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Nr. 20 (I-2018) - Osnabrücker Wissen

Nr. 20 (I-2018) - Osnabrücker Wissen Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

Nr. 20 (I-2018) - Osnabrücker Wissen

Wir beantworten Fragen rund um die Osnabrücker Region. Alle drei Monate als Printausgabe. Kostenlos! Und online unter www.osnabruecker-wissen.de

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<strong>Nr</strong>. <strong>20</strong> · kostenlos · Ausgabe I / <strong>20</strong>18<br />

Januar · Februar · März<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

KOSTENLOS!<br />

08<br />

WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Wann fing das Wirtschaftswunder an zu rollen?<br />

WIE VERNETZEN<br />

SICH OSNABRÜCKER?<br />

Seite 4<br />

16<br />

AUSBILDUNG & KARRIERE<br />

Was machen Newcomer in der Bäckerei?<br />

41<br />

NATUR & UMWELT<br />

Wer streift tonnenschwer durch Nordamerika?<br />

42<br />

HINTER DEN KULISSEN<br />

LaGa Bad Iburg <strong>20</strong>18: Ist Kneipp wieder cool?


IMPRESSUM<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

<strong>Nr</strong>.<strong>20</strong><br />

INHALT<br />

Welche Fragen zur <strong>Osnabrücker</strong> Region<br />

beantworten wir in dieser Ausgabe?<br />

EDITORIAL<br />

Ein Verlagsprojekt der Medienagentur<br />

KreativKompass, einer Marke der<br />

sinus Wirtschaftsmanagement GmbH<br />

Im Hamme 7<br />

49<strong>20</strong>5 Hasbergen<br />

Telefon: +49 5405 / 80 83 216<br />

E-Mail: kontakt@kreativkompass.de<br />

Internet: www.kreativkompass.de<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur:<br />

Dr. Thorsten Stegemann<br />

Weitere Redaktionsmitglieder<br />

dieser Ausgabe:<br />

Ebba Ehrnsberger<br />

Marcus Appelt<br />

Tom Herter<br />

Yörn Kreib<br />

Heiko Schulze<br />

Michael Luttmer<br />

Dr. Hermann Queckenstedt<br />

Evgenij Unker<br />

Sina-Christin Wilk<br />

Redaktionsbeiträge<br />

Gastbeiträge in dieser Ausgabe:<br />

Rolf Spilker<br />

Museum Industriekultur Osnabrück<br />

Judith Franzen / Axel Friederichs,<br />

Stadt- und Kreisarchäologie<br />

Svenja Vortmann<br />

Zoo Osnabrück<br />

Beatrice le Coutre-Bick<br />

Literaturbüro Westniedersachsen / Osnabrück<br />

Carina Sander<br />

Schüler-Forschungs-Zentrum Osnabrück<br />

TOPTHEMA<br />

Wie vernetzen sich <strong>Osnabrücker</strong>? 4<br />

WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Wann fing das Wirtschaftswunder an zu rollen? 8<br />

Wie werden „Autos mit Pfiff“ ausgehfein gemacht? 10<br />

Wo zog der „Comet“ seine Bahn? 12<br />

Wie setzt man „Ethisches Matching“<br />

im „War-for-Talent“ ein? 13<br />

AUSBILDUNG & KARRIERE<br />

Was ist ein Plagiat? - Teil 2 14<br />

Was hat ein Trolley mit autonomem Fahren zu tun? 15<br />

Was machen Newcomer in der Bäckerei? 16<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Stehen „kleine Monde“ am Himmel? 18<br />

Wer setzte die <strong>Osnabrücker</strong> ins Bild? <strong>20</strong><br />

Warum gibt es in Osnabrück einen<br />

Grabstein mit Einschusslöchern? 22<br />

Gab es Icker schon vor Christi Geburt? 24<br />

Welcher Fleischfabrikant erfand die Magnetschwebebahn? 25<br />

MOMENTAUFNAHMEN<br />

Wer läutet im Glockensee? 26<br />

ESSEN & TRINKEN<br />

Welcher Eiweißlieferant braucht Stützfrüchte? 29<br />

Foto © Paul Stegemann<br />

„Im kommenden Zeitalter treten Netzwerke an die<br />

Stelle der Märkte, und aus dem Streben nach Eigentum<br />

wird Streben nach Zugang, nach Zugriff auf das, was<br />

diese Netzwerke zu bieten haben.<br />

Jeremy Rifkin (* 1945), amerikanischer Soziologe<br />

Sie halten gerade die <strong>20</strong>. Ausgabe unseres Magazins „<strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Wissen</strong>“ in den Händen. Mittlerweile freuen sich viele tausend<br />

Leserinnen und Leser einmal im Quartal auf die vielen kuriosen,<br />

verblüffenden, überraschenden und faszinierenden Geschichten,<br />

die unsere Region zu bieten hat. So ist in den vergangenen sechs<br />

Jahren ein kleines <strong>Wissen</strong>s-Netzwerk entstanden.<br />

Wer bringt Licht ins Dunkel?<br />

Informieren Sie unterhaltsam & lehrreich über Ihre<br />

Produkte & Dienstleistungen im smarten<br />

Redaktionsumfeld von „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“!<br />

Lisa Mammitzsch<br />

Museum am Schölerberg<br />

Leitung Vermarktung & Mediengestaltung<br />

Stephan Buchholz<br />

Mediengestaltung<br />

Laura Fromm<br />

Projektmanagement & Vermarktung<br />

Igor Hafner<br />

Projektmanagement & Distribution<br />

Sebastian Buchholz<br />

BILDMATERIAL<br />

Jana Lange · www.jana-fotografiert.de<br />

Oliver Schratz · www.blendeneffekte.de<br />

Marlen Rasche · www.mara-fotografie.jimdo.com<br />

sowie siehe Bildnachweise.<br />

Titelbild Collage: Netzwerk© Sashkin , fotolia.de /<br />

Hände © kokouu, www.istockphoto.com<br />

DRUCK & PRODUKTION<br />

Levien-Druck GmbH<br />

Eduard-Pestel-Straße 16<br />

49080 Osnabrueck<br />

Telefon: +49 5 41 / 9 59 29-0<br />

Internet: www.levien.de<br />

REDAKTIONSSCHLUSS:<br />

Januar <strong>20</strong>18<br />

COPYRIGHT<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, Veröffentlichung im Internet<br />

oder Vervielfältigung auf Datenträgern nur nach vorheriger<br />

schriftlicher Genehmigung der Medienagentur KreativKompass.<br />

Trotz sorgfältiger Prüfung keine Gewähr für eventuelle Druckfehler.<br />

Unsere Redaktion ist selbstverständlich bemüht, alle Ansprüche<br />

im Bereich der Urheberrechte (insbesondere der Bildrechte)<br />

vor Drucklegung zu klären und zu berücksichtigen. Sollte uns<br />

trotzdem einmal ein unbeabsichtigter Fehler unterlaufen, wenden<br />

Sie sich bitte direkt an: redaktion@osnabruecker-wissen.de,<br />

damit wir schnell eine einvernehmliche Lösung finden.<br />

LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Wer wohnt in der Süßwarenfabrik? 30<br />

Wer schreibt alle zwei Wochen Geschichte(n)? 32<br />

Wie sippen die Sassen der Schlaraffia? 33<br />

Warum setzen wir unsere Vorsätze nicht einfach um? 34<br />

SPORT & GESUNDHEIT<br />

Was macht Boutique Design in einer Fitnessanlage? 36<br />

Wer hilft den „Grünen Damen und Herren“? 38<br />

NATUR & UMWELT<br />

Was hat Schlamm mit Evolution zu tun? 40<br />

Wer streift tonnenschwer durch Nordamerika? 41<br />

HINTER DEN KULISSEN<br />

Ist Kneipp wieder cool? 42<br />

KUNST & KULTUR<br />

Wie weit ist es von Syrakus nach Osnabrück? 44<br />

Wo laufen die Klassiker? 45<br />

Was treibt einen Hauslehrer auf die Barrikaden? 46<br />

HANDGEZEICHNET<br />

Wo war die Elbe dreckiger? 49<br />

RÄTSELN & GEWINNEN<br />

Wie viel <strong>Wissen</strong> steckt in Ihnen? Kreuzworträtsel 50<br />

Was gibt es zu gewinnen? Preisübersicht 51<br />

Doch in und um Osnabrück schließen sich noch viele andere<br />

Menschen, Vereine, Institutionen & Interessengruppen zu Netzwerken<br />

zusammen. Denn gemeinsam können sie mehr erreichen.<br />

Wir stellen in der aktuellen Ausgabe einige der bemerkenswertesten<br />

Beispiele vor.<br />

In der ersten Ausgabe des Jahres <strong>20</strong>18 fragen wir aber nicht nur,<br />

wie vernetzt Osnabrück ist. Sondern auch, wo der „Comet“ seine<br />

Bahn zog, wie die Sassen der Schlaraffia sippen, welcher Eiweißlieferant<br />

Stützfrüchte braucht und wer im Glockensee von Bad<br />

Laer läutet. Oder vielleicht nicht läutet …<br />

Freuen Sie sich also auch diesmal auf viele Entdeckungsreisen –<br />

und lassen Sie uns gemeinsam etwas aus dem Jahr <strong>20</strong>18 machen!<br />

Dr. Thorsten Stegemann<br />

Chefredakteur<br />

Stephan Buchholz<br />

Herausgeber<br />

Jetzt auch online noch mehr Fragen zur Region entdecken!<br />

Einfach „liken“ und regelmäßig weitere spannende Antworten finden:<br />

www.osnabruecker-wissen.de/facebook<br />

Mögliche Werbeformen & -kanäle:<br />

Klassiche<br />

Print-Werbeanzeigen<br />

Content-Marketing<br />

(print / online)<br />

Rubriken-Sponsoring<br />

(print / online)<br />

Umschlagwerbung<br />

beim kostenlosen Zustellservice<br />

Exklusive Beilagen<br />

(Gesamtauflage oder Postzustellung)<br />

[...]<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> ist ein Magazin der<br />

Medienagentur KreativKompass GmbH<br />

Im Hamme 7 · 49<strong>20</strong>5 Hasbergen<br />

Ansprechpartner: Stephan Buchholz<br />

Telefon: +49 5405 / 80 83 216<br />

E-Mail: kontakt@kreativkompass.de<br />

www.osnabruecker-wissen.de


TOPTHEMA<br />

WIE VERNETZEN SICH OSNABRÜCKER?<br />

Netzwerken ist ein wesentlicher Bestandteil der modernen Arbeitswelt. In jeder Branche müssen<br />

Kontakte geknüpft und anschließend gepflegt werden. Nur wer präsent ist und als kompetenter<br />

Vertreter seines Berufsfeldes wahrgenommen wird, gilt als gefragter Ansprechpartner. Ein Blick in<br />

die bestehenden Business-Netzwerke in Osnabrück zeigt, dass die Arbeitnehmer und Unternehmer<br />

ihre Möglichkeiten nutzen.<br />

Das BNI-Chapter „Hütte“ aus Georgsmarienhütte<br />

Viele Erwerbstätige sind gleich mehrfach<br />

aktiv, wenn es um den Austausch berufsspezifischer<br />

Kontakte geht. „Synergieeffekte“<br />

sind hier das Ziel – sowohl für Freelancer<br />

als auch für Gründer von Start-Ups und<br />

Geschäftsführer etablierter Traditionsunternehmen.<br />

Wo vernetzen sich<br />

die Schlüsselbranchen?<br />

Die Schlüsselbranchen im <strong>Osnabrücker</strong><br />

Land stehen im Rahmen der Digitalisierung<br />

- oder auch Industrie 4.0 - vor großen<br />

Herausforderungen, weshalb branchenspezifische<br />

Netzwerke nachhaltig für Wettbewerbsfähigkeit<br />

sorgen.<br />

Als bundesweit wichtigster Standort für<br />

Agrarsystemtechnik lädt AgritechNet<br />

Nordwest seit Herbst <strong>20</strong>17 zur gemeinsamen<br />

Realisierung der Landwirtschaft 4.0<br />

ein. Zudem geht voraussichtlich im Frühjahr<br />

<strong>20</strong>18 der Start-Up-Accelerator für<br />

Agrar- und Ernährungswirtschaft mit<br />

einer Landes-Förderung in Höhe von<br />

<strong>20</strong>0.000 Euro an den Start, die im September<br />

<strong>20</strong>17 persönlich vom ehemaligen<br />

Wirtschaftsminister Olaf Lies überreicht<br />

wurde.<br />

Das Gemeinschaftsprojekt des InnovationsCentrums<br />

Osnabrück (ICO) und<br />

zahlreichen Firmen aus dem erweiterten<br />

Wirtschaftsraum Osnabrück bietet<br />

Gründern eine Business-Plattform, die<br />

Kontakte zu potenziellen Geschäftspartnern<br />

herstellt sowie Räumlichkeiten für<br />

Produkt- und Geschäftsmodellentwicklung<br />

und Austausch anbietet. Außerdem<br />

sensibilisiert ein umfassendes Schulungsprogramm<br />

durch Partnerunternehmen<br />

für unternehmerisches Handeln und erforderliche<br />

Schlüsselqualifikationen.<br />

Weiterhin spricht das autOS Automotive-<br />

Netzwerk in der Region Osnabrück<br />

e.V. Unternehmen an, die durch ihre<br />

Dienstleistungen und das entsprechende<br />

KnowHow zu tragfähigen Zukunftsideen<br />

der Automobilzulieferwirtschaft beitragen.<br />

Link-Tipps:<br />

www.innovationscentrum-osnabrueck.de/<br />

www.autos-netzwerk.de/aktuelles.html<br />

Wie wird regionale<br />

Lobbyarbeit betrieben?<br />

Der Verein iuk Unternehmensnetzwerk<br />

Osnabrück e.V. realisiert Fachveranstaltungen,<br />

Arbeitskreise und Vortragsreihen<br />

für derzeit 100 Mitglieder und 21 außerordentliche<br />

Mitglieder der IT- und Telekommunikationsbranche.<br />

Netzwerkmanager<br />

Dr. Norbert Schmidt betont: „Geerdet und<br />

sturmerprobt müssen die <strong>Osnabrücker</strong><br />

häufig vom Mehrwert der Innovationen<br />

überzeugt werden. Dabei ist betriebsnahes<br />

Handeln wichtig.“<br />

Der Fokus liegt auf regionaler Wirtschaftsförderung,<br />

weshalb das iukOS bundesweit<br />

Gruppenfoto links © Jana Lange | www.jana-fotografiert.de //Tischszene rechts unten © WFO Wirtschaftsförderung GmbH // ICO Gebäude © ICO InnovationsCentrum Osnabrück GmbH //<br />

Visitenkarte übergeben © FotolEdhar; Hintergrund © Sashkin; fotolia.de<br />

vernetzt ist und im Sinne der Region Lobbyarbeit<br />

betreibt. Gefördert wird diese durch<br />

den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung<br />

(EFRE), der Institutionen aktiv<br />

dabei unterstützt, den wirtschaftlichen und<br />

gesellschaftlichen Zusammenhalt in der EU<br />

zu stärken.<br />

Das ganzjährige Programm wird von den<br />

Mitgliedern mitgestaltet und reagiert auf<br />

Entwicklungen von akuter Relevanz wie<br />

die „Neue Datenschutzverordnung der EU“<br />

oder „Digital Leadership“. Feste Bestandteile<br />

sind das „Sommer-Innovationsnetworking“,<br />

die Jahresabschlussveranstaltung sowie die<br />

Ausrichtung des Kongresses „innovate!“ der<br />

Web-, IT- und Medienbranchen in Nordwestdeutschland.<br />

Beteiligt sind Sponsoren und<br />

Kooperationspartner der Wirtschaftsförderung.<br />

Das Portfolio umfasst zudem Pressearbeit,<br />

Standortmarketing und spezifische<br />

Serviceleistungen.<br />

Link-Tipp:<br />

www.iukos.de<br />

Wo bedankt man sich<br />

für die Umsatzsteigerung?<br />

Die weltweit größte Organisation für Geschäftsempfehlungen,<br />

das Business Network<br />

International (BNI®), zeichnet seit 33 Jahren<br />

für eine professionelle Vereinigung regionaler<br />

Geschäftsleute verantwortlich und ermöglicht<br />

bei Bedarf internationale und lokale Geschäftskontakte.<br />

Im <strong>Osnabrücker</strong> Land sind seit acht<br />

Jahren drei Teams mit Selbstverwaltung etabliert,<br />

die <strong>Osnabrücker</strong> Gruppe „Remarque“ umfasst<br />

55 Mitglieder.<br />

Das Marketingprogramm stammt aus den USA<br />

und arbeitet nach dem Leitsatz „Wer gibt, gewinnt.“<br />

Der lokale Wettbewerb ist ausgeschlossen,<br />

da pro Berufssparte nur ein Vertreter im<br />

Netzwerk dabei ist. Im Rahmen der wöchentlichen<br />

Veranstaltungen wird ein persönlicher<br />

Beziehungsaufbau gefördert sowie ein umfangreiches<br />

Vortragsangebot mit hohem Qualitätsanspruch<br />

geboten.<br />

Hier wird Empfehlungsmarketing ohne Provisionen<br />

gelebt. „Wir wollen weg vom Ellenbogendenken<br />

hin zum Handschlag. Das ist<br />

unsere Vision“, berichtet Michael Bühren, der<br />

als regionaler Ansprechpartner für die BNI-<br />

Region Münster-Osnabrück fungiert.<br />

Link-Tipp:<br />

www.bni-nordwest.com<br />

Wer macht Einzelkämpfer<br />

wettbewerbsfähig?<br />

Kleinstunternehmer und Selbstständige sind<br />

die Zielgruppe des Freelancer-Netzwerkes e.V.<br />

Seit <strong>20</strong>16 treffen sich die 30 Mitglieder montags<br />

unverbindlich im Café Frühkauf. Michael<br />

Schrempel, Gründer und Vorsitzender des<br />

Vereins, ist seit 25 Jahren im Bereich Solartechnik<br />

tätig. Sein Ziel ist es, Selbstständige<br />

von einem Erfahrungsaustausch profitieren zu<br />

lassen.<br />

Neben Handwerkern zählen Kaufleute und<br />

Vertreter der Kreativbranche zu den Mitgliedern.<br />

Der Aufbau von Geschäftsbeziehungen<br />

ist hier als Nebensache zu verstehen. Vorrangig<br />

geht es darum, „die Leute mit geringem<br />

Aufwand zu fördern und zu schützen. Es wird<br />

Arbeit an der Basis geleistet.“<br />

Konkret werden Praxistipps zu den Themen<br />

Rechte und Pflichten aus der eigenen Berufserfahrung<br />

gegeben. Angefangen bei Tipps zur<br />

Buchführung über das umfangreiche Thema<br />

Versicherungen bis hin zu akuten Fragestellungen<br />

rund um den (Arbeits-)Alltag eines<br />

Selbständigen.<br />

Link-Tipp:<br />

www.freelancer-osnabrueck.de<br />

Was stärkt Frauen<br />

auf ihrem Erfolgskurs?<br />

Als sich Angelika Welzel <strong>20</strong>11 selbstständig<br />

machte, erkannte sie den Mehrwert des regelmäßigen<br />

Erfahrungsaustausches mit anderen<br />

Unternehmerinnen. Kurzerhand wurde der<br />

Unternehmerinnen-Stammtisch mit derzeit<br />

65 Mitgliedern gegründet, der an jedem ersten<br />

Montag des Monats im Steigenberger Hotel<br />

Remarque stattfindet.<br />

Hinzu kommt in jedem Quartal ein ausgiebiger<br />

Netzwerkabend. Unter den Teilnehmerinnen<br />

befinden sich hauptsächlich Selbständige,<br />

teilweise aber auch Vertreterinnen kleinerer<br />

4<br />

5


TOPTHEMA<br />

6 wertvolle Tipps zum<br />

erfolgreichen Netzwerken<br />

1. Was möchten Sie erreichen!?<br />

Holen Sie ggf. vorab Informationen ein und bereiten<br />

Sie sich auf mögliche Gesprächsthemen vor!<br />

2. Knüpfen Sie digitale und analoge Kontakte!<br />

Hier gilt: Nichts überstürzen, verteilen Sie großzügig Visitenkarten,<br />

um Hemmschwellen zu senken! Eine nette<br />

Einladung auf XING o.ä. kurze Zeit nach dem Kennenlernen<br />

ruft einen ins Gedächtnis.<br />

3. Bieten Sie Gespräche mit Mehrwert!<br />

Kommunizieren Sie dabei offen, ehrlich & verständlich!<br />

4. Zeigen Sie Interesse!<br />

Hören Sie Ihrem Gesprächspartner wirklich zu und<br />

stellen Sie Fragen! Gut gelaunte und kommunikative<br />

Personen sorgen nachhaltig für Eindruck!<br />

5. Seien Sie verbindlich!<br />

Präsentieren Sie sich zuverlässig und halten Sie sich an<br />

Absprachen, um als seriöser Geschäftspartner wahrgenommen<br />

zu werden!<br />

6. Bleiben Sie am Ball!<br />

Falls Sie ein gemeinsames Projekt forcieren, fassen Sie<br />

zeitnah nach und nehmen Sie Bezug auf das Gespräch!<br />

Kontakte können sonst schnell im Sande verlaufen ...<br />

mittelständischer Unternehmen. Nach einer Vorstellungsrunde<br />

beginnt jedes Treffen mit einem<br />

Impulsvortrag aus den eigenen Reihen. Im lockeren<br />

Rahmen entstehen wertvolle Kooperationen,<br />

darüber hinaus engagieren sich die Damen gemeinsam<br />

gesellschaftlich.<br />

Die Begegnungen erfolgen auf Augenhöhe, erzählt<br />

Welzel. „Ein Unternehmerinnen-Netzwerk alleine<br />

ist nicht zielführend. Es ist aber wichtig, dass sich<br />

Frauen untereinander austauschen.“<br />

Link-Tipp:<br />

www.unternehmerinnen-os.de<br />

Wo lernt man laufend<br />

neue Leute kennen?<br />

Während der Austausch untereinander in vielen<br />

Netzwerktreffen häufig aufgrund der hohen Teilnehmerzahl<br />

durchwachsen ist, sorgt „Netwalking<br />

Osnabrück“ für ein „sportliches“ Speed-Dating<br />

mit potenziellen Geschäftspartnern – dem Vorbild<br />

anderer Großstädte folgend.<br />

Einmal im Monat trifft man sich bei Wind und<br />

Wetter zu einem Spaziergang um den Rubbenbruch-See.<br />

Der Gesprächspartner wechselt nach<br />

15 Minuten, sodass jeder ausgiebig die Gelegenheit<br />

nutzen kann, um andere Teilnehmer und ihre<br />

Themen kennenzulernen.<br />

Link-Tipp:<br />

www.netwalking-osnabrueck.de<br />

Bild oben; Frau an Flipchart © Jana Lange | www.jana-fotografiert.de // Hände schütteln © kritchanut; Netzwerk rechts ©<br />

