Slavische Philologie - Archiv
374 Franjo Fancev, Stokavischen ; es wird auch ~ji gesprochen, z. B. pij und piji (akslav. nkH) >trinke«, zuj-züji (von zuti »ausziehen die Schuhe«) (I. 7); zelej^ räzmej (akslav. oyHJI'kH) (III. 1); deHaj (A'^^aH) (V. 1); laj neben la'>ji^^ sej neben se^ji (V. 4); kopüj und kopüji^ ohe^düj und obe^düji (VI). der 1. und 2. Person Plur. werden die Personalendungen an den Stamml in allen Klassen und Gruppen mit dem e (li) selbst nach den Palatal-' lauten verbunden: nesete, dignHe usw., zuok pijete [nh.WT i-2njte stok.), trpete (TpKnHT«), moUmo^fä^lete^ sejete^ kopüjete usw.; wo das -Ji in der 2. Pers. Sing, zu •;;' wird, dort kann es auch im 1. und 2. Plur. werden, also cüj-cüjmo-cüjte, deHaj : deHajmo-deHajte usw. Bei den Verben ohne thematischen Vokal haben sich die alten Formen erhalten in: p^ö-vec [c aus ä im Auslaute, akslav. B'S^K^k) und jec (akslav. 'k/ii^k); nach der 2. Person Sing, wurde auch die 2. Plur. gebildet: pg-vec-te {*ved-fe, stimmhaftes d vor dem stimmlosen t selbst stimmlos), yec-^e [*jed-te)] ji,AUh. -»dabo*, bildet den Imperativ wie auch 3HaTH : 3HaH : znaj-daj-dajte. 3. Imperfekt und Aorist. Worin sich das Kajkavische des XVI. und noch des XVII. Jahrhs. von den heutigen kajkavischen Dialekten besonders unterscheidet, ist das Vorhandensein der Imperfekt- und Aoristformen. Die Kaj-Schriftsteller wie auch die Urkunden (Kukulj.) dieser zwei Jahrhunderte kennen diese Verbalformen noch gut (z. B. Pergosic hiase 5 Kap., Mjese 62, beim 10, 20, govoriaaliu 71, moreie III. 15 usw. als Imperfekt, povedah 17, poredahmo 84 usw. als Aorist; Vramec Post.: govoriahota 98, beliota 42, iskaJiota^l ^ iskahu 73 usw. als Imperfekt, vmorista 15, stase 4 0, Krön. povedase 22, oglasiie 22 Post, als Aorist; ebenso dasnio [1585 Hizanovec, Gredice, 1589 Trnava Nedelisce 1595 Nr. 322] usw. als Aorist, behu [Trnava 1589], bese [Nedelisce 1595 Nr. 322] als Imperfekt). heutigen kaj-Dialekte kennen diese zwei Verbalformen nicht. Ich habe zwar in einem Liede von meiner Mutter solche Formen gehört wie -»Jimak jo mola'se^ da ga ne ostavhi'öe*.^ doch die zwei sind der einzige Rest, sie kommen auch in den Liedern sonst nicht vor, aber daß auch bei diesen zwei kein Verständnis für solche Formen vorhanden, zeigt am besten *osfavlu^e€. Für andere kajkavische Dialekte vgl. Lukjanenko S. 215 bis 117). 4. Infinitiv und Supin. Vom Infinitiv ist nur so viel zu erwähnen , daß er das auslautende Die
; Beiträge zur serbokroatischen Dialektologie. 375 -i nie abfallen läßt. Neben Infinitiv lebt in den Dialekten Podravinas wie überhaupt im Kajkavischen (vgl. Lukjauenko S. 219) in seiner vollen Geltung auch noch das Supinum und es erscheint immer nach den Verben, welche eine Bewegung ausdrücken. Die Form des Snpinums unterscheidet sich von jener des Infinitivs nicht nur darin, daß Infinitiv auf -ti und Supin auf -t auslauten, sondern sehr oft haben sie auch verschiedene Quantität zeti (Inf.), zet (Sup.) so auch y;ec^-/>ec, späti-spaPt] Beispiele: Kad 60 isli prvo no6ko spavat\ odi^ zorja^ sestra mqj'a, cudo gicdat sim; salalajejocka iskat\ idemo ga mi dva glet (Zbor. I. 1 76) Kopriv. hajda spat, hajda spat, koji ste pospani (Zbor. I. 193) Hlebine usw. 5. Participien. Von den slav. Participien kennen unsere Dialekte als echte Participien nur noch Prtcp. praet. act. II auf -/, und Prtcp. praet. pass. auf -ew, -n und -i\ von den anderen (Prtcp. praes. pass. ist schon in vorhistorischer Zeit in der skroat. Sprache verloren gegangen) Prtcp. praes. act. hat sich wenigstens seiner Form nach noch erhalten, obwohl es seine ursprüngliche participielle Bedeutung gänzlich aufgegeben hat und jetzt nur noch adverbiell gebraucht wird; Prtcp. praet. act. I ist dagegen gänzlich verloren gegangen. Prtcp. praes. act. wird so wie im Ski'oat. überhaupt gebildet, d. h. die Form des Nom. Plur. Masc. (akslav. n/\fT;R.mTf \'Ka- , ArtMiiTf, v^xQ)%\,. pJetuce^ Jivalece) wurde verallgemeinert, da diese Form auch schon früher ohne Rücksicht auf Zahl und Geschlecht adverbiell gebraucht wurde (vgl. Zima, Nekoje vecinom siutakticne razlike . . ., S. 3 2 Off.) in unseren Dialekten lautet sie -de [-uc] und -ec und als eine kajkavische Neuerung sind die Formen auf -cki, -cke (siehe darüber Va|avec Rad CI und CII unter dem Titel »Adverbi na ski, ske, ke, ce, ice u Kajkavaca« und Lukjauenko 1. c. S. 220— 3); nur einige Beispiele: plciPöoc, klenoc, pitajQc, vmirjoc, aber gewöhnlich nur na lezec, na sedec, na klecec, na iepec, doch ckoniec, spec usw.; auf cki-cke: sed'ecke oder sedecki^ so auch lezecke, zmereckc und auch na sed'eckije, na lezeckije, na stojeckije, na zmereckije usw. Echte Adjektiva sind geworden: noseci nur in noseca zena, onaje noseca; aber auch emje purcaf, kukh da h% hil nosec uaw. (bedeutet »schwanger«); diseci [wohlv'i&chenä), smrdeci {z.B. smrdeci Martin Stinkkäfer, stinkend), kipöci (z. B. kipoca vöda siedendes Wasser), srbeci (z. B. srbeci beteg Ki-ätze, Jucken), ckonCeci (z. B. ckomeca meha schweigende Schwiegertochter), tekoc (z. B. fließendes Wasser) usw. teköca voda
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374 Franjo Fancev,<br />
Stokavischen ; es wird auch ~ji gesprochen, z. B. pij und piji (akslav.<br />
nkH) >trinke«, zuj-züji (von zuti »ausziehen die Schuhe«) (I. 7); zelej^<br />
räzmej (akslav. oyHJI'kH) (III. 1); deHaj (A'^^aH) (V. 1); laj neben la'>ji^^<br />
sej neben se^ji (V. 4); kopüj und kopüji^ ohe^düj und obe^düji (VI).<br />
der 1. und 2. Person Plur. werden die Personalendungen an den Stamml<br />
in allen Klassen und Gruppen mit dem e (li) selbst nach den Palatal-'<br />
lauten verbunden: nesete, dignHe usw., zuok pijete [nh.WT i-2njte stok.),<br />
trpete (TpKnHT«), moUmo^fä^lete^ sejete^ kopüjete usw.; wo das -Ji<br />
in der 2. Pers. Sing, zu •;;' wird, dort kann es auch im 1. und 2. Plur.<br />
werden, also cüj-cüjmo-cüjte, deHaj : deHajmo-deHajte usw.<br />
Bei den Verben ohne thematischen Vokal haben sich die alten Formen<br />
erhalten in: p^ö-vec [c aus ä im Auslaute, akslav. B'S^K^k) und<br />
jec (akslav. 'k/ii^k); nach der 2. Person Sing, wurde auch die 2. Plur.<br />
gebildet: pg-vec-te {*ved-fe, stimmhaftes d vor dem stimmlosen t selbst<br />
stimmlos), yec-^e [*jed-te)] ji,AUh. -»dabo*, bildet den Imperativ wie auch<br />
3HaTH : 3HaH : znaj-daj-dajte.<br />
3. Imperfekt und Aorist.<br />
Worin sich das Kajkavische des XVI. und noch des XVII. Jahrhs.<br />
von den heutigen kajkavischen Dialekten besonders unterscheidet, ist das<br />
Vorhandensein der Imperfekt- und Aoristformen.<br />
Die Kaj-Schriftsteller<br />
wie auch die Urkunden (Kukulj.) dieser zwei Jahrhunderte kennen diese<br />
Verbalformen noch gut (z. B. Pergosic hiase 5 Kap., Mjese 62, beim 10,<br />
20, govoriaaliu 71, moreie III. 15 usw. als Imperfekt, povedah 17, poredahmo<br />
84 usw. als Aorist; Vramec Post.: govoriahota 98, beliota 42,<br />
iskaJiota^l ^ iskahu 73 usw. als Imperfekt, vmorista 15, stase 4 0, Krön.<br />
povedase 22, oglasiie 22 Post, als Aorist; ebenso dasnio [1585 Hizanovec,<br />
Gredice, 1589 Trnava Nedelisce 1595 Nr. 322] usw. als Aorist,<br />
behu [Trnava 1589], bese [Nedelisce 1595 Nr. 322] als Imperfekt).<br />
heutigen kaj-Dialekte kennen diese zwei Verbalformen nicht. Ich habe<br />
zwar in einem Liede von meiner Mutter solche Formen gehört wie -»Jimak<br />
jo mola'se^ da ga ne ostavhi'öe*.^ doch die zwei sind der einzige Rest, sie<br />
kommen auch in den Liedern sonst nicht vor, aber daß auch bei diesen<br />
zwei kein Verständnis für solche Formen vorhanden, zeigt am besten<br />
*osfavlu^e€. Für andere kajkavische Dialekte vgl. Lukjanenko S. 215<br />
bis 117).<br />
4. Infinitiv und Supin.<br />
Vom Infinitiv ist nur so viel zu erwähnen , daß er das auslautende<br />
Die