Slavische Philologie - Archiv
30 Norbert Jokl, sein und nur Grübchen, nicht aber Fanggrube, Notdamm bedeuten. Und in der Tat existiert ein solches Deminutiv mit dieser Bedeutung auch, heLßt aber freilich mohi Jimka^ sondern yaw2/?;a. Zum Überfluß aber gehört ^awa selbst zw j'qti (Gebauer, Hist. ml. I, 611), ist also m\i jwika sippenverwandt, wenn auch nicht sein Stammwort; Charpentiers Deutung vonjimka ist also auch darum ohne Belang. Den folgenden Fall: russ. nlaznyj : ksl. ulij alveus etc., pr. aulinis Stiefelschaft sucht Charpentier dadurch zu beseitigen, daß er den Zusammenhang von pr. aulinis mit ulij und damit mit ulaznyj bestreitet und hierfür pr. aulinis zu lit. aunii^ aüti Schuhe anziehen stellt. Letzteres ist ja natürlich sehr richtig, nur gehört eben ksl. tdij u.s.w. gleichfalls zu lit. aüti, somit gleichfalls zu pr. aulinis (Berneker, Pr. Spr. S. 282, Walde, Lt.E.W. S. 22, Meringer, IF. 16, 160). Es ist also gar nicht einzusehen, was durch Hervorhebung des Zusammenhanges von pr. aulinis mit lit. aüti gewonnen sein soll. Zweitens bestreitet Charpentier sehr apodiktisch das Vorhandensein von nas. son. in aulinis, indem er hierin ?7i-Ableitung erblickt. Für die Möglichkeit der Deutung von halt, -ma-, sl. -b7io-, als idg. ~^no- sei zunächst auf Brugmann, Gr. II, S. 140 verwiesen. Im übrigen wäre es ziemlich müßig, darüber zu rechten, ob in aulinis und in ulaztiyj ^ oder in anzusetzen ist. Denn daß 71 sl. hn ergab, gibt ja auch Charpentier gleich einleitend zu. Nun zeigt aber ksl. ulij innerhalb des Slav. selbst nasale Weiterbildung: slov. ulnjak, klr. ulenh, beide
Ein urslavisches Entnasalierungsgesetz. 31 in der Bedeutung vollkommen zu p. gestiva Haufe, Menge, Schwärm, r. giUöa Menschenhaufe : ksl. u.s.w. gqst^ dicht. Alle drei Substantiva gehören zugleich mit ksl. gomolj'a maza, slov. gomolja Klumpen, gomolja ptidev dichte Schar Vögel, c. liomule Mehlbrei, p. gomoika Quark, o.-l.-s. homola Klumpen, r. gomöla Masse zur Sippe von ksl. zhmq, iqti comprimere, gr. yei-iio bin voll, strotze, yöuog Fracht, Last, yifiog (neutr.), lett. gumstu senke mich langsam auf einen, lt. gemo (vgl. über diese Sippe W. Meyer, KZ. 28, 174, Brugmann, IF. 13, 88, Miklosich, E.W. 408 und über die Trennung dieser Sippe von einer andern Walde, Lt.E.W. 262 gegen Prellwitz, Et.W. d. gr. Spr.2, 92, wo weitere Literaturangaben). Die Bedeutungsentwicklung, die c. hästor, p. gestiva, r. güs6a gegenüber ksl. gomolja, o.-l.-s. homola Klumpen aufweisen, zeigt sich ja auch im slov. gomoljä pti6ev dichte Schar Vögel gegenüber gomolja Klumpen, sie ist ferner genau dieselbe, die deutsch Masse, mhd. mdsse ungestalteter Stoff, Metallklumpen, dann Menge (aus lt. massa) durchgemacht hat, und ist des weiteren identisch mit der Bedeutungsentwicklung von r. gromäda, e. hromada Haufe : engl, to cram vollstopfen, anfüllen, 3^\idi. h'imman drücken (Zupitza, Gutt. 149, Liden, Stud. z. ai. u. vgl. Sprachgesch. S. 15). Lautlich ist Mstor
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Ein urslavisches Entnasalierungsgesetz. 31<br />
in der Bedeutung vollkommen zu p. gestiva Haufe, Menge, Schwärm,<br />
r. giUöa Menschenhaufe : ksl. u.s.w. gqst^ dicht. Alle drei Substantiva<br />
gehören zugleich mit ksl. gomolj'a maza, slov. gomolja Klumpen, gomolja<br />
ptidev dichte Schar Vögel, c. liomule Mehlbrei, p. gomoika Quark,<br />
o.-l.-s. homola Klumpen, r. gomöla Masse zur Sippe von ksl. zhmq, iqti<br />
comprimere, gr. yei-iio bin voll, strotze, yöuog Fracht, Last, yifiog<br />
(neutr.), lett. gumstu senke mich langsam auf einen, lt. gemo (vgl. über<br />
diese Sippe W. Meyer, KZ. 28, 174, Brugmann, IF. 13, 88, Miklosich,<br />
E.W. 408 und über die Trennung dieser Sippe von einer andern Walde,<br />
Lt.E.W. 262 gegen Prellwitz, Et.W. d. gr. Spr.2, 92, wo weitere Literaturangaben).<br />
Die Bedeutungsentwicklung, die c. hästor, p. gestiva,<br />
r. güs6a gegenüber ksl. gomolja, o.-l.-s. homola Klumpen aufweisen,<br />
zeigt sich ja auch im slov. gomoljä pti6ev dichte Schar Vögel gegenüber<br />
gomolja Klumpen, sie ist ferner genau dieselbe, die deutsch Masse,<br />
mhd. mdsse ungestalteter Stoff, Metallklumpen, dann Menge (aus lt.<br />
massa) durchgemacht hat, und ist des weiteren identisch mit der Bedeutungsentwicklung<br />
von r. gromäda, e. hromada Haufe : engl, to cram<br />
vollstopfen, anfüllen, 3^\idi. h'imman drücken (Zupitza, Gutt. 149, Liden,<br />
Stud. z. ai. u. vgl. Sprachgesch. S. 15). Lautlich ist Mstor