vege; fotolia.de<br />

Wie nutzt man Social-Media<br />

als Marketingmaßnahme?<br />

Als Social Media-Plattform mit klarem<br />

Fokus auf beruflichem Austausch bietet die<br />

Xing-Ambassador-Community für Osnabrück<br />

seit <strong>20</strong>06 Möglichkeiten zur Vernetzung<br />

auf digitaler und persönlicher Ebene.<br />

Das Netzwerk umfasst 6.549 Gruppenmitglieder<br />

(Stand Ende <strong>20</strong>17).<br />

Man organisiert Stammtische und ermöglicht<br />

Blicke hinter die Kulissen regionaler<br />

Unternehmen. Weiterhin wird die<br />

Xing-Gruppe genutzt, um branchenspezifische<br />

Neuigkeiten zu verbreiten<br />

oder Beiträge zur eigenen Arbeit zu veröffentlichen.<br />

Link-Tipp:<br />

www.xing.com/communities/groups/<br />

osnabrueck-xing-ambassadorcommunity-9f88-1071382<br />

Wer fördert überregionale<br />

Synergieeffekte?<br />

Letztlich profitiert die gesamte Region von<br />

einer guten Vernetzung, welche die Wirt-<br />

schaftskraft stärkt. Deshalb engagieren<br />

sich auch Stadt, Landkreis sowie wissenschaftliche<br />

Einrichtungen. Die IHK Osnabrück<br />

– Emsland – Grafschaft Bentheim,<br />

die Wirtschaftsförderung Osnabrück<br />

GmbH (WFO) und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Land mbH<br />

(WIGOS) setzen auf Standortmarketing<br />

und unterstützen die Initiativen mit Hilfe<br />

bei rechtlichen Fragestellungen, Informationen<br />

über Fördermittel und einem<br />

umfangreichen Seminarangebot. Wirtschaftsjunioren<br />

(Geschäftsführerin ist die<br />

IHK) und -senioren tragen ebenfalls aktiv<br />

zu diesem Konzept bei, geben Erfahrungen<br />

weiter und tauschen sich in Arbeitskreisen<br />

aus.<br />

Sowohl Wirtschaftsförderungseinrichtungen<br />

als auch regionale Kompetenzzentren,<br />

Forschungseinrichtungen und Hochschulen<br />

sind Mitglied des Innovationsnetzwerkes<br />

Niedersachsen, dessen Ziele Innovationsförderung<br />

und Technologietransfer<br />

sind, um wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

in der regionalen Wirtschaft fruchtbar zu<br />

machen. Die niedersächsische Initiative<br />

umfasst 275 Mitglieder. | Sina-Christin Wilk<br />

Link-Tipp:<br />

www.innovationsnetzwerkniedersachsen.de<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

WAS IST ÜBERHAUPT<br />

EIN NETZWERK?<br />

Ein Netzwerk besteht aus einer<br />

(locker) organisierten Gruppe<br />

von Personen mit gleichen<br />

Interessen und Zielsetzungen,<br />

die sich gegenseitig unterstützen.<br />

Hierfür werden Kontakte<br />

proaktiv aufgebaut und gepflegt.<br />

WEITERE NÜTZLICHE LINKS:<br />

• www.osnabrueck.ihk24.de/<br />

Industrie_ist_Zukunft/Netzwerk/<br />

Netzwerke_in_der_Region<br />

• www.wfo.de/startseite.html<br />

• www.wigos.de/index.php<br />

• www.wjdos.de<br />

• www.wirtschafts-senioren-os.de<br />

6 7


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

Schlagzeilen<br />

des Jahres 1953<br />

präsentiert: Osnabrück in den 50er und 60er Jahren<br />

Wann fing das Wirtschaftswunder an zu rollen?<br />

Osnabrück, November 1953: Generaldirektor Heinrich Nordhoff ist aus Wolfsburg angereist, um<br />

sich ein neues Auto-Modell vorführen zu lassen. „Wunderschön, aber natürlich viel zu teuer“,<br />

meint der Generaldirektor des VW-Konzerns. „Woher wollen Sie das wissen?“, entgegnet sein<br />

Gastgeber Wilhelm Karmann. „Ich habe ja noch gar keinen Preis genannt.“<br />

Schon Anfang der 50er Jahre war in<br />

Osnabrück und Wolfsburg eifrig diskutiert<br />

worden. Wilhelm Karmann schwebte ein<br />

sportlicher Volkswagen in zeitgemäßem<br />

Design vor, der auf der millionenfach<br />

bewährten Käfer-Technik basieren sollte.<br />

Der größere Geschäftspartner hielt zunächst<br />

wenig von einem „VW im Sonntagskleid“,<br />

doch Karmann fand einen<br />

Mitstreiter, der seine Vorstellungen schnell<br />

Gestalt werden ließ. Luigi Segre, Inhaber<br />

des italienischen Designer-Büros „Carrozzeria<br />

Ghia“ konzipierte innerhalb weniger<br />

Monate ein modernes Sport-Coupé, das<br />

auch Heinrich Nordhoff bei dem eingangs<br />

erwähnten Treffen begeisterte.<br />

Keine zwei Jahre später, am 14. Juli 1955,<br />

wurde im Kasino-Hotel in Georgsmarienhütte<br />

ein eleganter, gazellenbeiger Zweitürer<br />

präsentiert - der VW Karmann Ghia<br />

Coupé. Eine „Sensation aus Osnabrück“<br />

befand die erwartbar lokalpatriotische<br />

„Neue Tagespost“ – andernorts wurde der<br />

heute legendäre „Typ 14“ als „Parodie eines<br />

schnellen Autos“ verspottet.<br />

Doch der „Hausfrauenporsche“, der<br />

übrigens stolze 7.500 DM kostete, war<br />

nicht mehr zu bremsen. Schon in den<br />

ersten 14 Monaten wurden 10.000 Fahrzeuge<br />

gebaut. 1957 folgte dem Coupé das<br />

750 DM teurere Cabriolet und im Februar<br />

1959 konnte der 50.000. Ghia ausgeliefert<br />

werden. Vier Jahre später erklärte Wilhelm<br />

Karmann im Nachrichtenmagazin<br />

„Der Spiegel“: „Wenn wir<br />

mehr Facharbeiter hätten, könnten<br />

wir noch mehr Autos bauen<br />

und würden sie auch verkaufen."<br />

Übrigens nicht nur in Deutschland,<br />

denn inzwischen war aus<br />

dem „VW im Sonntagskleid“<br />

ein echter Exportschlager geworden.<br />

Wer fuhr Ghia?<br />

Nun setzten sich auch Prominente ans<br />

Steuer des <strong>Osnabrücker</strong> Erfolgsmodells,<br />

so etwa Schauspielerin Romy Schneider,<br />

Rallyefahrer Walter Röhrl, Schlagerstar<br />

Vico Torriani oder Petra Schürmann.<br />

Die „Miss World“ von 1956 lieferte einer<br />

Frauenzeitschrift sogar eine Fotostory mit<br />

rotem Ghia und denkwürdigen Werbebotschaften:<br />

„Der Innenraum ist für eine<br />

alleinstehende junge Dame mehr als groß<br />

genug.“<br />

Derweil arbeitete Karmann weiter an der<br />

Leistungsfähigkeit, die von anfänglich 30<br />

PS auf über 50 Pferdestärken gesteigert<br />

werden konnte. Trotzdem ging die Ära des<br />

Kultautos nach zwei Jahrzehnten<br />

zu Ende. 1974 rollte in Osnabrück<br />

der letzte Ghia vom Band, zwei<br />

Jahre später wurde auch die Produktion<br />

im Außenwerk „São Bernardo<br />

do Campo“ bei São Paulo<br />

eingestellt. Karmann und VW<br />

setzten fortan auf den Scirocco,<br />

doch sein berühmter Vorgänger<br />

blieb der Straße erhalten. Von den<br />

weit über 400.000 Ghias sind noch<br />

immer einige tausend zugelassen.<br />

| Thorsten Stegemann<br />

Das "Wohnzimmer" im <strong>Osnabrücker</strong> acrona LIVING,<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

GIA ODER DSCHIA?<br />

Passionierte Fans und stolze Besitzer<br />

bestehen auf der korrekten<br />

Aussprache. Das italienische „gh“<br />

soll wie ein einfaches deutsches<br />

„g“ klingen. Es heißt also „Gia“<br />

und nicht „Dschia“!<br />

5. März<br />

Der sowjetische Diktator Josef Stalin stirbt im<br />

Alter von 74 Jahren.<br />

1. Mai<br />

Zum ersten Mal seit 1943 wird wieder ein Fußball-Pokalendspiel<br />

ausgetragen. Rot-Weiß<br />

Essen gewinnt 2:1 gegen Alemannia Aachen.<br />

29. Mai<br />

Der Neuseeländer Edmund Percival Hillary<br />

und sein nepalesischer Begleiter Tenzing Norgay<br />

erreichen als erste Menschen den Gipfel<br />

des Mount Everest.<br />

17. Juni<br />

Volkserhebung in der DDR. Hunderttausende<br />

fordern eine Senkung der Arbeitsnormen,<br />

aber auch freie Wahlen. Sowjetische Truppen<br />

schlagen den Aufstand gewaltsam nieder,<br />

mindestens 55 Menschen werden getötet.<br />

6. September<br />

Bei der Wahl zum 2. Deutschen Bundestag<br />

legt die CDU 14,2 % zu und kommt auf 45,2 %.<br />

Konrad Adenauer bleibt Bundeskanzler und<br />

wird vom amerikanischen Nachrichtenmagazin<br />

„Time“ zum „Man oft he Year“ gekürt.<br />

9. November<br />

Kassel geht voran: Die Treppenstraße ist<br />

die erste offizielle Fußgängerzone in ganz<br />

Deutschland.<br />

8 eingerichtet im original Stil der Wirtschaftswunderzeit.<br />

9<br />

Bilder Autos © commons.wikimedia.orgk // Wohnzimmer © arcona LIVING<br />

Karmann Ghia aus Brasilien


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

D E L U X E<br />

WIE WERDEN „AUTOS MIT PFIFF“<br />

AUSGEHFEIN GEMACHT?<br />

-Anzeigensonderseite-<br />

Die Mitarbeiter der „Garage 7 deluxe“ sind Ordnungsfanatiker – und Sauberkeitsfreaks. Das sieht<br />

jeder, der zum vereinbarten Termin in Hasbergen erscheint und der fleischgewordenen Widerlegung<br />

eines schier unausrottbaren Klischees gegenüber steht. Denn die Glanzprofis sind alles<br />

andere als „die klassischen Hinterhofpolierer“ im fleckigen Overall samt ungewaschener Haare.<br />

Sie erinnern in Habitus und Wortwahl<br />

eher an Künstler, die mit Geschick und<br />

Ausdauer Nobelkarossen, Young- und<br />

Oldtimer, Liebhaberstücke, Motorräder,<br />

bisweilen Yachten und – im Ausnahmefall<br />

– sogar Kleinflugzeuge auf Hochglanz<br />

bringen. Und das so nachhaltig, dass der<br />

Glanz, nach Behandlungsart variierend,<br />

bis zu drei Jahren anhält und selbst nach<br />

vielfacher Fahrzeugwäsche beständig ist.<br />

Wie das funktioniert, wird uns detailliert<br />

und anhand zahlreicher praktischer Beispiele<br />

lebhaft demonstriert. Weil ihnen<br />

Individuallösungen für ihre Kunden und<br />

deren motorisierte Schätzchen am Herzen<br />

liegen, startet jede Zusammenarbeit mit<br />

den „Autokosmetikern“ aber grundsätzlich<br />

immer mit einem ausführlichen Beratungsgespräch<br />

im vertrauten Rahmen, in<br />

dem man über Grenzen und die Möglichkeiten<br />

zeitgemäßer Lackpflege für besondere<br />

Fahrzeuge informiert wird.<br />

Wie funktioniert<br />

Reinigungsknete?<br />

Nachdem der Kunde seine Wahl getroffen<br />

hat, wird das Garage 7 - Team tätig.<br />

Und wäscht zunächst das Fahrzeug. Danach<br />

folgt, im zweiten Arbeitsgang, die<br />

Behandlung der „Außenhaut“ mit Reinigungsknete.<br />

Diese ist – nach Intensität<br />

gestaffelt – entsprechend nützlich und<br />

tiefenwirksam. Denn was herkömmliche<br />

Waschstraßen selbst mit Zusatzprogrammen<br />

nicht schaffen, gelingt diesem<br />

„Spezialwerkzeug“ auf jeden Fall:<br />

Auch feinste Spuren von Bremsstaub zu<br />

entfernen und auf diese Weise Fahrzeuglacke<br />

zu dekontaminieren. Außerdem<br />

glättet Reinigungsknete metallene Außenhaut<br />

so sehr, dass man – bei Sonnenlicht<br />

oder unter künstlicher Intensivbeleuchtung<br />

– in die Jahre gekommene Lackschichten<br />

in ihrer Nacktheit sieht; und<br />

damit in ihrer Unvollkommenheit!<br />

Nachdem der Lackzustand sämtlicher<br />

Fahrzeugsegmente bei grellem Licht<br />

begutachtet wurde, werden Vorschläge erstellt,<br />

wie man welches Fahrzeugsegment<br />

mit welcher Politur behandeln sollte, um<br />

die jeweiligen, nach Segment unterteilten,<br />

Lacke bedarfsgerecht zu pflegen und so<br />

auch Schäden lokal zu beheben. Die Ideen<br />

werden mit den Kunden abgestimmt und<br />

– deren Einverständnis vorausgesetzt –<br />

danach rasch in die Tat umgesetzt.<br />

Sind Kratzspuren<br />

abpolierbar?<br />

Nun beginnt die Lieblingsarbeit der<br />

Glanzprofis: die Politur. Diese kann unterschiedlich<br />

intensiv sein und beliebig oft<br />

von der Hand gehen. Immer aber verfolgt<br />

sie ein Ziel: Kratzer zu entfernen<br />

und Lackschichten gründlich zu säubern.<br />

Nach Abschluss der Politur beginnt der<br />

Prozess der Fahrzeugversiegelung als ei-<br />

Bilder © Garage7 Deluxe<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

KERAMIKVERSIEGELUNG<br />

Nach einer umfangreichen Lack-<br />

Reinigung kann bei Fahrzeugen<br />

eine Spezialversiegelung vorgenommen<br />

werden. Die sogenannte<br />

„Keramikversiegelung“ ist eine<br />

durchsichtige Flüssigkeit, die von<br />

einem Profi mit einem weichen<br />

Mikrofasertuch und wahlweise mit<br />

mehreren Schichten in den Lack<br />

poliert wird. Sie verbindet sich<br />

dauerhaft mit dem Lack und bildet<br />

so eine spiegelglatte, schützende<br />

Oberfläche.<br />

Die „Garage 7 deluxe“ verspricht glänzende Ergebnisse nach ihren Spezialpolituren und -versiegelungen:<br />

Vom Porsche bis zum VW Passat, bei Autos oder Motorrädern, Neufahrzeugen oder Oldtimern.<br />

gentliche Abschlussarbeit; auch hier redet<br />

jeder Kunde ein Wörtchen mit und erteilt<br />

den Vorschlägen für Versiegelungsarten<br />

Zu- oder Absagen. Das Team ist stolz,<br />

seinen Kunden immer neue, individuelle<br />

Lösungen bieten zu können. So gebe es<br />

eine exklusive Mehrfachversiegelungstechnik,<br />

die Autofreaks für Lacke ihrer<br />

„Lieblinge auf Achsen“ eine Steinschlagresistenz<br />

bis zu 70 Prozent gewährleiste<br />

und oberflächliche Kratzspuren mühelos<br />

„abpolierbar“ mache.<br />

Man kann nur staunen, wenn im „Liveexperiment“<br />

demonstriert wird, wie auf<br />

solche Art behandelte Autolacke zudem<br />

so wasserabweisend sind, dass sich Regentropfen<br />

oder Wasserspritzer mit einem<br />

Taschentuch mühelos abwischen lassen<br />

oder wie von selbst in einer Spur lackabwärts<br />

perlen. Zudem können Lacke heute<br />

mit Spezialbeschichtungen extrem hitzeresistent<br />

und kältestabil gemacht werden.<br />

Wichtig für Interessenten: Weil sich die<br />

Glanzprofis für jedes Fahrzeug und jeden<br />

Kunden sehr viel Zeit nehmen, sind individuelle<br />

Beratungsgespräche nur nach vorheriger<br />

Terminabsprache möglich.<br />

| Michael Luttmer<br />

KONTAKT<br />

D E L U X E<br />

Im Hamme 7 • 49<strong>20</strong>5 Hasbergen<br />

Telefon: 0 54 05 / 80 80 823<br />

E-Mail: kontakt@garage7-deluxe.de<br />

www.garage7-deluxe.de<br />

Termine nur nach Vereinbarung.<br />

11


WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

WIRTSCHAFT & TECHNIK<br />

WO ZOG<br />

DER „COMET“<br />

SEINE BAHN?<br />

Unser nächster Blick ins Depot des Museums Industriekultur fördert Tischtennisbälle zutage. Sie führen<br />

zur Geschichte der „Hagedorn & Compagnie. Kork- und Celluloidwaren-Fabrik“.<br />

