Slavische Philologie - Archiv

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4 J. Charpentier, drjagäth 'zucken, zappeln' vereinen können. Die Bedeutungen scheinen mir besonders wegen der evidenten Etymologie von drqg^ zu viel auseinander zu gehen. Ksl. chrqstbkb 'cartilago' u.s.w. gehören wohl zu lit. kremsle 'Knorpel', wie es Miklosich E.W. S. 90, Pedersen KZ. 38, 394 i), Jokl S. 14 wollen, kremsle kann man aber weder von kremblys 'eine eßbare Pilzart, Pfeflferling', noch von kremtü^ kremsti 'Bröckeliges nagen' scheiden. kremsU und kremtü stehen somit für '^krempsle und *kremptü und gehören weiter zu russ. korobith 'krümmen'

Kritische Bemerkungen zum urslavischen Entnasalierangsgesetz. 5 daß Leskien freilich nicht ganz überzeugend dargelegt hat, daß hier Tiefstufe vorliege; aber jedoch sind so gute Gründe vorhanden, daß eine solche Annahme nicht als unberechtigt bezeichnet werden kann. Nach dieser Musterung scheint mir soviel klar, daß man nicht mit Jokl alle Fcälle wegräsonnieren kann, in denen ein -es-, -ez- auf idg. -ns-, -nz- deuten. Ich gehe jetzt zur Untersuchung der Beispiele, mit denen Jokl sein Lautgesetz zu beweisen sucht, über. Ksl. hlazm 'error, scandalum', hlaznh dss., russ. hlazenh 'Spaßmacher' U.S.W, führt Jokl mit ksl. hleda 'errare' zusammen. Aber die Bedeutungsähnlichkeit reicht hier nicht zu. Unzweifelhaft dürfen wir mit Miklosich Lex. S. 30, J. Schmidt Vokalismus 2, 117 hlazm mit russ. hlagöj\ wruss. hlagij 'dumm', lit. blÖgas 'kraftlos, schwach', lett. blägs dss. vereinen, wozu weiter die Wortgruppe gehört, die u. a. bei Johansson IF. -2, 37 ff., Walde E.W. 227 und z. T. bei Frellwitz E.W. 2 7S, Uhlenbeck Ai. E.W. 228 behandelt ist. Wii- haben somit hier eine Wurzel *tnlä- mit verschiedenen k- und ^-Elementen erweitert. Dagegen gehört natürlich bledq zu got. blmds 'blind', blandan u.s.w., lit. blandyti 'die Augen niederschlagen', pri-blista 'es wird finster' u.s.w. Vgl. z, B, Miklosich Lex. 33, Tamm Et. ordb. 42 u.s.w. Russ. glaz^ 'Auge' stellt Jokl mit ksl. gledati^ gledeti zusammen, was eben denselben Einwand veranlaßt wie das vorige Beispiel. Die richtige Etymologie von glaz^ findet sich an den vom Verf. angeführten Stellen, Nehring IF. 4, 402 i) und Zupitza KZ. 37, 39S. Was gledati betrifft, so gehört es zu der Wortsippe, die bei Zupitza Gutt. 174, wo die einschlägige Literatur, angeführt ist. Slav. laz- in russ. lazina 'lichte Stelle im Walde', p. lazy 'Sumpffläche', c. laz 'Lehde, Bergfläche' u.s.w. führt Jokl mit ksl. ledina 'terra inculta' und dessen Sippe zusammen. laz-

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J. Charpentier,<br />

drjagäth 'zucken, zappeln' vereinen können.<br />

Die Bedeutungen scheinen<br />

mir besonders wegen der evidenten Etymologie von drqg^ zu viel auseinander<br />

zu gehen.<br />

Ksl. chrqstbkb 'cartilago' u.s.w. gehören wohl zu lit. kremsle 'Knorpel',<br />

wie es Miklosich E.W. S. 90, Pedersen KZ. 38, 394 i), Jokl S. 14<br />

wollen,<br />

kremsle kann man aber weder von kremblys 'eine eßbare Pilzart,<br />

Pfeflferling', noch von kremtü^ kremsti 'Bröckeliges nagen' scheiden.<br />

kremsU und kremtü stehen somit für '^krempsle und *kremptü und gehören<br />

weiter zu russ. korobith 'krümmen'

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