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Slavische Philologie - Archiv

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,:<br />

Ig<br />

Norbert Jokl,<br />

herlaufen ist verbum intr., wie es ja auch — und dies wurde bereits hervorgehoben<br />

— c. hnäti, p. gnac sind. Poln. hasac zeigt nicht bloß die<br />

Bedeutung von c. hamti und r. gasäth (laufen, ein Pferd tummeln<br />

Siown. j^z. p. pod red. Kariowicza 11, 21), also dieselbe Vereinigung<br />

von transit. und intransit. Gebrauch wie gtiac^ sondern auch die Bedeutungen<br />

schütteln, schwingen, tanzen.<br />

In der Bedeutung schwingen stimmt<br />

es vollkommen zu c. rozhänMi se [rukama) (mit den Händen) schwingen,<br />

rozehnäti se rukou den Arm schwingen.<br />

Die Präposition roz zeigt ja in<br />

der Komposition steigernde Bedeutung, z. B. c. rozmily sehr lieb : mily<br />

lieb, russ. ruzmiloväthsja auf das zärtlichste liebkosen : milovdtb liebkosen<br />

U.S.W. In haSac (gegenüber c. roze/i?iäti se) fällt nun diese<br />

Funktion dem Ä-Determ. zu, dessen Verwendung zur Intensivbildung<br />

Arch. XXVIII, 3 erörtert wurde. Die Bedeutung tanzen, die dem p. /m-<br />

3ac gleichfalls zukommt, teilt es mit dem sippenverwandten slovak.<br />

hastrif. Die Bedeutungsentwicklung von rasch laufen zu tanzen ist dieselbe<br />

wie in got. läiks Tanz : lit. läigyti wild umherlaufen. Klr. Jiasäty<br />

bedeutet außer herumstreifen noch springen; die letztere Bedeutung ist<br />

sekundär. Man vgl. die Bedeutungen von c, skoöiti springen, hüpfen,<br />

tanzen, eilen. Durch den Anlaut h wird das p. Verb als Lehnwort aus<br />

einem slav. Nachbardialekt charakterisiert, der den Wandel g-h kennt<br />

(also c.-slovak., klr. oder wr. Entlehnungen aus diesen Sprachen sind<br />

ja im Poln. nicht gerade selten. Cf. smutny, iuk, ohyda).<br />

Russ. paSo ausgetretene Spur des Wildes, nordr. pjainikh Spur,<br />

Fährte, pe/ift Hasenspur, pnuth^ pmätb einen Fußtritt geben,<br />

mit Füßen<br />

treten. Charpentier sucht die angeführten, in der Bedeutung sich vollkommen<br />

deckenden Substantiva von einander zu trennen und leitet ^j^ä*<br />

aus *pöd-so- her, es zu lit. /Jt^c/r/ Fußstapfe stellend. Die entfernte Möglichkeit<br />

dieser Deutung mag zugegeben werden.<br />

Ganz anders aber steht<br />

es mit der Wahrscheinlichkeit. Denn bei einem Ansatz *pöd-so- bleibt<br />

die Weiterbildung mit -6 0- ganz unverständlich.<br />

slav. Substantiva sind nämlich entweder :<br />

neutraler -e^-Stämme.<br />

Die mit -so- gebildeten<br />

Umbildungen altüberkommener<br />

Für ein Neutrum *j)ödes, *pddos bieten aber die<br />

verwandten Sprachen gar keinen Beleg, ja auch nicht den geringsten<br />

Anhaltspunkt.<br />

(Wohl aber bleibt auch diese morphologische Erklärungsmöglichkeit<br />

des 60-Suff. bei dem für Charpentier so »wunderlichen«<br />

pnt-so- gewahrt — außer der Arch. XXVIII, 3 bereits genannten —<br />

da ein alter es-Stamm im ai. päthas Stelle, Platz, Ort vorliegt. Solche<br />

Umbildungen kennt das Slav. oft genug, z. B. p. lach Lumpen, Fetzen :<br />

gr.

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