Slavische Philologie - Archiv
: 228 Michajlo Tersakovec, liehen Literaturen einer großen Popularität erfreute, ja daß man in Schottland selbst in den neuesten Zeiten eine sehr ähnliche Variante gefunden hat. Man muß auch die Richtigkeit der folgenden Ansichten des Prof.Sumcov über die Stellung unserer Duma inmitten der europäischen Varianten anerkennen: »Ha cos^anie AyMH oöt A^ieKcü IIonoBHMt saTpayeiia öo.iimaü xy^oaceexBeHnafl cii-ia, h hb CMOTpa na cyui,ecTBo- Baiiie cxoAHLixt npOHSBeAemS y ^pyraxi. Hapo^OBi,, Moacno CKasaxb, TITO ;i;yMa 3Ta rjiyöoKO opHrnnajibHoe n b'b bmcokoh cxeneHH xy^oacecTBeHHoe MajiopyccKoe npoHSBeAenie. ^octohhctbo Ay^ti saKjnonaexcfl Bi> paspaöoTKi j^eiskjien, bt, HCKycHOMi. coieTauiii iixi. ii, Bt ocoöeiiHOCTH, Bi> MurKoexH H rynaHHOCTH. ^yMy npoHHKaexi. Äiimi&R MMCJit H JH^iHoe TiyBCTBO BLicoKaro ÄOCTOHHCXBa H npea:;i;e Bcero für richtig erklären. 6jiH3Koe JiHTiHoe 3HaK0MCTB0 niBi];a et onHCtiBaeMtiMH iiBjiemKMH *h3hyecKaro h HpaBCXBeimaro xapaKxepa« (1. c. p. 11). Wie gesagt, man muß diese Ansichten, die durch ein reiches Material bestätigt werden, Nur in einer Beziehung erheischen sie eine Ergänzung resp. Verbesserung. Es sind nämlich die Ansichten des Verfassers über die gegenseitigen Verhältnisse unserer Duma zu den von Potebnja angeführten sfldslavischen Varianten unklar oder unrichtig. Prof. Sumcov legt das Hauptgewicht seiner Forschung auf die westeuropäischen Varianten, stellt aber in Schatten die sttdslavischen, indem er fast ohne jede Reserve die Meinung Potebnjas akzeptiert (1. c. p. 3— 4). Es ist aber sehr wünschenswert, eine genaue Abgrenzung zwischen den ukrainischen und den südslavischen Varianten zu geben. Zu dem Zwecke sind wir gezwungen, auf die schon oben (vgl. S. 227) von Pot. angeführten Momente zurückzukommen Zunächst das Meeresgewitter kann nicht als ein Verbindungspunkt zwischen der ukrain. Duma und der bulgar. Variante augesehen werden. Das Gewitter, welches in der bulgarischen Variante mit dem Zusammenstürzen des Chilandarklosters droht, ist dort nur ein zufälliger, lokaltopographischer Zusatz. In dem analogen serbischen Liede in der Sammlung von Cubro Cojkovic (»HiBaHia i^pnoropcKa« 1837, pp. 64— 65), welches seiner kürzeren Fassung und seiner einfacheren Komposition halber als eine ursprüngliche Form und als Quelle ^) beti-achtet werden 1) Der Ausgangspunkt dieses Motivs wenigstens für die südslavischei Var. scheint das höchst räuberische und liederliche Leben des Helden zu seinl — und die Strafe dafür. Das Verbrechen des Helden ist in der bulg. u. serb.j
: : Beziehungen der ukrainischen histor. Lieder zum südslav. Volksepos. 229 muß, ist keine Spur von dem Gewitter. Die bulgarische Fassung wie die serbische interessieren sich vor allem um die Sünde und das Geschick des Helden; gegen das Ende vergißt das bulgarische ganz das Gewitter, so daß wir nicht erfahren, ob dasselbe sich gelegt hat oder nicht, nachdem der Held (Stankovic Duka) in das Meer geworfen wurde. Das Werfen in das Meer ist folglich nicht als ein Opfer anzusehen, welches dazu bestimmt war, das Meer zu stillen, sondern nur als eine Art der Strafe, welche durch eine andere ersetzt werden konnte. Anders verhält sich die Sache in der Duma. Das Gewitter ist dort ein integrierender Bestandteil des Ganzen und stellt eins von den so gewöhnlichen Ereignissen der Kosakenflotille auf dem Schwarzen Meere dar. Das gibt auch Potebnja zu, indem