Zunächst produzierte Anton Hagedorn<br />

(1849-1926) landwirtschaftliche Geräte,<br />

verarbeitete dann Kork u. a. zu Handgriffen<br />

für Fahrradlenker, um sich<br />

anschließend, inspiriert durch<br />

seinen Geschäftspartner Paul<br />

Meyer, der Herstellung des<br />

Kunststoffes Zelluloid zuzuwenden.<br />

Viele Zeitgenossen sahen<br />

in dem industriell hergestellten<br />

Thermoplast eine Art Zauberstoff,<br />

der sich aufgrund seiner vielseitigen<br />

Verwendbarkeit bald großer<br />

Beliebtheit erfreute. Mit Zelluloid<br />

ließen sich Imitate von Luxusartikeln<br />

aus Naturprodukten<br />

wie Elfenbein, Bernstein, Korallen,<br />

Schildpatt oder Perlmutt formen. Die Entwicklung<br />

des Zelluloidfilmes (Rollfilm,<br />

Kleinbildfilm) bescherte der Fotografie<br />

und dem Film ungeahnte Möglichkeiten.<br />

Die „Hagedorn & Compagnie. Kork- und<br />

Celluloidwaren-Fabrik“ bediente die Konsumenten<br />

ab 1899 mit Spielwaren, Fahrrad-<br />

und Toilettenartikeln, Produkten<br />

für fotografische Zwecke sowie bunten<br />

„Beadsketten“, die das Unternehmen<br />

für den Handel in afrikanischen<br />

Kolonialstaaten fertigte. Die<br />

rasche Ausdehnung der<br />

Fabrikanlagen an der<br />

Lotter Straße<br />

dokumentierte den beachtlichen<br />

Aufschwung, den das Unternehmen nach<br />

1900 nahm. Mit der Produktion von<br />

Tischtennisbällen begann Hagedorn bereits<br />

vor dem Zweiten Weltkrieg. Mit dem<br />

„Comet“, der bis Ende der 1960er Jahre<br />

produziert wurde, entstand ein Markenartikel<br />

für sportliche Zwecke. Für die Herstellung<br />

eines Tischtennisballes wurden<br />

runde Zelluloidscheiben<br />

ausgestanzt, auf etwa 100° C erhitzt und<br />

im Tiefziehverfahren in einer Hohlform<br />

zur Halbkugel gepresst. Anschließend<br />

beschnitt man die Ränder der Halbkugeln<br />

und verklebte sie miteinander. Nachdem<br />

die Klebenaht noch einmal beschnitten<br />

worden war, wurde der Ball durch Erhitzen<br />

in einer Kugelform auf die endgültige<br />

Größe aufgeblasen. Abschließend<br />

erhielten die Bälle in einer rotierenden<br />

Trommel und mittels<br />

des beigefügten Bimsmehles ihr<br />

Endgewicht und ihre endgültige<br />

Form. Tischtennisbälle der Marke „Hanno“<br />

waren die letzten Produkte, die Hagedorn<br />

aus Zelluloid herstellte, 1989 gab das<br />

Unternehmen diese Produktion endgültig<br />

auf. Im Gedächtnis der <strong>Osnabrücker</strong> Bürger<br />

wird die Zelluloidfabrik Hagedorn<br />

wohl auch deswegen bleiben, da es dort<br />

hin und wieder brannte, denn das ist der<br />

Nachteil des Zauberstoffs: Zelluloid ist<br />

sehr leicht entflammbar. | Rolf Spilker<br />

Tischtennisbälle © Maren Kiupel, Osnabrück // Die <strong>Osnabrücker</strong> Tischtennisstars Hans Micheiloff und Bernt Jansen © Museum Industriekultur Osnabrück<br />

Portrait © Gapster // Bild oben © peshkova, fotoliade<br />

Wie setzt man „Ethisches Matching“ im „War-for-Talent“ ein?<br />

DAS STARTUP GAPSTER ERKLÄRT UNS HEUTE, WIE ES GEHT. DAS JUNGE UNTERNEHMEN IST AN ZWEI STANDORTEN<br />

AKTIV UND HAT SEINEN ENTWICKLUNGSSTANDORT INS ICO NACH OSNABRÜCK VERLAGERT.<br />

Beim „War-for-Talent“ handelt es sich<br />

um eine Situation, in der es zunehmend<br />

kostspieliger für Unternehmen<br />

wird, offene Stellen<br />

mit fähigen Talenten zu besetzen.<br />

Top-Talente zu adressieren, zu begeistern,<br />

zu entwickeln und zu halten, klingt einfach,<br />

ist im Unternehmensalltag<br />

jedoch ziemlich schwierig.<br />

Dies liegt u.a. auch<br />

an einem Mangel an<br />

den wirklich wichtigen<br />

Informationen. "Mit der<br />

Software-as-a-Service<br />

von Gapster liefern wir<br />

Unternehmen und Talenten<br />

verlässliche Informationen,<br />

die sie für gute Personalbzw.<br />

Karriereentscheidungen benötigen,“<br />

sagt Geschäftsführer Dr. Michael Niekamp.<br />

Gapster hilft Unternehmen dabei<br />

die Stärken und Entwicklungspotenziale<br />

von internen Mitarbeitern und neuen<br />

Bewerbern sichtbar zu machen. Dank visualisierter<br />

Analysen sind aussagekräftige<br />

Vergleiche von einzelnen Talenten und<br />

ganzer Abteilungen möglich. Das Besondere<br />

ist aber die Grundlage für das neue<br />

Matching-Verfahren. Denn dabei werden<br />

nicht nur die Ergebnisse aus einem<br />

in über <strong>20</strong> Sprachen verfügbaren<br />

Assessment der kognitiven<br />

Fähigkeiten, Persönlichkeit,<br />

Arbeitsmotivation und<br />

dem situativen Arbeitsverhalten<br />

berücksichtigt,<br />

sondern auch die Präferenzen<br />

über die Mitarbeiterkultur<br />

und die sogenannte<br />

ESG-Performance<br />

von Unternehmen. Die ESG-Performance<br />

erfasst die wichtigsten Elemente<br />

der umgesetzten Unternehmensverantwortung<br />

in den Bereichen Umwelt, Soziales<br />

und Unternehmensführung. Diese werden<br />

durch unabhängige Ratings erfasst,<br />

die auch zur Bestimmung von versteckten<br />

Investmentrisiken genutzt werden. „Hier<br />

bieten wir unseren Talenten an,<br />

sich auf einfachstem Weg mit<br />

ihren Wertintuitionen selber zu<br />

positionieren,“ so Dr. Michael<br />

Niekamp. Durch die<br />

verbesserte Passung<br />

werden gleichermaßen<br />

die Zufriedenheit<br />

und Produktivität<br />

von Arbeitnehmern gesteigert und die<br />

Risiken und Kosten durch Fluktuation und<br />

innere Kündigungen gesenkt. | Redaktion<br />

www.gapster.de<br />

Kontakt<br />

ICO InnovationsCentrum Osnabrück GmbH<br />

Albert-Einstein-Straße 1<br />

49076 Osnabrück<br />

fon +49 541 <strong>20</strong>2 80 - 0<br />

info@innovationscentrum-osnabrueck.de<br />

www.innovationscentrum-osnabrueck.de<br />

12<br />

13


AUSBILDUNG & KARRIERE<br />

AUSBILDUNG && KARRIERE<br />

Teil 2<br />

Was ist ein Plagiat?<br />

Insbesondere im akademischen und wissenschaftlichen Bereich sind viele Schreiber<br />

und Leser verunsichert. In seiner dreiteiligen Artikel-Serie sorgt der Plagiatsprüfer<br />

und Schreibcoach Evgenij Unker für Klarheit.<br />

Was passiert, wenn ich<br />

als Plagiator überführt<br />

werde?<br />

Im zweiten Teil<br />

seiner Artikelreihe<br />

beantwortet der Plagiatsprüfer<br />

und Zitationsberater<br />

diese Frage für<br />

Studenten und wissenschaftliche<br />

Autoren. Die Übersicht dient der<br />

ersten Orientierung und ersetzt keine<br />

qualifizierte Rechtsberatung.<br />

Was erwartet mich an der Hochschule?<br />

Von Hochschule zu Hochschule,<br />

sogar von Prüfer zu Prüfer,<br />

unterscheiden sich die Vorgehensweisen.<br />

In gravierenderen<br />

Fällen oder bei<br />

Entdeckung der Plagiate<br />

erst nach offizieller Einreichung<br />

wird die Arbeit<br />

als nicht bestanden gewertet bzw. der<br />

schon verliehene akademische Grad aberkannt.<br />

Im schlimmsten Fall droht dem<br />

Plagiator die Exmatrikulation und eine<br />

Sperrung an der Hochschule, sodass er<br />

sich auch später nicht mehr einschreiben<br />

kann. In manchen Bundesländern, etwa in<br />

NRW, dürfen die Hochschulen Geldstrafen<br />

verhängen. 10.000–50.000 € können<br />

dann schon mal fällig werden.<br />

Was sagen die beiden Hochschulen in Osnabrück?-<br />

Der Ombudsmann zur Sicherung guter<br />

wissenschaftlicher Praxis an der Universität<br />

Osnabrück, Professor Oliver Dörr,<br />

bestätigt auf Nachfrage: „Letztendlich ist<br />

es jedem Prüfer überlassen, ob und wie<br />

ernsthaft er einem Plagiatsverdacht nachgeht.“<br />

Dieser Zustand sei aber unbefriedigend:<br />

„Wir werden daher in naher Zukunft<br />

eine verbindliche Ordnung zu diesem<br />

Thema auf den Weg bringen.“<br />

Die Hochschule Osnabrück „administriert<br />

und finanziert zentral die Nutzung<br />

der Plagiatssoftware ‚Ephorus‘“, verrät<br />

Professor Alexander Schmehmann, Vizepräsident<br />

für Studium und Lehre und<br />

zuständig für Qualitätsmanagement<br />

an der Hochschule. Aber auch hier<br />

gilt: „Die Überprüfung möglicher<br />

Plagiate liegt in der Verantwortung<br />

der Prüfer. Es<br />

gibt keinen Zwang zur<br />

Überprüfung.“<br />

Sollte ein Plagiat tatsächlich<br />

nachgewiesen<br />

werden, gelten an beiden<br />

Hochschulen die oben genannten Regeln,<br />

nur dass in Niedersachsen keine hochschulinternen<br />

Geldstrafen vorgesehen<br />

sind.<br />

Was droht außerhalb der Ausbildungsstätte?<br />

Auch außerhalb der Hochschule kann ein<br />

(sogar innerhalb der Hochschule) begangenes<br />

Plagiat teuer werden. So sieht etwa<br />

§ 156 des Strafgesetzbuches Freiheitsstrafen<br />

bis zu drei Jahren oder Geldstrafen für<br />

falsch abgegebene eidesstattliche Erklärungen<br />

vor.<br />

Die unerlaubte Verwertung urheberrechtlich<br />

geschützter Werke wird nach § 106 Urheberschutzgesetz<br />

mit Freiheitsstrafen bis<br />

zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.<br />

Denkbar ist auch die Anwendung von<br />

§ 263 des Strafgesetzbuches, falls durch<br />

den begangenen Betrug mit dem erschlichenen<br />

akademischen Grad jemandem,<br />

etwa dem Arbeitgeber, ein Vermögensschaden<br />

entsteht. Strafmaß: Freiheitsstrafe<br />

bis zu zehn Jahren und/oder Geldstrafe.<br />

Die Geschädigten können darüber hinaus<br />

Ersatz des ihnen entstandenen finanziellen<br />

Schadens verlangen. | Evgenij Unker<br />

Worum geht es im<br />

letzten Teil der Artikelserie?<br />

In der vorherigen Ausgabe (19) gingen wir<br />

der Frage nach, was ein Plagiat überhaupt<br />

ist. In der nächsten Ausgabe (21) widmen<br />

wir uns dem Thema Plagiatsvorbeugung<br />

und -prüfung.<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

ÜBER DEN AUTOR<br />

Evgenij Unker betreibt seit <strong>20</strong>11<br />

die <strong>Osnabrücker</strong> Textagentur<br />

Lektorat Unker (www.unker.de).<br />

Mit seinem Team bietet er Korrekturlesen,<br />

Übersetzungen, Texterstellungen<br />

und Plagiatsrecherchen<br />

in zahlreichen Sprachen an.<br />

Pro Jahr führt Lektorat Unker über<br />

hundert Plagiatsprüfungen und<br />

Beratungen zum korrekten Umgang<br />

mit Quellen durch.<br />

Evgenij Unker © Janina Stenzel // Hintergrund © Romolo Tavani, Stempel oben © tumsasedgars, Warnzeichen © Zerbor; fotolia.de<br />

Bilder © Carina Sander, SFZ Osnabrück<br />

Schülerinnen und Schüler in der Diskussion über<br />

autonomes Fahren beim Kurs „Experimentelle<br />

Ethik“ der <strong>Osnabrücker</strong> Herbstakademie.<br />

Das sogenannte Trolley-Problem beschreibt<br />

dabei Dilemma-Situationen und die Wahl<br />

zwischen zwei moralisch bedenklichen<br />

Aktionen. Beispielsweise hat eine Person an<br />

einer Weiche die Möglichkeit einen fahrerlosen<br />

Waggon (den Trolley) weiter geradeaus<br />

fahren zu lassen und somit den Tod von<br />

mehreren Personen zu verursachen, oder die<br />

Weiche umzustellen und den Zug auf ein<br />

anderes Gleis zu lenken, auf dem sich nur<br />

eine Person befindet. Menschen reagieren<br />

dabei intuitiv. Ein autonomes Fahrzeug hingegen<br />

muss im Voraus für solche ethisch<br />

schweren Entscheidungen programmiert<br />

werden. Dabei haben die Kursteilnehmerinnen<br />

und Kursteilnehmer unter anderem<br />

verschiedene große ethische Theorien, wie<br />

die Deontologie und den Utilitarismus,<br />

besprochen, die jeweils unterschiedliche<br />

Antworten auf das Trolley-Problem geben.<br />

Schmeckt selbst hergestellter<br />

Apfelsaft besser als der gekaufte?<br />

Im Kurs „Lebensmittelwissenschaft“ der<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Herbstakademie haben sich die<br />

teilnehmenden Schülerinnen und Schüler<br />

Was hat ein Trolley mit<br />

autonomem Fahren zu tun?<br />

Autonomes Fahren ist ein sehr aktuelles Thema und Zukunftsszenario.<br />

Doch welche Konsequenzen im Hinblick auf Freiheit<br />

und Sicherheit, welche Vor- und Nachteile bringt der Einsatz<br />

autonomer Transportmittel mit sich? Mit diesen Fragen beschäftigten<br />

sich Schülerinnen und Schüler im Kurs „Experimentelle Ethik“<br />

der <strong>Osnabrücker</strong> Herbstakademie.<br />

mit der Produktion und Laboranalyse von<br />

Apfelsaft auseinandergesetzt. Dazu stellten<br />

sie zunächst einen eigenen Apfelsaft her.<br />

Dabei war ihnen ein ausgeglichenes<br />

Verhältnis zwischen süß und sauer wichtig<br />

und sie entschieden sich für die Sorten „Ingol“,<br />

„Fiesta“ und „Golden Delicious“. Für<br />

die Saftherstellung wurden die ausgewählten<br />

Äpfel gewaschen, gemahlen und die gewonnene<br />

Maische mit Hilfe einer Hydraulikpresse<br />

ausgepresst. Der dabei gewonnene Saft<br />

wurde dann in einem Kessel auf 86°C erhitzt<br />

und gefiltert um Keime abzutöten und<br />

schließlich abgefüllt.<br />

Der selber hergestellte Saft wurde dann mit<br />

verschiedenen anderen gekauften Säften<br />

und einem von Studierenden hergestellten<br />

Saft im Labor analysiert und schließlich in<br />

einer Blindverkostung bewertet. So haben<br />

die Schülerinnen und Schüler beispielsweise<br />

den Vitamin-C Gehalt, den Gesamtsäuregehalt,<br />

den Zuckergehalt und den pH-Wert<br />

der Säfte bestimmt. Bei der Blindverkostung<br />

schlug der selber hergestellte Saft sogar den<br />

von der DLG mit Gold ausgewiesenen Saft<br />

und landete bei den Schülerinnen und Schülern<br />

auf dem ersten Platz. | Carina Sander<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

DIE HERBSTAKADEMIE<br />

Die <strong>Osnabrücker</strong> Herbstakademie<br />

findet jährlich in den Herbstferien<br />

statt und wird durch die Friedel<br />

& Gisela Bohnenkamp-Stiftung,<br />

die Sparkasse Osnabrück sowie<br />

Landkreis und Stadt Osnabrück<br />

unterstützt. Die Akademie wird<br />

vom SFZ Osnabrück koordiniert<br />

und findet an Hochschule und<br />

Universität Osnabrück statt.<br />

14<br />

15


AUSBILDUNG & KARRIERE<br />

Verkaufsleiter Martin Kläschen<br />

« im Gespräch mit Kim Wollitz<br />

Dein neuer Job:<br />

KOMM MIT AN BORD!<br />

Verkaufsleiter Martin Kläschen mit der Auszubildenden Kim Wollitz<br />

Was machen Newcomer<br />

in der Bäckerei?<br />

Mit unseren Kunden brechen wir regelmäßig zu<br />

spannenden Marketing- & Content-Expeditionen auf.<br />

Unsere Magazinleser schicken wir auf lehrreiche und<br />

unterhaltsame Entdeckungsreisen.<br />

Für bevorstehende neue Abenteuer & Ziele erweitern<br />

wir jetzt unsere Redaktions-Crew und suchen zu sofort:<br />

30 junge Menschen werden aktuell zu Bäckern, Konditoren, Bäckereifachverkäufern und Bürokaufleuten<br />

bei der Bäckerei Brinkhege ausgebildet. Seit dem 1. August <strong>20</strong>17 ist auch Kim Wollitz<br />

dabei. Die junge in Osnabrück lebende Herforderin ist die erste Auszubildende zur<br />

Fachfrau für Systemgastronomie bei einer Bäckerei in Stadt und Landkreis Osnabrück.<br />

