Slavische Philologie - Archiv

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316 Franjo Fancev, Von den kajkavischen Dialekten, die uns heute bekannt sind, kennen den a°-Laut der Dialekt von Medumuije (sieh: OblakNesto o medumurskom narecju Zbom I. S. 48) und der von Varazdin (Vajavec: Pripovijetke) z. B. mlädi, vaptio^ gläva^ kroal^ trinoajat. Der a-Laut ist in den Dialekten der Podravina meistens ein primärer Vokal, aber nicht selten auch sekundär als Reflex der altkirchenslav. Halbvokale, deren regelmäßiger Vertreter hier ein e-Laut ist. Wo wir hier ein a für die altkirchenslav. Halbvokale haben, ist es als Einfluß des stokavischen Dialektes zu betrachten, welcher in den Liedern größer als in der gewöhnlichen Umgangssprache ist. Die gewöhnlichen Beispiele mit dem a sind folgende: laPf (AbKTi), cci'^st (MkCTk), taPst (TkCTk), la^s (akh;^), opaPink (oRbH'kK'K), paPn (nKHb), das Suffix -aPnstvo (kctko), poldq'^n (^i^hk), doch nur de^7i. Obwohl in allen diesen Beispielen eine Länge erscheint, dürfen wir dennoch nicht daraus den Schluß ziehen, daß hier wegen der Länge a als Reflex des schAvachen Vokals gilt. In den Liedern haben wir ein a statt des erwarteten e: Koprivnica (Zbor.I.176): danas,laku?ioc{ni),dobar{vecer){il2); Pitomaca: dobar [vecer) (179); Hlebine: hratac (192), tada (192). Virje (nach unseren Aufzeichnungen): tamna nocha^ heHi danak^ sna^a snaiica usw. Das a für ein /ä hat man m jadmen (hÄMkMTü, hordeum), zaPhc (JK/ÄAO, Stimulus aculeus),yö!(^r>l-a (iA;i,po, nucleus). Das a für ein 't findet sich in naPdra (H'k/i,po). Nicht auf 'S ist das a in ac in den Adverbien doklac (^OKOA'S), dotlac (^OTOA't), dovlac^ donlac usw. zurückzuführen, sondern -ac ist eine Neubildung vrie -^k, a9r in kod^k^ ovgd^k, sigdaPr^ nigdd^r (in diesen wieder a-;KC ^ are ^ ar und dann mit dem Suffix är wegen der Betonung verwechselt). Anm. : Ein a hört man in Fremdwörtern statt au : in raPhr^ rafank^ rafankeh'^ ^aro/" (Schraube) ; statte«: ^w«''/«' (gemein), gmaPnda (Gemeinde), ^aw (fein); statt um: fraPla (Fräulein); statt ä: jaPgar (Jäger), laPrma (Lärm); statt e: faleti {iohlQn), faringa (Fehlung); taHoment (Testament); statt er: iostar^ üilar usw. 2) Halbvokale Tv, k. Der regelmäßige Reflex beider Halbvokale ist in der ganzen Podravina (hier kommt in Betracht nur jener Teil, von dem hier die Rede ist, d. i. von Koprivnica bis Pitomaca) ein e-Laut, welcher aber nicht mit dem etymologischen den gleichen Veränderungen unterliegt, d. h. ohne Unterschied auf Quantität und auf Betonung, ebenso auf Stellung im Worte, im Inlaute wie im Auslaute. Beispiele: Inlaut:

; Beiträge zur serbokroatischen Dialektologie. 317 Wurzelsilbe: dehi^ dPzd und dPsc^ rnegla^ deska^ steklo, sfie/ia, betvo, pekl, mesa, hezg, pes\ gendtx^ zdehnöti^ fse7idti usw. Suffixsilbe: hier vor allen Konsonanten (außer einem r, /, n) als ein sehr reduziertes e [^) ; wenn dem Halbvokale in der Suffixsilbe r, /, 7i folgen, so werden diese als Sonanten (2*, /, n) ausgesprochen, z. B. a) oi^c (OTiiHh), ko7^^c (KOHiiU,k), k})t^c (KOTkUk), ve*mc (ß'KHlii^b); glad7)k [rAAj^ls.K'K), pet^k (H/äT'KK'k), svel^k (Cß/ÄTTkK'k), läkit [AAKl^Th) usw. ß] pekl (nkKAk, für dasSkroat. hi*phk^l [

