Slavische Philologie - Archiv
318 Franjo Fancev, Schou im XVI. uiul XVII. Jalirhundort findet man bei den kajkavisch Hehreihcndcu Scliriftstcllorn einige lioiapiele, meistens immer dieselben, die iila Kellex ein a statt des gewcilmlichen, d. i. regelmäßigen e zeigen. Hei Porgosii^ etwas bilufiger als bei Vramec, so bei jenem auch in Ruffixsilben neben -ck, -tv, -rv/, auch ak, ar, an\ auch in der Wurzelsilbe: luia/iira^ vianSc^ lugJje^ aber auch im Auslaute tu ('I"k), prcza^ ra. Vramec bat dan (^kUK), acdam, 6ast (in Kronika), luzuci, Säst (.'') mal), lii(/l/(', Jc^iK' ('5 mal), duan (II. 7); doch aber noch >l'/czi*. Auch in den kajkavischen Urkunden des XVI. Jahrhs. ist hie und da ein a zu linden : dmi ( 1 587 Petrusevec) yocdorastva ; (-asf, danaa ( 1592 Nede|is6e), üoddi., dan (Sv. Ivan Zelina I.^>!)2) usw. Im XVII. Jahrb. kommen mit a gewöhnlich hii (mit allen Ableitungen) , ra^t; doch auch noch cest, Iczer, tost Potretic' (/«-.s/ S. 52, vest 98 usw). Aber anch in den Urkunden aus dem XVII. Jahrb., die in Podravina geschrieben bind, begegnen hie und da die Formen mit u, doch e bildet die Kegel, so z. Ji. Koprivnica (103(5 Starine XXX mankajuci [me7ik-) luhko, do dan dauidni aus dem Jahre 104 1 (Starine XXX S. 0), vzamii, rast, aus Sigetee (S. 103',), Starine XXX S. 14) /ciuür^ aber dem a gegenüber kommt ein r viel häufiger, so z. B.: vezda, niS lärmenie ^ zabetek^ vcs, dober, dohodck (lO^ti); prvienfni neni^ aedcmsto (1014); scm, do- Jiodek (Sigetee 1039). In der zweiten sogar auch to7'k. lioi den heutigen uns bekannten Dialekten, werden die Halbvokale gewöhnlich durch ein e ersetzt, doch gibt es auch solche, in welchen a Kegel bildet. Zu den ersten gehören Dialekte von Mcihimurje (Murinsel), >'ara/.diu, Trebaijovo, Stupnik; hieher auch der Dialekt von Prigorje, in welchen in den Wurzelsilben ein c die Halbvokale ersetzt. Prigorje mit der Suftixsilbe, Zu den zweiten Lokve usw. (A.M.^yKi.uueiiKO IvanKaucKoe uapt'iie SA. der Kiewer Universität ILtirtcrin (1904 Dez., 1905 März, April, Mai) und darüber Rezension von Prof. Jagiö, Archiv f. slav. Ph. XXVU S. 578 fl".). Hier könnte mau noch erwähnen vun (und Ableitungen wie vune\ vund\snt\ doch y//()/^-) und (u)z7>m\ doch ist hier nicht die Rede von einer Kntwickolung des Halbvokals zu w, sondern eher von einer Verwechselung mit der Präposition li'K [ra, r); andere Entwickelung zeigt stok. ran, rani, wie auch böhm. rr/i. 3)
9 Beiträge zur serbokroatischen Dialektologie. 3 1 unter gleichen Umständen gleiche Veränderungen erleiden würde, sondern wir müssen drei Gruppen unterscheiden, das etymologische e und der Nasallaut /^ bilden die erste, die Halbvokale die zweite und der IC-Laut die dritte Gruppe; jede von diesen drei Gruppen ergibt unter gleichen Umständen ihre besondere Weiterentwickelung. Zuerst die Entwickelung des etymologischen e und des Nasallautes /Ä. Speziell für den Dialekt von Virje gilt die Regel: das etymologische e und der Nasallaut a werden in den kurzen (betonten wie unbetonten) Silben zu einem offenen, sich dem a nähernden e {ä, e^ Bi-ücke, e^ Sievers; Sievers Phon.^ S. 86), dagegen in den ursprünglich langen oder sekundär verlängerten Silben wird e mehr geschlossen (etwa wie das e im sto-Dialekte) ausgesprochen. Virje gegenüber stehen alle anderen Dialekte, da diese auch in langen Silben den Laut zu einem offenen e (^«) werden lassen. Gjurgjevecs Eigentümlichkeit ist dagegen darin, daß dort die gewöhnliche und die geschlossene Aussprache des e in kurzen Silben mehr zur Nachahmung der stokavischen Aussprache zu sein scheint. Beispiele: Yiije: sv^kr[sve/car), nebo {?iebo), (/reb^?