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Slavische Philologie - Archiv

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Beziehungen der ukrainischen histor. Lieder zum südslav. Volksepos. 241<br />

unten ad 1. zitierten Liede >n OK ynKa öparoMt cecipti njiHHHUbi« entspricht<br />

bei Dr. Franko Kapitel III, 68—77 (TypiHH Kynys cecipy-no-<br />

.lOHHHKy) ; dem ad 2. u. d. T. »Tema bt. UÄiiij y sjitk« S. 18 entspricht<br />

Kap. VI, 77—84 (Tema b noJOHi y shth); dem ad 3. ibid. >EpaT npo-<br />

;iaeT cecxpy Typ KaM< entspricht Kap.IV, 5S—68 (Epai npoAae cecipy<br />

Typ^HHOBii); dem ad 4. ibid. >Oxeu npOÄacT äoi TypKaM« entspricht<br />

Kap. III, 48—58 (BaTBKO npoÄae AO^iKy TypiHHOEH).<br />

Auch dem fünften von mir angeführten Liede von »Ivan und Marij<br />

ana< S. 18—20 hat der Verfasser einen sehr eingehenden Exkurs gewidmet.<br />

Er steht auch jetzt auf demselben Standpunkte, den er früher in >Zitie i Slovo<<br />

behauptete, d. h. er ist für die Entlehnung des Grundsujets aus der serbischen<br />

Volksepik, wogegen sich nichts einwenden läßt. Nur die Art und Weise, wie<br />

er die lokale Tradition mit der fremden Entlehnung verknüpft, scheint mir<br />

unannehmbar. Der Verfasser sucht nämlich auf Grund der lokalen Tradition<br />

die Entstehungszeit des Liedes zu bestimmen. Jedoch sein Streben, die Entstehungszeit<br />

des Liedes festzusetzen,<br />

dessen Helden keine geschichtlichen, ja<br />

keine einheimischen, sondern der fremden Poesie entnommene Personen sind,<br />

muß man schon im Voraus sehr gewagt nennen, geschweige denn, wenn der<br />

Verfasser über keine stichhaltigen Beweise verfügt.<br />

Dr. Franko hat zwei Beweise,<br />

mit deren Hilfe er die Genesis des Liedes in das 10. Jh. zurückführt;<br />

der eine von ihnen ist geschichtlich-kulturell-topographischer, der andere<br />

literarischer Natur. Außer den drei von mir genannten Varianten des Liedes<br />

besitzt Dr. Franko zwei andere, noch nicht gedruckte, vermöge welcher er<br />

den ideellen Volltext rekonstruiert. Der Anfang des Liedes:<br />

Ta He MaB iBan mo poöuxu<br />

Ta MyciB ci" oaceHuxii,<br />

Ta B3flB coöi MapHHOHKy,<br />

MapüHo^Ky sa aclHO^Ky.<br />

»OÄ iBaHe, IßaHO^Ky,<br />

IIoKHHB<br />

nuiu ropiBOiKy,<br />

IToKHHB nmu, raHHyBaxu,<br />

ByÄCMO CH r'aaayBaiu.<br />

^aä KOHHKH 3a BO.JHKH,<br />

A B03050K 3a njyacoioK,<br />

A ci'acjme 3a Hpeame,<br />

A KaH^yqoK 3a ucxhiok.<br />

Ta hIäcmo b qacxe nojiQ,<br />

Ta BiopeM co6i HUBKy,<br />

K Hl Ey3Ky, Hl miipoKy,<br />

Ahi ÄOBry, hi KopoxKy (»SanacKH«, B. LXXV, p. 32—33)<br />

und das Nachdenken über seine Beschaffenheit zwingt den Verfasser zur folgenden<br />

Annahme : »Dieses Lied ist wenig verbreitet und nur in Pokutie, in<br />

der gabelförmigen Gegend zwischen Prut und Ceremos aufbewahrt. Es gerät<br />

schon sichtbar in Vergessenheit, vielleicht wegen seiner Länge, wegen des<br />

wenig begreiflichen Inhaltes und ein er ungewöhnlichen, altertümlichen Melodie.<br />

Einzelne Details der in ihm geschilderten Lebensweise weisen auf sein<br />

Archiy für slavische <strong>Philologie</strong>. XIIX. jg

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