Slavische Philologie - Archiv

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112 Kritischer Anzeiger. sm zu chm verhaucht würde und beruft sich dafür auf russ. Bildungen, wie suchmenh, gluchmetih, späte Ableitungen, die nichts beweisen, an denen das Russ. und Poln. reich sind, z. B. russ. nizmeub Niederung, poln. tvt/smien- Höhe in wysiuienity, urspr. excelsior, dann excellens u. a. Das Streben wissenschaftlicher Lautlehre muß ja in erster Linie dahin gehen, nicht nur die Prozesse, sondern auch deren Aufeinanderfolge zu ergründen. Wir haben bekanntlich im <strong>Slavische</strong>n mehrfach Anhaltspunkte für Periodisierungen ; so wissen wir z. B., daß etwa im Jahre 500 v. Chr. s zu ch, unter bestimmten Bedingungen, wurde ; daß 300 v. Chr. k^g, ch vor e, e, i,j, zu c, z, s; lOü v. Chr. oi, ai zu hellen Monophthongen; 100 n. Chr. Ä-, g, ch vor diesen Monophthongen zu c, dz, s wurden. Wer diese Aufeinanderfolge (wobei es auf die Daten nicht ankommt, sie sind ungefähr gewählt worden), fest im Auge behält, dem wird es nicht einfallen, den uralten Wandel von s zu ch, den ältesten, den wir im Einzelleben des <strong>Slavische</strong>n fixieren können, auf so junge Bildungen wie suchmenh auszudehnen. Ich glaube ebensowenig an eine Verhauchung von sn zu chn (vgl. m^so, drfseh, frqsz, qs% etc.) ; die c/i«-Bildungen, s%chnqtt, ghchnqti U.S.W., sind alle jung, und in drjachlyj, qchati, Lfch u.s.w. spielen Elemente herein, die nichts mit lautlichen Prozessen zu tun haben, s. u. Hier sei eine Abschweifung gestattet. Wenn ich zwischen dem Lautwandel duch : duse, und duch : dusi Jahrhunderte verstreichen lasse, könnte man mir den Wandel cpdo aus Kind, cresnja aus Kirsa, die ungefähr gleichzeitig mit c^ta und cesar saus Kintus und Kaisar entlehnt sein dürften, entgegenhalten. Der Einwand ist nicht stichhaltig, denn solche Rückschläge zu längst verwundenen Erscheinungen, solche Atavismen, sind auch sonst zu beobachten. Ich werde dafür nicht böhm. zirfalk nennen, weil dies wohl direkt aus dem italienischen girfalco, nicht aus dem deutschen Girfalk stammt ; da ist schon böhm. rise, loktuse zu Reich, Lakentuch, interessanter. So wird kirchenslav. cremiga aus xiQafxos^ stammen; so kann man südslav. rusag Reich aus ung. orszäg dass. vergleichen; mramor aus Marmor, sracininTj aus aaQuxTjVos. Miecz hat bekanntlich nirgends im Slav. eine A;-rorm zur Seite, und doch bildete das Poln. die Verächtlichkeitsform dazu miekoicsko bei M. Bielski um 1556, Powodowski 1578, miekowsko und miekowisko im Zwrocenie Matjasza z Podola um 1620. Derselbe Bielski bildet auch zup/aszcz Qm plachowsko und gibt uns so die Möglichkeit, piachta Lacken mit piaszcz zu vereinen; denn daß piachta entlehnt sein soll, bestreite ich entschieden — es gibt keine deutsche Bildung mit t dazu, soviel ich sehe. Doch kehren wir von diesen Rückschlägen, Rückbildungen (man hat auch russ. pichta aus >Fichte« verglichen; andere Beispiele s. u.) zur Chronologisierung der Lautprozesse zurück. Als einen der allerältesten Prozesse sieht nämlich Aôndräk den Umlaut jr> ZU je an; er beginnt im grauesten Altertum und dauert noch bis in historische Zeiten ! aber schon diese Dauer erweckt prinzipielle Bedenken. Nach Vondräk z. B. ist das i in Ära;V anderen Ursprunges als das in rabi; in rabi ist i aus raboi monophthongiert, krajoi dagegen wurde erst zu krajei und et zu t, wie jedes andere ei. Ich bestreite dieses hohe Alter des Wandels jo-je entschieden; delajqsta beweist ja evident, daß der Wandel yo-ê jünger ist,
3 ; Vondräk, Vergl. slav. Grammatik, angez. von Brückner. 1 1 als die Entstehung der Nasale im Inlaute, die ihrerseits wieder gar nicht zu den ältesten Prozessen gehört. An delajqsta, aus delajontja-, knüpft nun delaj^ an; rahy-konjr, idy-delaj^ bilden förmlich eine Anomalie; wir hätten ja nach nom. akk. sing., gen. plur. rab^-ko7]jb eher ein rahy-*ko»ji (akk.), idy-*delaji erwartet. Was ist nun von den auslautenden Nasalverbindungen zu halten? Ein oti, ön, ons, ans (falls es diesen Fall gab), ont ergab nie einen Nasalvokal; das verdumpfte zu ?
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Inhalt. Abhandlungen. seit« Kritis
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Kritische Bemerltungen zum urslavis
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Kritische Bemerkungen zum urslavisc
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Elritische Bemerkungen zum urslavis
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3 Ein urslavisches Entnasalierungsg
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1 Prosper Merimee's Mystifikation k
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Schrader, Sprachvergl. und Urgeschi
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Schrader, Sprachvergl. \\m\ Urgesch
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445 Zum slavischeu Folklor. 1 . Lud
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Fiderowgki, Folkloristisches aus We
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majez das Federowski, Folkloristisc
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— 1 Federowski, Folkloristisches
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^ Federowski, Folkloristisches aus
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Romanov, Weißruss. Erzählungen, a
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Romanov, Weißruss. Erzählungen, a
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1 Medvecky, Monographie über Gyetv
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Speranskij, Aus Altägypten, angez.
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Gavrilovic, 20 serb. VolkserzUhlung
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Bandouin de Courtenay, Slavisches a
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Saselj, Aus dem Volksleben in Adles
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Der Dialekt von Mostar. 499 vorausz
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