KORRESPONDENTEN<br />

(Freie) Redakteure für wissenswerte Storys<br />

sowohl in Print- als auch Onlinewelten.<br />

(m/w)<br />

-Anzeigensonderseite-<br />

Was sind Newcomer?<br />

In dem seit über 80 Jahren bestehenden<br />

Familienunternehmen werden die Auszubildenden<br />

als Newcomer<br />

bezeichnet.<br />

Der Begriff drückt<br />

die besondere Verantwortung<br />

des Unternehmens für seine<br />

Azubis aus. So bietet ihnen das Unternehmen<br />

monatlich interne Schulungen zu<br />

Theorie und Praxis. Eine weitere Besonderheit<br />

ist der zweimal im Jahr stattfindende<br />

Newcomer-Beirat. Dort haben alle gewählten<br />

Newcomer die Möglichkeit, aktuelle<br />

Themen und Projekte direkt mit der<br />

Geschäftsleitung zu besprechen und nach<br />

Lösungen zu suchen.<br />

Was bedeutet Systemgastronomie<br />

in der Bäckerei?<br />

Längst werden auch bei Brinkhege nicht<br />

mehr nur Brot, Brötchen, Kuchen und<br />

Torten gebacken. Am Stammsitz in Bissendorf<br />

wird frische Pasta selbst hergestellt<br />

und in zwei der 43 Fachgeschäfte ein<br />

wöchentlich wechselnder Mittagstisch<br />

angeboten, der mit frischer Pasta und<br />

eigenen Soßen, hausgemachten Suppen<br />

16<br />

und Salaten vor Ort frisch zubereitet<br />

wird – wie beispielsweise im Brinkhege-<br />

Treffpunkt Fledder. Ein derart standardisiertes<br />

gastronomisches<br />

Konzept erfordert ganz neue<br />

Qualifikationen – eben die einer<br />

Systemgastronomin.<br />

Warum Systemgastronomie?<br />

„Ich liebe es zu backen, Torten, Brot –<br />

und am liebsten backe ich mit Dinkel“,<br />

erzählt Kim Wollitz. Bereits kurz nach ihrem<br />

Arbeitsbeginn in einer der Brinkhege<br />

Fachgeschäfte fiel die engagierte Frau<br />

dem Verkaufsleiter Martin Kläschen auf.<br />

Er begeisterte sie rasch für eine Ausbildung<br />

zur Fachfrau für Systemgastronomie.<br />

„Mir gefällt vor allem der wirtschafliche<br />

Aspekt bei dieser Tätigkeit“, erklärt<br />

sie gegenüber „<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“.<br />

Ausbilder Kläschen streicht vor allem<br />

die enorme Vielfältigkeit dieser Ausbildung<br />

heraus: Produktion, Organisation<br />

und Kommunikation, Hygiene, Marketing,<br />

Personalwesen, Finanzen und vieles<br />

mehr.<br />

Bilder © Jana Lange, www.jana-fotografiert.de<br />

Was wird aus den Newcomern?<br />

Mit dem Angebot einer flexiblen Teilzeitausbildung<br />

versucht Brinkhege auf die<br />

besonderen Lebensumstände seiner Newcomer<br />

zu reagieren. „In der Regel werden<br />

die Newcomer übernommen“, betont die<br />

Marketingleiterin Wiebke Schwegmann.<br />

Je nach Qualifikation können die ausgebildeten<br />

Bäckereifachverkäufer (-innen) zu<br />

Fachgeschäftsleitern (-innen) aufsteigen.<br />

Die ausgebildeten Bäcker (-innen) und<br />

Konditoren (-innen) können sich ebenfalls<br />

weiterbilden, wie z.B. als Meister,<br />

und können somit zukünftig Führungsaufgaben<br />

in der Produktion übernehmen.<br />

Ebenfalls werden die Newcomer individuell<br />

nach Bedarf gefördert. In jedem Fall<br />

also eine Berufsentscheidung mit großer<br />

Perspektive. | Yörn Kreib<br />

05402-60 80 90<br />

So wirst auch<br />

Du Newcomer<br />

Der Weg zum Newcomer<br />

bei Brinkhege führt über:<br />

Herrn Daniel Große Albers<br />

Tel. 05 402 /60 809-21<br />

Mail: d.grosse-albers@brinki.de<br />

www.brinki.de/azubis-gesucht/<br />

wir-bilden-aus/<br />

Allgemeine Informationen zum<br />

Berufsbild Fachfrau/-mann für<br />

Systemgastronomie bei der<br />

IHK Osnabrück:<br />

Swen Schlüter<br />

Ausbildung und Weiterbildung<br />

Tel. 05 41 / 353-444<br />

Mail: schlueter@osnabrueck.ihk.de<br />

Gerne alternativ auch als Jahrespraktikum<br />

von unserem Basiscamp in Hasbergen aus<br />

(inkl. Social-Media-Aktivitäten).<br />

VIDEOREDAKTEURE<br />

Volontariat „Videojournalismus“ für bewegende Storys.<br />

Idealerweise mit ersten Erfahrungen in Konzeption, Produktion<br />

sowie technischer Umsetzung (Schneiden) kurzer Clips.<br />

Bewirb Dich jetzt!<br />

Herausgeber von<br />

Medienagentur KreativKompass<br />

Im Hamme 7<br />

49<strong>20</strong>5 Hasbergen<br />

Telefon 0 54 05 / 80 83 216<br />

(m/w)<br />

Bewerbungsunterlagen gerne direkt per E-Mail an:<br />

kontakt@kreativkompass.de


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Der Oberbürgermeister von Osnabrück, Wolfgang Griesert (Mitte),<br />

begleitet die Forschungs- und Restaurierungsarbeiten zum Hortfund<br />

aus Lüstringen mit großem Interesse.<br />

Die kupferne Schaftlochaxt hilft, den<br />

Fundkomplex genauer zu datieren.<br />

Der „Kupferschatz von Osnabrück“ mit<br />

drei Lunulae und einer Axt.<br />

Na klar, könnte man meinen, wo stehen Monde denn sonst? Aber halt, schon die Mehrzahl<br />

macht stutzig – ist doch am Himmel über der Erde mit bloßem Auge nur ein einzelner Mond auszumachen,<br />

ein ziemlich großer sogar. Was also ist mit „kleine Monde“ gemeint?<br />

Die Übersetzung des Wortpaares ins<br />

Lateinische lautet „Lunulae“. Den Begriff<br />

„Lunula“ verwendet die archäologische<br />

Forschung für einen Hals- oder Brustschmuck<br />

aus Buntmetall, dessen Form an<br />

eine Mondsichel oder an einen Halbmond<br />

erinnert. Drei „kleine Monde“ aus einer<br />

Kupferlegierung wurden <strong>20</strong>16 in Osnabrück-Lüstringen<br />

bei Baggerarbeiten für<br />

ein neues Regenrückhaltebecken entdeckt.<br />

Die Fundstelle in Lüstringen während der laufenden Baggerarbeiten für ein Regenrückhaltebecken.<br />

Stehen „kleine Monde“ am Himmel?<br />

Zusammen mit einer Kupferaxt konnten<br />

sie von einem ehrenamtlichen Mitarbeiter<br />

der Stadt- und Kreisarchäologie<br />

Osnabrück geborgen werden. Der außergewöhnliche<br />

Hortfund ist als „Kupferschatz<br />

von Osnabrück“ weit über die<br />

Grenzen des <strong>Osnabrücker</strong> Landes hinaus<br />

bekannt geworden.<br />

Was macht diesen<br />

Fund so besonders?<br />

Lunulae aus Kupfer sind äußerst selten.<br />

Bis zur Auffindung der Lüstringer Objekte<br />

waren deutschlandweit lediglich fünf<br />

Exemplare bekannt, drei davon stammen<br />

aus dem südlichen Niedersachsen. Ihre<br />

zeitliche Bestimmung ist bislang umstritten,<br />

da die Objekte ohne datierenden<br />

Fundzusammenhang im Boden vorgefunden<br />

wurden. Aus allgemeinen formenkundlichen<br />

Gesichtspunkten erwog man<br />

Datierungen in die ausgehende Jungstein-<br />

zeit ab etwa 2.500 v. Chr. Geburt und/oder<br />

in die beginnende Bronzezeit zwischen<br />

2.000 und 1.500 v. Chr. Auch die These,<br />

dass die kupfernen „kleinen Monde“ einheimische<br />

Nachbildungen der vor allem<br />

in Irland und Schottland zahlreich auftretenden<br />

Goldlunulae gewesen sein könnten,<br />

wurde dafür herangezogen.<br />

Wie alt ist der Lüstringer<br />

Hortfund wirklich?<br />

Zunächst schien für die Archäologen die<br />

Sache klar: Eine genauere Datierung gelingt<br />

problemlos über die Axt, liegen doch für<br />

die sogenannte Schaftlochaxt mit knaufhammerartig<br />

ausgeprägtem Nacken zwei<br />

wohlbekannte Vergleichsfunde aus Niedersachsen<br />

vor. Diese werden gemeinhin in<br />

die späte Jungsteinzeit, die Einzelgrabkultur<br />

zwischen 2.800 und 2.000 v. Chr., datiert.<br />

Doch schon die ersten archäometallurgischen<br />

Untersuchungen der Lüstringer<br />

Bilder © Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück // Gruppenfoto © Stadt Osnabrück, Gerhard Meyering<br />

Alter<br />

ist einfach.<br />

sparkasse.de/alter<br />

Funde durch Dr. Robert Lehmann<br />

von der Leibniz-Universität Hannover<br />

ließen daran Zweifel aufkommen.<br />

Die Arsenkupferlegierung der Axt mit ihrer<br />

relativ hohen Beimengung von Bismut deutet<br />

doch eher auf eine noch ältere Zeitstellung<br />

und auf eine Herkunft aus dem Nordschwarzmeerraum<br />

hin. Und genau dort,<br />

im südlichen Russland und im nordwestlichen<br />

Kaukasus, finden sich aus der zweiten<br />

Hälfte des 4. vorchristlichen Jahrtausends<br />

treffende Vergleiche zur Lüstringer<br />

Axt! Aber passt dieser frühe zeitliche Ansatz<br />

auch für die drei Lunulae? Die beiden<br />

kleineren Stücke haben in Form und<br />

Verzierung ihre bislang einzige Parallele<br />

im tschechischen Raum nordwestlich von<br />

Prag. Neueren Untersuchungen zufolge<br />

lässt sich das Grab, aus dem die dortige<br />

Lunula stammt, in die Zeit um 3.000 v.<br />

Chr. datieren. Das passt ins Bild. Übertragen<br />

auf Nordwestdeutschland und den<br />

„Kupferschatz von Osnabrück“ befinden<br />

wir uns damit im Zeitalter der Großsteingräber<br />

während der Trichterbecherkultur<br />

zwischen 3.500 und 2.800 v. Chr.<br />

Wenn man sich<br />

mit der passenden<br />

Vorsorgestrategie<br />

auch bei niedrigen<br />

Zinsen auf die Zukunft<br />

freuen kann.<br />

Sprechen Sie mit<br />

uns.<br />

Damals, in der Jungsteinzeit, stellte dieses<br />

Ensemble aus Metall einen außerordentlichen<br />

materiellen wie ideellen Wert dar.<br />

Interpretiert man darüber hinaus die Axt<br />

nicht als Waffe oder Werkzeug, sondern<br />

als Zepter, so könnte man die vier Objekte<br />

durchaus als Ausstattung einer hochgestellten<br />

Persönlichkeit ansehen und ihre<br />

Niederlegung als sakrale Opfergabe diskutieren.<br />

Die weitere wissenschaftliche Auswertung<br />

bleibt also spannend.<br />

| Judith Franzen / Axel Friederichs<br />

Postadresse: Bierstraße 17/18 49074 Osnabrück<br />

Tel. 0541-750 23 40 Fax 0541-<strong>20</strong> <strong>20</strong> 622<br />

zeitseeing@osnanet.de<br />

www.osnabrueck-stadtfuehrungen.d e<br />

Inh. Renate Frankenberg<br />

Lunula 3 ist größer als die beiden<br />

anderen und fast zur Kreisform geschlossen.<br />

19


«<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Dem „Männekes-Maler“<br />

Fritz Wolf zum 100. Geburtstag<br />

Der "Männekes-Maler" Fritz Wolf<br />

Wer setzte die<br />

<strong>Osnabrücker</strong> ins Bild?<br />

Fritz Wolf war eine <strong>Osnabrücker</strong> Institution. Von 1948 bis zu seinem Tod im Jahr <strong>20</strong>01 kommentierte<br />

er die große Politik und die kleinen Eigenheiten seiner <strong>Osnabrücker</strong> Landleute mit spitzer<br />

Feder: Als Hauskarikaturist der Neuen <strong>Osnabrücker</strong> Zeitung und ihrer Vorläufer Neues Tageblatt<br />

und Neue Tagespost, als Zeichner der katholischen Jugendzeitschriften „Die Wacht“ und „voran“<br />

in den 1950er Jahren sowie daran anschließend als aufmerksamer Beobachter in den „Bildern<br />

aus der Provinz“ im Stern. Als Grünkohlkönig prägte er den Spruch: „Ich bin ein <strong>Osnabrücker</strong>!“<br />

1918 in Mühlheim geboren, entdeckte<br />

Fritz Wolf in der Schule sein Zeichentalent<br />

beim Karikieren seiner<br />

Lehrer und griff - nach dem Arbeitsdienst<br />

- während des Zweiten Weltkrieges<br />

als Funker in Norwegen und<br />

Russland auch im Auftrag der Wehrmacht<br />

zum Zeichenstift. 1949 holte<br />

ihn sein ehemaliger Leutnant Archilles<br />

Markowski ohne Rücksicht auf das<br />

ein Jahr zuvor begonnene Studium<br />

an der Folkwang-Schule in Essen<br />

zum katholisch orientierten Neuen<br />

Tageblatt nach Osnabrück. Hier<br />

schuf er neben Gebrauchsgrafik<br />

auch die politischen Karikaturen,<br />

die bis zu seinem Tod im Dezember<br />

<strong>20</strong>01 eines der Markenzeichen<br />

des Tageblatts sowie seinen Nachfolgerzeitungen<br />

Neue Tagespost<br />

und Neue <strong>Osnabrücker</strong> Zeitung<br />

bleiben sollten. Zudem hatte er bereits seit 1948<br />

in den katholischen Jugendzeitschriften „Wacht“<br />

und „voran“ für fast ein Jahrzehnt ein dankbares<br />

Experimentierfeld für seine kreativen Bildideen<br />

gefunden, auf dessen Humus er nicht nur Markenzeichen<br />

wie die spätere Stern-Serie „Bilder aus<br />

der Provinz“ entwickelte, sondern die gesamte<br />

Bandbreite seines späteren Werkes ausloten<br />

konnte.<br />

Fritz Wolf wartete im Berufsalltag keinesfalls<br />

auf Themenvorgaben der Redaktionen, sondern<br />

suchte sich diese gern selbst. Der „voran“-Chefredakteur<br />

Wolfgang Lüning schwärmte noch <strong>20</strong>08<br />

von dessen „deutlichem, sicheren Strich“ und der<br />

Liebenswürdigkeit gegenüber den Karikierten,<br />

die Fritz Wolf nie in ihrer Menschlichkeit oder<br />

Brüderlichkeit verletzt habe. Waren solcherlei<br />

Fingerübungen vielleicht auch ein wenig die Kür<br />

für den Karikaturisten, so offenbart ein Blick in<br />

die sperrigen Zeitungsbände der 1950er Jahre,<br />

dass Fritz Wolf zu dieser Zeit als „Zeichner für alles“<br />

im Hause Neue Tagespost fungierte; die klare<br />

Festlegung auf Karikaturen für die politische<br />

Redaktion erfolgte erst später. Abgedruckt sind<br />

seine auf den Zeitungsseiten eingestreuten Werbeanzeigen,<br />

gezeichnete Vignetten und kleine<br />

Illustrationen zur Auflockerung der Texte sowie<br />

neben unregelmäßig erscheinenden politischen<br />

Karikaturen auch humorvolle zeichnerische<br />

Kommentare zu Themen der Lokal- und der<br />

Sportredaktion.<br />

Bilder © Fritz-Wolf-Gesellschaft<br />

In diesen Anfangsjahren ersann Fritz<br />

Wolf seine samstags erscheinende<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> Wochenschau“, in der er in<br />

der Regel vier lokale Themen der Woche<br />

in einer zeichnerischen Collage Revue<br />

passieren ließ. Auf einen täglichen „Wolf“<br />

als Appetitmacher zum Frühstück auf<br />

der zweiten Zeitungsseite durften sich die<br />

Tagespost-Leser damals indes noch nicht<br />

freuen. Zum Broterwerb dieser<br />

Zeit trug neben einem Werbestand<br />

für die Neue Tagespost<br />

auch Schaufensterwerbung für<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Kaufleute bei.<br />

Viele Jahre brachte Fritz<br />

Wolf seine Blätter<br />

persönlich in die<br />

Redaktion am Breiten<br />

Gang, wo er bei<br />

Schreibern und Setzern<br />

ein ebenso gern gesehener<br />

wie geschätzter Gesprächspartner<br />

war. Seine<br />

Arbeiten galten aber<br />

eher als Gebrauchsgraphik<br />

im Tagesgeschäft<br />

und gingen in diesem<br />

tatsächlich bisweilen<br />

unter: Wenn die Werke<br />

in der Zeitungstechnik in Bleiklischees<br />

gegossen und für den Druck vorbereitet<br />

waren, landeten die originalen Vorlagen<br />

oft im Papierkorb. Auch Fritz Wolf selbst<br />

kümmerte sich nicht um den Verbleib<br />

der Originale, so dass Exemplare aus der<br />

Frühzeit seines Schaffens kaum zentral<br />

überliefert sind. Erst seit den 1980er Jahren<br />

sammelte er diese, weil er die Karikaturen<br />

nunmehr in die Redaktion faxte.<br />

Heute befinden sich die meisten dieser<br />

Originale aus den 1980er und 1990er<br />

Jahren im Bestand der Fritz-Wolf-Stiftung,<br />

der künftig im Niedersächsischen<br />

Staatsarchiv – Standort Osnabrück – einsehbar<br />

ist.<br />

Wie feiert<br />

Osnabrück den 100.<br />

Geburtstag?<br />

Das Andenken an Fritz Wolf zu pflegen,<br />

hat sich die Fritz-Wolf-Gesellschaft zur<br />

Aufgabe gemacht. Der eingetragene Verein<br />

hat seit seiner Gründung im Jahr <strong>20</strong>03 eine<br />

Vielzahl kleinerer und größerer Ausstellungen<br />

zusammengestellt und ist auch bei<br />

den Gedenkinitiativen zum 100. Geburtstag<br />

die treibende Kraft. Mit finanzieller<br />

Unterstützung des Verkehrsvereins<br />

Osnabrück, der Stiftung der Sparkasse<br />

Osnabrück, der Felicitas-und-Werner-Egerland-Stiftung<br />

sowie der Stadt<br />

Osnabrück arbeitet die Gesellschaft an<br />

einem Werkverzeichnis und bereitet ein<br />

Geburtstagsprogramm vor.<br />

In den Monaten um Fritz Wolfs Geburtstag<br />

am 7. Mai soll vom 10. Februar bis <strong>20</strong>.<br />

Mai eine kleine Fritz-Wolf-Werkschau im<br />

Wilhelm-Busch-Museum in Hannover<br />

stattfinden sowie von März bis Juni im<br />

Diözesanmuseum Osnabrück eine Sonderausstellung<br />

präsentiert werden, die in<br />

besonderer Weise diese Bezüge des Zeichners<br />

zu seiner langjährigen neuen Heimat<br />

herausarbeitet.<br />

Darüber hinaus wird die Fritz-Wolf-<br />

Gesellschaft in verschiedenen Museen<br />

und Heimathäusern des <strong>Osnabrücker</strong><br />

Landes sowie auf der Landesgartenschau<br />

in Bad Iburg kleinere Ausstellungen zeigen,<br />

in denen es unter anderem um Fritz<br />

Wolfs zeichnerische Kommentare zu den<br />

Themen Fußball, Musik, Garten, Umwelt,<br />

Tiere sowie politische Aspekte geht. Für<br />

die Sonderausstellung über Fritz Wolf<br />

und Osnabrück soll ein Katalogbuch entstehen,<br />

während der Fritz-Wolf-Kalender<br />

<strong>20</strong>18 ganz im Zeichen des Jubiläums steht.<br />

| Hermann Queckenstedt<br />

«<br />

Sport und Politik lieferten Fritz Wolf<br />

immer wieder reichlich Material für seine Karikaturen<br />

21


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Warum gibt es in Osnabrück einen<br />

Grabstein mit Einschusslöchern?<br />

Auf dem Hasefriedhof finden Besucher die Grabstelle der <strong>Osnabrücker</strong> Pastorenfamilie Siemsen.<br />

Alle Grabsteine sind verwittert. Nur einer fällt besonders auf. Der Namenszug „Prof. Dr.<br />

Anna Siemsen“ ist kaum zu lesen, weil er seit 1999 mit Einschusslöchern aus Kleinkaliberwaffen<br />

durchsiebt ist. Die Täter wurden nie ermittelt, stammen aber mit hoher Wahrscheinlichkeit aus<br />

rechtsextremen Kreisen. Der <strong>Osnabrücker</strong> Autor Heiko Schulze geht der Frage nach, um welche<br />

