23.02.2018 Aufrufe

Slavische Philologie - Archiv

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Beiträge zur serbokroatischen Dialektologie. 367<br />

auch in den Beiträgen aus Koprivnica, Hlebine und Pitomaca (Zbor. I)<br />

gefunden.<br />

Vom Vokativ haben wir schon in der Einleitung gesagt, daß er viel<br />

häufiger in den Liedern als in der gewöhnlichen Sprache begegnet, die<br />

ihn fast gar nicht kennt (ausgenommen vereinzelte Beispiele wie hoze,<br />

gospone^ aber ottcnas], sonst wird die Form des Nominat.<br />

auch als Vokativ<br />

gebraucht; beim starken Anrufe wird die Betonung von der Paenultima<br />

auf die Ultima übertragen und diese Silbe sehr gedehnt, wie z. B.<br />

japek^ barek^ Pairina, Joziita oder mamira^ nevesta^ Katena^ Marenä<br />

usw. Bei weiblichen Namen kennt der Dialekt von Virje (für andere<br />

Dialekte ist uns das nicht bekannt) besondere Form für Vokativ mit einer<br />

anderen Quantität als in der Form für Nominativ; bei einigen ist die<br />

Form für Nom. sehr ungewöhnlich, so daß wir diese Formen als Kosenamen<br />

betrachten könnten, z. B. Maro [MaPra ist in Virje nicht üblich,<br />

man hört es aber in ironischer Bedeutung), Käto [liä'^td, dasselbe wie<br />

bei AJä^ru); iJoro {Dora, übliche Form), so auch ßaro {Bä^j-a), Jalzo<br />

[JaPIzo]^ Jana [JaPn.a)^ Jevo [Jeva] usw., in gleicher Weise werden gebraucht<br />

auch masc. Misko [* Miska)^ Gj^do (neben Gjüro und G^e^ra),<br />

Jozo [*Jozi), S^e/o [*St.efa) usw.<br />

Im Genit. PI. hat sich die alte Form mit Abfall der auslautenden<br />

Halbvokale erhalten;<br />

neben dieser alten Form haben wir doch eine Neubildung<br />

mittels eines -e'; daß hier dieses e' nicht als Reflex der Halbvokale<br />

(vgl. das stok. ä) zu betrachten ist, ist mehr als klar; ebensowenig<br />

können wir uns die Erklärung Oblaks (Arch. f. sl. Phil. XH. S. 440) aneignen.<br />

Wir sind der Meinung, daß die Endung -e', der pronominal-adjektivischen<br />

Deklination entnommen ist, wir haben also mit einer Analogiebildung<br />

zu tun. Diese Endung -e' kommt gewöhnlich in den Beispielen<br />

mit einer Konsonantengruppe in auslautender Silbe vor,<br />

sie kann<br />

aber auch sonst vorkommen, z. ß. göbke^ (neben gos^k), ruske' (rüsik),<br />

aber auch kutlko zene^ (neben ze//), doch in solchen Fällen ist die<br />

kürzere Form üblicher als die erweiterte durch e\ z.<br />

B. nog (Hor'L), clüs<br />

(AOYiui^) usw.<br />

Im Dat. Loc. und Instr. kommen nur die alten Formen -a^m (-am»),<br />

-aPj {-A^ia.) und -ami [-Mh^] vor; eine Ausgleichung unter diesen drei<br />

Kasus kennen diese Dialekte überhaupt nicht; in Pitomaca, Klostar, dann<br />

Zdelice haben wir für den Locat. die Form des Dat. gehört, so zenäm<br />

(für beide Kasus).<br />

Außer der Endung e^ im Gen. PL, welche kein kajkav. Dialekt kennt

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!