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Slavische Philologie - Archiv

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106 Franz Spina,<br />

keit des Aufklärers V. M. Kramerius, hat 1793 ein theoretisches Büchlein<br />

über den Wert des Theaters herausgegeben: y>Krätke PogednänJ<br />

vzitku^ htere vstawidn^ stogjcy a dobre sporädane dhvadlo püsohiti<br />

müze.<br />

Sepsäno, a wssem, kterj na oswjcenj lidskeho rozumu, a na<br />

zsslechtenj svych kraganü podjl mjti chtegj, obetowäno«.<br />

Der Forschung gilt das Büchlein als eine Originalarbeit. Sie findet<br />

in ihm — nicht mit Unrecht — die echten aufklärerischen Züge der<br />

tschechischen Wiedergeburt.<br />

F. A. Subert schätzt im Obzor literätni a umelecky I, S. 57, und<br />

Osveta XXIX, 43 flf., 131 flf. Sedivys Bedeutung ungemein hoch ein.<br />

Dieser ist ihm durch seine beiden Originalstücke: »Prazsti slädci« und<br />

»Masne krämy« (die übrigens völlig unter dem Einfluß der Wiener Posse<br />

stehen), der erste Realist und der Begründer des Prager Lokalstücks —<br />

— ein enthusiastisches Urteil, das J. Mächal im Obzor II, 113 ff. kühl<br />

korrigiert. In der »Osveta« a.a.O. 133 ff. analysiert Hubert das Theaterbüchlein<br />

Sedivys eingehend und preist<br />

das Werkchen geradezu panegyrisch<br />

als Produkt eines originellen führenden Geistes der aufklärenden<br />

nationalen Wiedergeburt. Schon in der Widmung und nicht minder in<br />

der begeisterten Erwähnung Josefs II. zeige sich der echte Parteigänger<br />

der Wiedergeburt. Als Beispiel für die Wirkung des Büchleins auf die<br />

Zeitgenossen verzeichnet Subert,<br />

daß K. J. Thäm in der Von-ede zu seinem<br />

»Neuesten böhmisch-deutschen Nazionallexikon « (1805) vom tschechischen<br />

Theater ähnliche Ausdrücke gebrauche: »Was eine wohleingerichtete<br />

stehende Bühne wirken könne« etc.<br />

Als Vorläufer und teilweise<br />

Muster des Theaterbüchleins betrachtet Hubert, Osveta XXIX, 137 gelehrte<br />

Abhandlungen von K. J. Thäm (Obrany jazyka cesköho) und Fr.<br />

H. Pelzel (Akadem. Antrittsrede über den Nutzen und die Wichtigkeit<br />

der Böhmischen Sprache). —<br />

J. Mächal behandelt Sedivy a. a. 0. und in der Literatura ceskä<br />

XIX. stoletl (Laichter), I. Bd. Auf S. 261 f. gibt er hier den Inhalt des<br />

Theaterbüchleins an, das auch er für ein Originalwerk hält, und sagt,<br />

daß die zahlreichen Belege Sedivys aus Euripides, Shakespeare, Corneille,<br />

Moliere, Lessing, Schiller, Törring u. a. für seine Kenntnis der<br />

dramatischen Weltliteratur zeugen. Ähnlich der Artikel Pr. Sedivy in<br />

Ottos Slovnik naucny.<br />

ferner Ziegler,<br />

Fuß, Heubel, Weißkern, Eberle, Mayer, Waldvogel, Pelzel<br />

u. a. wenigstens mit einer Übersetzung. Gewiß ist die Zahl noch größer, vielfach<br />

sind aber nur Titel erhalten.<br />

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