Persönlichkeit es sich bei Anna Siemsen handelt.<br />

Wer war Anna Siemsen?<br />

Anna Siemsen (1882-1951) war eine der<br />

frühesten Professorinnen Deutschlands<br />

und bekleidete immer wieder wichtige<br />

Funktionen in Universitäten und Schulbehörden.<br />

Sie fungierte als linke SPD‐Reichstagsabgeordnete<br />

sowie als Autorin einer<br />

Vielzahl von Büchern und Schriften. Anna<br />

blieb zeitlebens die unermüdliche Kämpferin<br />

für eine sozialistische Pädagogik, die<br />

von den Grundsätzen von Selbstbestim-<br />

mung und Chancengleichheit ausging.<br />

Nebenher verfasste sie kluge Bücher mit<br />

Titeln, die ganz unterschiedliche Themen<br />

berührten und bis heute eine faszinierende<br />

Vielseitigkeit dokumentieren: Ein ‚Buch<br />

der Mädel‘ wie eines über Goethe finden<br />

wir da, eine Einführung in den Sozialismus,<br />

etwas über Medienkunde, aber auch<br />

eines über Literatur in Europa. „Eine der<br />

klügsten Frauen Europas“, hatte der weltbekannte<br />

Literat Kurt Tucholsky die Beigesetzte<br />

zu deren Lebzeiten genannt.<br />

Warum bleibt sie eine<br />

Hassfigur von Rechten?<br />

Zu Lebzeiten Anna Siemsens war es für die<br />

politische Rechte bereits eine Provokation,<br />

dass eine Frau studierte, Professorin wurde,<br />

Bücher schrieb und sich überdies sogar<br />

noch für Frauenrechte, Chancengleichheit<br />

im Bildungswesen, für die Abschaffung<br />

des Kapitalismus und gegen Militarismus<br />

«<br />

Anna Siemsen<br />

und Krieg engagierte.<br />

Bereits<br />

ein Jahr vor der<br />

Machtergreifung<br />

durch die Nazis<br />

erhielt sie in<br />

Thüringen Berufsverbot<br />

und<br />

wurde aus ihrer<br />

Lehrtätigkeit<br />

entlassen. 1933<br />

musste die Sozialistin<br />

in die<br />

Schweiz fliehen<br />

und dort<br />

eine Scheinehe eingehen, um nicht an die<br />

Nazis ausgeliefert zu werden. Nach ihrer<br />

Rückkehr aus der Emigration half Siemsen<br />

dabei, das Hamburger Schulsystem im<br />

demokratischen Sinne neu aufzubauen.<br />

Warum hassen bestimmte Menschen sie<br />

bis heute? Ganz einfach: Für Rechte und<br />

Bilder Hasefriedhof © Heiko Schulze // Portrait Siemens © Archiv der sozialen Demokratie / Friedrich Ebert Stiftung<br />

Nationalisten kommt bei Anna Siemsen<br />

all das zusammen, was ihr Feindbild ausmacht:<br />

Selbstbewusste Frau ohne Unterordnung,<br />

Friedenskämpferin und Antimilitaristin,<br />

Reformpädagogin, Sozialistin<br />

und Internationalistin.<br />

Warum ruhen fast alle<br />

Familienmitglieder in<br />

einem Ehrengrab?<br />

Die Siemsens gelten bis heute als äußerst<br />

ungewöhnliche Familie. Nicht nur Anna<br />

gelangte zu Lebzeiten zu einem hohen<br />

Bekanntheitsgrad. Während ihre recht<br />

religiös und sehr konservativ geprägten<br />

Eltern als Pastoren-Ehepaar eher in ihrer<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Kirchengemeinde wirkten,<br />

machten alle Kinder als engagierte Sozialisten<br />

und Friedenskämpfer von sich reden.<br />

Bruder Hans war während der Weimarer<br />

Zeit ein äußerst prominenter Literat<br />

und bekennender Homosexueller. Bruder<br />

August, bestattet in Berlin, war ebenfalls<br />

Publizist und Reichstagsabgeordneter.<br />

Bruder Karl war nach dem Kriege<br />

SPD-Landesminister in Nordrhein-Westfalen.<br />

Der Ehemann von Schwester<br />

Paula, Karl Eskuchen, Sohn eines Gm-<br />

Hütter Hüttendirektors, wurde als Autor<br />

wie auch als bekannter Mediziner und bekennender<br />

Sozialist bekannt. Nach Ende<br />

des Zweiten Weltkrieges war er der erste<br />

deutsche Bundesgesundheitsminister.<br />

Warum sind ihre<br />

Ideen so aktuell?<br />

In einer Zeit, in der es beinah unverändert<br />

so ist, dass Kinder aus sozial benachteiligten<br />

Familien kaum den Weg zu Abitur<br />

und Hochschule finden, bleiben Anna<br />

Siemsens Appelle für Chancengleichheit<br />

hochaktuell. Und angesichts aktueller<br />

kriegerischer Aktivitäten und weltweiter<br />

militärischer Aufrüstung sind auch Siemsens<br />

Friedensbotschaften unverändert<br />

wichtig. | Heiko Schulze<br />

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23


STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

STADT- & LANDGESCHICHTEN<br />

Der Transrapid auf der Teststrecke im Emsland<br />

Das "Icker Loch"<br />

Orte in Stadt und Land (13)<br />

Gab es Icker schon vor Christi Geburt?<br />

Der Name des Dorfes Icker scheint einer der ältesten in der Region Osnabrück zu sein, er reicht<br />

bis in die vorgeschichtliche Zeit zurück.<br />

Aus der Bauernschaft, die zur Gemeinde<br />

Belm gehört, ist eine Wohnsiedlung<br />

geworden für Menschen, die in Osnabrück<br />

arbeiten und im Umland leben wollen.<br />

Nur wenige Bauernhöfe werden heute<br />

noch bewirtschaftet. Die Pfarrkirche<br />

im Dorf ist der „Schmerzhaften Mutter“<br />

gewidmet, es gibt noch eine Gastwirtschaft<br />

und eine Grundschule. In dem 1047-Einwohner-Dorf<br />

am Wiehengebirge regt<br />

sich seit Jahren ein entschlossener Protest<br />

gegen den Bau der A33 -Nord.<br />

Es fällt auf, dass der Name „Icker“ von<br />

1090 bis heute stets als Anfangsbuchstaben<br />

ein „I oder Y“ getragen hat. Aus Ickari<br />

wurde Ikkere, Ychere, und schließlich<br />

Ikker. Es folgte Icker, und dabei ist es bis<br />

heute geblieben.<br />

Was macht diesen<br />

Ortsnamen so besonders?<br />

Bemerkenswert ist, dass sich renommierte<br />

Sprachwissenschaftler mit dem Namen<br />

dieses wenig spektakulären Ortes beschäftigt<br />

haben. Icker ist für sie deshalb eine<br />

harte Nuss, weil die Endung auf „r“ nicht<br />

zu den bekannten Sprachmustern passt.<br />

Einer der ersten, der sich an dem Ortsnamen<br />

Icker die Zähne ausgebissen hat, war<br />

der Realschulrektor Hermann Jellinghaus<br />

(1847 – 1929). Er vermutete, dass in der<br />

Silbe „ik“ möglicherweise ein Wort für<br />

Spitze stecke. Für die Endsilbe „ari“ fand<br />

er jedoch keine Erklärung. Ihre Bedeutung<br />

müsse auf vorhistorische Zeiten zurückgehen.<br />

In dieselbe Kerbe schlägt der 80-jährige<br />

Heimatforscher Alfred<br />

Hunold aus Korschenbroich.<br />

Er weist darauf hin,<br />

dass der Name Icker weder<br />

im germanischen, noch im<br />

indogermanischen Sprachschatz<br />

zu finden sei. Somit<br />

müsse der Ortsname seinen<br />

Ursprung in noch älteren<br />

Sprachschichten haben. Einen andern Zugang<br />

wählt Jürgen Udolph, emeritierter<br />

Professor an der Universität Leipzig, der<br />

als führender Kopf der Ortsnamenforschung<br />

in Deutschland gilt. Er verlässt die<br />

Spur, die andere bei „ik“ und „ari“ gesucht<br />

haben. Stattdessen entscheidet er sich für<br />

die indogermanische Grundform „Ekira“<br />

und macht einen weiten Bogen um die von<br />

Jellinghaus und Hunold favorisierten Erklärungen.<br />

Mit einiger Wahrscheinlichkeit lässt sich<br />

für Udolph ein Bezug zu Eckerde bei Barsinghausen<br />

finden. Letztlich stellt aber<br />

auch er den Ortsnamen Icker zu Ecke,<br />

Kante oder Biegung. Die südlich von Icker<br />

gelegene Hügelkette könnte das Motiv<br />

für die Namensgebung abgegeben haben<br />

– etwa im Sinne von „Siedlung an einer<br />

Kante“. Mit Sicherheit aber, so betont der<br />

Sprachwissenschaftler, sei der Ortsname<br />

Icker mit dem Ende auf „r“ sehr alt. Er<br />

stammt womöglich aus der Zeit um Christi<br />

Geburt. | Ebba Ehrnsberger<br />

Bilder © Ebba Ehrnsberger<br />

Magnetschwebebahn © www.commons.wikimedia.org/wiki/File:Transrapid-emsland.jpg // Kemper-Patent © gemeinfrei<br />

Welcher Fleischfabrikant<br />

erfand die Magnetschwebebahn?<br />

Bild: Fotolia/Westend61<br />

Es ist Zeit ...<br />

Am 14. August 1934 meldete ein Ingenieur<br />

aus Nortrup, der wenige Jahre zuvor<br />

die elterliche Fleischfabrik übernommen<br />

hatte, die Erfindung einer "Schwebebahn<br />

mit räderlosen Fahrzeugen, die an eisernen<br />

Fahrschienen mittels magnetischer<br />

Felder schwebend entlang geführt wird“<br />

zum Patent an. An eine schnelle Umsetzung<br />

glaubte Hermann Kemper (1892-<br />

1977) nicht. „Wahrscheinlich schaffen es<br />

die Chinesen schneller als die Deutschen“,<br />

soll er gesagt haben. Tatsächlich dauerte<br />

es 70 Jahre, bis die erste Transrapidstrecke<br />

regelmäßig befahren wurde – und<br />

zwar in Shanghai. In Deutschland hatte<br />

die Technologie nach dem schweren<br />

... für eine kurze „Vollzeit“,<br />

die man sich leisten kann.<br />

Eine echte Wahl hat man nur, wenn man es sich leisten kann.<br />

Wir halten einen tariflich geregelten, ausreichenden Entgeltausgleich<br />

für eine zeitgemäße Sozialleistung des Arbeitgebers. Zeit für Kinder<br />

und Pflege gehören mit zur gesellschaftlichen Verantwortung.<br />

Unfall des Transrapid in Lathen (<strong>20</strong>06) keine<br />

Zukunft mehr.<br />

Im Jahr <strong>20</strong>16 erwarben die Nachfahren<br />

des Erfinders den letzten in Deutschland<br />

gebauten Magnetzug. | Redaktion<br />

www.mein-leben-meine-zeit.de<br />

«<br />

Protest gegen den Bau der A33 -Nord<br />

Plakate_A3_Es ist Zeit.indd 3 25.08.<strong>20</strong>17 08:46:47<br />

25


MOMENTAUFNAHMEN<br />

Wer läutet im Glockensee?<br />

Dass die Laerer Bürger einst vergaßen, ihre Kirchenglocke zu weihen, rief der Sage<br />

nach den Teufel auf den Plan. Er stahl die Glocke, schleppte sie zu Springmeyer`s<br />

Kolk und verschwand mit ihr in der Tiefe der Salzquelle, die Bad Laer später zum<br />

Kurort machte.<br />

An hohen Festtagen soll das Läuten der Glocke bis heute zu hören sein – und auch<br />

der Höllenfürst sorgte in Bad Laer weiter für Unruhe. Ein Bürgerbegehren versuchte<br />

<strong>20</strong>10 die Aufstellung einer Teufelsskulptur des Künstlers Werner Kavermann zu<br />

verhindern. Seitdem sie trotzdem steht, wurde die Glocke im Inneren der Skulptur<br />

bereits mehrfach entwendet. | Redaktion<br />

Foto © Marlen Rasche<br />

www.mara-fotografie.jimdo.com<br />

27


Die besten<br />

lebensmittel<br />

der<br />

region<br />

ESSEN & TRINKEN<br />

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Frauen in der Natur © Universität Hohenheim // Suppen Bilder © Thorsten Stegemann // Bild oben © v.poth, fotolia.de<br />

www.dransmann.com<br />

Welcher Eiweißlieferant braucht Stützfrüchte?<br />

Kochmagazine feiern sie als kulinarischen Geheimtipp und tatsächlich ist die Zeit,<br />

da Linsen ausschließlich in Suppen und Eintöpfen Verwendung fanden, vorbei. Mittlerweile<br />

verfeinern sie Salate, Pasta-Saucen, Fisch- und Fleischgerichte und sogar<br />

Desserts. Der traditionelle Verzehr bleibt gleichwohl ein Klassiker – gerade in unserer<br />

Region.<br />

Die Hülsenfrüchte, die schon vor rund<br />

10.000 Jahren angebaut wurden, haben einen<br />

Eiweißgehalt von fast 25 Prozent und punkten<br />

neben Kohlenhydraten und Ballaststoffen<br />

auch mit Vitaminen und Spurenelementen.<br />

Auf deutschen Feldern sind sie vergleichsweise<br />

selten anzutreffen, da Linsen in der modernen<br />

Landwirtschaft Stützfrüchte, etwa Erbsen<br />

oder Hafer, brauchen. „Wenn die Linsen<br />

nicht stabil wachsen, liegt ein großer Teil<br />

ihrer Hülsen auf dem Boden und ist für die<br />

heutige maschinelle Ernte verloren“, weiß<br />

apl. Prof. Dr. Sabine Gruber von der Universität<br />

Hohenheim. „Früher wurden Linsen<br />

in Handarbeit geerntet. Heute müssen wir<br />

andere Lösungen finden.“<br />

Das steigende Interesse an regionalen<br />

Produkten könnte auch hier eine Trendwende<br />

herbeiführen. | Redaktion<br />

Einkaufsliste<br />

500 Gramm Tellerlinsen<br />

2 mittelgroße Zwiebeln<br />

1 Bund Suppengrün (1 Stange Lauch,<br />

2 Karotten, 1 mittleres Stück Sellerie)<br />

800 Gramm Kartoffeln<br />

1 Scheibe durchwachsener Speck oder Rippe<br />

2 Mettenden<br />

1 Kassler-Kotelett<br />

3 EL Sonnenblumenöl<br />

1 EL Salz<br />

1 Brühwürfel<br />

3 l Wasser<br />

Petersilie<br />

4 Wiener Würstchen<br />

Zubereitung<br />

Linsensuppe<br />

(6-8 Personen)<br />

Linsen abspülen und eine Stunde in Wasser<br />

einweichen. Suppengrün und Zwiebeln zerkleinern,<br />

dann in heißem Öl andünsten. Wasser,<br />

Salz, Fleisch, Brühwürfel und die abgegossenen<br />

Linsen dazugeben, aufkochen und eine<br />

Stunde köcheln lassen. In dieser Zeit die Kartoffeln<br />

kleinschneiden und in den Topf geben.<br />

Nach weiteren 30 Minuten Fleisch herausnehmen,<br />

kleinschneiden und wieder in den Topf<br />

geben.<br />

Mit Petersilie verfeinern und vier geschnittene<br />

Wiener Würstchen in die Suppe geben. Dazu<br />

schmeckt Graubrot mit Butter.<br />

Wir wünschen Guten Appetit!<br />

28<br />

29


LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Wer wohnt in der<br />

Süßwarenfabrik?<br />

Alternative Wohnformen werden immer beliebter. In Osnabrück lebt eine alte Süßwarenfabrik<br />

wieder auf, seitdem sich ein Fotokünstler hier seinen Wohntraum erfüllt hat.<br />

Bilder © Marlen Rasche<br />

Nur noch ein alter, verrosteter Dampfkessel<br />

vor der Tür und der Schornstein<br />

im Garten lassen auf die<br />

Geschichte des Gebäudes<br />

schließen. Die Dampfzuckerwarenfabrik<br />

„Meise<br />

und Dreß“ hatte hier<br />

seit 1910 ihr Zuhause.<br />

Heute beherbergt das<br />

Gebäude an der Sutthauser<br />

Straße nach einer<br />

Sanitärfirma und einem Getränkehändler<br />

den Wahl-<strong>Osnabrücker</strong><br />

Thorsten Drüner.<br />

Wo stehen Oldtimer am Esstisch?<br />

An Süßwarenproduktion ist nicht mehr<br />

zu denken. Im alten Lager, wo einst<br />

Zucker und Kakao angeliefert und verstaut<br />

wurden, befindet sich heute ein ca. 150m 2<br />

großes Loft mit Oldtimern neben dem<br />

Esstisch und Kunstschätzen wohin das<br />

Auge sieht. Durch ein Fenster in der<br />

Decke fällt das Licht auf die mobile<br />

Kochinsel. Für zusätzliche Helligkeit sorgt<br />

eine Chirurgie-Lampe. Wo heute gekocht<br />

wird, wurden zu „Meise und Dreß’“ Zeiten<br />

im Laboratorium neue Rezepturen für<br />

Bonbons und Karamell entwickelt. Geschlafen<br />

wird<br />

in der Galerie<br />

mit Blick auf<br />

die Oldtimer.<br />

Auf dem neu<br />

eingezogenen<br />

Stahlträger bilden<br />

Bierbänke<br />

den Boden,<br />

der Vorbesit-<br />

zer hat sie nicht mitgenommen. Im gesamten<br />

Wohnbereich liegt Fußbodenheizung<br />

unter dem neuen Estrich.<br />

Für die gemütliche Wärme<br />

sorgt jedoch meistens ein<br />

alter Bullerjan-Holzkesselofen.<br />

Eigentlich sollte<br />

das Gebäude abgerissen<br />

werden. Die Pläne dafür<br />

standen, der Abriss war<br />

genehmigt. Im Frühjahr<br />

<strong>20</strong>09 entdeckte der Fotograf<br />

dann die Fabrik. „Wir haben das<br />

Gebäude aus seinem Dornröschenschlaf<br />

geweckt.“ Zwei Birken hatten sich inmitten<br />

der Hallen ihren Weg durch die Decke<br />

gebahnt. Die Grundmauern wurden fast<br />

vollständig freigelegt und teilweise abgerissen.<br />

Die alten Ziegelsteine dienten<br />

dem Aufbau der neuen Mauern. Seit <strong>20</strong>10<br />

renoviert Drüner die ehemalige Produktionsstätte.<br />

„Als wir hier anfingen, lag eine<br />

Menge Arbeit vor uns,“ erinnert sich der<br />

Besitzer. Heute nutzt er etwa ein Viertel<br />

der 840m 2 Gesamtfläche seines Eigentums.<br />

Einzelne Abschnitte sind vermietet.<br />

Was machen Krankenhausbet t-<br />

Rollen aus einem Räucherschrank?<br />

Große, geräumige Lofts in Berlin und<br />

New York inspirierten Drüner. Doch er<br />

hatte schon als Jugendlicher sein Fahrrad<br />

im Zimmer an der Wand hängen, „lange<br />

bevor das in Berlin-Mitte angesagt war“,<br />

betont er. Drüner ist Sammler, die alte<br />

Fabrik für ihn Wohnraum und Atelier zugleich.<br />

Hier gibt es Flohmarktfundstücke<br />

zu entdecken, dort ziehen zeitgenössische<br />

Gemälde ihre Blicke auf sich. Seine Fotografien<br />

schmücken das Loft, genauso wie<br />

antike Sessel. Die Ideen gehen ihm nicht<br />

aus. Vor dem Haus wartet noch ein Räucherschrank<br />

darauf, als Küchenschrank<br />

mit Rollen eines Krankenhausbettes<br />

umfunktioniert zu werden.<br />

Was wird aus der Fabrik?<br />

So ein altes Gebäude ist „Privileg und<br />

Aufgabe zugleich“ resümiert Drüner.<br />

„Ich konnte mir hier einen Traum erfüllen,<br />

gleichzeitig wird es so, wie es jetzt ist,<br />

nicht bleiben.“ Eine kleine Turnhalle ist<br />

geplant. Ausrangierte Springböcke und<br />

Schwebebalken stehen bereit, ein Sprungkasten<br />

dient schon als Wohnzimmertisch.<br />

Die Inneneinrichtung ist sowieso stetig im<br />

Wandel.<br />

In Zukunft könne er sich vorstellen, in<br />

der alten Zuckerwarenfabrik Wohnen<br />

mit mehreren Generationen und Begegnungsflächen<br />

anzubieten. „Vielleicht zieht<br />

es mich aber auch auf ein Hausboot in<br />

Amsterdam,“ träumt Drüner. | Tom Herter<br />

... wenn Sie weitere Informationen,<br />

alte Bilder, Geschichten über die<br />

Süßwarenfabrik haben oder wenn<br />

Sie weitere interessante Wohnformen<br />

in Osnabrück oder dem<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Land kennen,<br />

melden Sie sich gerne bei unserer<br />

Redaktion unter:<br />

kontakt@kreativkompass.de<br />

31


LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Wer schreibt alle zwei<br />

Wochen Geschichte(n)?<br />

Das heutige VHS-Gebäude – das Stüvehaus – verbindet mit seinem stolzen Alter von<br />

