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Slavische Philologie - Archiv

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296 Iwan Franko,<br />

wurde, welches bereits in Bulgarien zur Zeit Symeons übersetzt war und<br />

in dieser Übersetzung mit dem HsöopHHKi. CBHTOcjiaBa vom J.<br />

107 3 nach<br />

Rußland kam, vom Kompilator der Chronik aber aus dem Griechischen<br />

neu übersetzt wurde. Daran wurde eine summarische Übersicht der<br />

sieben kirchlichen Synoden mit einer kleinen daran angeschlossenen<br />

Polemik gegen die Lateiner und mit einer Erwähnung des Pseudopapstes<br />

Peter des Stotterers geknüpft, dieser Teil auch im Sbornik Svjatoslavs in<br />

bulgarischer Redaktion bekannt. Auch wird hier dem Vladimir vom<br />

christlichen Missionär ein Bild des jüngsten Gerichts auf Leinwand ge-<br />

V<br />

••<br />

malt vorgezeigt; nach der recht plausiblen Meinung Sachmatovs Überrest<br />

einer verschollenen Legende von der Taufe des bulgarischen Fürsten<br />

Boris.<br />

3) das Lob Vladimirs, von Jakobus dem Mönch geschrieben, auch<br />

ein selbstständiges Werkchen, weiches vom Chronisten seiner Kompilation<br />

einverleibt wurde.<br />

Nun wollen wir den Text dieses Teiles detailliert mustern.<br />

Kap. XXXVII und XXXVIII bilden die Einleitung der Monographie<br />

über Vladimir: der Streit zwischen Jaropolk und Oleg dient nur dazu,<br />

Vladimir aus Novgorod nach Schweden zu führen und seinen Krieg mit<br />

Jaropolk einzuleiten; hier wird auch eine Charakteristik Vladimirs als<br />

Heiden und Lüstlings eingeschaltet, um einen effektvollen Kontrast zu<br />

seiner späteren Heiligkeit zu bekommen. Zur Methode des Schriftstellers<br />

gehört auch die Einsetzung größerer Bibelzitate, so auf S. 47— 48<br />

Salomo's Sprüche über die schlimmen Weiber.<br />

Kap. XXXIX als Illustration des Heidentums,<br />

eine Erzählung über<br />

die ältesten Kijever Märtyrer, einen von den Griechen gekommenen<br />

Varägen und seinen Sohn, welche von den Kijever Heiden getötet<br />

werden; die Erzählung ist offenbar expost erdichtet worden, da sie auf<br />

einer Fiktion der Menschenopfer für Götter bei den Russen basiert,<br />

ein solcher Brauch mehr der religiösen christlichen Schablone, als der<br />

wirklichen Geschichte angehört.<br />

und<br />

Kap. XL, Absatz 3, die Erzählung über verschiedene Missionäre<br />

beim Vladimir samt dem darin eingesetzten Glaubensbekenntnis des<br />

Synkellus. Dieses Kap. schließt sich logisch an drei folgende an, wo<br />

die Glaubenswähl und die Taufe Vladimirs im Chersonesus erzählt wird<br />

— alles dies keine Geschichte, sondern eine Legende.<br />

Kap. XLIV und XLV, Absatz 2, ist ein weiterer integrierender<br />

Teil der griechischen Überlieferung, Vladimir als Kirchenerbauer.<br />

Diese

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