er dem historisch-geographischen Kommentar des Antonovic und Drahomanov folgend, die bezeichnete Duma auf das Ende des 16. Jh. zurückführt, d. h. die Zeit, wo die Kosaken noch nicht weiter als bis an das nördlich -westliche Ufer des Schwarzen Meeres zu fahren wagten (Oötaen. H, 302). Im Zusammenhange mit dem Gewitter muß man auch die Beichte des Helden berücksichtigen ; es tritt nämlich auch hier ein Unterschied zum Vorschein sowohl in der Intention wie auch in dem Resultate der Beichte. Oleksij Popovic bekennt seine Sünden i), um das Meer zu Var. gleicherweise geschildert; auch von der Strafe wissen sie dasselbe zu erzählen Pasöo-Be ce JTeKa ÄyKa5)UHie, BoJiOBao ÄCBei toähh aaiia, Hut' yMHpe, hh npeöoiiujeBa! IIpo3 KOCTu My ipaBa npoHimajia, A y Tpasy c' -byie sMUJe Jier.ie ; (Oöt/iCH. IL 309). Dasselbe wiederholt die bulg. Var. Ha MH oae (Casa Hryivien) y xCMHa Kejiia, HsroBope Cana urynena Ha OHero CxaHKOEHKH ^yKo: >CiiHe MOH GxaHKOBHKe ^lyKo! KaacH, CHHe, mo cu norpeuiiijo? Eo^eH-B jieyKmn'h aa ÄeBei-B ro^unu, Cu HCKHEa-üt ao aeBCT-B nociejiu, Ho nocTe.m äo aeseT-B nepHuiju, Hs^B KOCTH-Te ipeBa HSHHKHa^O, Hax ipesa-Ta jiioth smIh .jaaaT'B, Cx o^H r.ieaaiuT., co p&Die ne *aKami>!« 1) Nur eine einzige Variante weiß von einem materiellen Opfer: das Blut aus dem kleinen Finger des Helden (Antonovic-Drahomanov, o. c, p. 184).
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des Helden; gegen das Ende vergißt das bulgarische ganz das Gewitter,<br />
so daß wir nicht erfahren, ob dasselbe sich gelegt hat oder nicht, nachdem<br />
der Held (Stankovic Duka) in das Meer geworfen wurde.<br />
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in das Meer ist folglich nicht als ein Opfer anzusehen, welches dazu bestimmt<br />
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Kosakenflotille auf dem Schwarzen Meere dar. Das gibt auch Potebnja<br />
zu, indem er dem historisch-geographischen Kommentar des Antonovic<br />
und Drahomanov folgend, die bezeichnete Duma auf das Ende des<br />
16. Jh. zurückführt, d. h. die Zeit, wo die Kosaken noch nicht weiter als<br />
bis an das nördlich -westliche Ufer des Schwarzen Meeres zu fahren<br />
wagten (Oötaen. H, 302).<br />
Im Zusammenhange mit dem Gewitter muß man auch die Beichte<br />
des Helden berücksichtigen ; es tritt nämlich auch hier ein Unterschied<br />
zum Vorschein sowohl in der Intention wie auch in dem Resultate der<br />
Beichte. Oleksij Popovic bekennt seine Sünden i), um das Meer zu<br />
Var. gleicherweise geschildert; auch von der Strafe wissen sie dasselbe zu<br />
erzählen<br />
Pasöo-Be ce JTeKa ÄyKa5)UHie,<br />
BoJiOBao ÄCBei toähh aaiia,<br />
Hut' yMHpe, hh npeöoiiujeBa!<br />
IIpo3 KOCTu My ipaBa npoHimajia,<br />
A y Tpasy c' -byie sMUJe Jier.ie ;<br />
(Oöt/iCH. IL 309).<br />
Dasselbe wiederholt die bulg. Var.<br />
Ha MH oae (Casa Hryivien) y xCMHa Kejiia,<br />
HsroBope Cana urynena<br />
Ha OHero CxaHKOEHKH ^yKo:<br />
>CiiHe MOH GxaHKOBHKe ^lyKo!<br />
KaacH, CHHe, mo cu norpeuiiijo?<br />
Eo^eH-B jieyKmn'h aa ÄeBei-B ro^unu,<br />
Cu HCKHEa-üt ao aeBCT-B nociejiu,<br />
Ho nocTe.m äo aeseT-B nepHuiju,<br />
Hs^B KOCTH-Te ipeBa HSHHKHa^O,<br />
Hax ipesa-Ta jiioth smIh .jaaaT'B,<br />
Cx o^H r.ieaaiuT., co p&Die ne *aKami>!«<br />
1) Nur eine einzige Variante weiß von einem materiellen Opfer: das Blut<br />
aus dem kleinen Finger des Helden (Antonovic-Drahomanov, o. c, p. 184).