Slavische Philologie - Archiv
: ! 98 Ivan Franko, 14. CTMAecflTB BepxiB, ciMAecaTt KpamB, 15. CeMepo ;i;BepHH, a gahh ni^JiorH«. 16. ^eHb öy^yBa^H, b ko^ih BTTKa.iiH, 17. B HO^H BTIKaJIH, B AGHt npHÖLIBaJH. 18. A sicjraB Focno^b aiirejia 3 neöa. 19. »He BJHKaHTe ch, peMicHH^eiiKH 20. /I^aB BaM To TocnoAb BeA^iyr" chjohkh. 21. Kpnad poöixe, BepxH SBOA'iTe«. 22. 6;i;eH sepuieHKO öaps BHCoqeHKO, 23. Eap3 BHCoqeHKO i öaps GÄ'i^nemo, 24. A B tIm BepmeHKy sojothh npeeTi.j, 25. 3a THM npecTOjiOM caM MHJiHä FocnoÄb 26. Cjiy^KHT cjiyatöoHicy cyöopoByio, 27. CyöopoByio, sasAopoByio, 28. I aa SAopoBH naiuoro öpaxa, 29. Hainoro öpaxa i bcTx xpHCTiHH. 30. TaMTy^H .aea^HX 3 ^asny creacefiKa, 31. CTejKKOH) i^e nojitcbKa BinoHKa, 32. Mea^H hhmh S^e no.aKOBHHqeHKO. 33. Cxaja BmoHKa b Kpnad cTpijflTH. 34. Peye cjroBeHKO nojiKOBHHieHKo 35. »A He CTpijiflHTe at b CBKxii KpnJKi, 36. Bo cnycxHX FocnoAb ornaHHä aoska^khk, 37. OrHHHHH ;i;02tÄ3KHK, rpoMOBi KyjiT, 38. 3axonHX FocnoAb ndbCLKy BmoHKy«. 39. Ah xaK qr cxajio, hk bIh roBopHB: 40. IcnycxHB rocno^t orHüHHH ^oa^^aeHK, 41. OrnflHHH AO^KA^tHK, rpoMOBi Ky.iT, 42. BaxoHHB rocHOAb nojitcBKy BuioHKy, 43. Xoöa HaM sicTaB nojrKOBHHyeÜKo, 44. IXoJIKOBHHTieHKO, XOH HaUI ÖpaXBHKO. 45. Eti Ha sflopoBH, na MHOra .Jixa, 46. Feä Harn naneiiKy, xa nam öpaxoHKy, 47. He caM i3 coöob, a 3 mh.ihm BoroM, 48. I3 MHüHM BoroM, 3 roeno^HHeHKOB, 49. 3 rocnoAHHeHKOB i 3 ^lejiHÄOHKOB. Ich habe den Text dieses bisher unbekannten Weihnachtsliedes dem verst. M. Dragomanov mitgeteilt, welcher mir in einem Briefe antwortete,
Wie man slavische Mythologie macht. 99 das Lied gehöre zu jenen, welche er »bogomilische« genannt hat, und müsse im Zusammenhang mit griechischen, bulgarischen und rumänischen geistlichen Gesängen studiert werden. Der bogomilische Charakter des Liedes wollte mir aber gar nicht einleuchten, und ich publizierte den Text des Liedes im J. 1889 in der »Kijevskaja Starina« (Januarheft S. 231 — 232) mit einer kleinen Bemerkung, worin ich den kompilativen Charakter des Liedes hervorhob und drei Teile unterschied: der erste Teil ist eine Nachbildung des alten Weihnachtsliedes über die Weltschöpfung, welches aus der Sammlung des Holovackij (IlicHH Fa.!. h Yr. PycH Bd. II, 5, Nr. 7) bekannt und von Potebnja (Oö^üCiieHia II, 619— 620) kommentiert wurde. Das zweite Motiv ist das auch aus Weihnachtsliedern bekannte Motiv vom Tempelbau (vgl. IIoTeÖHfl, Oö'BflCHeHiH II, 619— 620), welches hier aber (Verse 16 — 21) in die etwas unklare Erzählung von der periodischen Arbeit und Flucht der Bauleute ausklingt. Die Motive, weshalb sie bei Nacht flohen und am Tage zurückkehrten, sind nicht angegeben; die Verse über die Erscheinung des Engels, welcher sie beruhigt mit den Worten, Gott habe es ihnen »nach ihrer Kraft« gegeben, schienen mir auf einen Zusammenhang dieser Episode mit der mir aus einem polnischen Gedicht des Roman Zmorski bekannten Sage über den Turm der sieben Heerführer hinzudeuten. Dort wird der Turm auch am Tage gebaut, sinkt aber in der Nacht in die Erde hinab, bis der Bau vollendet wird, und steigt dann durch die Zauberkraft des Gesanges jener sieben Heerführer aus dem Boden bis an die Sterne empor. Die dritte Episode über die wunderbare Bestrafung des polnischen Heeres führte ich auf irgend eine apokryphe Erzählung zurück, ohne einen bestimmten Text zitieren zu können. Durch den Moskauer Gelehrten V. KaUas wurde auf dieses Lied die Aufmerksamkeit Wesselofsky's gelenkt, welcher demselben in den Nachti'ägen zu seinen »PasticKama Bt oÖJiacTH pyccKHxi. AyxoBHLixrb CTHX0Bi>« den bekannten »Exkurs über den Yggdrasil« widmete. Wesselofsky stellt hier unser Lied mit dem des Holovackij zusammen und schreibt so: »Diese Variante geht von demselben Bild des Baumes aus, stellt aber anstatt der Weltschöpfung das aus anderen Weihnachtsliedern bekannte Motiv des Kirchenbaues ein; wir erinnern an die »IIoBicTt rpa^a lepyeajiHMa« —• die Cypresse — Sophia, die Weisheit Gottes mit siebzig Gipfeln; im Weihnachtslied steht dafür die »heilige Sophia im heiligen Kijev«. Interessant sind noch die folgenden Details : die Bauarbeiter »bauten am Tage, flohen in der Nacht«, bis Gott durch den 7*
