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Slavische Philologie - Archiv

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«<br />

Beiträge zur Quellenkritik einiger altrussischer Denkmäler. 283<br />

Ich möchte den drei wichtigsten altrassischen Denkmälern: dem<br />

üeiiepcKlH üaTepiiKt, der ältesten, sogenannten Nestorchronik und dem<br />

allgemein bekannten<br />

zuwenden.<br />

»Cjiobo o njii>Ky IlropeB'L« meine Aufmerksamkeit<br />

Natürlich werde ich diese Denkmäler nicht einer umfassenden<br />

Analyse unterziehen, noch auch das von ihnen bereits Gesagte und Vollgültige<br />

wiederholen oder auch nur hervorheben;<br />

allen Slavisten mehr oder weniger bekannt.<br />

ich etwas Neues zu haben vermeine.<br />

das meiste davon ist ja<br />

Ich berühre nur Punkte, wo<br />

I. Quellen der drei Pateriklegenden.<br />

In dem Journal »Kijevskaja Starina«, 1906, März-April, hat der<br />

junge Kijever Gelehrte H. Barac eine kleine Abhandlung > Erzählungen<br />

und Legenden des altrussischeu Schrifttums, welche zu den Juden und<br />

dem Judentum in Beziehung stehen,« veröffentlicht, eigentlich N. 1<br />

einer<br />

größeren Arbeit. In diesem ersten Kapitel (das zweite ist heuer in N. 3<br />

der neugegründeten Zeitschrift »ükraina, « welche das Vermächtnis der<br />

eingegangenen »Kijevskaja Starina« übernommen hat, erschienen) hebt<br />

der Verfasser, offenbar ein Judophile, die bisher sehr wenig bekannte<br />

»Tatsache« hervor, daß die bisherige Darstellung des altrussischen Lebens<br />

in Beziehung auf die Judenverhältnisse sehr mangelhaft ist. »Es ist<br />

genug, daran zu erinnern, wie grausam und unerbittlich das heilige<br />

Prinzip der Glaubenstoleranz und Religionsfreiheit in unserem Vaterlande<br />

vergewaltigt wurde, besonders in Bezug auf das jüdische Volk. Eine<br />

Masse himmelschreiender Tatsachen der Vergewaltigung<br />

der jüdischen<br />

Religionsüberzeugungen bergen alte Tafeln in stummen Überlieferungen.<br />

Die Ausdrucksweise war zu poetisch und dabei zu kategorisch, um nicht<br />

die Aufmerksamkeit der wissenschaftlichen Organe auf sich zu lenken.<br />

Doch war die Ausführung dieser Ansicht des H. Barac nicht so schlagend,<br />

wie es die Ausdrucksweise verhieß. Erstens hat H. Barac vergessen,<br />

jene Religion nachzuweisen, welche auf dem »heiligen Prinzip der<br />

Glaubenstoleranz« aufgebaut ist, und zweitens war seine Beweisführung<br />

für Altrußland und die darin grausam und unerbittlich vergewaltigten<br />

Juden auch nicht ganz sattelfest.<br />

H. Barac wies auf zwei im Pecerskij<br />

Paterik enthaltene Erzähhmgen hin und hat sie für zeitgenössisches Verständnis<br />

gehörig präpariert. Hier die Erzählungen, welche ich wörtlich<br />

zitiere,<br />

da H. Barac, wie er selbst bekennt, das Original nicht kennt und<br />

seine Weisheit nur aus Vorlesungen des verst. Prof. Maiysevskij schöpft.

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