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Slavische Philologie - Archiv

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Ein urslavisches Entnasalierungsgesetz. 1<br />

mähen muß er sogar zugestehen. Zu zeli gehört ferner p. gas cios, raz,<br />

uderzenie na kogo, zguba das Hauen, Schlagen, der Untergang, gasha<br />

pobicie, zguba, smierc pewna das Schlagen, der Untergang, der sichere<br />

Tod (Slown. jez. polsk. p. r. Karlowicza, I, SOS u. S09). Alle angeführten<br />

Bedeutungen der p. Wörter vereinigen sich unter einer Grundbedeutung<br />

»schlagen, hauen«, p. gakha verhält sich seiner Bedeutung nach<br />

zu dem zugrundeliegenden Verbum wie mhd. slahte^ ahA.slahta Tötung,<br />

Schlachtung, Schlacht zu mhd. slahen^ ahd. slahan.<br />

Russ. gasäth ein Pferd tummeln, c. hasati sich herumtummeln, hasäk<br />

der Unbändige, hastros Vogelscheuche, Schreckbild : «/wa^i, zenq<br />

pellere. C. hastros Scheuche zeigt zwar den Zusammenhang mit gnati<br />

jagen in geradezu zwingender Weise, dennoch ignoriert es Charpentier<br />

vollständig. Man vergleiche das zu derselben Wurzel gehörige r. govjalha<br />

Vogelscheuche : gonitb treiben, jagen (nach Charpentier wohl Zufall),<br />

ferner mhd. schiuhe Schreckbild, nhd. Scheuche : mhd. schiuhen^ nhd.<br />

scheuchen = verjagen, lit. gandykle Scheuche : gandau^ -yti (Nesselmann),<br />

gandinu tr. schrecken, diese wieder zu genü jagen.<br />

An c. hastros Scheuche fügt sich wr. has Schrecken. Die Bedeutungsentwicklung<br />

ist dieselbe wie in gr. fpößog Schrecken : (peßofioci<br />

fliehen (ist doch auch böhm. h7iäfi nicht nur transit = jagen, sondern<br />

auch intr. = laufen: Gebauer, Slovn. staroc. I, 435, ebenso p. gnac\<br />

lit. iszsigandimas das in Schrecken Geraten mittelbar : genü jagen.<br />

(So erklärt sich denn auch das bei Leskien, Abi. d. Wurzelsilben im Lit.<br />

S. 112 und bei Johansson, KZ. 32, 4S9 ohne Verwandte dastehende lit.<br />

gqsttij gästi erschrecken intr. Es handelt sieh um eine nach der sfa-<br />

Klasse erfolgte Umbildung eines ursprünglichen »a-Verbo« gan-d- [noch<br />

in dem erwähnten ga7idyt%\ nach Art der von Johansson, KZ. 32, 484,<br />

4 85 und von Wiedemann, Lit. Prät. 67 erörterten. Nesselmann verzeichnet<br />

außer dem präs. gastü auch gandu) Es verhält sich weiter c.<br />

hastros Scheuche : wi-. has Schrecken ähnlich wie c. strasäk Scheuche,<br />

slov. strasilo idem : gem.-sl. strach Schrecken. — Den Zusammenhang<br />

zwischen r. gasäth ein Pferd tummeln und gnati jagen zeigt noch deutlich<br />

klr. zahasäty sich übertreiben, sich müde ti'eiben (vom Pferde).<br />

Ptuss. gasäth zeigt gegenüber gjiati Intensivbedeutung, wobei das Objekt<br />

»Pferd« subintelligiert ist. Dieselbe Ellipse des Objektes »Pferd« finden<br />

wir in russ. gonitva Pferderennen, p. goniec Reiter, Ritter, ferner in<br />

deutsch: traben (eig. ein Pferd treiben], sprengen (eig. ein Pferd springen<br />

machen). Cf. Kluge, E.W.^, s. v. — C. hasati sich herumtummeln, um-<br />

Ärchiv für slavische <strong>Philologie</strong>. XXIX. 2

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