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Wie man slavische Mythologie macht. 99<br />
das Lied gehöre zu jenen, welche er »bogomilische« genannt hat, und<br />
müsse im Zusammenhang mit griechischen, bulgarischen und rumänischen<br />
geistlichen Gesängen studiert werden. Der bogomilische Charakter des<br />
Liedes wollte mir aber gar nicht einleuchten, und ich publizierte den<br />
Text des Liedes im J. 1889 in der »Kijevskaja Starina« (Januarheft<br />
S. 231 — 232) mit einer kleinen Bemerkung, worin ich den kompilativen<br />
Charakter des Liedes hervorhob und drei Teile unterschied: der erste<br />
Teil ist eine Nachbildung des alten Weihnachtsliedes über die Weltschöpfung,<br />
welches aus der Sammlung des Holovackij (IlicHH Fa.!. h<br />
Yr. PycH Bd. II, 5, Nr. 7) bekannt und von Potebnja (Oö^üCiieHia II,<br />
619— 620) kommentiert wurde. Das zweite Motiv ist das auch aus<br />
Weihnachtsliedern bekannte Motiv vom Tempelbau (vgl. IIoTeÖHfl,<br />
Oö'BflCHeHiH II, 619— 620), welches hier aber (Verse 16<br />
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21) in die<br />
etwas unklare Erzählung von der periodischen Arbeit und Flucht der<br />
Bauleute ausklingt. Die Motive, weshalb sie bei Nacht flohen und am<br />
Tage zurückkehrten, sind nicht angegeben;<br />
die Verse über die Erscheinung<br />
des Engels, welcher sie beruhigt mit den Worten, Gott habe es<br />
ihnen »nach ihrer Kraft« gegeben, schienen mir auf einen Zusammenhang<br />
dieser Episode mit der mir aus einem polnischen Gedicht des<br />
Roman Zmorski bekannten Sage über den Turm der sieben Heerführer<br />
hinzudeuten. Dort wird der Turm auch am Tage gebaut, sinkt aber in<br />
der Nacht in die Erde hinab, bis der Bau vollendet wird, und steigt dann<br />
durch die Zauberkraft des Gesanges jener sieben Heerführer aus dem<br />
Boden bis an die Sterne empor.<br />
Die dritte Episode über die wunderbare<br />
Bestrafung des polnischen Heeres führte ich auf irgend eine apokryphe<br />
Erzählung zurück, ohne einen bestimmten Text zitieren zu können.<br />
Durch den Moskauer Gelehrten V. KaUas wurde auf dieses<br />
Lied<br />
die Aufmerksamkeit Wesselofsky's gelenkt, welcher demselben in den<br />
Nachti'ägen zu seinen<br />
»PasticKama Bt oÖJiacTH pyccKHxi. AyxoBHLixrb<br />
CTHX0Bi>« den bekannten »Exkurs über den Yggdrasil« widmete.<br />
Wesselofsky<br />
stellt hier unser Lied mit dem des Holovackij zusammen und<br />
schreibt so: »Diese Variante geht von demselben Bild des Baumes aus,<br />
stellt aber anstatt der Weltschöpfung das aus anderen Weihnachtsliedern<br />
bekannte Motiv des Kirchenbaues ein; wir erinnern an die »IIoBicTt<br />
rpa^a lepyeajiHMa«<br />
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die Cypresse — Sophia, die Weisheit Gottes mit<br />
siebzig Gipfeln; im Weihnachtslied steht dafür die »heilige Sophia im<br />
heiligen Kijev«. Interessant sind noch die folgenden Details : die Bauarbeiter<br />
»bauten am Tage, flohen in der Nacht«, bis Gott durch den<br />
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