Slavische Philologie - Archiv

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— 344 Franjo Fancev, noge, zcne, i'Tike^ lepote^ vrucine^ nogom^ ruk?)m^ lepotom^ vruöinom, dann Dat. Loc. Plur. zenäm, rükäm^ lepoto?)?, vinicinwn^ zenäj\ rükaj\ lepofäj\ vrucinäj usw., auch ribe— trüvc (cak. 7^tba — i^ibi^ träva— trävi) oder ribom^ frävom, jagode— Jagodom, lastavice — lastavicGm\ ribaPm^ rihu^j^ irä^va^m— traPva'^j\ Jagoda^m— -jagod(i^'j\ läPstavicaPm^ lü'^stavicaPj usw. gerichtet. Die Spuren der älteren Akzentuation haben sich in der Quantität erhalten, welche gewöhnlich jener anderer Dialekte entspricht, aber es kommt auch vor, daß sie gerade unter dem Einflüsse des Akzentes verändert worden ist, z. B.: iiaPröcaj— na'^rocaja (cak. närucajl. 5S), llcece [licice 11. 12), söticece, gresntca {gresnica n. 37) usw., oder lä'^atavica {läsiavicä), pä^züho (cak. pazduha II. 33), presUca [preslica), trofica [trojica]^ dtoflca [dmjica) usw. Auch die Beispiele pod roko^ giävo hin, na glavo usw. weisen auf pod roko^ nä da das Gesetz, nach welchem die unbetonten Längen nach dem Akzente verkürzt sein mußten, wie in goiob (stok. golüb)^ mliiiar [mlinär), älter ist. Diese Beschränkung des Akzentes auf die vorletzte Silbe hat ihre Geltung auch im Satze. In dieser Beziehung erinnert unser Dialekt an den nordwestmazedonischen, wo wie Masing (Zur Laut- und Akzentlehre, S. 112) sagt, daß die Eigentümlichkeit in »der eigentlichen Akzentuation hervortrat, wonach die mehrsilbigen Wörter sämtlich baryton, die mehr als zweisilbigen stets auf der drittletzten Silbe betont werden«. Auch wenn dem Worte der postpositive Artikel folgt, wird diese Eigentümlichkeit nach den Worten Masings » wenn der postpositive Artikel angefügt wurde, so verschob sich die Akzentuation um eine Silbe gegen das Wortende«, aufrecht erhalten, dagegen im Südwestmazedonischen, wenn der Akzent auf der vorletzten Silbe steht, kommt der enklitische Artikel nicht in Betracht. Vgl. auch Conev (1. c. 26). Im Dialekte von Yoden (vgl. auch Sbornik 1891, Sofia S. 114— 120) beeinflussen der postpositive Artikel und die Enklitiken das Gesetz der Zweisilbenbetonuug (»AEycpHyuo y^apeime«) nicht, was aber im Dialekt von Prilep der Fall ist. Darüber sagt Conev: »HanpoTHBt nhvn, bx Haptynexo, KoeTo iiapenoxMe IIpH.iincKO HJIH TpeTbOepiIUHO, He CaMO MJieHI.T'L, ho H CH^KIlXi ApyrH BHRJIHTHKH (na H HeeHKJiHTHKH) AiäcTBaTx Ha y^apenHeTO ii ro npaBfmX'B Aa ce MicTH, 3a Aa 3aeMe onp^A^-iieHOTo ch Mtcxo; txh nanp. KaaBaxi) Ha IIpHJiincKO napi^me ne caMO roAHHa—roAimaBa, oxt u,apHu;a n,apHHaxa, ho h: ocxanajia mh, npoMeuH ce, na AopH n Aecex napn, sejieHH BGHeu, öe.iii AyHan, r.ay'a Ao6a, cy'axä Bp6a h np. (S. 26).

Beiträge zui- serbokroatischen Dialektologie. 345 Sonst ist uns nichts analoges bekannt — auch die polnische Sprache läßt die Enklitiken auf die Betonung des Wortes nicht einwirken — wo diese Eigentümlichkeit der beschränkten Betonung so gut im Worte wie auch im Satze durchgeführt wäre, und die Akzentuation dieser Gruppe der Dialekte der Podravina (Novigrad-Virje-Durdevec) ist vollkommen vom » Zweisilbengesetze < (oder Zweisilbenbetonung) beherrscht, das keine Ausnahmen weder bei den selbständigen Wörtern (als Wortakzent), noch im Satze (als Satzakzent) kennt und diesen Dialekten den eigenen Platz in der serbokroatischen Betonung gibt. b) Verhältnis der Quantität zur Betonung. Neben dem Zweisilbengesetze ist noch als besondere Eigentümlichkeit dieser Dialekte das Verhältnis der Quantität zur Betonung zu erwähnen. Wir wissen, daß in den heutigen stokavischen und kajkavischen (Dialekt von Prigorje) Dialekten mit neuerer Akzentuation keine Länge vor dem Hochtone stehen kann, dagegen in den Dialekten mit der erhaltenen älteren Akzentuation (besonders cakavisch) nur in der Silbe, welche dem Hochtone vorausgeht und in den Dialekten mit der neueren Akzentuation steht in solchen Silben nach der Verschiebung des Akzentes um eine Silbe gegen Wortanfang jetzt der lange steigende Akzent (wie z. B. rüka— räka^ glävTc — gläca usw.). Darüber sagt Prof. Leskien (Untersuch, über Quantität und Betonung in den slav. Sprach. I. S. 7 1): »Der enge Zusammenhang der Lage des Hochtones mit den Quantitätsverhältnissen des Wortes zeigt sich vor allem in der Hauptregel, daß vor der Hochtonsilbe keine Silbe lang sein kann, Längen also nur in oder nach der Hochtonsilbe erscheinen können. Da nun der Hochton im Serbischen nicht mehr die alte Stellung hat, sondern um eine Silbe nach dem Wortanfang zu verschoben ist, so verändert sich jene Regel bei Wiederherstellung der älteren Lage dahin, daß eine Länge nur in der (älteren) Hochtonsilbe, in der dieser unmittelbar vorangehenden und in den ihr folgenden Silben stehen konnte«. Doch finden wir im Cakavischen (Nemanic) einige Ausnahmen, welche Leskien als IDolnocün (n. S. ti9), nur scheinbare nennt, wie lepecjä^ lepemü (neben lepega^ lepega und lepemu] in. S. 16, ebenso rüvnegä^ rüvnemü IH. S. 26, Abgesehen von diesen Paar Beispielen kennen die stokavischen und cakavischen Dialekte wirklich keine Ausnahmen, so kann unser Dialekt (Virje) dieses Verhältnis der Quantität zur Lage der Hochtonstelle nicht entkräftigen, obwohl es diesbezüglich bei ihm ganz anders ist. Hier ist die Quantität der der

