Slavische Philologie - Archiv

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: 332 Franjo Fancev, Ä-Laut im An-, In- und Auslaute gut kennen, doch in allen diesen Stellungen ist er auch den Veränderungen unterworfen. Zuerst im Anlaute. Im Anlaute fällt das h vor dem r und / gewöhnlich ab ; diese Regel ist allen Dialekten Podravinas gemeinschaftlich; nur einige lassen das h auch sonst abfallen: räPnHi (/irawzW nähren), r?i°st (//rös^ Eiche), rapaf [hrapav heiser), raPkiiti— rä^ckati [hrakaii ausspucken) ; lä'^d (/t/ac?Schatten), /ace (A/ace Hosen), leb [hieb in der Bedeutung Laib Brot), ladleflna [hladetina Sülze) usw.; Iza^ iga (/liza, higa in Virje) Novigr., i7itof {hintofYirje) Klostar; ote [hole und ote in Virje) Katalena, ilada [hilada Virje) Kalinov., po izcij [po liizaPj Virje) Zdelice usw. In hrpa (Haufe) geht das li in v über und lautet vrpa— vrpica (Virje), hv in hvaliti und in hvatati ergibt/", so haben \i\v faPriti^ faPla, fatati ^ faPt [hvat Klafter), zafalüjem (Klost.). Im Inlaute und im Auslaute bleibt das Ji entweder unverändert oder einerseits wird es zu/, anderseits zu v^ oder es fällt gänzlich ab, z. B. a) unverändert düh^ krüh^ gre'h^ prä°h\ rüho, vüho, müka, stro/tansw. (Virje); podsnehala (Zbor, I. 172), greha (253), cehaj'u (307) Kopriv., duhana (Klost.), niJiove^m /«"^am (Kaiin.); ß) zvlj: nijof, 3Iijolanci (statt 3Ii/io^a?ici), orej^ sme^ja (g. sg. von smeli und smej)^ loc. plur. a- Stämme-r/y(-ac/i?.): zena''j\Moha''JMVN. (Virje, Molve,Semov.); -qj[-acJvb) und ej: orej, sme^ja (Novigr.), orej (Klost.), na livadaj {livadacJn)^ orej\ ore/o/" (Pitom.) ; y" A-??e

: Beiträge zur serbokroatischen Dialektologie. 333 grmle [zugrm Gebüsch), ??2öm/«^/ (murmeln), ?,t\h?,i klöplaPm {von klop), cevlä^j {von ce*v)usw.] ahev zä'^bji vüjuj [von zuba Kaulquappe) und tyirat- Ihiak (vom mravUce neben mrav/ice (Ameise— Ameisenhaufen); hier können wir noch erwähnen l statt / in plucäti, plunoti^ pluckati, pluväfcmca [pluvati^ riAKßaTH — nAiOH;^TH speien), pluskäti^ phcs/ioti, pluska (/)/w5X;-ohrfeigen) , bluväti (brechen). Dieses Schwanken zeigt schon das Akslav. in nAiouJTa (aus *p^jufja) und nAO^mra mit den Reflexen beider Formen in den slav. Sprachen, poln. phica, dagegen böhm. pUce. In Gjurgjev. haben wir zemla und zemla gehört; in Zbor. I. finden wir sablu (176), hohline (206), zemlu^ zdravlu (181— 2) Pitom., spratlali^ zemJe (192), aber auch sahlarni (193) und zdravja (216). Sonstige Veränderungen bei Labialen. Das v fällt im Anlaute vor dem /, und in tork vor dem t ab, z. B.: lä°däti^ lastovit [vladati^ vlastherrschen, eigen), lä°t [vlat], latafi se (vlatatise, Ähre, in Ähren schießen), /«"^•wo (Flachs), lä^s (ein einzelnes Haar) ; samolä^den (den man nicht beherrschen kann), s/e*'« (ausziehen), zlt^-ci (22^2^^ herausziehen) usw.; svr gibtsr in 6r«^-a (süraX-ß Elster), srä°c^k (st;?-acoA- Gartenammer), srä°h— srbeü se (Krätze) ; tvr gibt tr in cetrti— cetrünka (der vierte, ein Viertel), i/rd {tvrd hart); v schwindet im Anlaut vor s: ves — sä" se: (ßkCk— ßkca (ßkcra) Bkce omnis) *vsa, *vse ebenso säki— säce — sakakof usw. Weiter ist zu erwähnen, der Übergang der Gnippen mn zu vn und vn zu ml (selbst ml] z. B.: vnogi— vnozlna (zu M'KHOr'k, viel), günno [zvi gumb?io Dreschtenne], plävna und daraus selbst pldvhn (naaMTü, planten Flamme), plavnoti (in Flammen aufflackern); andererseits mlök (von BTvHAxK'k Kindeskind) in Pitom., Gol. vmik, Gotal. vnok (vergl. ötok. dialekt. mlogi (für m^nog^), naramläti— ramVice [ravnice] zu pa- BkNii, »planus« (selbst in Pitomaca). Dem b in b^6ela (Biene) entspricht ein m und durch die Metathese bekommen wir cmela, cmehc (in Pitom. auch) ; dem p in p^t^ca und p%semca ein ü, welches vor den stimmlosen t und s selbst stimmlos wird: ftica— ftic\fsenica (Gjurgj., aber in Virje /Jsemca) ; dem p in plandovati entspricht ein b: blanduväti^ hland^isce. Einige Male begegnet auch n statt m in den Beispielen: Jadan und JadaPmc (von Adatn), Abrdhan (von Abrahatn); dann in sed^ndqset^ os^ndeset, nenski (»deutsch«) (auch in Pitomaca noch), pe*mc (Böhme), pünüti Budin. Fremdwörter. Einem b des heutigen nhd. steht ein p gegenüber in

