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Slavische Philologie - Archiv

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Beiträge zur Kulturgeschichte des serbischen Volkes. 401<br />

aus jener Gegend auftreiben, der den Ansprüchen nachkommen könnte.<br />

Im Interesse des Staates ist die Reform notwendig und die Hof-Deputation<br />

bittet die Kaiserin diesen Plan zu genehmigen und in Sachen der Reform<br />

der serbischen Schulen eine Konferenz einzuberufen, an welcher außer<br />

den Vertretern der illyrischen Hof- Deputation auch noch die Vertreter<br />

des Hof-Kriegsrates und der ungarischen Hof-Kanzlei teilnehmen würden.<br />

Gegen diese Reform der serbischen Schulen hatte sich nur der ungarische<br />

Hofrat Gjöry geäußert aus Furcht, daß durch diese Reform neue Ausgaben<br />

notwendig sein würden, die dem Staatsärar zur Last fielen.<br />

Die Kaiserin genehmigte den Vorschlag der illyrischen Hof-Deputation,<br />

daß die höchsten politischen Behörden zusammentreten und gemeinsam<br />

einen Plan für die Reorganisation der serbischen und rumänischen<br />

Schulen ausarbeiten. Sie äußerte bei dieser Gelegenheit auch den Wunsch,<br />

der Metropolit möge möglichst bald einen kurzgefaßten Katechismus zur<br />

Belehrung der orthodoxen Kindern für den Druck vorbereiten i). Auf<br />

Grund dieses Beschlusses sandte am 13. Mai die illyrische Deputation<br />

eine Zuschrift an die Hof-Kammer, in welcher diese aufgefordert wurde,<br />

die Delegierten für die gemeinsame Zusammenkunft zu wählen 2). Zu<br />

gleicher Zeit ist wahrscheinlich auch eine Einladung an den Kriegsrat und<br />

die ungarische Hof-Kanzlei ergangen. Im Finanz-<strong>Archiv</strong> ist der Beschluß<br />

der Hof-Kammer in dieser Sache aufbewahrt, wodurch dieselbe den Baron<br />

Stupan als Delegierten bei dieser Zusammenkunft bezeichnet hat 3).<br />

Die Delegiertenkonferenz der höchsten politischen Behörden hatte<br />

die Aufgabe, sich im allgemeinen über die Regulierung der serbischen<br />

und rumänischen Schulen zu verständigen. Diese Arbeit war, ohne den<br />

Znstand der damaligen serbischen und rumänischen Schulen zu kennen,<br />

undurchführbar. Die Berichte, die bisher über die genannte Frage ausgegeben<br />

wurden, waren unvollständig und flüchtig. Sehr oft widersprachen<br />

sie sich. Wir haben keine sicheren Daten, wann diese Konferenz abgehalten<br />

wurde und wie sie verlief, aber aus indirekten Daten ersieht<br />

man, daß sie zu keinem positiven Resultate gelangten, sondern die<br />

Delegierten verständigten sich nur darin, einen präzisen Bericht von dem<br />

Zustande der serbischen Schulen zu verlangen. Baron Franz Keller,<br />

Präsident des Hof-Kriegsrates, sandte, beauftragt von dieser Konferenz,<br />

am 30. August 1770 ein Schreiben an die Hof-Kammer, sie möge ihm<br />

den obengenannten Bericht verschaffen. Am 8. September dieses Jahres<br />

1) Fin. Arch. Fase. 32, Nr. 121. 2) ibid. 3) ibid.<br />

<strong>Archiv</strong> für slayische <strong>Philologie</strong>. XX.IX. 26

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