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Slavische Philologie - Archiv

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Beiträge zur serbokroatischen Dialektologie. 3 1<br />

unter gleichen Umständen gleiche Veränderungen erleiden würde, sondern<br />

wir müssen drei Gruppen unterscheiden, das etymologische e und der<br />

Nasallaut /^ bilden die erste, die Halbvokale die zweite und der IC-Laut<br />

die dritte Gruppe; jede von diesen drei Gruppen ergibt unter gleichen<br />

Umständen ihre besondere Weiterentwickelung.<br />

Zuerst die Entwickelung des etymologischen e und des Nasallautes<br />

/Ä. Speziell für den Dialekt von Virje gilt die Regel: das etymologische<br />

e und der Nasallaut a werden in den kurzen (betonten wie unbetonten)<br />

Silben zu einem offenen, sich dem a nähernden e {ä, e^ Bi-ücke, e^ Sievers;<br />

Sievers Phon.^ S. 86), dagegen in den ursprünglich langen oder<br />

sekundär verlängerten Silben wird e mehr geschlossen (etwa wie das e<br />

im sto-Dialekte) ausgesprochen. Virje gegenüber stehen alle anderen<br />

Dialekte, da diese auch in langen Silben den Laut zu einem offenen e<br />

(^«) werden lassen. Gjurgjevecs Eigentümlichkeit ist dagegen darin, daß<br />

dort die gewöhnliche und die geschlossene Aussprache des e in kurzen<br />

Silben mehr zur Nachahmung der stokavischen Aussprache zu sein<br />

scheint.<br />

Beispiele: Yiije: sv^kr[sve/car), nebo {?iebo), (/reb^?^,kretnb7^{peben,<br />

/xremen), svqJcrva (cak: sveJcrva Nem. II 33), slezqna (c. slezetia S. 33);<br />

unbet. : p?ro [pero c. 1. c. 7), selo (c. seid 1. c. 7), rqSi^to {reietö cak.<br />

Nem. IL 15), vrqtqno [vretenö 1. c. 16), tele (stok. tele, russ. Teja),<br />

räfng (stok. rame), prepellca [stok. prepelica), mesecina (cak. mesecina<br />

Nem. IL 59) usw.<br />

In den langen Silben: zu selo, pero, plur. sela, pera; led, med (zu<br />

7)ieda, Veda], meso (stok. meso), vrethia, reSeta, zen (Gen. pl.), zqne<br />

(gen. Sing.), trpe (3 Plur. Präs.) usw.<br />

Neben der offenen Aussprache des etymol. e und des Nasallautes /\<br />

in den kurzen Silben wie zcnaj l^ov., zemla, selo Kl., tebi Gjurgj. usw.<br />

sollen hier Beispiele mit offener Aussprache in langen Silben zitiert werden;<br />

vode, vele Novigr., tiecq Sig., polviirq, bnle Gjurgj., poSiqne, prisqci,<br />

kuUko sei tutlko ieg Kaiin., trjn; Ferd., m^u Budrov. usw.<br />

Der t'-Laut als Reflex der Halbvokale hat nie eine offene Aussprache<br />

weder in kurzen noch in langen Silben , sondern in Wuraelsilben ist die<br />

Aussprache, ähnlich jener des stokavischen e. Neben dieser geschlossenen<br />

Aussprache kann es in den langen Silben auch eine andere geschlossene<br />

Aussprache haben, die sich dem i, ebenso wie der Reflex des akslav. 'S<br />

in langen Silben, nähert.<br />

Beispiele: Vh-je: megla, pekl, meia, deska; steblo (cak. stäblö

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