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Slavische Philologie - Archiv

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II<br />

216 Jaroslav Sutnar,<br />

von Versen in den bylinenartigen Gedichten Celakovsky's gleichfalls<br />

daktylisch-trochäisch mit und ohne Auftakt gelesen werden kann ^^).<br />

Erfolglos würde man sich auch bemühen, dieses Versmaß mit Sicherheit<br />

45 (I. Byliny.) Tom. 11. (1S97) 429—500, 501*—504* (Prilozenie)]). — Etwas<br />

Ähnliches sagt nur Frant. Vymazal in der von ihm zusammengestellten und<br />

mit litterarischen Einleitungen versehenen »Slovanskä poesie. Vybor z närodniho<br />

a um^leho bäsnictva slovanskeho v ceskych pi-ekladech« ... (I. svazek.<br />

[Euskä poesie.) V Brno, 1S74, X), wornach man in jedem einigermaßen<br />

ausgearbeiteten Vers der russischen epischen Lieder — trotz ihres sonst sehr<br />

freien Metrums — einer »Cäsur« mitten im Vers und somit zwei symmetrischen<br />

Vershälften begegnet mit der ziemlich seltenen regelmäßigen Versform:<br />

^ V- vi/ w \L ^ v_- ^Z^ ^<br />

0>J_<br />

Auf Vymazal wird sehr stark eingewirkt haben<br />

W. Bistrom (>Das russische Volksepos". Erster Artikel. [Zeitschrift für<br />

Völkerpsychologie und Sprachwissenschaft. Fünfter Band (1S68) 180— 205]),<br />

nach dem das Metrum: ^~~li<br />

— — (mit je einem Hauptaccent auf<br />

der dritten und der achten Silbe, mit je einem Nebenaccent auf der fünften<br />

und der zehnten Silbe) als die Grundform des Verses im russischen Volksepos<br />

(185) anzusehen sein dürfte (mit vielen angeblich leicht zu hebenden<br />

Ausnahmen [18G]).<br />

65) Wir haben vielmehr den Eindruck gewonnen, daß die cechischen<br />

Übersetzer ^elakovsky und Langer in den Bylinen kaum ein Versmaß erblickten<br />

und nur mehr oder weniger Wort für Wort übersetzten.<br />

(Den fünffüßigen<br />

Trochäus in seiner einzigen Bylinen-Übersetzung wählte Celakovsky<br />

offenbar willkürlich.) Folglich kann auch in den die Bylinen nachahmenden<br />

Gedichten des »Ohlas pis. rus.« kein Metrum nachgeahmt worden sein, da<br />

selbst der Herausgeber der — erst 1818 vollständig erschienenen — ersten<br />

Bylinen-Sammlung Kirsa Danilov's (»Drevnija rossijskija stichotvorenija«.<br />

Izdanie trete ... Moskva, 1878, XVI—XVII) K.Kalajdovic über das Metrum<br />

nichts Bestimmtes zu sagen wußte. (Mit dem den russisehen Volksliedern<br />

entlehnten Metrum dürfte Öelakovsky in<br />

der Vorrede zum »Ohlas pis. rus.«<br />

die Nicht-Bylinen gemeint haben und in Bezug auf die bylinenartigen Gedichte<br />

offenbar nur ihre Regellosigkeit nachgeahmt haben.) Über das Versmaß<br />

des bylinenartigen Teiles des «Ohlas« ist unsers Wissens bisjetzt nichts Eingehenderes<br />

gesagt worden, obwohl besonders Mächal bei seiner — schon in dem<br />

Aufsatz: »Uvod ve Studium ruskych bylin«.<br />

(Ctvrtä vyrocni zpräva eis. kräl.<br />

vyssiho gymnasia v Zitne ulici v Praze za skolnl rok 1891, 3— 33) glänzend<br />

bewiesenen — Kenntnis der Bylinen sich später nicht bloß mit einigen mysteriösen<br />

Worten (8) hinsichtlich des metrischen Verhältnisses des »Ohlas« zu<br />

den Bylinen hätte begnügen sollen. Bei Kräl (L. f. Roc. 21. [1894] 438—439)<br />

werden ganz arrhythmisch genannt unter anderm die bylinenartigen Gedichte<br />

^elakovsky's und die Bylinen-Übersetzungen Langer's, deren Autoren überhaupt<br />

kein Metrum angestrebt und nur Prosa in Zeilen abgeteilt haben<br />

dürften.

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