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Slavische Philologie - Archiv

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:<br />

Beziehungen der ukrainischen histor. Lieder zum südslav. Volksepos. 245<br />

daß unserem Liede jene zwei Zeilen entnommen sind, die Bajda im Munde<br />

führt, die in unserem nicht aufbewahrt sind, die jedoch gut zur Situation<br />

passen<br />

>ile h Mipio, tem h buY;iio,<br />

Je fl Baacy, TaM a Bi)a/Ky3anucKu o<br />

H)2KHoü PycH« von Kulis, B. I, p. 3—5 haben wir *die Legende von dem<br />

goldenen Tore*, in welcher der Held Michajlik (Michelchen) bei der Eroberung<br />

Kievs einem Tataren die Pfeile in seine Eßschüssel schickt.<br />

Die Herausgeber<br />

der »HcTopiiqecKi/i nicHu Ma.iopyccKaro Hapoja« glauben,<br />

diese Legende sei das Bruchstück eines epischen Gedichtes von der Zerstörung<br />

Kievs durch den Chan Batyj 1241. Trotz ihrer prosaischen Form haben<br />

Antonovic-Drahomanov die Legende in ihr Sammelwerk aufgenommen,<br />

indem sie behaupten, »sie habe sich aus einer altertümlichen Duma entwickelt,<br />

die den epischen Charakter und den Versbau allmählich eingebüßt hat. Der<br />

auf uns gekommene Vierzeiler dient als klarer Beweis dafür« (IIcTop. nicHH<br />

B. I. 51). Außerdem hat ein gewisser Herr Stojanov den genannten Herausgebern<br />

eine interessante Mitteilung gamacht: Er habe in seinen Kinderjahren<br />

ein Lied von Michajlik in Kiev gehört; in diesem Liede schießt der Held<br />

dreimal, mit dem ersten Pfeile schießt er dem Sultan aus dem Munde die<br />

Tabakspfeife hinweg, mit dem zweiten hat er ihn selbst erschossen, mit dem<br />

dritten seine Frau, (ibid.) — also ein Fall ganz ähnlich dem unseren. In der<br />

neueren Zeit finden wir das Werfen der Pfeile in das Mittagsmahl des Gegners<br />

in der Volksüberlieferung von dem Semen Palij, dem Zeitgenossen des<br />

Hetman Ivan Mazepa aus dem Anfange des 18. Jh. (vgl. einige historische<br />

Überlieferungen, mitgeteilt von P. P. Öub in skij in »SauHCKH lorosanaÄ-<br />

Haro oTÄiJeHifl pyccKaro reorpa*HiecKaro oömeciBa« B. I, p. 299)

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