152 Jahren die Tradition mit der Moderne. Auch heute noch wird hier Geschichte<br />

geschrieben. Genau genommen sogar alle zwei Wochen.<br />

Seit 1988 versammeln sich jeden zweiten<br />

Donnerstag von 16 bis 18 Uhr die derzeit<br />

14 Mitglieder der Seniorenredaktion. Viele<br />

sind seit mehreren Jahren dabei, unter<br />

ihnen sogar ein Gründungsmitglied. Jedes<br />

VHS-Semester setzen sie sich zusammen,<br />

um Erinnerungen lebendig zu halten, aufzufrischen<br />

und in Form einer Publikation<br />

im Selbstverlag zu dokumentieren. Gerade<br />

kontroverse Themen sind reizvoll und<br />

von ernsthaftem Mehrwert, wie sich zeigt.<br />

Denn die Altersstruktur der Mitglieder ist<br />

sehr breit gefächert: Ende 60 bis Anfang<br />

90. Eine ganze Generation liegt zwischen<br />

ihnen und birgt ungeahnte Chancen für<br />

einen regen Austausch über Lebenserfahrungen.<br />

„Ohne die Seniorenredaktion hätte<br />

ich mich nie so intensiv mit meinem eigenen<br />

Leben auseinandergesetzt“, erzählt die<br />

78-jährige Gudrun Schelling, während die<br />

anderen HobbyredakteurInnen zustimmend<br />

nicken.<br />

Eben diesen Mehrwert hat auch das<br />

Niedersächsische Staatsarchiv erkannt und<br />

nimmt ein Exemplar von jedem erschienenen<br />

Heft der Seniorenredaktion als Zeitzeugendokument<br />

auf. Immer mal wieder<br />

stehen auch Lesungen auf dem Programm<br />

der Redaktion, um die aufwendigen<br />

Arbeiten der Öffentlichkeit vorzustellen.<br />

Neben brisanten Themen laden heitere<br />

zum Schwelgen oder zur Auseinandersetzung<br />

mit Aktuellem ein. Alterspräsidentin<br />

Gertrud Nolte, 93, ist seit 18 Jahren Teil<br />

der Seniorenredaktion und untermauert:<br />

„Wir haben Schreckliches erlebt, doch wir<br />

haben das überwunden und über 60 Jahre<br />

gut gelebt. Auch darüber lohnt es sich zu<br />

berichten.“ Gemeinsam wird für jedes<br />

VHS-Semester ein Thema mit Arbeitstitel<br />

festgelegt, bevor eifrig an neuen Erzählungen<br />

gefeilt wird. Vor Ort redigieren die<br />

Mitglieder Textentwürfe in Hinblick auf<br />

Ideen, Formulierungen und Grammatik.<br />

Der Umgang untereinander ist respektvoll,<br />

die Persönlichkeit und der individuelle<br />

Schreibstil jedes Autors wird akzeptiert.<br />

Nicht nur Inhalte werden diskutiert, sondern<br />

auch der gesamte Entstehungsprozess<br />

der autobiographischen Schriften. „Erinnere<br />

ich mich wirklich richtig?“, hat sich<br />

beispielsweise schon jedes Redaktionsmitglied<br />

einmal gefragt.<br />

Kursleiterin Gabriele Janz, 57, begleitet<br />

die Redaktion seit über zehn Jahren und<br />

erfährt die Arbeit mit den schreibinteressierten<br />

Senioren sowie die Auseinandersetzung<br />

mit deren unterschiedlichen Lebensentwürfen<br />

„als Bereicherung für den<br />

eigenen Werdegang.“ Es handle sich eben<br />

„nicht nur um einen VHS-Kurs, sondern<br />

um eine Gemeinschaft, in der sich alle gut<br />

aufgehoben fühlen“. | Sina-Christin Wilk<br />

Bilder unten © Sina-Christin Wilk // Bild oben © jcomp, fotolia.de<br />

Bilder © Michael Luttmer<br />

Wie sippen<br />

die Sassen der<br />

Schlaraffia?<br />

Sobald montags die Uhr „Glöck acht“ geschlagen<br />

hat, beginnt im Alten Steinwerk in der Dielingerstraße<br />

der skurrilste Herrenabend der Stadt. Denn<br />

dann „sippen“ die Schlaraffen unter Ausschluss<br />

der Öffentlichkeit in ihrer „Widukindveste“ oder<br />

auch „Haseburg“ – und das, beinahe ununterbrochen,<br />

seit 1914 schon.<br />

Damals nämlich, vor mehr als 100 Jahren,<br />

gründete sich ein Ableger des 1859 von Künstlern<br />

in Prag ins Leben gerufenen Männerbundes<br />

„Schlaraffia“ mit dem „Reychsnamen“<br />

„Ossenbrugga“ auch in der Hasestadt. Seitdem<br />

versammeln sich unter dem Leitwort „Kunst,<br />

Freundschaft und Humor“ honorige Männer<br />

meist fortgeschrittenen Alters von Anfang<br />

Oktober bis Ende April einmal in der Woche,<br />

um beim Ritterspiel nach festgelegten Regeln<br />

sich selbst und andere niveauvoll zu veralbern<br />

und so den Alltag für ein paar Stunden vergessen<br />

zu machen.<br />

Eine eigens für das „schlaraffische Spiel“ entwickelte<br />

Sprache, das sogenannte Schlaraffenlatein,<br />

ist aber nur ein Kennzeichen dieses<br />

exklusiven Herrenclubs; kunstvoll bestickte<br />

Mäntel und Hüte, von den Schlaraffen „Rüstungen“<br />

und „Helme“ genannt und während<br />

der „Sippungen“ getragen, sind weitere. Und<br />

wer als Ritter, Junker, Knappe oder Pilger Schlaraffenburgen<br />

besuchen möchte, tut gut daran,<br />

auch dem Wappentier des Männerbundes,<br />

einem Uhu, Respekt zu zollen. Ausgestopft<br />

und an prominenter Stelle platziert,<br />

ist er die Zierde jeder Burg. Wer sich ihm<br />

nähert, ist gehalten, ihm mit einer kurzen<br />

Verbeugung die Ehre zu erweisen.<br />

In der Schlaraffenburg selbst gelten<br />

strenge Regeln: So ist jedes Gespräch<br />

über Religion und Politik während der<br />

„Sippungen“ tabu, schließlich möchte<br />

man Streit vermeiden und ausschließlich<br />

heitere Stunden im Kreis Gleichgesinnter<br />

verleben. Und da man nach<br />

seinem „Einritt“ in die Burg auch sein<br />

„Alltags-Ich“ abstreift, legt sich jeder<br />

Schlaraffe nach seinem „Ritterschlag“<br />

einen standesgemäßen Ritternamen zu.<br />

Dieser ist frei wählbar – ebenso wie das<br />

Hauswappen jedes Ritters, das – individuell<br />

gestaltet – an den Burgwänden ausgestellt<br />

zu finden ist. | Michael Luttmer<br />

32<br />

33


LEBEN & GESELLSCHAFT<br />

Persönlichkeits-Ratgeber | Teil 6<br />

Warum setzen wir unsere<br />

Vorsätze nicht einfach um?<br />

Gerne finden wir Ausreden oder schaffen es oft gar nicht uns zu bewegen. Es sind unsere eigenen<br />

Gedanken, die uns blockieren. Wir haben gerade in der heutigen Leistungsgesellschaft Angst zu<br />

scheitern. Und deswegen lassen wir es am liebsten direkt. „Was sollen denn andere von uns denken,<br />

wenn etwas nicht klappt?“<br />

Stellen Sie sich mal vor, Sie fangen etwas<br />

Neues an. Ungefähr 50 Mal am Tag scheitern<br />

Sie. Es dauert mehrere Monate bis sie<br />

es überhaupt einmal können. Jeden Tag<br />

schauen Ihnen andere Personen dabei zu,<br />

wie Sie immer wieder hinfallen.<br />

Würden Sie diese Aufgabe angehen, wenn<br />

Sie es vorher wüssten? Wahrscheinlich<br />

nicht. Wir wären zu faul, zu feige und vor<br />

allem zu eitel.<br />

Doch wenn kleine Kinder so denken würden,<br />

könnte kaum ein Mensch laufen.<br />

Denn das ist der normale Verlauf, wenn<br />

ein kleines Kind laufen lernt.<br />

Wie soll ich mit möglichen<br />

Ausreden umgehen?<br />

Schreiben Sie sich mal alle möglichen Ausreden<br />

auf, wegen denen Sie nicht starten<br />

würden. Ich wette, dass - wenn Sie ehrlich<br />

zu sich selbst sind - 90% der Ausreden<br />

nur ein Vorwand und Ausdruck Ihrer Eitelkeit,<br />

Faulheit oder Feigheit sind. Diese<br />

90 % können Sie also direkt in den Mülleimer<br />

werfen.<br />

Für die restlichen 10% sollten Sie klare<br />

Lösungen und Strategien erarbeiten.<br />

Eliminieren Sie so Ihre Ausreden und tauschen<br />

Sie sie gegen Motivation und Ihre<br />

eigenen Fähigkeiten. Schreiben Sie dazu<br />

alles auf, was Sie in Ihrem Leben schon<br />

geschafft haben. Sie werden überrascht<br />

feststellen, zu was Sie in der Lage waren<br />

und heute noch sind. So wird die neue<br />

Aufgabe ein wenig kleiner erscheinen.<br />

Wie sollten wir mit<br />

Rückschlägen umgehen?<br />

Gewichtheber Matthias Steiner ist nach<br />

schweren Schicksalsschlägen Olympiasieger<br />

geworden, Tennisspieler Roger<br />

Federer ist nach schwerer Knieverletzung<br />

mit 36 Jahren nochmal die Nummer 1 der<br />

Welt geworden.<br />

Sie beide hatten genügend Gründe, Einwände<br />

und Ausreden, doch ihre positive<br />

Einstellung hat ein Aufgeben nicht zugelassen,<br />

sondern sie nur stärker werden<br />

lassen.<br />

Also machen Sie es wie diese Sportler.<br />

Hauen Sie einfach mal einen raus und<br />

überraschen Sie alle!<br />

Ihr Marcus Appelt<br />

Quid agis* GmbH<br />

Scharfe Hegge 35 · 49086 Osnabrück<br />

E-Mail: info@quid-agis.de<br />

Telefon: 05 41 / 58 05 78-10<br />

www.danielabensaid.com<br />

Bilder Appelt © Daniela Ben Said // Frau rennend © Mike Orlov; nachdenkliche Frau © leszekglasner; Männchen unten © WoGi fotolia.de<br />

Quid agis* Akademie<br />

Der Beitrag von Marcus Appelt setzte unsere<br />

Kooperation mit der Quid agisAkademie fort. Der<br />

Businesstrainer macht Menschen zu Helden!<br />

Egal ob auf der Bühne, in Seminaren, auf dem<br />

verschneiten Berg oder im persönlichen Gespräch –<br />

er bewegt seit über zehn Jahren den Körper und<br />

Geist von Menschen und unterstützt sie, diese<br />

Attribute weiterzuentwickeln.<br />

www.marcus-appelt.de | www.derheldenblog.de<br />

* gilt nur bei Abschluss einer Mitgliedschaft sowie nachträglicher Vorlage der Kündigungsbestätigung des bisherigen Studios.<br />

LETZTMALIG<br />

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9.-11. März<br />

Fr.: 10 -<strong>20</strong> Uhr | Sa. / So.: 10-18 Uhr<br />

Berghoffstraße 7 • 49090 Osnabrück<br />

Telefon: 05 41.7500 7600<br />

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SPORT & GESUNDHEIT<br />

SPORT & GESUNDHEIT<br />

-Anzeigensonderseite-<br />

WAS MACHT<br />

BOUTIQUE DESIGN<br />

IN EINER<br />

FITNESSANLAGE?<br />

Nach fast einem Jahr Konzeptionsund<br />

Umbauphase hat in Osnabrück<br />

am Fuße des Westerbergs eine der<br />

modernsten Fitnessanlagen Norddeutschlands<br />

eröffnet. Seit Herbst<br />

<strong>20</strong>17 bietet „the GYM“ Trainingsmöglichkeiten<br />

der modernsten Art<br />

auf einem völllig neuem Level.<br />

Wer die Räumlichkeiten von „the GYM“ an<br />

der Berghoffstraße betritt, wird sofort von<br />

einem für Fitnessanlagen eher ausgefallenen<br />

Ambiente überrascht. Unter dem Begriff<br />

„Boutique Design“ verstehen die Betreiber<br />

eine Atmosphäre, in der sich die Mitglieder<br />

wie im eigenen Wohnzimmer fühlen. Stimmt!<br />

Wer sich auskennt, entdeckt schnell: Hier<br />

wurde überall in deutlich mehr und bestes<br />

Equipment investiert. Das beginnt schon am<br />

Empfang, der durch ein elektronisches Drehkreuz<br />

passiert wird, das sich per kontaktlosem<br />

Transponder öffnen lässt. Die Mitglieder nutzen<br />

diesen auch gleich mit für ihren Spint oder<br />

an der Kaffeebar. Praktisch! „Unser Team hat<br />

so deutlich mehr Zeit, um unsere Mitglieder<br />

beim Training zu beraten und zu coachen“<br />

erklärt Randolf Zervos, Inhaber der Anlage.<br />

WIE KANN TRAINIERT WERDEN?<br />

Das Studio ist aufgeteilt in verschiedene<br />

Areas. Vom Functional-Bereich über Kraftgeräte,<br />

Mallia-Zirkel, Powerplate, Hammer-<br />

Strength bis hin zu einer Cardio-Area findet<br />

der Sportbegeisterte hier alles, was sein<br />

Herz begehrt. Natürlich werden auch regelmäßig<br />

Kurse angeboten. Jeder kann bei „the<br />

GYM“ auf Wunsch sein eigenes Ding machen,<br />

Zervos legt aber Wert darauf festzustellen:<br />

„Wir fühlen uns hier als große Familie - dazu<br />

gehört auch, dass wir uns gegenseitig motivieren,<br />

unterstützen und füreinander da sind!".<br />

Das Studio bietet unter anderem monatlich<br />

kündbare Mitgliedschaften. Der Slogan „Alles<br />

was Du willst - nichts was Du nicht brauchst"<br />

Bilder © the GYM Osnabrück // Mann links © Andriy Bezuglov, Gruppe links © UBER IMAGES, Frau mit Reifen © pressmaster; fotolia.de<br />

zielt unter anderem auch auf die flexiblen<br />

Modelle der Mitgliedschaften ab.<br />

WER TEILT GERNE SEIN WISSEN<br />

ÜBER FITNESS UND ERNÄHRUNG?<br />

In der hauseigenen Erfolgs-Akademie<br />

vermitteln qualifizierte Trainer professionell<br />

und kurzweilig alles, was in den Bereichen<br />

Fitness, Training und Ernährung<br />

wichtig ist. Mit diesem <strong>Wissen</strong> und einem<br />

individuellen Trainingsplan, der auf die<br />

eigenen Bedürfnisse exakt zugeschnitten<br />

wird, erhöhen die Mitglieder schon in<br />

kurzer Zeit das körperliche und geistige<br />

Wohlbefinden, steigern Ausdauer, Kraft<br />

und Leistungsfähigkeit, die Koordination<br />

und schützen sich vor Verletzungen. In<br />

unserem neuen Fitness-Ratgeber (Kasten<br />

rechts) geben die Trainingsprofis von<br />

„the GYM“ zukünftig einige wertvolle<br />

Tipps aus ihrem Akademie-Programm in<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ preis. | Redaktion<br />

KONTAKT<br />

Berghoffstraße 7<br />

49090 Osnabrück<br />

Telefon: 0541 / 75007600<br />

E-Mail: kontakt@the-gym-os.de<br />

www.the-gym-os.de<br />

Teil 1:<br />

Functional-Training<br />

GRUPPEN TRAINIEREN<br />

STATT EINZELNE MUSKELN!<br />

Funktionelles Training zielt darauf,<br />

durch komplexe Bewegungsabläufe<br />

mehrere Muskelgruppen, Sehnen<br />

und Gelenke zusammen zu trainieren.<br />

Durch die ganzheitliche Stärkung wird<br />

der Körper insgesamt stabilisiert, die<br />

Leistungsfähigkeit gesteigert, die Fettverbrennung<br />

während des Trainings<br />

optimiert und das Verletzungsrisiko<br />

sowohl beim Sport als auch im Alltag -<br />

verringert. Schnelligkeit, Beweglichkeit,<br />

Kraft, Ausdauer und Koordinationsfähigkeit<br />

stehen dabei im Fokus.<br />

WENIG EQUIPMENT<br />

FÜR GROSSE WIRKUNG!<br />

Da für die Stabilisation des Körpers<br />

insgesamt die Stärkung des Rumpfes,<br />

der tieferen Bauchmuskulatur und der<br />

Schulterblätter besonders wichtig ist,<br />

werden viele Übungen stehend durchgeführt.<br />

Statt Trainingsgeräte werden<br />

das eigene Körpergewicht und kleinere<br />

Hilfsmittel wie Rundhandeln oder<br />

Medizinbälle eingesetzt. Da man nicht<br />

viel Equipment braucht, kann man eine<br />

Vielzahl von Übungen, z.B. die klassischen<br />

Liegestütze, auch zuhause oder<br />

draußen durchführen.<br />

Erfolgs-Akademie<br />

FITNESS-RATGEBER<br />

IN INTERVALLEN BIS ZUR<br />

BELASTUNGSGRENZE!<br />

Die Trainingseinheiten sind durchschnittlich<br />

auf 30 bis 60 Minuten ausgelegt.<br />

Schwierigkeitsgrad und die<br />

Intensität der Belastung lassen sich<br />

dabei individuell auf den Leistungsstand<br />

des Trainierenden- unabhängig<br />

vom Alter oder Gewicht - anpassen.<br />

Nach dem Prinzip des „High Intensity<br />

Interval Training“ (HITT), werden die<br />

Übungen in einer Abfolge aus hochintensiven<br />

Intervallen (ca. 30-60<br />

Sekunden) bis zur maximalen Belastungsgrenze<br />

und aktiven Regenerationsphasen<br />

(ca. 90 -1<strong>20</strong> Sekunden)<br />

in einem moderaten Tempo durchgeführt.<br />

Entscheidend bei der Durchführung<br />

ist die Eigenwahrnehmung des<br />

Körpers, die für die Belastungsgrenze<br />

und die Dauer der Regenerationsphasen<br />

bestimmend ist.<br />

37


Patientin Edeltraud Hein ist dankbar für die Unterstützung von Heike Malig-Emeis.<br />