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344 Franjo Fancev,<br />

noge, zcne, i'Tike^<br />

lepote^ vrucine^ nogom^ ruk?)m^ lepotom^ vruöinom,<br />

dann Dat. Loc. Plur. zenäm, rükäm^ lepoto?)?, vinicinwn^ zenäj\ rükaj\<br />

lepofäj\ vrucinäj usw., auch ribe— trüvc (cak. 7^tba — i^ibi^ träva—<br />

trävi)<br />

oder ribom^ frävom, jagode— Jagodom, lastavice — lastavicGm\<br />

ribaPm^ rihu^j^ irä^va^m— traPva'^j\ Jagoda^m— -jagod(i^'j\ läPstavicaPm^<br />

lü'^stavicaPj usw. gerichtet.<br />

Die Spuren der älteren Akzentuation<br />

haben sich in der Quantität erhalten, welche gewöhnlich jener anderer<br />

Dialekte entspricht, aber es kommt auch vor, daß sie gerade unter dem<br />

Einflüsse des Akzentes verändert worden ist, z. B.: iiaPröcaj— na'^rocaja<br />

(cak. närucajl. 5S), llcece [licice 11. 12), söticece, gresntca {gresnica<br />

n. 37) usw., oder lä'^atavica {läsiavicä), pä^züho (cak. pazduha<br />

II. 33), presUca [preslica), trofica [trojica]^ dtoflca [dmjica) usw.<br />

Auch die Beispiele pod roko^<br />

giävo hin,<br />

na glavo usw. weisen auf pod roko^ nä<br />

da das Gesetz, nach welchem die unbetonten Längen nach dem<br />

Akzente verkürzt sein mußten, wie in goiob (stok. golüb)^ mliiiar<br />

[mlinär),<br />

älter ist.<br />

Diese Beschränkung des Akzentes auf die vorletzte Silbe hat ihre<br />

Geltung auch im Satze. In dieser Beziehung erinnert unser Dialekt an<br />

den nordwestmazedonischen, wo wie Masing (Zur Laut- und Akzentlehre,<br />

S. 112) sagt, daß die Eigentümlichkeit in »der eigentlichen Akzentuation<br />

hervortrat, wonach die mehrsilbigen Wörter sämtlich baryton, die mehr als<br />

zweisilbigen stets auf der drittletzten Silbe betont werden«.<br />

Auch wenn<br />

dem Worte der postpositive Artikel folgt, wird diese Eigentümlichkeit<br />

nach den Worten Masings » wenn der postpositive Artikel angefügt wurde,<br />

so verschob sich die Akzentuation um eine Silbe gegen das Wortende«,<br />

aufrecht erhalten, dagegen im Südwestmazedonischen, wenn der Akzent<br />

auf der vorletzten Silbe steht, kommt der enklitische Artikel nicht in<br />

Betracht. Vgl. auch Conev (1. c. 26). Im Dialekte von Yoden (vgl. auch<br />

Sbornik 1891, Sofia S. 114— 120) beeinflussen der postpositive Artikel und<br />

die Enklitiken das Gesetz der Zweisilbenbetonuug (»AEycpHyuo y^apeime«)<br />

nicht, was aber im Dialekt von Prilep der Fall ist.<br />

Darüber sagt<br />

Conev: »HanpoTHBt nhvn, bx Haptynexo, KoeTo iiapenoxMe IIpH.iincKO<br />

HJIH TpeTbOepiIUHO, He CaMO MJieHI.T'L, ho H CH^KIlXi ApyrH BHRJIHTHKH<br />

(na H HeeHKJiHTHKH) AiäcTBaTx Ha y^apenHeTO ii ro npaBfmX'B Aa<br />

ce MicTH, 3a Aa 3aeMe onp^A^-iieHOTo ch Mtcxo; txh nanp. KaaBaxi)<br />

Ha IIpHJiincKO napi^me ne caMO roAHHa—roAimaBa, oxt u,apHu;a<br />

n,apHHaxa, ho h: ocxanajia mh, npoMeuH ce, na AopH n Aecex napn,<br />

sejieHH BGHeu, öe.iii AyHan, r.ay'a Ao6a, cy'axä Bp6a h np. (S. 26).

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