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Slavische Philologie - Archiv

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Beiträge zur Kulturgeschichte des serbischen Volkes. 397<br />

5. Jene 2 000 Gulden, die die Karlovitzer Metropolie von dem Ärar<br />

bekommt unter der Bedingung, sie zum allgemeinen Besten zu verwenden,<br />

wären für die Schulen zu verwenden.<br />

Was die Inspektion der Schulen und die Abfassung des Schulbuches<br />

anbelangt, so nimmt es Lazarini auf sich unter der Bedingung, daß ihm<br />

zugleich irgendwo eine Stelle in der Landes-Kanzlei oder im Landesgericht<br />

in Temeschwar gegeben und ihm ein neunmonatlicher Urlaub gewährt<br />

wüdre, um die begonnenen Studien zu vollenden.<br />

Über diesen Vorschlag Lazarinis verhandelte die Hof-Kammer im<br />

Juli 1769. Der Referent war Hofrat Herteli, der den Entwurf Lazarinis<br />

in Vielem korrigierte und ergänzte.<br />

man in jedem Orte,<br />

sollte.<br />

Der Gehalt dieses Lehrers in diesen Orten wäre 30 Gulden jährlich.<br />

In seinem Referat sagte Herteli, daß<br />

wo wenigstens 60 Häuser sind, eine Schule eröffnen<br />

In den Orten, wo mehr als 60 Häuser sind, hätte der Lehrer 40 und<br />

in den Orten mit mehr als 100 Häusern, hätte er 60 Gulden jährlich.<br />

Die gesamten Kosten trägt die Gemeinde.<br />

Sprachen, der<br />

Das Schulbuch wäre in beiden<br />

serbischen und rumänischen, zu verfassen und dem Volke<br />

kostenlos zu geben, um es auf diese Weise möglichst zu verbreiten.<br />

Referent ist nicht damit einverstanden, daß man in Temeschwar eine<br />

Schule errichte, denn die wenigsten Serben und Rumänen werden diese<br />

Schule besuchen, auch scheint es ihm nicht klug, eine höhere Schule an<br />

der Staatsgrenze zu errichten, sondern er würde vorschlagen gute deutsche<br />

Schulen in Temeschwar, Groß-Becskerek, Maria Teresiopel, Verschez,<br />

Lugosch, St. Miklosch, Karansebesch, Weiß-Kirchen, Cakovo und anderen<br />

größeren Orten zu errichten.<br />

Der<br />

Diese Schulen sollte in erster Zeit der Staat<br />

aushalten, damit die Leute ihre Kinder lieber in diese Schulen schickten.<br />

Außerdem schlägt er vor, den braven Schülern von Zeit zu Zeit, besonders<br />

aber bei der Prüfung kleine Geschenke in Kleidern oder anderen Sachen<br />

zu machen. Er ist nicht damit einverstanden, daß man von denjenigen,<br />

die ihre Kinder nicht die Schule besuchen lassen wollen, Steuer erhebe,<br />

weil man in dieser Weise den Haß des Volkes gegen diese Neuerung<br />

hervorrufen könnte.<br />

Endlich ist er einverstanden, daß man dem Lazarini<br />

die Stelle des Schul-Inspektors gäbe, da es scheint, daß er die nötigen<br />

Kenntnisse dazu habe, und es wären ihm jährlich 600 Gulden zu bestimmen,<br />

außerdem noch 12 Schober Heu für die Pferde M.<br />

1) In seinem Bittgesuche unterschrieb sich Lazarini > Daniel Lazarini.<br />

beeden rechten und camerall-wissenschaflft zuhörer« Fin.Arch. Fase. 32, Nr. 44.

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