FAMILIE & SOZIALES<br />

Im Büro der Grünen Damen und Herren besteht eine Kleiderkammer für<br />

Patienten in Not: Vera Koop und Marty Boddé zeigen das Sortiment.<br />

EHRENAMTLICHE<br />

IM KRANKENHAUS<br />

Bundesweit gibt es rund 9.000<br />

„Grüne Damen und Herren“, die<br />

hilfebedürftige Menschen in über<br />

600 Krankenhäusern und Altenhilfe-Einrichtungen<br />

unterstützen. Pro<br />

Jahr leisten sie etwa 1,8 Millionen<br />

Einsatzstunden – und das unentgeltlich.<br />

-Anzeigensonderseite-<br />

Anne Fitschen leitet das Team der<br />

„Grünen Damen und Herren“<br />

am Klinikum Osnabrück.<br />

Wer hilft den „Grünen<br />

Damen und Herren“?<br />

Seit Jahrzehnten sind sie für die Patienten da - jetzt können die „Grünen Damen<br />

und Herren“ des Klinikums selbst Unterstützung gebrauchen. Denn<br />

die Dienste des Teams, das derzeit aus 16 Mitgliedern besteht, werden<br />

immer stärker nachgefragt.<br />

Edeltraud Hein ist erleichtert. Jahrelang<br />

hatte sie große Angst vor Spritzen,<br />

dann kam Heike Malig-Emeis<br />

von den „Grünen Damen und Herren“.<br />

Sie erkannte die schwierige Lage<br />

der Patientin und schenkte ihr einen<br />

Stein mit einem aufgemalten Engel. Damit<br />

gelang es Edeltraud Hein, sich von ihrer Angst<br />

abzulenken. „Es ist wirklich bewundernswert,<br />

was die ´Grünen Damen und Herren´ hier leisten. Und<br />

ich habe gar nicht gewusst, dass es sie gibt“, erzählt Hein.<br />

Wie Edeltraud Hein geht es zahlreichen Menschen,<br />

die vom ehrenamtlichen Patientenbesuchsdienst unterstützt<br />

werden. Die „Grünen Damen und Herren“<br />

stehen für Gespräche zur Verfügung, sie unternehmen<br />

Spaziergänge oder Ausfahrten mit dem Rollstuhl, erledigen<br />

kleine Besorgungen, geben bei Bedarf neue Kleidung<br />

aus und kümmern sich außerdem noch um die<br />

Bilder © Klinikum Osnabrück<br />

Patientenbibliothek. „Wir sind die Schnittstelle<br />

zu den hauptamtlichen Mitarbeitern.<br />

Unsere wichtigste Aufgabe besteht darin,<br />

Gespräche mit den Patienten zu führen<br />

und ihnen zuzuhören. Viele Menschen<br />

möchten auch einmal mit jemandem sprechen,<br />

der nicht direkt zum Krankenhausbetrieb<br />

gehört“, sagt Anne Fitschen, die<br />

das Team der „Grünen Damen und Herren“<br />

seit 12 Jahren leitet.<br />

Wo wird der<br />

Besuchsdienst gebraucht?<br />

Der ehrenamtliche Patientenbesuchsdienst<br />

wurde 1980 gegründet - seinerzeit<br />

noch im alten Stadtkrankenhaus, aus dem<br />

das Klinikum Osnabrück hervorgegangen<br />

ist. Über seine Unterstützung freuen<br />

sich Patienten, die selten oder nie Besuch<br />

erhalten, aber auch Menschen, deren Leben<br />

sich durch die Krankheit grundlegend<br />

verändert hat. Außerdem ist Fitschens<br />

Team für Patienten da, die von außerhalb<br />

kommen und - beispielsweise nach einem<br />

Unfall - plötzlich im Klinikum Osnabrück<br />

behandelt werden. „Es sind mehr Ältere,<br />

die unsere Unterstützung in Anspruch<br />

nehmen, aber letztlich Patienten aus allen<br />

Altersgruppen“, sagt Fitschen.<br />

Die „Grünen Damen und Herren“ sind an<br />

jedem Wochentag von 9.00 bis 12.00 Uhr<br />

im Klinikum unterwegs, jedes Mitglied<br />

ist einmal wöchentlich vor Ort. Die Arbeit<br />

wird mit Hilfe eines „Übergabebuchs“<br />

koordiniert, dem Team steht allerdings<br />

auch ein eigener Raum zur Verfügung<br />

Wer kann mitmachen?<br />

Die „Grünen Damen und Herren“ setzen<br />

sich zwar vorwiegend aus Damen, ansonsten<br />

aber aus Erwachsenen aller Altersstufen<br />

und Berufsgruppen zusammen. „Es<br />

sind keine besonderen Qualifikationen<br />

und auch kein bestimmter beruflicher<br />

Hintergrund erforderlich. Aber man sollte<br />

sich natürlich für andere Menschen<br />

einsetzen wollen, man muss zuhören und<br />

sich selber in den Gesprächen mit den<br />

Patienten zurücknehmen können. Wichtig<br />

ist, dass regelmäßig mitgearbeitet werden<br />

kann“, erklärt Anne Fitschen.<br />

Klinikum Osnabrück GmbH<br />

Am Finkenhügel 1 · 49076 Osnabrück<br />

Telefon: : 0541 405 0 · Fax: 0541 405 4997<br />

E-Mail: info@klinikum-os.de<br />

www.klinikum-os.de<br />

Neue Helfer werden sorgfältig geschult, es<br />

gibt aber auch monatliche Gruppentreffen<br />

mit Fortbildungsangeboten und pro Jahr<br />

ein Ganztagesseminar. | Redaktion<br />

Die „Grünen Damen und Herren<br />

freuen sich über Interessenten und<br />

neue Mitglieder!<br />

Kontakt und weitere Infos:<br />

Tel. :0541/ 4055185<br />

(Mo – Fr. von 9.00 – 12.00 Uhr)<br />

www.klinikum-os.de/service/sozialedienste/gruene-damen-und-herren<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Weitere Infos:<br />

www.ekh-deutschland.de<br />

38 39


NATUR & UMWELT<br />

NATUR & UMWELT<br />

Geschichte(n) aus dem<br />

Wer streift tonnenschwer<br />

durch Nordamerika?<br />

Was hat Schlamm mit Evolution zu tun?<br />

Vor etwa 400 Millionen Jahren, im Zeitalter des Devons, war Deutschland von einem flachen Meer<br />

bedeckt. In diesem tummelte sich eine enorme Vielfalt an Fischen, weshalb es auch „Zeitalter der<br />

Fische“ genannt wird. Innerhalb dieser Tiergruppe erfolgte der schrittweise Übergang von einem<br />

Leben im Wasser an ein Leben an Land.<br />

Dabei veränderte sich der Bauplan der<br />

Tiere so, dass sie sich an Land, vor allem<br />

am sandigen Ufer, fortbewegen konnten.<br />

Einige Fische entwickelten dabei zusätzlich<br />

zu ihrem Fischschwanz Laufextremitäten,<br />

die unseren Armen und Beinen<br />

im Skelett-Aufbau sehr ähnlich waren.<br />

Auch heute gibt es noch Fisch-Arten wie<br />

die Schlammspringer, die einen Teil ihres<br />

Lebens außerhalb des Wassers verbringen.<br />

Als „amphibische Fische“ werden sie aufgrund<br />

ihrer Lebensweise als ein Modellorganismus<br />

für die Untersuchung des Landganges<br />

angesehen.<br />

Schlammspringer sind Mangroven-<br />

Bewohner und jagen ihre Beute an Land,<br />

bevorzugt im Schlamm, anstatt im Wasser.<br />

Evolutionsbiologen vermuten, dass sich die<br />

ersten Landgänger im Devon ähnlich wie<br />

die heute lebenden Schlammspringer fortbewegt<br />

haben könnten. So sind ihre Brustflossen<br />

zu kleinen Ärmchen verlängert,<br />

mit deren Hilfe sie aus dem Wasser über<br />

den Sand bzw. Schlamm robben können.<br />

Die Bauchflossen sind zu Saugglocken<br />

umgeformt, die es ihnen ermöglichen<br />

auch an glatten Oberflächen (Steine, Holz,<br />

Glas) problemlos hochklettern zu können.<br />

Möchten sie sich schneller fortbewegen,<br />

stoßen sie sich mit ihrer kräftigen<br />

Schwanzflosse ab und springen in einem<br />

großen Satz nach vorne. Dieser speziell<br />

ausgebildete Schwanz könnte ein Schlüsselfaktor<br />

beim Überwinden von Hindernissen<br />

im Zuge der ersten Landgänge sein.<br />

In der Dauerausstellung des Museums am<br />

Schölerberg ist es möglich, diese besonderen<br />

Tiere aus der Nähe zu betrachten.<br />

| Lisa Mammitzsch<br />

Museum am Schölerberg<br />

Natur & Umwelt - Planetarium -<br />

Umweltbildungszentrum<br />

Klaus-Strick-Weg 10<br />

49082 Osnabrück<br />

Telefon: 0541 56003-0<br />

Öffnungszeiten:<br />

Montag: geschlossen · Dienstag: 9 bis <strong>20</strong> Uhr<br />

Mittwoch bis Freitag: 9 bis 18 Uhr<br />

Samstag: 14 bis 18 Uhr · Sonntag: 10 bis 18 Uhr<br />

www.museum-am-schoelerberg.de<br />

Bilder © Museum am Schölerberg<br />

Bilder © Zoo Osnabrück // Schild Falko © Matte, fotolia.de<br />

Fast zwei Meter hoch und über drei Meter lang: Die Waldbisons im Zoo Osnabrück sind nicht zu<br />

übersehen. In der neuen nordamerikanischen Tierwelt „Manitoba“ ziehen sie seit Kurzem durch<br />

den alten Baumbestand, grasen auf den Grünflächen oder wälzen sich genüsslich im Sand.<br />

Bevor die Waldbisons in Osnabrück ihr<br />

neues Zuhause bezogen, mussten die alten<br />

Buchen in „Manitoba“ zusätzlich geschützt<br />

werden – durch ihre enorme Masse und die<br />

Hörner könnten die Bisons sie sonst leicht<br />

beschädigen. Bis zu einer Tonne kann ein<br />

ausgewachsener, männlicher Artvertreter<br />

auf die Waage bringen.<br />

Was ist besonders am<br />

Körperbau der Bisons?<br />

Waldbisons haben einen großen, breiten<br />

Kopf, der relativ niedrig am Körper sitzt. Die<br />

dicke Mähne im Kopf- und Nackenbereich<br />

kann stellenweise sogar bis zu 50 Zentimeter<br />

lang werden.<br />

Warum kauen Bisons<br />

ihr Futter zweimal?<br />

Bisons fressen hauptsächlich Gräser. Besucher<br />

können beobachten, wie die Tiere langsam<br />

durch das Grasland im Zoo Osnabrück<br />

ziehen und die grünen Halme abknabbern.<br />

Als Wiederkäuer besitzen die Paarhufer<br />

einen mehrteiligen Magen. In Ruhepausen<br />

würgen sie grob zerkautes Pflanzenmaterial<br />

wieder hoch und kauen dies erneut, bevor<br />

die eigentliche Verdauung beginnt. Durch<br />

diesen Prozess können sie mehr Bestandteile<br />

der Nahrung nutzen.<br />

Warum galt der Waldbison<br />

als ausgestorben?<br />

Obwohl der Waldbison keine natürlichen<br />

Feinde hat, galt er zeitweise als ausgestorben.<br />

Neben dem Waldbison gibt es eine weitere<br />

Unterart: den Präriebison. Ursprünglich<br />

sollen in den Wäldern Kanadas und Alaskas<br />

rund 150.000 Waldbisons gelebt haben.<br />

Durch das Vordringen des Menschen ging<br />

der Bestand jedoch stark zurück. In einem<br />

Nationalpark wurden die verbliebenen rund<br />

300 Tiere unter Schutz gestellt. Nach und<br />

nach vermischte sich dieser Bestand jedoch<br />

mit eingeführten Präriebisons. Um 1940<br />

galt der Waldbison als ausgestorben. Gut <strong>20</strong><br />

Jahre später wurde aber noch eine kleine,<br />

isolierte Gruppe Waldbisons entdeckt und<br />

umgesiedelt. Obwohl heute wieder rund<br />

3.000 Waldbisons durch Wälder ziehen,<br />

gelten sie noch als „potenziell gefährdet“.<br />

| Svenja Vortmann<br />

40<br />

«<br />

Ein Waldbison im <strong>Osnabrücker</strong> Zoo<br />

41


HINTER DEN KULISSEN<br />

Ist Kneipp wieder cool?<br />

Am 18.April wird in Bad Iburg die 6. Landesgartenschau Niedersachsens (LaGa) ihre Tore öffnen.<br />

In dem Kneipp-Kurort, dem man anmerkt, dass die Kneipp-Angebote einen neuen Anstrich brauchen,<br />

kann die geballte Flower-Power für einen touristischen Neustart sorgen. Wassertreten und<br />

Waldbaden – die neu interpretierten, ganzheitlichen Heilmethoden des Pfarrers Sebastian Kneipp<br />

(1821–97) sollen dabei helfen.<br />

Der Weg zu diesem touristischen Neuanfang<br />

verlief nicht eben gradlinig. Erst<br />

ein Bürgerentscheid „Pro Landesgartenschau“<br />

beendete Anfang Dezember <strong>20</strong>15<br />

das kommunalpolitische Geplänkel um<br />

diese Großveranstaltung. 3.012 der insgesamt<br />

9.033 stimmberechtigten Bürger<br />

stimmten mit JA, 1.923 mit NEIN. Treibende<br />

Kraft hinter diesem Entscheid war<br />

ein <strong>20</strong>14 gegründeter Förderverein.<br />

Was macht diese LaGa einmalig?<br />

Das 18-köpfige LaGa-Team zeigt sich<br />

insbesondere von der räumlichen<br />

Situation am Südhang des Teutoburger<br />

Walds begeistert. „Die LaGa Bad Iburg<br />

ist in mehrfacher Hinsicht einzigartig in<br />

Deutschland“, freut sich Ursula Stecker,<br />

Geschäftsführerin der LaGa gGmbH und<br />

weist auf den neu entstehenden Baumwipfelpfad<br />

in unmittelbarer Nähe zur Altstadt<br />

hin. „An keinem anderen Ort sind Natur<br />

und Kultur räumlich so eng miteinander<br />

verzahnt. Wir können hier auf einer relativ<br />

kleinen Fläche (25 Hektar) eine riesige<br />

Fülle an Attraktionen realisieren.“ Das<br />

weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt,<br />

das Bad Iburger Schloss liegt gefühlt nur<br />

einen Steinwurf entfernt vom ehemaligen<br />

Tiergarten und dem heutigen Waldkurpark<br />

samt Baumwipfelpfad.<br />

Was wird erstmals Bestandteil<br />

einer niedersächsischen LaGa sein?<br />

In Bad Iburg wird erstmals das Thema<br />

Wald präsentiert. Und der 35 Hektar große<br />

Waldkurpark (17 Hektar davon sind<br />

Bestandteil des LaGa-Geländes) hat es in<br />

sich. Fünf verschiedene Fledermausarten,<br />

zahlreiche Vogelarten, Feuersalamander<br />

und ein äußerst vielfältiger Baumbestand<br />

mit zum Teil 250 Jahre alten Bäumen<br />

zeichnen den Wald aus. Da ergab sich der<br />

Bezug zu Gesundheitsthemen wie von<br />

selbst. Immerhin trägt Bad Iburg als einzige<br />

Gemeinde im Landkreis Osnabrück<br />

seit 1953 den Titel Kneipp-Kurort.<br />

Wie funktioniert ein<br />

Kneipp-Relaunch?<br />

Die Spuren Sebastian Kneipps bestehen<br />

bisher allerdings im Wesentlichen aus<br />

Wassertretbecken. Bad Iburg hat sich<br />

deshalb für einen „Kneipp-Relaunch“<br />

entschieden. Mit der LaGa soll die ganze<br />

Palette des Kneippschen Ansatzes in den<br />

Fokus der Besucher gerückt werden. Denn<br />

Wasser, Maskottchen, Parkimpression oben links © Imma Schmidt/Landesgartenschau Bad Iburg gGmbH // Vorstand © Förderverein Landesgartenschau<br />

Bad Iburg <strong>20</strong>18 e.V. // Buchcover © Meinders & Elstermann Druckhaus // Logo LaGa © Landesgartenschau Bad Iburg gGmbH<br />

der geht weit über das bekannte Wasserund<br />

Tautreten oder Arm- und Beingüsse<br />

hinaus.<br />

So finden alle fünf Säulen von Kneipp<br />

(Wasser, Pflanzen, Bewegung, Ernährung<br />

und Harmonie von Körper und Seele)<br />

ihren Niederschlag im LaGa-Angebot.<br />

Waldbaden für eine bessere Work-Life-<br />

Balance? Die erwarteten 500.000 LaGa-<br />

Besucher sollen dafür in den Waldkurpark<br />

eintauchen.<br />

Wer besucht LaGas?<br />

„In Bad Iburg wollen wir neue Zielgruppen<br />

jenseits der 50+ ansprechen, beispielsweise<br />

Jugendliche, Familien mit Kindern<br />

und Menschen aus Gesundheitsberufen“,<br />

betont Marketingleiter Kai Schönberger.<br />

Angebote wie familienfreundliche Eintrittspreise,<br />

Outdoor-Kochshows, Waldbaden<br />

und spannende Gästeführungen<br />

sollen für eine entsprechende Nachfrage<br />

sorgen.<br />

Wo geht’s himmelwärts?<br />

Vor allem der Baumwipfelpfad soll das jüngere<br />

Publikum anziehen. Auf einer Länge<br />

von 439 Metern erfahren die Besucher<br />

in bis zu 28 Meter Höhe <strong>Wissen</strong>swertes<br />

über Natur, Geologie und Geschichte. Als<br />

Eingang zu dieser Attraktion fungiert der<br />

TERRA.vita-Pavillon.<br />

Der von der UNESCO ausgezeichnete<br />

Natur- und Geopark ist einer der Kooperationspartner,<br />

ohne die eine derartige<br />

Großveranstaltung nicht zu realisieren<br />

wäre. Sabine Böhme von TERRA.vita<br />

erwartet von der LaGa in Bad Iburg ähnlich<br />

positive Impulse wie <strong>20</strong>10 in Bad<br />

Essen. „Schön ist, dass die tollen Themen<br />

von TERRA.vita auch ganz konkret auf<br />

der LaGa sichtbar und erlebbar werden;<br />

das fördert sicher auch die Bekanntheit<br />

TERRA.vita‘s als UNESCO Geopark, das<br />

Image von Bad Iburg und des gesamten<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Landes. Zudem hoffen wir<br />

alle auf einen Schub für das Engagement<br />

und die Verbundenheit der Menschen mit<br />

ihrer Region“, betont sie gegenüber „<strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Wissen</strong>“.<br />

Was kann eine LaGa bewirken?<br />

„Eine LaGa ist zudem ein wichtiges<br />

kommunales Werkzeug zur Förderung<br />

und Neuanlage von Freiräumen“, betont<br />

Stecker. Die Investitionen in die städtebauliche<br />

Zukunft der Stadt – Umgestaltung<br />

Charlottensee, Blütenterrassen und<br />

Weiterbau der Philipp-Sigismund-Allee<br />

- sind das eine, doch das „Event“ schaffe<br />

Bekanntheit und touristische Impulse. Bad<br />

Iburg und der Landkreis Osnabrück würden<br />

nachhaltig davon profitieren. Manche<br />

Iburger sehen das angesichts der gigantischen<br />

Baustelle und der Betretungsverbote<br />

für weite Teile des Waldkurparks<br />

momentan eher skeptisch. Ursula Stecker<br />

ist jedoch optimistisch: „Bevor es schön<br />

wird, muss es zunächst einmal schlimmer<br />

werden.“ Zur Eröffnung am 18.April<br />

können wir prüfen, ob es wirklich schön<br />

und Kneipp wieder cool geworden ist.<br />

| Yörn Kreib<br />

Gärten & Gartengesichter<br />

i m O s n a b r ü c k e r L a n d<br />

Porträtiert in Texten und Bildern von Imma Schmidt & Helmut Schmidt<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

GARTENLUST<br />

Diesem Phänomen haben die Fachjournalistin<br />

Imma Schmidt und der<br />

Fotograf Helmut Schmidt ein wunderschönes<br />

Buch gewidmet. Unter<br />

den 24 portraitierten Gärten im<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Land befinden sich<br />

auch zwei Bad Iburger Gärten. Sie<br />

alle sind beeindruckende Zeugnisse<br />

der Lust am eigenen Garten.<br />

„Gärten und Gartengesichter im<br />

<strong>Osnabrücker</strong> Land“, Imma Schmidt<br />

(Text und Bild), Helmut Schmidt<br />

(Bild), Schriften zur Kulturgeschichte<br />

des <strong>Osnabrücker</strong> Landes, Band 22,<br />

Meinders & Elstermann GmbH & Co.<br />

KG, <strong>20</strong>17, Verkaufspreis: € 29,90.<br />

Landesgartenschau<br />

Bad Iburg <strong>20</strong>18<br />

www.laga<strong>20</strong>18-badiburg.de<br />

www.landesgartenschau-badiburgfoerderverein.de<br />

42<br />

43


KUNST & KULTUR<br />

KUNST & KULTUR<br />

Wie weit ist es von<br />

Syrakus nach Osnabrück?<br />

Johann Gottfried Seumes Fußreise von Sachsen nach Sizilien<br />

im Dezember 1801 avancierte unter dem Titel „Spaziergang<br />

nach Syrakus“ zu einem Reiseklassiker des 19. Jahrhunderts.<br />

In seinem Debütroman „Der lange Schlummer“, erschienen im<br />

Verlag „Edition 2“, greift der Wahl-<strong>Osnabrücker</strong> Jan Decker<br />

diesen wohl berühmtesten Spaziergang in der deutschen<br />

Literatur gekonnt auf und führt ihn nach dem literarischen<br />

Vorbild mit feiner Ironie und viel Sprachgefühl fort.<br />

-Anzeigensonderseite-<br />

Wo laufen<br />

die Klassiker?<br />

Die Filmpassage läutet das Kinojahr <strong>20</strong>18 ein und zeigt cineastische Klassiker, die es nicht ohne Grund zu großer<br />

