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Slavische Philologie - Archiv

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Beziehungen der nkrainischen histor. Lieder zum südslav. Volksepos. 227<br />

Form zum Vorschein kommen können.<br />

Wir werden aber sehen, daß dies<br />

weder in dieser noch in jener Beziehung zutrifft.<br />

Was das erste anbelangt, ist die Entlehnung des Stoffes für das<br />

Epos der kosakisch -polnischen Kriege aus oben angeführten Gründen<br />

absolut ausgeschlossen. Was die osmanisch- kosakischen Konflikte anbelangt,<br />

so wären hier einige Berührungspunkte zwischen beiden Epen<br />

möglich, aber, wie schon früher gesagt wurde, haben die diesbezüglichen<br />

Erklärungen von Antonovic-Drahomanov keine Spur davon entdeckt;<br />

im Gegenteile, sie haben nur einen sehi- engen Zusammenhang<br />

zwischen deu Dumen und den historischen Tatsachen an den Tag gelegt.<br />

Ja selbst Prof. Daskevic war nicht imstande mehr anzuführen, als die<br />

Entlehnung des Wortes >6yTypHaK«.<br />

Es bleibt eine einzige Duma, so allgemein bekannt und für die<br />

Theorie des Prof. Daskevic so zutreffend, daß man sich wirklich wundern<br />

muß, daß er dieselbe nicht zu seinen Zwecken ausgenutzt hat; es ist die<br />

Duma von »Alexij Popovic« oder anders die Duma »von dem Gewitter<br />

auf dem Schwarzen Meere« genannt. Von verschiedenen Kommentatoren<br />

wurde sie verschiedenartig gedeutet.<br />

Doch wenige von diesen<br />

Erklärungen kann man befriedigend nennen, weder die Erklärung<br />

Wesselofskys, daß »roaciiiiil Ajiema nonoBH^iB ^oacHBaext cboh<br />

B^Ki) eme H BT) oöpasi AjiBKcifl üonoBHya MajiopyecKoil AyMti« (»lOacHOpyCCKiH<br />

ÖLMHHtl« iu »CßopHHKI. OTfl^JieHiE p. HSLTKa H CJIOB. HmH.<br />

AKa^. HayK'B.« B. XXXVI, npnji. No. 3, p. 279), noch die Erklärung des<br />

Prof. Daskevic selbst, daß unsere Duma »nepe^^^Ky ÖLumiHaro<br />

oöpasa« darstellt (Ehjihhli oö-l Ajiemi IIonoBH^i h np. in »KisBCKaa<br />

CTapiraa« 1SS3, p. 60— 61). Man kann auch der Meinung Potebnjas<br />

nicht beistimmen, welcher (OötacHeiiiH MajiopyccKnx h epo^Htix Hapo;i;-<br />

HLix<br />

nicBHt IL 301—310) unsere Duma in Zusammenhang bringt mit<br />

den südslavischen Parallelen, einer bulgarischen und einer serbischen.<br />

Diese Annäherung begründet er durch den Umstand, daß »b'b öojrapcKoä<br />

nicH^ (es folgt gleich ein Zitat in der russischen Übersetzung) npo Cxan-<br />

KOBHqa AyKy (MnjraAHH. 65. cji.)<br />

hs^b cxHxiä Mp. AyMM Haxo^HM: öypio<br />

Ha Mopi, HcnoB^At rpimHHKa, rjiaBHHH ero rpix npoxHB Maxepn,<br />

KaMeHfc ewy Ha meio, saKjiOTieHie o HenpocxHxejiLHOcxH rpixoB npo-<br />

THB MaxepH H cecxpti H no3^paBJieHie cjiyTnaxejraM« (Oö^hch. U. 304).<br />

Allein schon Prof. Sumcov hat in »^yjia oöt. Ajibkcü IIonoBira't«<br />

(KieBCKaa Cxapnna 1894. I. pp.<br />

1— 311) sehr evident gezeigt, daß das<br />

Sujet unserer Duma sich in den Legenden aller europäischen mittelalter-<br />

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