23.02.2018 Aufrufe

Slavische Philologie - Archiv

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

]50 Kritischer Anzeiger.<br />

Linie ausgeschrieben, dagegen das zweite n nur durch das Abkürzungszeichen<br />

angedeutet, ebenso ist das t von jnttris auf der Linie ausgeschrieben; in der<br />

5. Zeile aber hat Ilj. »nostra??^«, während in der Tat in der Urkiinde >nra'« steht,<br />

was nach Ilj. mit »nos^rarn« wiederzugeben war; auf ähnliche Weise wäre noch<br />

an ein paar Stellen die Transskription des lateinischen Textes richtigzustellen.<br />

Der serbokroatische Text dagegen wurde mijglichst treu, also mit allen<br />

Abkürzungen und oberhalb der Linie geschriebenen Buchstaben wiedergegeben,<br />

nur die Worte wurden von einander getrennt. An drei Stellen hat aber<br />

Ilj.<br />

das Interpunktionszeichen des Originals — einen Doppelpunkt — ausgelassen:<br />

in der 9. Zeile nach npaBi.uii., in der 13. nach noMOKt und in der 19.<br />

nach ÄeBCTw; wahrscheinlich mir aus technischen Gründen wurde in der<br />

f<br />

2. Zeile das >0k« des Originals durch »i'^'oi« M'iedergegeben , endlich in der<br />

0. Zeile schwebt das Abkürzungszeichen nicht in der Luft zwischen npaBWML<br />

und cpL, sondern steht oberhalb des letzten i. von npaBLiMt und des cpL selbst,<br />

somit doch auf seinem Platze, während Ilj. (S. l-'i) diese angeblich isolierte<br />

Stellung des Abkürzungszeichens hervorhebt.<br />

Das ist alles, was ich an der Ausgabe der Urkunde selbst auszusetzen<br />

habe ; wie man sieht, handelt es sich um Kleinigkeiten, die den Wert der Ausgabe<br />

gar nicht beeinträchtigen. Dagegen befriedigt der exegetische Teil weniger:<br />

gleich die dem Texte folgenden »paläographischen Eigentümlichkeiten«<br />

(S. 14— 16) sind sehr knapp gehalten und eine allgemeine Charakteristik der<br />

Schrift fehlt gänzlich; entschieden unrichtig ist es aber, wenn Ilj. in bezug<br />

auf rpahaMK Z. 3 von einem Zeichen h spricht;<br />

dieses Zeichen wurde bekanntlich<br />

erst im Anfange des XIX. Jahrh. von Vuk eingeführt und das (bosnisch-)<br />

cyrillische h bezeichnete allerdings in der ältesten Zeit den Laut ä (cyrill. i^),<br />

doch allmählich 'wurde es zur alleinigen Bezeichnung des Lautes (• (cyrill. h)<br />

verwendet 1); überflüssig ist ferner in bezug a\if ein Denkmal der serbokroatischen<br />

Volkssprache die Bemerkung (S. 14), daß »in den übrigen<br />

Fällen wir anstatt i hinter weichen Konsonanten a vorfinden«, dagegen vermisse<br />

ich (auf S. 13 unter den Anmerkungen zum Texte) die Bemerkung, daß<br />

nicht nur bei ÄOKo.ia Z. 6, sondern auch bei jpi/Kaxu Z. 5 die Schlinge des a<br />

durch einen horizontalen Strich ersetzt ist, so daß der Buchstabe einem 3 ähnlich<br />

sieht 2). Noch weniger befriedigt aber das Kapitel über die »linguistischen<br />

Eigentümlichkeiten« (S. 10— 19). So ist zunächst ungeschickt stilisiert, was<br />

(auf S. 17) über die lautliche Geltung des l in cBaHLrejiue Z. 15, aBtrucra Z. 18<br />

gesagt wird, denn der Leser, an welchen sich Ilj. dabei wendet, könnte glanben,<br />

daß in diesen Fällen noch der Schreiber der Urkunde das i. ausgesprochen<br />

habe! — Die >ekavische« Form sjiem Z.IO (nicht 13!) ist nicht »auf Rechnung<br />

des Einflusses der ekavischen Aussprache der kirchenslavischen Denkmäler<br />

ostserbischen Ursprunges« zu setzen, sondern ist die alleinige, für alle serbokroat.<br />

Dialekte nachweisbare Form zu altslov. c/e«^ (ein zlijcd oder did ist nicht<br />

1) Ich weiß nicht, warum Ilj. das noMOKi, von Z. 13 auf S. 31 mit noMo|)i.<br />

wiedergibt; , Hilfe' heißt ja im Sbkr. 'pomor und nicht po^nodl<br />

2) Das veranlaßte auch Sreznevskij, in den Hsb. zu drucken äokojio.<br />

;<br />

". ,/.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!