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Slavische Philologie - Archiv

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350 Franjo Fancev,<br />

ich noch am ehesten geneigt wäre, eine Konzession zu machen.« Der<br />

Akzent der kurzen Silben im Dialekte von Virje weist nach meinem<br />

eigenen Gehöre und nach der Aufzeichnung birokis auch kein Fallen des<br />

Tones auf, sondern zeigt sich als ein einfacher Iktus (wie mülta, ffolgbwa,<br />

bgztcnica, Igboda, lalöka usw.).<br />

Der dritte Akzent, von welchem wir noch zu sprechen haben, betrifft<br />

die mittellangen SUben. Eine Silbe kann nur dann mittellang sein,<br />

wenn sie betont ist; unbetonte Silben können nur kurz oder lang sein.<br />

Unter welchen Bedingungen eine Silbe mittellang wird, sind wir nicht im<br />

Stande zu sagen, ebenso in ursprünglich betonten wie unbetonten, mit<br />

ursprünglich steigender wie auch fallender Intonation.<br />

Der mittellange<br />

Akzent ist ein ausgesprochen fallender.<br />

So haben wir im Dialekte von Virje zwei Akzente mit keiner ausgesprochen<br />

fallenden Intonation (kurzen und langen) und den dritten ausgesprochen<br />

fallenden.<br />

Die Stelle des Akzentes selbst spricht für die fallende Tonqualität<br />

der betonten Silben; auf den zwei letzten Silben, welche allein in unserm<br />

Dialekte betont sein können, standen schon früher (vgl. das Cakavische)<br />

gewöhnlich die Akzente fallender Tonqualität, und dann haben nach<br />

diesen aus Vorliebe zur Ausgleichung auch die Silben mit steigender Tonqualität<br />

die Qualität jener angenommen. Hier können wir gleich erwähnen,<br />

daß dieser Dialekt die Unterscheidung verschiedener Formen durch<br />

verschiedene Tonqualität aufgegeben und die Unterscheidung durch verschiedene<br />

Quantität vorgezogen hat (z.<br />

B. krüj— kräju als dat., kraPju<br />

als Loc. Sing., ebenso obrazu— gbriPzu^ mostu — mostic, vodi, zemli^<br />

nogi— vodi {vode^), zhyili [zemlP), nogi [noge^], iiebu — nvbu [nebü)^<br />

voli (Nom. plur.) -^?o/^ (Inst. PI., auch volt)\ k'düi— koni — koni usw.).<br />

Selbst der Regel der stokavischen Dialekte, daß der fallende Akzent<br />

nur auf der ersten Silbe stehen kann, widerspricht unser Dialekt nicht,<br />

obwohl er nur auf den zwei letzten Silben den Akzent hat.<br />

Für den Dialekt<br />

von Virje können wir noch eine besondere Eigentümlichkeit konstatieren,<br />

das ist das Verhältnis der unbetonten vorangehenden Silben zur Silbe,<br />

welche sich in der Hochtonstelle befindet<br />

und diese Eigentümlichkeit erklärt<br />

sich aus der Natur der Akzente, welche fallend sind; jedes Wort,<br />

welches den Hochton nicht auf der Anfangssilbe hat (alle zwei- und mehrsilbige<br />

mit der Ultima-, alle drei- und mehrsilbige mit Penultimabetonung)<br />

wird in zwei Teile geteilt. Im ersten Teile, d. i. im tieftonigeu bemerkt<br />

mau zwischen zwei benachbarten Silben das in kleinem, was zwischen der

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