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332 Franjo Fancev,<br />

Ä-Laut im An-, In- und Auslaute gut kennen, doch in allen diesen Stellungen<br />

ist er auch den Veränderungen unterworfen. Zuerst im Anlaute.<br />

Im Anlaute fällt das h vor dem r und / gewöhnlich ab ; diese Regel<br />

ist allen Dialekten Podravinas gemeinschaftlich; nur einige lassen das h<br />

auch sonst abfallen: räPnHi (/irawzW nähren), r?i°st (//rös^ Eiche), rapaf<br />

[hrapav heiser), raPkiiti— rä^ckati [hrakaii ausspucken) ;<br />

lä'^d (/t/ac?Schatten),<br />

/ace (A/ace Hosen), leb [hieb in der Bedeutung Laib Brot), ladleflna<br />

[hladetina Sülze) usw.; Iza^ iga (/liza, higa in Virje) Novigr., i7itof<br />

{hintofYirje) Klostar; ote [hole und ote in Virje) Katalena, ilada [hilada<br />

Virje) Kalinov., po izcij [po liizaPj Virje) Zdelice usw. In hrpa<br />

(Haufe) geht das li in v über und lautet vrpa— vrpica (Virje), hv in<br />

hvaliti und in hvatati ergibt/", so haben \i\v faPriti^ faPla, fatati ^<br />

faPt<br />

[hvat Klafter), zafalüjem (Klost.).<br />

Im Inlaute und im Auslaute bleibt das Ji entweder unverändert oder<br />

einerseits wird es zu/, anderseits zu v^ oder es fällt gänzlich ab, z. B.<br />

a) unverändert düh^ krüh^ gre'h^ prä°h\ rüho, vüho, müka, stro/tansw.<br />

(Virje); podsnehala (Zbor, I. 172), greha (253), cehaj'u (307) Kopriv.,<br />

duhana (Klost.), niJiove^m /«"^am (Kaiin.); ß) zvlj: nijof, 3Iijolanci<br />

(statt 3Ii/io^a?ici), orej^ sme^ja (g. sg. von smeli und smej)^ loc. plur. a-<br />

Stämme-r/y(-ac/i?.): zena''j\Moha''JMVN. (Virje, Molve,Semov.); -qj[-acJvb)<br />

und ej: orej, sme^ja (Novigr.), orej (Klost.), na livadaj {livadacJn)^ orej\<br />

ore/o/" (Pitom.) ;<br />

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