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Slavische Philologie - Archiv

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248 Stjepan Srkulj,<br />

Vaters Svjatoslav« einer näheren Erklärung bedarf. Sehr leicht konnte<br />

die Quelle Jakobs und des >^peB. 'Min.* durch die Regierungsdauer<br />

Jaropolks getäuscht werden, die nach der Chronik 8 Jahre lang, von<br />

973—980 (jiiT. 7221 — 7622) gedauert haben soll. Da gewöhnlich der<br />

Regierungsantritt mit dem Tode des Vorgängers anfängt, so nimmt er<br />

einfach an, daß Svjatoslav beim Regierungsantritt Jaropolks bereits tot<br />

war, was indessen der Wahrheit nicht entspricht. Jaropolk hat in der<br />

Tat 8 Jahre regiert, aber diese zählen vom Jahre 970,<br />

als ihn der Vater<br />

vor seinem endlichen Abzug nach Bulgarien zum Fürsten in Kijew eingesetzt<br />

hat (jiiT. 6722). Seit diesem Jahre herrscht Jaropolk ununterbrochen<br />

in Kijew, während sein Vater mit Joannes Tzimisces um die<br />

Herrschaft über Bulgarien daselbst kämpft und nach Rußland nicht mehr<br />

zurückkehrt.<br />

Er fand bekanntlich den Tod durch die räuberischen Pecenegen<br />

bei den Dnjeper- Stromschnellen 973. Tatsächlich hat also die<br />

Herrschaft Svjatoslavs über Rußland 970 aufgehört. Nun ist die Frage,<br />

wem man mehr Glauben schenken darf, dem Mönche Jakob und dem<br />

»^peB. jKHxie OB. Bj.« oder der Chronik. Es ist ein Verdienst Sachmatovs,<br />

die Quelle gefunden zu haben, aus der der Verfasser des »^pesiiee<br />

a^Hxie OB, Bjra^nMHpa«, aber auch des »Ha^ajituLin cboai>« geschöpft<br />

hat; es ist dies eine noch ältere Chronik, die er »^psBiiinmiH BpeMen-<br />

HHK1.« oder neuerdings »/l^peBHiniiiiä Jt^TonHCHtifi cBOAt«^) nennt. Dieser<br />

»JI^peBH'^&Hmifi .lix. CBOAi« diente zugleich dem »Ha^a.a:tHLiH cboai.« als<br />

Quelle; der Verfasser des Letzten hatte jedoch auch andere Nachrichten<br />

zur Hand (wie wir sehen werden) und ignorierte diese oben erwähnte<br />

Angabe. Bemerkenswert ist, daß die Chronik selbst Angaben hat, die<br />

unsere Behauptung, daß Vladimir 97 8 Alleinherrscher von Rußland geworden<br />

ist, bekräftigen. Unter dem J. 852 befindet sich in allen mir zugänglichen<br />

Varianten der Chronik der bekannte Auszug über die Regierungsdauer<br />

einzelner Fürsten, wo sich auf Vladimir folgender Satz<br />

bezieht: »Bo-iOAnMepi. khhkh ji^tt. 37« (.li&T. 17^8). Da aber der Todestag<br />

Vladimirs in allen Quellen einstimmig mit 15. Juli 1015 angegeben<br />

ist, so ergibt 1015— 37 das Jahr 978. Wir sehen daraus, daß der Verfasser<br />

des »Hai. cboaI'« zweierlei Angaben benützt hat, darunter eine,<br />

die mit den oben erwähnten Denkmalen gemeinsam war.<br />

Diese Tatsache<br />

') Die erste Benennung in seiner Abhandlung »Oäuhx hst. uctoihukobi,<br />

jitronncHaro CKaBania o Kpemcniii BjasuMiipa«, XapKOEi. 1905, 66), die zweite in<br />

seiner neuesten Abhandlung >KopcyucKaH ^rereH^a o Kpemcniu B.aaÄHMHpa«,<br />

CauKxneiepöypr'B 1906.

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