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Slavische Philologie - Archiv

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272 Stjepan Srkulj,<br />

zeugt sind, so entfällt Cherson als Ort der Taufe von selbst.<br />

Oben haben<br />

wir erwähnt, daß die Chersonsche Überlieferung die Taufe nach Cherson<br />

verlegt.<br />

Zur Verbreitung und Bestätigung dieser Überlieferung trug außer<br />

der Chersonschen Legende das Erzählen seiner »Druzina« bei, die sich<br />

während der Trauung in Cherson befand.<br />

Diese konnte sehr leicht die<br />

Zeremonie der Trauung mit der Zeremonie der Taufe verwechseln.<br />

sich in Cherson auch ein Teil der Druzina taufen ließ (jiiT. 109^), so<br />

haben einzelne gewiß erzählt, daß sie die Taufe damals genommen, als<br />

sie mit Vladimir in Cherson gewesen, und so konnte die Version von<br />

seiner Taufe in Cherson sehr leicht entstehen i).<br />

Wir haben schon erwähnt, daß der Verfasser des »Ha^iaJintiH eBo;i;x«<br />

das »Skazanie« von der Taufe Vladimirs einfach in sein Werk aufgenommen<br />

hat. Diese Erzählung war nicht nach Jahreszahlen verteilt, so<br />

wie es auch die übrigen Vitae nicht waren (dieselben sind mitgeteilt in<br />

»^Teniii 0. HecT. j.«), das hat erst der Verfasser des »Haq. CBO^t« besorgt.<br />

Diese Verteilung auf Jahre hat er so ungeschickt vorgenommen,<br />

daß er in das Jahr 988 Ereignisse von zwei Jahren einreihte. So ist die<br />

Taufe Vladimirs in das Jahr 988 gekommen. Dagegen erwähnt eine<br />

Quelle ausdrücklich, daß Vladimir im Jahre 987 getauft wurde, es ist das<br />

»^xeiiie<br />

acHTin h o nory6.iieniH 6ä. cTpacTOTepnii,y Bopnca h rjiiöa«<br />

des Diakon Nestor (das bekanntlich aus dem Anfang des XII. Jahrh.<br />

stammt):<br />

>Ce 6h b'b j^to 6000 h 400 h 90« (CpesHeBCKiä, CKasanifl o<br />

OB. EopHci H Tjii6i), das würde das Jahr 982 geben; man sieht, daß<br />

hier noch am Ende eine Zahl fehlt und tatsächlich haben andere Texte<br />

noch die Zahl » 5« am Ende, also 6495 = 987.<br />

Da<br />

Es ist beim Abschreiben<br />

der Buchstabe »e« = 5 weggefallen, weil der Abschreiber dieses »e«<br />

für »90-e« angenommen und einfach ausgelassen hat (ro.ay6HiieKiH,<br />

HcTop. p. u;. 1382). Diese Erklärung läßt auch Sobolevskij zu, obwohl<br />

er sich warm für das J. 988 einsetzt {Toji,% Kpem;. 5). Indirekt gibt das<br />

J. 987 als das Jahr der Taufe der Mönch Jakob sowohl in dem »CKasaiiie<br />

CTpacTOTepnLi];io ob. MyqenHKy BopHca h F.i'Söa«, wie in seiner<br />

üoxBajia (rojryÖHHCKiä, 245) mit den Worten »Ho CBATOMt a:e Kpeii^eiiBH<br />

noacHBe 6ä. khhsx BojOAtMep'B 28 üixt«. Da wir sein Sterbejahr<br />

1) Der Verfasser der Chersonschen Legende schöpfte aus der mündlichen<br />

Überlieferung, aus den geschichtlichen Erzählungen und Gedichten, besonders<br />

aus dem Gedichte von der Brautwerbung Vladimirs, sagt Sachmatov in der<br />

>I\opc. Ji.< 60 u. 12U— 121. Übrigens glaubt Sachmatov, daß die Taufe in Kijew<br />

stattgefunden hat (ibid. 59).

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