Beliebtheit gebracht haben. Was sich hinter den Kulissen der skurril-witzigen Filme getan hat, verraten wir an dieser<br />

Stelle.<br />

22.02.<br />

29.03.<br />

26.04.<br />

Der Spätaufklärer Seume findet sich nach<br />

einem mehr als <strong>20</strong>0 Jahre dauernden<br />

Schlummer in der Gegenwart des Jahres<br />

<strong>20</strong>17 an einer Autobahnraststätte im Thüringer<br />

Wald wieder. Von hier aus soll ihn<br />

sein letzter Spaziergang durch die mitteldeutsche<br />

Provinz heim nach Grimma<br />

führen, dem Ausgangspunkt seiner historischen<br />

Odyssee. Der Dichter sieht<br />

sich dabei nicht nur mit einer ihm ganz<br />

und gar unbekannten Welt konfrontiert –<br />

er hat zudem mit allerhand zeitlosen Unwägbarkeiten<br />

zu kämpfen, denen er jedoch<br />

mit aufklärerischem Charme entgegentritt.<br />

Auf dem Spaziergang mit dem in unsere<br />

Zeit gefallenen Seume begegnet man<br />

als Leser zugleich so mancher Kuriosität<br />

der eigenen Lebenswirklichkeit.<br />

Mit seiner fulminant weitergesponnenen<br />

Erzählform des fiktiven Briefwechsels in<br />

der Tradition Seumes gelingt Jan Decker<br />

ein satirischer Perspektivenwechsel, der<br />

mit einem feinen Augenzwinkern unsere<br />

Zeit aufgreift. Eine ebenso kraft- wie humorvolle<br />

Lektüre für alle, die sich gerne<br />

auf „Zeitreise“ begeben.<br />

Jan Decker, geboren 1977 in Kassel,<br />

studierte von <strong>20</strong>04 bis <strong>20</strong>08 am Deutschen<br />

Literaturinstitut in Leipzig, wo er<br />

nach dem Studium einige Jahre als freier<br />

Autor lebte. <strong>20</strong>13 zog er mit seiner Familie<br />

nach Osnabrück. Frei nach Erich Loest,<br />

der ebenfalls von Leipzig nach Osnabrück<br />

kam, hat Jan Decker hier als Autor und<br />

darüber hinaus inzwischen zarte „Würzelchen“<br />

geschlagen. Doch sein Roman „Der<br />

lange Schlummer“ erzählt noch einmal<br />

von der Sehnsuchtsstadt Leipzig und von<br />

der Schönheit Mitteldeutschlands, das nun<br />

wie schon zu Seumes Zeiten wieder in der<br />

Mitte Deutschlands liegt.<br />

Jan Decker schrieb neben seinem<br />

Roman, für den er im Dezember mit dem<br />

Johann-Gottfried-Seume-Literaturpreis<br />

<strong>20</strong>17 ausgezeichnet wurde, Theaterstücke,<br />

Libretti, Erzählungen, Essays und Gedichte<br />

sowie für die ARD, Deutschlandradio<br />

und SRF zahlreiche Hörspiel-Features.<br />

Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet,<br />

unter anderem mit einem Hörspielstipendium<br />

der Filmstiftung NRW und<br />

dem Spreewald-Literatur-Stipendium.<br />

Jan Decker ist Mitglied im PEN-Zentrum<br />

Deutschland. | Beatrice le Coutre-Bick<br />

<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong> verlost zwei<br />

Exemplare "Der lange Schlummer"<br />

des Autors Jan Decker.<br />

Mehr zum Gewinnspiel auf 50/51.<br />

Bilder © Jan Decker // Buchtitel © Edition 21 Verlag<br />

Plakate © Filmpassage Osnabrück // Kamera © fergregory // Kinosessel © peych_p; fotolia.de<br />

Welcher Aushilfsjob<br />

sorgte für einen Kultfilm?<br />

Als Regiestudent arbeitete Colin Higgins als<br />

Poolboy im Privathaushalt des Produzenten<br />

Edward Louis. Als dessen Ehefrau zufällig die<br />

Abschlussarbeit Higgins‘ las, drängte sie ihren<br />

Mann zu einem Filmprojekt.<br />

Die rabenschwarze Komödie um das ungleiche<br />

Paar „Harold und Maude“ kam 1971 ins Kino.<br />

Nicht nur die unterschwellige Kritik am Vietnamkrieg<br />

und die morbiden Inszenierungen<br />

des 19-jährigen Harald (Bud Cort) lösten einen<br />

Skandal beim Publikum aus, sondern auch<br />

seine intime Beziehung zu der 78-jährigen<br />

Maude (Ruth Gordon). Erst Jahre später wurde<br />

der Tiefgang dieser Filmperle schätzen gelernt.<br />

Filmpassage<br />

Osnabrück<br />

Friederike Neven<br />

(Betriebsleitungsassistentin)<br />

Johannisstraße 112-113<br />

49074 Osnabrück<br />

Wer zerstört eine Rarität?<br />

„Ferris macht blau“, um seinem neurotischen<br />

Freund Cameron (Alan Ruck) etwas über<br />

Selbstachtung beizubringen. Für die Spritztour<br />

nach Chicago borgen sie sich den Luxuswagen<br />

von Camerons Vater. Doch der Ferrari 250 GT<br />

Spyder California übersteht den Ausflug nicht<br />

unbeschadet.<br />

Die Teenagerkomödie mit Matthew Broderick<br />

als Ferris (1986) hat die Herzen zahlreicher<br />

Autoliebhaber zu Eis gefrieren lassen. Von dem<br />

Ferrari-Sondermodell wurden nur 100 Stück<br />

gefertigt. Tatsächlich wurde abgesehen von den<br />

Detailaufnahmen ein Nachbau verwendet.<br />

Jeden letzten<br />

Donnerstag im<br />

Monat | <strong>20</strong>.30 Uhr<br />

Eintritt:<br />

6 €<br />

Wer macht Literaturklassiker<br />

zur Komödie?<br />

Unbestreitbar zählt „Die Weihnachtsgeschichte“<br />

von Charles Dickens zu den literarischen<br />

Klassikern. Die Geschehnisse um den<br />

kauzigen Ebenezer Scrooge werden 1988 für<br />

die Weihnachtskomödie „Die Geister, die ich<br />

rief“ in die Gegenwart verlagert, um ebenfalls<br />

den moralischen Zeigefinger zu erheben.<br />

Diesmal hat der reiche Filmproduzent Francis<br />

Xavier Cross (Bill Murray) mit seiner Vergangenheit<br />

zu kämpfen. Beim deutschen Filmtitel<br />

handelt es sich um ein Zitat aus Goethes „Zauberlehrling“,<br />

das zum geflügelten Wort wurde.<br />

| Sina-Chrsitin Wilk<br />

«<br />

Roman von Jan Decker: "Der lange Schlummer"<br />

Hotline: 03871 – 211 40 40<br />

www.filmpassage.de<br />

45


KUNST & KULTUR<br />

Vergessene Bücher (8): Friedrich Spielhagens Roman „Problematische Naturen“<br />

Was treibt einen Hauslehrer<br />

auf die Barrikaden?<br />

WISSEN KOMPAKT<br />

Er war einer der erfolgreichsten Schriftsteller des deutschen Realismus, doch seine<br />

monumentalen zeitgeschichtlichen Panoramen sind längst aus den Buchhandlungen<br />

verschwunden. Völlig zu Recht, fand der Journalist Benedikt Erenz, der seine<br />

Lektüre des Romans „Problematische Naturen“ auf Seite 384 abbrach und darüber<br />

<strong>20</strong>08 einen launigen Artikel in der „Zeit“ veröffentlichte.<br />

SPIELHAGEN LESEN<br />

Die Werke des einst so populären<br />

Autors sind heute nur noch<br />

antiquarisch, in Bibliotheken<br />

(auch in Osnabrück) oder als<br />

Nachdrucke und eBooks erhältlich,<br />

die nicht immer sorgfältig<br />

ediert wurden. Die ersten vier<br />

Bände der „Problematischen Naturen“<br />

finden sich allerdings als<br />

Digitalisat der Erstausgabe von<br />

1861 im Deutschen Textarchiv:<br />

www.deutschestextarchiv.de<br />

Wer gut 600 Seiten länger durchhält<br />

und sich darüber hinaus auch<br />

noch die ähnlich opulente „Zweite<br />

Abtheilung“ mit dem Titel „Durch<br />

Nacht zum Licht“ gönnt, begegnet<br />

am Vorabend der Revolutionen von<br />

1848/49 einem fanatischen Adelshasser,<br />

der freilich nicht weiß, wie<br />

die Gesellschaft neu und besser zu<br />

ordnen wäre.<br />

Oswald Stein tritt eine Stelle als<br />

Hauslehrer auf Schloss Grenitz an.<br />

Vor dem düsteren Hintergrund<br />

einer sich selbst auflösenden Oberklasse<br />

tauchen Gestalten auf, die<br />

Oswald trotz seiner Aversionen<br />

beeindrucken – die hinreißende,<br />

von schweren Schicksalsschlägen<br />

getroffene Melitta, der mysteriöse<br />

Baron Oldenburg oder die ätherische<br />

Helene. Doch sie sind, genau<br />

wie die Abgesandten<br />

unterer gesellschaftlicher<br />

Schichten, nur temporäre<br />

Begleiter eines verschlungenen<br />

Weges, der<br />

für den verzweifelten<br />

Idealisten 1848 auf den<br />

Barrikaden von Berlin endet.<br />

Über 2.000 Seiten illustriert<br />

dieser Roman eine fatale charakterliche<br />

Disposition, die Johann<br />

Wolfgang Goethe 1821<br />

wie folgt beschrieb: „Es gibt<br />

problematische Naturen, die<br />

keiner Lage gewachsen sind,<br />

in der sie sich befinden, und<br />

denen keine genugtut. Daraus<br />

entsteht der ungeheure<br />

Widerstreit, der das Leben<br />

ohne Genuß verzehrt.“ Ein Brückenschlag<br />

ins 21. Jahrhundert war<br />

weder von Goethe noch von Spielhagen<br />

beabsichtigt. Ist aber möglich,<br />

wenn man Seite 384 überwindet<br />

und sich an den einfallsreichen,<br />

gekonnt arrangierten Szenen mehr<br />

erfreut als an den ermüdenden Passagen,<br />

die sich in diesem voluminösen<br />

Werk aus den 1860er Jahren<br />

eben auch finden. Oswalds schwer<br />

verdauliches Mittagessen beim<br />

bigotten Pastor Jäger und seiner<br />

dichtenden Ehefrau Primula, die<br />

bizarre Adelsfeier im Hause von<br />

Barnewitz, der Anfall des ins<br />

Nichts stürzenden Professor Berger<br />

oder das „dramatische Kränzchen“<br />

im Hause des Gymnasialdirektors<br />

Clemens zeigen Spielhagen als<br />

geistvollen, scharfzüngigen und<br />

höchst unterhaltsamen Erzähler.<br />

Dabei war der gewaltige Roman ein<br />

Bilder © commons.wikimedia.org // Buch © lassedesignen, fotolia.de<br />

Friedrich Spielhagen in seinem Arbeitszimmer 1898<br />

Frühwerk des 1829 in Magdeburg geborenen Schriftstellers, der 1911<br />

in seiner Wahlheimat Berlin starb. Dem durchschlagenden Erfolg der<br />

„Problematischen Naturen“ ließ Spielhagen Novellen, erzähltheoretische<br />

Schriften und eine Vielzahl weiterer umfangreicher Romane<br />

folgen, in denen sich der liberale Querdenker mit der Entwicklung<br />

Preußens, den Schattenseiten der Gründerzeit, gesellschaftlichen<br />

Umwälzungen und den sozialen Folgen der Industrialisierung auseinandersetzte.<br />

Doch selbst die ehemals bekanntesten Titel - „Die von Hohenstein“<br />

(1864), „In Reih' und Glied“ (1867), „Hammer und Amboß“ (1869)<br />

oder „Opfer“ (1900) - sind heute nur noch Spezialisten bekannt und<br />

auch Spielhagens mutmaßlich größter und andauerndster Erfolg, der<br />

wirtschafts- und gesellschaftskritische Roman „Sturmflut“ (1877),<br />

darf kaum auf eine Wiederentdeckung hoffen. Dabei hätten Spielhagens<br />

Ideenreichtum und die plastische Art seiner Darstellung sie<br />

durchaus verdient. | Thorsten Stegemann<br />

1848<br />

Aufstände in der Region<br />

Die bürgerliche Revolution von 1848 erreichte<br />

auch das Königreich Hannover.<br />

König Ernst August ernannte den <strong>Osnabrücker</strong><br />

Bürgermeister Johann Carl Bertram<br />

Stüve zum Innenminister, um einen<br />

politischen Flächenbrand zu verhindern.<br />

In Stüves Heimatstand forderten Bürger,<br />

Komitees und das neu gegründete<br />

„Tageblatt“ derweil ebenfalls weitgehende<br />

Reformen.<br />

47


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Wo war die Elbe dreckiger?<br />

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ZUR VERFÜGUNG.<br />

Schon vor der Wende setzte Fritz Wolf<br />

deutsch-deutsche Gemeinsamkeiten<br />

in Szene. So auch auf dieser Karikatur<br />

von 1988, die einen Bundesrepublikaner<br />

und einen DDR-Bürger zur<br />

gesamtdeutschen Wasserprobe bat.<br />

Das traurige, aber wenig überraschende<br />

Ergebnis: Die Elbe, die Insider<br />

seinerzeit schlicht als „Giftbrühe“<br />

bezeichneten, war auf beiden Seiten der<br />

Grenze gleich stark verschmutzt.<br />

Mittlerweile hat sich die Wasserqualität<br />

deutlich verbessert, das ökologische<br />

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System der Elbe gilt aber immer noch als<br />

gefährdet.<br />

Fritz Wolf, geboren am 7. Mai 1918 in<br />

Mülheim an der Ruhr, starb <strong>20</strong>01 in<br />

Bad Rothenfelde. Im Vorfeld seines 100.<br />

Geburtstages erinnert „<strong>Osnabrücker</strong><br />

<strong>Wissen</strong>“ in jeder Ausgabe an den legendären<br />

Karikaturisten. Auf den Seiten 21/22<br />

finden Sie ein umfangreiches Porträt.<br />

| Thorsten Stegemann<br />

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KARIKATURIST FRITZ WOLF<br />

Fritz Wolf wurde 1918 in Mülheim<br />

an der Ruhr geboren.<br />

Er starb am 23. Dezember <strong>20</strong>01<br />

in Bad Rothenfelde. Im Vorfeld<br />

seines 100. Geburtstages erinnert<br />

„<strong>Osnabrücker</strong> <strong>Wissen</strong>“ in<br />

jeder Ausgabe an den großen<br />

Karikaturisten.<br />

Medienagentur KreativKompass<br />

Eine Marke der sinus Wirtschaftsmanagement GmbH<br />

Im Hamme 7 · 49<strong>20</strong>5 Hasbergen<br />

Telefon: 0 54 05 / 80 83 216<br />

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49


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Wie viel <strong>Wissen</strong><br />

steckt in Ihnen?<br />

Aufbau und<br />

die Pflege des<br />

eigenen Kontaktkreises<br />

finanzielle<br />

Haushaltsmittel<br />

für<br />

kulturelle<br />

Zwecke<br />

See in Bad Laer<br />

13<br />

Zeichner der<br />

katholischen<br />

Jugendzeitschriften<br />

„Die<br />

Wacht“<br />

Beschäftigte<br />

ein gefährlicher<br />

Meeresraubfisch<br />

Lösungswort:<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />

Die Gewinner werden von uns benachrichtigt. Bitte Kontaktdaten nicht vergessen ...<br />

Auch dieses Mal können Sie mit dem<br />

regionalen Kreuzworträtsel Ihr (vielleicht<br />

gerade erst neu gelerntes?) <strong>Wissen</strong> testen und<br />

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Lokomotive<br />

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Jemand der<br />

für seine interessen<br />

alleine<br />

arbeitet<br />

seine Meinung<br />

auf gar kein fall<br />

ändern<br />

8<br />

wissenschaftliche<br />

Arbeit zur<br />

Erlangung des<br />

Doktortitels<br />

Punkt, an dem<br />

zwei Linien<br />

oder Kanten<br />

zusammenstoßen<br />

während<br />

etwas<br />

geschieht<br />

wertvoll<br />

2<br />

Gebirgspass in<br />

Österreich<br />

geistliche<br />

Vereinigung<br />

im Kloster<br />

einer der<br />

ältesten<br />

Regionen in<br />

Osnabrück?<br />

langer und<br />

dünner<br />

Seefisch<br />

Wo wird<br />

unteranderem<br />

regionale<br />

Lobbyarbeit<br />

betrieben<br />

10<br />

12<br />

Fluss im<br />

Nordwesten<br />

der Bundesrepublik<br />

Deutschland<br />

Abschnitt<br />

eines<br />

Schauspiels<br />

Kleine Monde<br />

in Lateinisch<br />

Einsendeschluss: 30. April <strong>20</strong>18<br />

Die Gewinner werden benachrichtigt. Sollten<br />

mehr richtige Antworten eingehen als Preise<br />

zur Verfügung stehen, entscheidet das Los.<br />

Das Redaktionsteam wünscht viel Erfolg!<br />

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen, keine Auszahlung der Preise in bar.<br />

Mitarbeiter und Angehörige der teilnehmenden Unternehmen sind<br />

von der Verlosung ausgeschlossen.<br />

AUFGEWECKT DURCH STADT UND LANDKREIS<br />

Bildet sich<br />

wenn man<br />

länger nicht<br />

putzt<br />

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eine Frau, die<br />

verheiratet<br />

sind<br />

Raubvogel<br />

7<br />

3<br />

Gesamtheit<br />

von Personen<br />

im gleichen<br />

Lebensalter<br />

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Sachsen<br />

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im Dezember<br />

1801?<br />

jmd., der<br />

die irische<br />

Staatsbürgerschaft<br />

hat<br />

11<br />

Männername<br />

Schicken Sie uns einfach das Lösungswort<br />

sowie Ihre Kontaktdaten per E-Mail an:<br />

gewinnspiel@osnabruecker-wissen.de<br />

Alternativ auch gerne per Post:<br />

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13 14 15<br />

beschämender,<br />

peinlicher<br />

Vorfall<br />

staatliches<br />

Verbot von<br />

Importen<br />

14<br />

Preise<br />

1 Gutschein<br />

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Osnabrück<br />

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im Wert von je<br />

22 € pro Ticket<br />

(siehe auch Seite 41)<br />

1x 1 Frühstücksgutschein<br />

für<br />

2 Personen bei der<br />

Bäckerei Brinkhege<br />

(2 Frühstücke nach<br />

Wahl, einzulösen in<br />

jedem Brinkhege<br />

Fachgeschäft)<br />

(siehe auch Seite 16/17)<br />

2x 1 Exemplar<br />

des Romans<br />

„Der lange<br />

Schlummer“<br />

von Jan Decker.<br />

(siehe auch Artikel<br />

auf Seite 44)<br />

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Bad Iburg vom<br />

18. April bis zum<br />

14. Oktober <strong>20</strong>18<br />

(siehe auch Artikel<br />

auf Seite 42/43)<br />

1 x 2 Tickets<br />

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Monat (<strong>20</strong>.30 Uhr)<br />

(siehe auch Seite 45)<br />

1x eine exklusive<br />

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im Wert von<br />

350 €<br />

(siehe auch Artikel<br />

auf Seite 10/11)<br />

Suchen Sie sich Ihren Wunschpreis selbst aus!<br />

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welche(n) der Preis(e) Sie am liebsten gewinnen möchten. Bei der Auslosung versuchen<br />

wir daraufhin, die Preise den Gewinnern möglichst passend zuzuordnen.<br />

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