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Slavische Philologie - Archiv

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Drei Fragen aus der Taufe des heiligen Vladimir. 257<br />

Geschichten II, 608— 609). Daher übertrug Basilius neuerdings das<br />

Kommando an Bardas Phokas, dessen er sich durch neuen Eid vergewissern<br />

wollte.<br />

Phokas dachte inzwischen gar nicht den Eid einzuhalten,<br />

umsomehr da er des Heeres sicher war, er bemächtigte sich durch List<br />

des Gegners Bardas Sklerus und ließ sich ebenfalls, 11. September 987,<br />

zum Kaiser ausrufen (Cedrenus, II. 443). Phokas wurde bald Herr von<br />

Kleinasien. Zur selben Zeit fielen auch die Donaubulgaren ins byzantinische<br />

Reich und besetzten einen großen Teil desselben (BacHübeBCKÜi, PyccKO-<br />

BH3. oxpLiBKH, >KypHaji M.' H. n., MapT-B 1876, 141), so daß außer einigen<br />

Städten in Europa nur noch Konstantinopel und die Flotte<br />

dem Kaiser<br />

treu blieben. In dieser schweren Situation suchte Basilius bei Vladimir<br />

Hilfe, wie uns dies der arabische Chronist Jahja erzählt:<br />

»Und es empörte<br />

sich offen Bardas Phokas und rief sich zum Kaiser aus am Mittwoch, dem<br />

Feiertage des Kreuzes, am 14. Ailul (September) 1298 (987), d. h. den<br />

1 7. Dzumazd I, 377 und wurde Herr des Griechenlandes bis zu Doryleion<br />

und der Meeresküste, und es kamen seine Heere bis Chrysopolis. Und<br />

es wurde gefährlich seine Tat, und der Kaiser Basilius wurde wegen der<br />

Stärke seiner Heere und seiner Siege über ihn besorgt. Und sein Reichtum<br />

wurde verzehi't und die Not zwang ihn zum Kaiser der Russen zu<br />

schicken — und sie waren seine Feinde — ,<br />

um bei ihnen in seiner<br />

gegenwärtigen Lage Hilfe zu suchen. Und jener willigte ein. Und sie<br />

schlössen miteinander einen Verti'ag über Verwandtschaft und der Kaiser<br />

der Russen heiratete die Schwester des Kaisers Basilius danach, als er<br />

ihm die Bedingung stellte, daß er und das ganze Volk seines Landes,<br />

und sie waren ein großes Volk, das Christentum annehmen soll. Und<br />

die Russen bekannten sich damals zu keiner Religion und anerkannten<br />

keinen Glauben. Und es schickte nachher (ßnocü^y^CTBiii) Kaiser Basilius<br />

zu ihm Metropoliten und Bischöfe und sie tauften den Kaiser und<br />

alle, wen seine Länder umfaßten und er schickte zu ihm seine Schwester<br />

und sie gründete viele Kirchen im Lande der Russen. Und als zwischen<br />

ihnen die Heiratsangelegenheit entschieden wurde, kam auch das Heer<br />

der Russen und vereinigte sich mit den Heeren der Griechen,<br />

die beim<br />

Kaiser Basilius waren, und sie zogen alle zusammen in den Kampf gegen<br />

Bardas Phokas zur See und zu Lande nach Chrysopolis . . . .« (Posent,<br />

Hmh. Bac. 2321—2410).<br />

Nach Jahja also ging die Gesandtschaft Basilius 987 zu Vladimir.<br />

Wenn Basilius<br />

auch eine Gesandtschaft sofort nach der Niederlage beim<br />

Trajanstor zu Vladimii- geschickt hat, was der Jahresangabe der Chronik<br />

<strong>Archiv</strong> für slavische <strong>Philologie</strong>. XXIX. 17

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