23.02.2018 Aufrufe

Slavische Philologie - Archiv

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ja<br />

ja<br />

140 Kritischer Anzeiger.<br />

Punkt betrifft die vom Verf. aufgestellte Scheidung des reinen und gemischten<br />

Dialekts. Auf S. 123 werden einige unterscheidende Merkmale aufgezählt,<br />

Der sogenannte gemischte Dialekt<br />

darunter insbesondere die Form der 1. sg.<br />

unterscheide sich von dem reinen hauptsächlich darin, daß neben den eigentlich<br />

slovakischen, von den intelligenteren, beleseneren Leuten gebrauchten<br />

Formen: ja idzem, pijem, oni idu, piju u.sw. auch die russischen Formen geläufig<br />

seien : idu, piju, oni idut, pijut. In den Proben finde ich diese russ.<br />

Formen nicht. So lese ich in der Probe aus Secovce im Zemplin :<br />

poslem,<br />

ulazem, napisein u.s.w., ferner naj tem pridu, oni maju, ziju u.s w. (3.57—365).<br />

Und so lauten diese Formen auch in den übrigen Proben aus dem Zempliner<br />

Komitat (365—384). Erst in den Sprachproben aus dem äußersten Nordosten,<br />

welche nach den Worten des Verf. einen noch nicht einheitlich festgestellten<br />

Dialekt bieten (123), lese ich: /a hndu (zUdavskeho 384), ja utracju (! z Paplna<br />

388), ja nebiidu (Z Dluheho na Cinoche 389), aber noch immer 3. pl. davaju<br />

(Z Papina 386). Die Form auf -t finde ich (allerdings bei einer nur flüchtigen<br />

Durchsicht) in den Zempliner Proben gar nicht. Man sieht, das wichtigste<br />

Unterscheidungsmerkmal des Verf. läßt sich aus seinen Zempliner Proben<br />

nicht belegen.<br />

Erst in den Sprachproben aus dem am weitesten nach Osten<br />

vorgeschobenen Unger Komitat, aus der unmittelbaren Nachbarschaft des<br />

kleinrussischen Elementes, finde ich beide Formen nebeneinander: ja hudu,<br />

idu (391), verhtju, pujdu, musu (392), hutoru (393), dzekuju, prohuju, chcti (394),<br />

neben spaTim, nemusim (394), nezrobim (396), neznam, nebojim se (397), veznem,<br />

znam, popriziram se (398), vidzim (405), pujdzejn (407) u.s.w., während die 3.plur.<br />

auch in diesen Proben stets ohne -t erscheint. Wenn ich richtig beobachtet<br />

habe, kommt in diesen Sprachproben nur einmal die Form nrbudut vor, u. zw.<br />

in der Probe aus Koroml'a (an der Ostgrenze des slovakischen Gebietes), neben<br />

docitaju (426). Man sieht, daß die angeführten Unterscheidungsmerkmale des<br />

Man hat es überhaupt in dem vorliegen-<br />

Verf. den Proben wenig entsprechen.<br />

den Werke mit einer Fülle von dialektischem Material zu tun, das erst eingehend<br />

untersucht und verwertet werden muß. Auch darf man dem Verf. den<br />

Vorwurf nicht ersparen, daß er viel zu wenig beigetragen hat, die Benützung<br />

des dargebotenen sprachlichen Materials zu erleichtern.<br />

-Fr. Pastmek.<br />

Dr. Jos. Karasek: <strong>Slavische</strong> Literaturgeschichte, I. und II. Teil.<br />

Sammlung Göschen Nr. 277/78.*)<br />

I. Die slovenische Literatur.<br />

Die slovenische Literaturgeschichte kommt in ähnlichen Sammlungen<br />

wie die Karäseksche gewöhnlich zu kurz ; der Grund ist hauptsächlich der,<br />

*) Da die zwei kleinen Bändchen der »slavischen Literaturgeschichte«<br />

Dr.Karäseks voraussichtlich viele Leser finden und hoffentlich bald eine neue<br />

Auflage erleben werden, so wollte ich dem Verfasser, dessen Verdienste bei<br />

dieser Arbeit nicht zu unterschätzen sind, die nächste Aufgabe, nämlich die

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!