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Slavische Philologie - Archiv

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210 Jaroslav Sutnar,<br />

unsers Gedichtes die Aufmerksamkeit öolc's, welcher ihm weiter nachging<br />

und unter Berufung auf die cechischen Sprüche erklärte, die Verse<br />

besäßen regelmäßig vier Takte: vier Hauptaccente mit freier Anzahl<br />

tonloser Silben ^^). Sole täuschte sich jedoch, indem er bekanntlich der<br />

Dichtung gleichfalls die jetzt allgemein anerkannten Betonungsregeln<br />

(freilich mit manchen Fehlern! aufzuzwingen suchte, obwohl schon der<br />

Reim stellenweise dagegen sprach. Außerdem besitzen eben nach<br />

der Solc'schen Messung manche unter den von ihm ausgewählten<br />

schwierigem Versen unbedingt mehr als vier Takte, weil es ausgeschlossen<br />

ist, daß im Cechischen mehr als zwei tonlose Silben aufeinander<br />

folgen dürfen ^^). In diesem Sinne sprach sich schon Kral aus, welcher<br />

das Metrum der ersten zehn Verse (ohne Detailstudien über dieses<br />

Gedicht) richtig erkannte: bis auf einen Umstand, daß nämlich auch er<br />

von der Diäresis keine Erwähnung tat ^^j. Das sind unsers Wissens alle<br />

nennenswerten Ansichten über das Metrum unsrer Dichtung, wo man<br />

nur der Anwendung des Daktylus und der oft vorkommenden Anakrusis<br />

antickych meter pfizvucne.K<br />

(Dieselbe Ansicht aufgenommen und paraphrasiert<br />

von Sujan [28]).<br />

Offenbar gebt der Kritiker in seinem sonst ausgezeichneten<br />

Artikel an dieser Stelle irrtümlich ebenfalls von den modernen Betonungsgesetzen<br />

aus, so daß er dann freilich im Zähofovo loze verschiedenen<br />

Urstoffen antiker Metren begegnen muß. Später [VIII] spricht er noch von<br />

den im Verse des Zähofovo loze «regellos verstreuten Daktylen«.<br />

(Vgl. diesbezüglich<br />

weiter Sulc [177, 178] und Kräl [L. f. Roc. 21. (1894) 428]!) Oder soll<br />

er mit seinen allerdings sehr unbestimmten Worten wirklich an einen logaödischen<br />

Vers gedacht haben, wie das bereits von Sole (178) angenommen wurde?<br />

51) »[178] . . . zäkon, die nehoz verse ty slozeny jsou: Vers y> Zdhorova<br />

lozea mä 4 takty, 4 hlavni pfizvuky a nese se prlrozenym rliythmem nasi mluvy ..«<br />

(Bezüglich der Sprüche ISO.)<br />

5-) Bei Aufzählung der schwierigem Verse (182) gibt Sole selbst zu, daß<br />

sich mancher von ihnen auch ganz gut mit fünf oder sechs Accenten vortragen<br />

»läßt" (183). Nach Sole soll der Dichter das erwähnte Versmaß — mit<br />

größern oder kleinern Änderungen — gleichfalls in Kytice, Zlaty kolovrat,<br />

Stedry den, lioloubek, Vestkyne, ja im wesentlichen auch in Poklad, Svatebni<br />

kosile, Polednice, Vodnik, Vrba, Dcefina kletba und ebenso vielleicht in der<br />

Lilie verwendet haben (183).<br />

53) L. f. Roc. 21. (1894) 428,429: Nach Kräl ist der Vers im Zähoirovo loze<br />

»offenbar« größtenteils daktylisch-trochäisch (stellenweise auch jambischanapästisch).<br />

An Kräl hält sich dann Schenk und Straka (212, 213). Da Kräl<br />

noch nicht die Diäresis fnach seiner Messung auch Cäsur) berücksichtigt, vor<br />

der immer ein Trochäus steht, so mißt auch er unrichtig Vers 14, 5, 8:

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