316 Franjo Fancev,<br />

Von den kajkavischen Dialekten, die uns heute bekannt sind, kennen<br />

den a°-Laut der Dialekt von Medumuije (sieh: OblakNesto o medumurskom<br />

narecju Zbom I. S. 48) und der von Varazdin (Vajavec: Pripovijetke)<br />

z. B. mlädi, vaptio^ gläva^ kroal^ trinoajat.<br />

Der a-Laut ist in den Dialekten der Podravina meistens ein primärer<br />

Vokal, aber nicht selten auch sekundär als Reflex der altkirchenslav.<br />

Halbvokale, deren regelmäßiger Vertreter hier ein e-Laut ist. Wo wir<br />

hier ein a für die altkirchenslav. Halbvokale haben, ist es als Einfluß des<br />

stokavischen Dialektes zu betrachten, welcher in<br />

den Liedern größer als<br />

in der gewöhnlichen Umgangssprache ist. Die gewöhnlichen Beispiele<br />

mit dem a sind folgende: laPf (AbKTi), cci'^st (MkCTk), taPst (TkCTk),<br />

la^s (akh;^), opaPink (oRbH'kK'K), paPn (nKHb), das Suffix -aPnstvo<br />

(kctko), poldq'^n (^i^hk), doch nur de^7i. Obwohl in allen diesen Beispielen<br />

eine Länge erscheint, dürfen wir dennoch nicht daraus den Schluß<br />

ziehen, daß hier wegen der Länge a als Reflex des schAvachen Vokals<br />

gilt.<br />

In den Liedern haben wir ein a statt des erwarteten e:<br />

Koprivnica<br />

(Zbor.I.176): danas,laku?ioc{ni),dobar{vecer){il2); Pitomaca: dobar<br />

[vecer) (179); Hlebine: hratac (192), tada (192). Virje (nach unseren<br />

Aufzeichnungen): tamna nocha^ heHi danak^ sna^a snaiica usw.<br />

Das a für ein /ä hat man m jadmen (hÄMkMTü, hordeum), zaPhc<br />

(JK/ÄAO, Stimulus aculeus),yö!(^r>l-a (iA;i,po, nucleus).<br />

Das a für ein 't findet sich in naPdra (H'k/i,po). Nicht auf 'S ist<br />

das a in ac in den Adverbien doklac (^OKOA'S),<br />

dotlac (^OTOA't), dovlac^<br />

donlac usw. zurückzuführen, sondern -ac ist<br />

eine Neubildung vrie<br />

-^k, a9r in kod^k^ ovgd^k, sigdaPr^ nigdd^r (in diesen wieder a-;KC ^<br />

are ^ ar und dann mit dem Suffix är wegen der Betonung verwechselt).<br />

Anm. : Ein a hört man in Fremdwörtern statt au : in raPhr^ rafank^<br />

rafankeh'^ ^aro/" (Schraube) ; statte«: ^w«''/«' (gemein), gmaPnda (Gemeinde),<br />

^aw (fein); statt um: fraPla (Fräulein); statt ä: jaPgar (Jäger),<br />

laPrma (Lärm); statt e: faleti {iohlQn), faringa (Fehlung); taHoment<br />

(Testament);<br />

statt er: iostar^ üilar usw.<br />

2) Halbvokale Tv, k. Der regelmäßige Reflex beider Halbvokale ist<br />

in der ganzen Podravina (hier kommt in Betracht nur jener Teil, von dem<br />

hier die Rede ist, d. i. von Koprivnica bis Pitomaca) ein e-Laut, welcher<br />

aber nicht mit dem etymologischen den gleichen<br />

Veränderungen unterliegt,<br />

d. h. ohne Unterschied auf Quantität und auf Betonung, ebenso auf<br />

Stellung im Worte, im Inlaute wie im Auslaute. Beispiele: Inlaut:

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