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Slavische Philologie - Archiv

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Beiträge zur serbokroatischen Dialektologie. 3 1<br />

in den Liedern konstatieren.<br />

So nur in den Liedern kommen solche Worte<br />

wie divojka^ luba, momöe, öedo, snu^a usw. vor; ferner sind in den<br />

Liedern nur li für J¥>. und l,<br />

dann a statt des e für die Halbvokale tiblich,<br />

so z. B. ruka, zut, jabuka, suza oder taman^ daHy samk usw. Auffallend<br />

ist auch in diesen Liedern die Anwendung der besonderen Form<br />

für den Vokativ, wie z. B. ustaj, usiaj, mlad-Mihalu oder ustaj snaio<br />

ana^ira; spavaj\ spavaj s7i(do naia\ odi zorj'a sesfro tiaia usw. Auch<br />

die Bildung des Futurums ist in solchen Liedern meistens mit cti, cd<br />

und nicht mit bodetn oder boni oder mit Präsens bei den perfektiven<br />

Verben wie z. B./a se k tehi ohrnoti ne cu\<br />

ono cq mi luha biti\<br />

ono cqmo nafaliti usw.<br />

Einige von diesen Liedern sind<br />

100 Jahre schon hier bekannt.<br />

onda du se k tebi obrnoti;<br />

nach der lebenden Tradition über<br />

Für die Geschichte und Entwickelung der Dialekte ist es von Wichtigkeit,<br />

ob die Ansiedelung, wo ein Dialekt gesprochen wird, alt oder<br />

neu ist. Was die Dörfer der Podravina anbelangt, so sind meistens alle<br />

sehr alt. Schon aus dem Jahre 1201 (siehe Starine XXI S. 230) ist der<br />

Name Zdela überliefert (Zdelia »ad rivum Zdelia«, noch heute so genannt<br />

ein Bach in Virje); ob in derselben Urkunde >rivu8 Hausta« mit heutigem<br />

Hotova (potok) und >Cernoglaw< mit »Carovaglavica« identisch ist, können<br />

wir nicht sagen. Aus dem Jahre 1216 (Starine XXI S. 256— 7)<br />

haben wir Gorbonuk (das heutige Klostar) mit »ecclesia s. Adriani«.<br />

Diese Kirche findet man nicht mehr, aber man kann noch in Klostar den<br />

Ort zeigen, wo einmal diese Kirche stand, jener Teil<br />

Kirche herum heißt »Oderian«.<br />

IV. 214) stehen im Verzeichnis<br />

des Dorfes um die<br />

Unter dem Jahre 1334 und 1501 (Starine<br />

der Kh'chen der Agramer Diözese unter<br />

anderen auch Prodauiz, Susicha, Grabounok, Molina (1501), Supancz,<br />

welchen heute Virje, Gjurgjevec, Klostar, Molve entsprechen. Ob mit<br />

Supancz das heutige Zupanci identisch ist, können wir nicht sagen, doch<br />

sehr wahrscheinlich ist es, obwohl mit diesem Namen heute die Wiesen<br />

genannt werden. Zum ersten Male taucht der Name »Virie« erst im<br />

17. Jahrhundert aus dem Jahre 1622 (s. Lopasic: Spomenici hrvat. krajine,<br />

Acta 1884, 3 Bde) auf, »sed fluvius zdelia ambit castellum Virie«.<br />

Gjurgjevec ist nach der Kirche des heiligen Georg (in den Urkunden der<br />

Militärgrenze gewöhnlich Set. Georgen genannt), Klostar nach einem<br />

Kloster benannt. Von den alten Namen hat sich nichts erhalten. Virje<br />

ist offizielle Benennung des Ortes, aber bei<br />

den Bewohnern wie auch in<br />

der Umgebung ist sie gar nicht tiblich, sondern man sagt nur Viri oder

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