TheaterCourier März 2018

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März 2018 | Seite 5
THEATER
„Rubbeldiekatz“ an der Comödie: Hochaktuell – Grabschereien in der Filmbranche
Was man (Mann) alles
für eine Rolle in einem
Hollywoodfilm macht...
Was haben „Tootsie“, „Charleys Tante“,
„Mrs. Doubtfire“ oder „Rubbeldiekatz“
gemeinsam? Alles sind verrückt-romantische
Travestiekomödien, in denen sich
das Publikum ob der Situationskomik,
wie sich Kerle in Kleidern und Pumps benehmen,
köstlich amüsiert. „Rubbeldiekatz“
basiert auf dem gleichnamigen Film
von Detlev Buck, der 2011 mit Matthias
Schweighöfer in der Hauptrolle schon in
der ersten Woche die Kinocharts stürmte.
Nach Gastspielen in Karlsruhe, Essen und
deutschlandweiter Tournee kommt jetzt
die Travestie-Komödie „Rubbeldiekatz“,
die mit Christian Kühn als sächselndem
Hitler für viele Zuschauer zu den Lieblingsproduktionen
gehört, auf die Bühne
der Comödie Dresden im WTC zurück.
Und ist noch dazu hochaktuell: Denn der
Regisseur (im Stück!) grabscht...
Doch zurück zur Story: Um endlich mal
einen Job zu ergattern, verwandelt sich
der nur mäßig erfolgreiche Schauspieler
Alexander Honk bei einem Casting einfach
in Alexandra und bekommt so eine
Hauptrolle als nordisch-blonde BDM-
Chefin in einem Hollywoodfilm über das
Dritte Reich. Gewisse Erfahrungen in der
Branche hat er schon, denn bisher trat er
am örtlichen Theater als Hauptdarsteller
im Travestiestück „Charleys Tante“
auf. Auf die Idee mit der Verkleidung
beim Casting kam Alexanders Bruder
und Manager. Doch ausbaden muss es
nur „Alexandra“. Und das ist gar nicht so
leicht, denn schnell erfolgen eindeutige
Grabschversuche des Regisseurs! Alex
zweifelt, ob er unter diesen Umständen
auf Dauer in Pumps und mit ausgestopftem
BH seine Rolle spielen kann. Zu allem
Überfluss verliebt er sich auch noch
unsterblich in seine Filmpartnerin Sarah
Voss, die er eigentlich schon durch einen
One-Night-Stand als Alexander kennengelernt
hat. Es ist verzwickt, denn Sarah
ist glücklich, in ihm eine neue beste
Freundin gefunden zu haben... Doch ist
Alex Frau genug, seinen Mann zu stehen?
Und was ist ihm wichtiger, endlich
den großen beruflichen Erfolg zu haben
Dorothea Kriegl, Jan van Weyde und Christian Kühn in der Verkleidungskomödie „Rubbeldiekatz“
© Chris Gonz
Szene aus „Rubbeldiekatz“
oder seinem Herzen zu folgen? Alexander
oder Alexandra zu sein?
Schauspieler und Comedian Max Giermann
führte Regie – er ist vor allem
durch seine Rollen in der ProSieben-
Show „Switch reloaded“ und seine zahlreichen
Parodien wie Stefan Raab, Dieter
Bohlen und Karl Lagerfeld bekannt. Sein
Improvisationstalent beweist er in Sendungen
wie „Frei Schnauze“ (RTL) und
„Durchgedreht!“ (ZDF).
Die Hauptrolle des Alex/Alexandra übernimmt
erneut Schauspieler Jan van
Weyde, der vielen als der leicht chaotische
Hotelpage Xaver aus der ARD-Erfolgs-Telenovela
„Sturm der Liebe“ noch
bekannt sein dürfte. Zwischen 2005 und
2013 spielte er in der inzwischen erfolgreichsten
Serie Europas, die in über 25
Länder verkauft wurde. Jetzt kommt der
gut beschäftigte Schauspieler, Autor, Comedian
und Synchronsprecher für fünf
Aufführungen aus Köln nach Dresden.
Und schon zum Auftakt bleibt kein Auge
trocken, als er von seinen beiden derbherzensguten
Brüdern auf Frau mit allen
intimen Eigenheiten getrimmt wird
– und das zur Musik von „Sex Bomb“ in
der Interpretation von Max Raabe! Besser
geht‘s nicht.
Ansonsten sind neben Jan van Weyde wieder
Oliver Geilhardt und Christian Kühn,
© Robert Jentzsch
der Intendant der Comödie, zu sehen. Beide
teilen sich die restlichen acht Rollen
und spielen jede Figur mit ihren Macken
und Marotten in einem anderen Tonfall,
so dass für den Zuschauer der Eindruck
eines großen Ensembles entsteht.
Den weiblichen Part der Besetzung übernimmt
Dorothea Kriegl als Superstar
Sarah, in die Alex verliebt ist. In der Comödie
Dresden ist sie durch verschiedene
Rollen (aktuell in „Dinner for one“ – ab
27. März wieder zu sehen) schon bestens
bekannt. Sie spielte, tanzte und schauspielerte
sich quer durch Deutschland
und freut sich jedes Mal auf die Comödie
Dresden, in der sie seit 2011 („Des Kaisers
neue Kleider“, Rock‘n‘Roll High School“,
„Tussipark“ u.a.) immer wieder gern zu
Gast ist. Durchschaut sie ihre „Freundin
Alexandra“, outet sich Alexander oder
wie geht das mit den beiden weiter? Einfach
„Rubbeldiekatz“ anschauen.
Regine Eberlein
„Rubbeldiekatz“
Comödie Dresden
13. - 17.03.18
www.comoedie-dresden.de
Tickethotline: 0351 - 866 410
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