurden<br />

viele Sitzungen zur Beratung über die Regulierung der serbischen Schulen<br />

abgehalten.<br />

Anfangs debattierte man nur über die Hauptpunkte, die man<br />

regulae directivae nannte.<br />

Aus den Akten dieser Sitzungen ersehen wir,<br />

daß die bisherige deutsche Ausschließlichkeit und die katholische Unduldsamkeit<br />

bedeutend nachgelassen hatten und statt dessen gewahrte man<br />

vernünftigere und gesündere Ansichten der österreichischen Gesetzgeber<br />

dieser Zeit. Die regulae directivae hatten zur Basis die Statuten der<br />

deutschen Schulen und die Berichte der Landes-Administration über den<br />

damaligen Zustand der serbischen Schulen. Wie ein roter Faden durchzieht<br />

die Diskussion dieser Sitzungen<br />

das Bestreben der Deputation, die<br />

serbischen Schulen von der Vormundschaft der Kirche zu befreien und sie<br />

selbständig zu machen.<br />

Anfangs 1774 waren die regulae directivae fertig und die illyrische<br />

Deputation schickte sie an die Hof-Kammer. In ihrer Sitzung vom 9. März<br />

d. J. prüfte die Hof-Kammer diese regulae und bewilligte sie. Zugleich<br />

beschloß sie, daß sich in Temeschwar eine Kommission bilde, deren Vorstand<br />

der Landespräsident sein sollte und in welcher als Mitglieder einige<br />

Administrationsräte, der Schul-Inspektor und ein oder zwei Priester beider<br />

Konfessionen ihren Platz haben würden.<br />

Diese Kommission würde in den<br />

Schulfragen entscheiden. Den Bischöfen und Priestern müsste man es<br />

nahe legen, daß sie kein anderes Recht, ausgenommen dasjenige des<br />

Religionsunterrichtes, in der Schule haben. Ebenfalls wäre es sehr notwendig,<br />

daß man einige Männer,<br />

die serbisch und deutsch können, nach<br />

1) Fin. Arch. Fase. 32, Nr. 12.

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