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Slavische Philologie - Archiv

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Beiträge zur serbokroatischen Dialektologie. 343<br />

Aber es sind selbst bei mehr als zweisilbigen Wörtern mehrere mit der<br />

Betonung auf den zwei letzten Silben als mit der Betonung auf einer andern<br />

Silbe, so z. B.: 3 silbige Neutra bei Nemanic (Öakav.-Kroat. Stud. II)<br />

sind 1 60 mit der Betonung auf den zwei letzten Silben gegenüber 66 mit der<br />

Betonung auf der ersten Silbe; in Prozenten macht das 29^ auf der<br />

ersten Silbe und 1\% auf den letzten zwei. Bei dreisilbigen Femininen<br />

kommt der Akzent bei 6 1 ^ auf den zwei letzten, bei 39 ^ auf der ersten<br />

Silbe. Etwas anders verhält sich die Zahl der Worte mit ultima- oder<br />

Penultimabetonung bei viersilbigen Femin.<br />

nur 35^ (genauer 3.5,26^) gegenüber 6.ö^<br />

Hier entfallen auf die letzteren<br />

(genau 64,74^) mit der<br />

Betonung auf der ersten oder zweiten Silbe, doch die viersilbigen Worte<br />

sind Ableitungen, welche gewöhnlich den Akzent des Grundwortes angenommen<br />

haben.<br />

Im Dialekte von Virje sehen wir bezüglich der Betonung aller Femin.<br />

ausnahmslose Ausgleichung in Genit. Instr. Singular, Dat. Local. Instr.<br />

Plur.<br />

;<br />

größtenteils auch bei Mascul. im Genit. Dat. Loc. Plur. ; in der<br />

Quantität alle Neutra im Plur. usw. Daraus können wir den Schluß<br />

ziehen, daß in diesem Dialekte die Ausgleichung in der Betonung eine<br />

große Rolle spielte. Wenn also dieser Dialekt besondere Vorliebe für die<br />

Ausgleichung zeigt, so glauben wir diese Vorliebe zur Ausgleichung auch<br />

hier zur Hilfe nehmen zu können, um das Zweisilbengesetz zu erklären.<br />

Zuerst hat dieser Dialekt die Betonung der kurzen offenen Silben<br />

im Auslaute um eine Silbe gegen Wortanfang verschoben,<br />

vielleicht erst<br />

später auch die Betonung der geschlossenen, aber die Betonung der inneren<br />

Silben hat er unberührt gelassen.<br />

Die Betonung der langen (offenen<br />

und geschlossenen) auslautenden Silben ist ebenfalls unberührt geblieben.<br />

So hat sich eine noch größere Zahl der Worte mit der Betonung auf der<br />

vorletzten Silbe gebildet. Jetzt hat diese Überzahl mit der Penultimabetonung<br />

auch auf andere Wörter, deren Betonung auf einer weiter liegenden<br />

Silbe war, begonnen einzuwirken und sie hat auch alle an sich gezogen<br />

und so ist es gekommen, daß zuletzt die Betonung nur auf der<br />

vorletzten Silbe stehen konnte.<br />

Zugleich als die Kasus mit der Penultimabetonung<br />

auf den entsprechenden der Wörter mit einer anderen Betonung<br />

gewirkt haben, haben auch die Kasus mit erhaltener Endbetonung der<br />

langen Silben den entsprechenden Kasus nach sich gezogen und so<br />

9,\Qh jahuka— -Jagoda^ lastavicoi priJafeUca, detelina usw. mit lohoda,<br />

svekrva^ pepelilga^ sfaresma, lepofa (von lepota), vrucina [you vrticrnä)<br />

usw. ausgeglichen haben, haben sich auch nach Gen. Instr. Sing, wie<br />

wie

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