^,kretnb7^{peben, /xremen), svqJcrva (cak: sveJcrva Nem. II 33), slezqna (c. slezetia S. 33); unbet. : p?ro [pero c. 1. c. 7), selo (c. seid 1. c. 7), rqSi^to {reietö cak. Nem. IL 15), vrqtqno [vretenö 1. c. 16), tele (stok. tele, russ. Teja), räfng (stok. rame), prepellca [stok. prepelica), mesecina (cak. mesecina Nem. IL 59) usw. In den langen Silben: zu selo, pero, plur. sela, pera; led, med (zu 7)ieda, Veda], meso (stok. meso), vrethia, reSeta, zen (Gen. pl.), zqne (gen. Sing.), trpe (3 Plur. Präs.) usw. Neben der offenen Aussprache des etymol. e und des Nasallautes /\ in den kurzen Silben wie zcnaj l^ov., zemla, selo Kl., tebi Gjurgj. usw. sollen hier Beispiele mit offener Aussprache in langen Silben zitiert werden; vode, vele Novigr., tiecq Sig., polviirq, bnle Gjurgj., poSiqne, prisqci, kuUko sei tutlko ieg Kaiin., trjn; Ferd., m^u Budrov. usw. Der t'-Laut als Reflex der Halbvokale hat nie eine offene Aussprache weder in kurzen noch in langen Silben , sondern in Wuraelsilben ist die Aussprache, ähnlich jener des stokavischen e. Neben dieser geschlossenen Aussprache kann es in den langen Silben auch eine andere geschlossene Aussprache haben, die sich dem i, ebenso wie der Reflex des akslav. 'S in langen Silben, nähert. Beispiele: Vh-je: megla, pekl, meia, deska; steblo (cak. stäblö
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318 Franjo Fancev,<br />
Schou im XVI. uiul XVII. Jalirhundort findet man bei den kajkavisch<br />
Hehreihcndcu Scliriftstcllorn einige lioiapiele, meistens immer dieselben,<br />
die iila Kellex ein a statt des gewcilmlichen, d. i. regelmäßigen e zeigen.<br />
Hei Porgosii^ etwas bilufiger als bei Vramec, so bei jenem auch in<br />
Ruffixsilben neben -ck, -tv, -rv/, auch ak, ar, an\ auch in der Wurzelsilbe:<br />
luia/iira^ vianSc^ lugJje^ aber auch im Auslaute tu ('I"k), prcza^<br />
ra. Vramec bat dan (^kUK), acdam, 6ast (in Kronika), luzuci, Säst<br />
(.'')<br />
mal), lii(/l/(', Jc^iK' ('5 mal), duan (II. 7); doch aber noch >l'/czi*. Auch<br />
in den kajkavischen Urkunden des XVI. Jahrhs. ist hie und da ein a zu<br />
linden : dmi ( 1 587 Petrusevec) yocdorastva ;<br />
(-asf, danaa ( 1592 Nede|is6e),<br />
üoddi., dan (Sv. Ivan Zelina I.^>!)2) usw. Im XVII. Jahrb. kommen mit<br />
a gewöhnlich hii (mit allen Ableitungen) , ra^t; doch auch noch cest,<br />
Iczer, tost Potretic' (/«-.s/ S. 52, vest 98 usw).<br />
Aber anch in den Urkunden aus dem XVII. Jahrb., die in Podravina<br />
geschrieben bind, begegnen hie und da die Formen mit u, doch e bildet<br />
die Kegel, so z. Ji. Koprivnica (103(5 Starine XXX mankajuci [me7ik-)<br />
luhko, do dan dauidni aus dem Jahre 104 1 (Starine XXX S. 0), vzamii,<br />
rast, aus Sigetee (S. 103',), Starine XXX S. 14) /ciuür^ aber dem a gegenüber<br />
kommt ein r viel häufiger, so z. B.: vezda, niS lärmenie ^<br />
zabetek^<br />
vcs, dober, dohodck (lO^ti);<br />
prvienfni neni^ aedcmsto (1014); scm, do-<br />
Jiodek (Sigetee 1039). In der zweiten sogar auch to7'k.<br />
lioi den heutigen uns bekannten Dialekten, werden die Halbvokale<br />
gewöhnlich durch ein e ersetzt, doch gibt es auch solche, in welchen a<br />
Kegel bildet.<br />
Zu den ersten gehören Dialekte von Mcihimurje (Murinsel),<br />
>'ara/.diu, Trebaijovo, Stupnik;<br />
hieher auch der Dialekt von Prigorje, in<br />
welchen in den Wurzelsilben ein c die Halbvokale ersetzt.<br />
Prigorje mit der Suftixsilbe,<br />
Zu den zweiten<br />
Lokve usw. (A.M.^yKi.uueiiKO IvanKaucKoe<br />
uapt'iie SA. der Kiewer Universität ILtirtcrin (1904 Dez., 1905 März,<br />
April, Mai) und darüber Rezension von Prof. Jagiö, <strong>Archiv</strong> f. slav. Ph.<br />
XXVU S. 578 fl".).<br />
Hier könnte mau noch erwähnen vun (und Ableitungen wie vune\<br />
vund\snt\ doch y//()/^-) und (u)z7>m\ doch ist hier nicht die Rede von einer<br />
Kntwickolung des Halbvokals zu w, sondern eher von einer Verwechselung<br />
mit der Präposition li'K [ra, r); andere Entwickelung zeigt stok. ran,<br />
rani, wie auch böhm. rr/i.<br />
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