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Slavische Philologie - Archiv

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260 Stjepan Srkulj,<br />

daran gelegen sein, daß die Vertragsbedingungen geheim gehalten werden,<br />

und au diese Geheimhaltung wurde auch Vladimir gebunden.<br />

Daher die<br />

Verschwiegenheit der Zeitgenossen; darum erfahren wir den wahren<br />

Sachverhalt durch eine dritte unbeteiligte Seite, durch den arabischen<br />

Chronisten Jahja. Durch die Geheimhaltung des Vertrages blieb eben<br />

auch die Taufe den Zeitgenossen geheim. Auch Golubinskij (Hot. p.<br />

u;. 132) und Zavitnevic sind der Meinung, daß die Taufe insgeheim vorgenommen<br />

wurde, nur meinen sie, Vladimir sei daran gelegen gewesen,<br />

daß es das russische Volk nicht erfahre (Bja^HMHpx cb. 1 53).<br />

Mit dem Aushilfskorps steht noch eine Frage in engem Zusammenhang,<br />

ob sich nämlich Vladimir persönlich an dieser Expedition beteiligt<br />

hat. Der arabische Chronist des XIII. Jahrb., El Makin, der übrigens<br />

fast wörtlich Jahja kopiert, erzählt unter anderem, daß sich Vladimir,<br />

nachdem die Bedingungen bezüglich der Annahme des Christentums und<br />

der Heirat erfüllt waren, mit seinen Heeren zur Dienstleistung zum Kaiser<br />

Basilius begab und sich mit ihm vereinigte (BacHJLeBCKiii, oxp. 140).<br />

Dieselbe Nachricht hat auch der arabische Astronom aus der ersten Hälfte<br />

des XIII. Jahrb., Ibn-el-Athir : »Und<br />

sie (Basilius uud Konstautinus)<br />

schickten Gesandte zum Kaiser der Russen und baten um Hilfe und verheirateten<br />

ihn mit einer ihrer Schwestern, aber sie weigerte sich einen<br />

Mann zu nehmen, der nicht denselben Glauben hatte wie sie. Infolge<br />

dessen nahm er das Christentum an, und es war das der Anfang des<br />

Christentums in Rußland. Und er heiratete sie und ging gegen Bardas«<br />

(BacHJEteBCKiä, oxp. 147). Auch ein byzantinischer Chronist — es ist<br />

Skilizes, der sich übrigens mit Cedrenus deckt — gibt an, daß Vladimir<br />

persönlich an der Expedition teilgenommen, »(Imperator) instructis noctu<br />

navibus, atque in ipsas impositis Roxolanis (accessierat enim ab ipsis<br />

socia auxilia) praefectoque classi eorum principe Bladimero, sibi cognatione<br />

coniuncto ab sororem suam Annam« (BacHJbeBCKiä, OTp. 150).<br />

gibt auch russische Quellen, die angeben, daß Vladimir in Konstantinopel<br />

gewesen, so die »ÜOBiCTt o jiaTBiHixi. «<br />

, die erzählt, daß Vladimir selbst<br />

bis Konstantinopel mit feindlicher Absicht vorgedrungen, wo sich aber<br />

seine tierische Natur in die göttliche Bescheidenheit verwandelte und aus<br />

ihm aus einem Wolf ein Lämmlein Christi wurde und er das Christentum<br />

annahm (IIonoBT&, IIcTopnKO-jiHTep. oöaopx, 187) i). Wir haben noch eine<br />

1) Dieselbe Nachricht hat auch die Chronik Avramkas im Chronograph,<br />

mit dem Unterschied, daß ihn vor Konstantinopel der heilige Geist erhellt und<br />

er 80 das Christentum angenommen (IIojHoe coöpaHie, III. 16, 255).<br />

Es

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