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Slavische Philologie - Archiv

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IIQ<br />

Kritischer Anzeiger.<br />

während ich einfaches Umspringen von ^ zu < im Berh-trhuIJa (aus dem Sloven.?)<br />

sehen möchte (Miklosich unter ^krebulbcb< , einer seiner falschen Grundformen).<br />

Auch Cres aus Cherso, kras aus Karst, gehören hierher und stützen,<br />

falls dies nötig wäre, die Herleitung von kralj aus Karl: einfache Metathesen,<br />

keinerlei ere ara, keinerlei Weitläufigkeiten! wie sie Vondräk und Torbiürnsson<br />

voraussetzen möchten; vgl. Kranj = Carnia, Sredec = *Serdica.<br />

Auch in anderen Ausführungen weichen wir vom Verf. ab.<br />

So erklärt er<br />

z. B. Rirm aus *Rym'b = Rmn (der bekannten germanischen u. a. Form), und<br />

beruft sich auf koristb (poln. korzysc], aus kori/stb, für den Übergang des ri/ zu<br />

ri; er müßte freilich erst den Beweis liefern, daß koristb jünger ist! (ein poln.<br />

korysc, das Miklosich nennt, gibt es gar nicht), und auch dann noch wäre der<br />

Fall Jiim^ nicht ohne weiteres identisch, weil er offenbar ungleich älter ist —<br />

warum erwähnte der Verf. nicht die längst bekannte parallele Behandlung von<br />

071 : in in alten Ortsnamen {Nin, Labin, auch interessant für die Behandlung<br />

von alt !, Skradin ebenso für tort, u. a.). Viel zu leicht nimmt er Lautdeutungen,<br />

>Lautgesetze< anderer hin, so soll z. B. rm bei umgebenden Nasalen im Slav.<br />

zu rv werden; wohl ließe man sich dies bei mravij aus *mramij [juvq/ut^S)<br />

gefallen,<br />

das als einfache Dissimilation (kein Lautgesetz!), so häufig bei Slaven<br />

vorkommend, aufzufassen wäre, aber für die Entstehung desselben rv in prbvb,<br />

crbvb, muß man schon die Hilfe eines späten prbvbm und crbvbm anrufen, was<br />

schlankweg unmöglich scheint. Böhmisches Jirehi soll aus z''rehi entstanden<br />

sein, ist es nicht einfacher, A-Vorschlag anzunehmen, wie in hreräb hrize h7-oh?<br />

Jazda ans Jad-da, ohyzda aus ogyd-da [gidkij], zu erklären, geht nicht an, sie<br />

sind viel zu jung (Chronologie ! !)<br />

; es hätten andere zd (böhm. zd für d ist nicht<br />

selten) und zg für g herangezogen werden sollen, die auf ganz andere Auskunft<br />

weisen. So rächt es sich auch, daß der Verf. nirgends im Zusammenhange<br />

auf die Behandlung des konsonantischen Anlautes, der sk-, st-, spz.<br />

B., einging: die Verhältnisse sind bei diesem >beweglichen« s nichts weniger<br />

als klar; daß skora Haut und kora Rinde identisch sind, weiß jedermann,<br />

aber man vgl. kra Klumpen = skra gleba, daneben ikra; krilo und<br />

skrzydto; CKOjisaiB und kiehac; skrzatek und krzatek Schratt; krina und<br />

skrzynia (hierher auch krzynotc?); ÄrrecrÄ« Hamster und s/iTcecz/a dass. wechseln<br />

innerhalb weniger Jahre; skrahuj und kraguj; skremen und kremen ; skrzele<br />

und krzele u.s.w.; die Sachen verdienten gar sehr eine Zusammenfassung, damit<br />

es nicht z. B. heißt, wie bei Miklosich Etym. Wörterbuch ."303 >skra asl.,<br />

den anderen Sprachen unbekannt«, während es überall als kra vorkommt;<br />

hierher gehört auch der Vorschlag des i in ikra, poln. Hza aus Islza u. a.<br />

Ob die Annahme von Ersatzdehnungen für einen Silbenverlust richtig ist<br />

(z. B. in dohry'b), ist mir außerordentlich zweifelhaft; man findet sie ja vor y<br />

bekanntlich auch dort, wo es keinen Silbenverlust gibt. Doch will ich diese<br />

Litanei abbrechen. Man mißverstehe mich nicht; ich hatte hervorzuheben,<br />

worin ich dem Verf nicht folge, nicht das, worin wir übereinstimmen, und<br />

ich bekenne dankbar, aus seinem Buche vielen Gewinn gezogen zu haben.<br />

Dagegen hat der zweite, kleinere Teil, die Stammbildungslehre, mich<br />

weniger befriedigt. Einmal ist die alte Methode oder Unmethode beibehalten;<br />

Stammbildungslehre ist Wörterbuch, geordnet nicht nach Wurzeln, sondern

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