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Slavische Philologie - Archiv

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KaMCHi,<br />

B^de<br />

160 Kleine Mitteilungen.<br />

plerumque esse longas. ut aäuuLiir, cMä'iuMÜ, ubi sa cm;i longae sunt. Unter<br />

der Überschrift »Carminum conipositio« wird ein kirchenslavisches und ein<br />

polnisches Distichon zitiert: BjarocjiüBcuiiHH iJOBiKt KorpwH c4sacH'' 6örs li<br />

|<br />

npc3 UHOTI.I TopscTi. Ao Hcöa ÄopörK ja zawsze wielbil imie boga mego<br />

I |<br />

nie wynidzie z ust moich nigdy chwala iego, dann wird das Werk Kochanowskis<br />

(oftenbar sein Psalter) empfohlen und zum Schluß auf Bl. 84—85 werden<br />

die Zahlwerte einzelner Buchstaben vorgenommen, bis ^r ipu Tucctiii, ;irA nc-<br />

Tbipu THCcm, ^e ua'^ THceqeft. Eeliqua fere inusitata sunt. Hiermit schließt<br />

das Mannskript: Atqne haee de rebus grammaticis abunde dicta sufficiant<br />

idque ad M.D.G. et B.V.M. Die nächstfolgenden sechs Blätter sind leer. Am<br />

Schluß die Bibliotheksnotiz: 91 feuillets.<br />

Über das Verhältnis dieser Bearbeitung der Grammatik vom J. 1G4.5 zu<br />

dem Pariser Exemplar vom J. 1643 läßt sich nach der kurzen Analyse des<br />

Pariser Textes nur so viel sagen, daß die beiden Exemplare in vielen Dingen<br />

sehr nahe übereinstimmen, und doch ist die zweite Bearbeitung eine Erweiterung<br />

und wie es scheint, hie und da, eine Berichtigung der ersten Arbeit.<br />

Berücksichtigung des glagolitischen und cyrillisch -bosnischen Alphabets<br />

scheint in dem Pariser Exemplar nicht enthalten zu sein. Dagegen finde ich<br />

die allgemeine Bemerkung über die Aussprache der Konsonanten, die Sobolevskij<br />

zitiert, in der neuen Bearbeitung nicht. Berichtigt erscheint die zweite<br />

Bearbeitung darin, daß die Deklination nicht mit dem Adjektivum, sondern<br />

mit dem Substantivum beginnt. Bei diesem ist für die I. Deklination dasselbe<br />

Paradigma CTapocxa angewendet, das bei Sobol. zitierte ssjioKa kehrt auch hier<br />

in der Bedeutung prolongatio (nicht procrastinatio) wieder, mit dem Dativ<br />

3B.ioue. Für die II. Deklination gelten in dem Pariser Exemplar als Paradigmen<br />

naHT. und 6o3*ctbo, xEonucKO, bei uns aber nani. und c.ioeo,<br />

Die<br />

das Wort x.ionucKo<br />

vir crassus und kIucko baculus magnus kommen unter den zitierten Beispielen.<br />

Unter den angeblichen Ausnahmen des flüchtigen e und o werden auch hier<br />

die Worte poKt, öokt., cmok^, npopoKX, wpoKi., Hcap.ioKi,, ctokt., uotok-b, noTont,<br />

ujioBiK'L, npoKT. zitiert. Für die III. Deklination sind im Pariser Exemplar als<br />

Paradigmen angeführt : ryjiraü rycTaii bei Sobol. scheint Druckfehler<br />

zu sein), söaBene, lejin, bei uns aber KaiicHt, ryitTair, Eo.iano, -igjia. Das übrige<br />

scheint übereinzustimmen. Für die IV. Deklination zitiert Sobolevskij nicHi.<br />

und .lasHH, bei uns dagegen cTa.ii. und Jia3ii.i, dagegen wird nicut nebst anderen<br />

Worten unter den übrigen Beispielen angeführt. Auch in dem Kapitel De comparatione<br />

steht bei uns an erster Stelle das Adjektiv uapiiBiir, qapHeäiniÄ, HaäqapHemiiü,<br />

dann erst sauHMil u. a. Die Bemerkung de casibus vagabundis<br />

kehrt bei uns beinahe in derselben Fassung wieder, wie im Pariser Exemplar.<br />

Jedenfalls wird man den Verfasser dieser in zwei Exemplaren erhaltenen<br />

Grammatik der kirchenslavischen Sprache von nun an unter der Zahl derjenigen<br />

Südwestrussen nennen müssen, die sich um die Mitte des XVII. Jahrb.<br />

um die grammatische Seite dieses Kirchenorgans kümmerten, deren Tätigkeit<br />

sich bekanntlich von Wilno und Kijew bis nach Rom erstreckte, wo selbst<br />

Levakovic ihren Einfluß verspürte. Ob Joannes Uzevic sonst noch was geschrieben,<br />

weiß ich nicht;<br />

überhaupt über die Schicksale des Mannes näheres<br />

z« erfahren — das muß ich dem Eifer der Kleinrnssen überlassen. V. J.

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