Slavische Philologie - Archiv

23.02.2018 Aufrufe

: 312 Franjo Fancev, bei den griechisch-orientalischen Sto-sprechern Virovi. Der Bewohner von Virje nennt sich Virovic und als Adjektiv wird virofski gebraucht; virjanski ist gänzlich unbekannt. Die Erklärung der gebrauchten Zeichen. Den Vokal a in den langen Silben, wo er sich schon dem o nähert, bezeichnen wir mit dem Zeichen Druckes aP (Sievers a"^) z. B. gluPtia^ hruPda. Das a ohne ^ bezeichnet reines a (gleich dem stokavischen a). Das ä bezeichnet den a-Laut vor einem j\ wo es als ein breites e (= deutschem ü) ausgesprochen wird, z. B. däj\ kräj\ mlajsi^ öekäj. e-Laute haben wir folgende: e ein breites e in den kurzen Silben (Brücke e", Sievers ce^) z. B. zetia, selo, lmq\ e steht gegenüber q in den langen Silben, ist gleich dem stokavischen e: zen^ sZla usw. ; e* ist Reflex des akslav. 1i in langen Silben, wird als ein enges sich dem i näherndes e ausgesprochen, z.B. deHe^ /e*p, ste^na usw.; e ist ein enges e in kurzen Silben, als Reflex des 'S. ^ ist das Zeichen für ein sehr reduziertes e in den Suffixsilben. Beispiele für das e sind deca, vera usw. ; für das ^ temkj pet^k usw. Das Zeichen o bezeichnet das lange oder kurze geschlossene o ; das ist gleich dem stokavischen o, z. B. koü g. N. kön, roka, noga^ söza^ hoha usw., voda — vöde^ nöge usw. Das u bezeichnet den gewöhnlichen w-Laut; ü den sich dem i^ wie ungefähr das deutsche w, näheraden w-Laut. Von den Konsonanten kennen die Dialekte der Podravina keinen Unterschied zwischen c und c. Noch ein besonderer Laut ist ein hartes d^ wie ein dz ausgesprochen, doch nicht als zwei Laute, sondern als ein gerade so wie c nicht tS ist. Wir werden diesen Laut als d^ bezeichnen. Wir gebrauchen die üblichen Betonungszeichen: das Zeichen ^ drückt eine betonte Mittellänge aus. Wo wir das Zeichen ' gebrauchen, damit wollen wir keine bestimmte Betonung ausdrücken.

Beiträge zur serbokroatischen Dialektologie. 313 Dialektologische Karte. m. Gruppe |lö|^^^ Ubergangiü'ijlekft [T^ A. Lautlehre. la. Vokalismus. Nicht so einfach, wie in den stokavischen Dialekten ist der Vokalismus in unseren Dialekten, da wir hier für einen jeden Vokal, außer «, mehrere durch verschiedene Einflüsse hervorgerufene Reflexe haben. Vor allem hat auf die Entwickelung der Vokale die Betonung und die Quantität gewirkt, in zweiter Reihe aber auch die Stellung der Vokale im Worte selbst, so daß man berücksichtigen muß, ob sich ein Vokal in einer geschlossenen Silbe befindet oder in einer offenen. Das reine ofifene a, bei welchem der Mundkanal mäßig geöffnet bleibt

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312 Franjo Fancev,<br />

bei den griechisch-orientalischen Sto-sprechern Virovi. Der Bewohner<br />

von Virje nennt sich Virovic und als Adjektiv wird virofski gebraucht;<br />

virjanski ist gänzlich unbekannt.<br />

Die Erklärung der gebrauchten Zeichen.<br />

Den Vokal a in den langen Silben, wo er sich schon dem o nähert,<br />

bezeichnen wir mit dem Zeichen Druckes aP (Sievers a"^) z. B. gluPtia^<br />

hruPda. Das a ohne ^ bezeichnet reines a (gleich dem stokavischen a).<br />

Das ä bezeichnet den a-Laut vor einem j\ wo es als ein breites e (=<br />

deutschem ü) ausgesprochen wird, z. B. däj\ kräj\ mlajsi^ öekäj.<br />

e-Laute haben wir folgende: e ein breites e in den kurzen Silben<br />

(Brücke e", Sievers ce^) z. B. zetia, selo, lmq\ e steht gegenüber q in den<br />

langen Silben, ist gleich dem stokavischen e: zen^ sZla usw. ; e* ist Reflex<br />

des akslav. 1i in langen Silben, wird als ein enges sich dem i näherndes<br />

e ausgesprochen, z.B. deHe^ /e*p, ste^na usw.; e ist ein enges e in kurzen<br />

Silben, als Reflex des 'S. ^ ist das Zeichen für ein sehr reduziertes e in<br />

den Suffixsilben. Beispiele für das e sind deca, vera usw. ; für das ^<br />

temkj pet^k usw.<br />

Das Zeichen o bezeichnet das lange oder kurze geschlossene o ; das<br />

ist gleich dem stokavischen o, z. B. koü g. N. kön, roka, noga^ söza^<br />

hoha usw., voda — vöde^ nöge usw.<br />

Das u bezeichnet den gewöhnlichen w-Laut; ü den sich dem i^ wie<br />

ungefähr das deutsche w, näheraden w-Laut.<br />

Von den Konsonanten kennen die Dialekte der Podravina keinen<br />

Unterschied zwischen c und c. Noch ein besonderer Laut ist ein hartes<br />

d^ wie ein dz ausgesprochen, doch nicht als zwei Laute, sondern als ein<br />

gerade so wie c nicht tS ist. Wir werden diesen Laut als d^ bezeichnen.<br />

Wir gebrauchen die üblichen Betonungszeichen: das Zeichen ^ drückt<br />

eine betonte Mittellänge aus. Wo wir das Zeichen ' gebrauchen, damit<br />

wollen wir keine bestimmte Betonung ausdrücken.

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