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Slavische Philologie - Archiv

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Beiträge zur Kulturgeschichte des serbischen Volkes. 403<br />

rieht über die serbischen und rumänischen Schulen und forderte eine Erklärung,<br />

aus welcher Ursache diese Angelegenheit so lange verzögert<br />

wurde 1). Am 18. Juni 1771 endlich kam der verlangte Bericht und die<br />

Hof-Kammer sandte ihn schon am 2 6. Juni zur Prüfung an die Illyrische<br />

Hof-Deputation ^j.<br />

In dieser Zeit nahm die Zahl der Bittgesuche um die Lehrerstellen<br />

immer mehr zu. Der Erzpriester von Cakovo Kamensky, geboren in einer<br />

polnischen Gegend, unweit von Kiew, hatte schon am 30. August 1770 um<br />

die Stelle des Schul-Inspektors gebeten, aber die Hof-Kammer legte diese<br />

Bitte bei Seite, da damals schon Lazarini zum Schul-Inspektor ernannt worden<br />

war ^). Im Jahre 1771 wiederholte Kamensky seine Bitte mehrmals, hervorhebend,<br />

daß er der Sohn adeliger Eltern sei und daß er in seiner Gegend<br />

auch bisher die Schul- Inspektion gehabt habe. Am 23. März wurde ihm<br />

geantwortet, daß solange die Schulfrage nicht geregelt ist, sein Gesuch<br />

in suspenso bleiben müsse *). Als aber Kamensky sein Gesuch wieder im<br />

April d. J. einsandte und als gewisse Dinge an den Tag kamen, die für ihn<br />

nicht gar lobenswert waren, antwortete ihm die Hof-Kammer am 22. Mai,<br />

daß sie seiner Bitte keine Folge leisten könne ^). Außer vielen anderen<br />

bewarb sich zu dieser Zeit um eine Lehrerstelle auch ein gewisser Johann<br />

Cupka, ein ausgedienter gemeiner Soldat. Ihm antwortete die Hof-Kammer,<br />

er möge sich<br />

an die Landes -Administration wenden und sich dort einer<br />

Prüfung unterziehen^). Das Jahr 1772 brachte keine wesentliche Veränderung<br />

in der serbischen Schulfrage. In den Wiener <strong>Archiv</strong>en sind<br />

keine Daten aufbewahrt, die sich im allgemeinen auf diese Frage beziehen<br />

würden.<br />

Anfangs 1773 wurde die Frage des Schul-Inspektors für den Banat<br />

erledigt. Am 6. Februar d. J. verständigte die Hof-Kammer die Landes-<br />

Administration von Temeschwar, daß zum Schul-Inspektor der serbischen<br />

und rumänischen Schulen im Banat Theodor Jankovic, der bisherige<br />

Sekretär des serbischen Bischofs von Temeschwar, ernannt wurde. Von<br />

dieser Zeit an spielt dieser Jankovic eine sehr wichtige Rolle in der<br />

Geschichte der serbischen Schulen. Er ist in Syrmien geboren und<br />

studierte in Wien, wo er die Vorlesungen des Professors Sonnenfels besuchte,<br />

bei welchen er die vorgeschriebenen Prüfungen an der philosophischen<br />

Fakultät der Wiener Universität ablegte. Auf die Empfehlung<br />

1) Ein. Arch. Fase. 32, Nr. 94. 2) i. c. Nr. 112.<br />

3) 1. c. Nr. 52. 4) I. 5) i. c. Nr. 94. c. Nr. 104.<br />

6) 1. C.Nr. 109.<br />

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