TheaterCourier März 2018

Seite 16 | März 2018
www.theatercourier.de
LEUTE, LEUTE
GEWINNSPIEL
KOLUMNE | Das letzte Wort hat ...
Schauspieler, Comedian und Moderator Thomas Böttcher
Da bleibt kein Auge trocken, wenn die
tapfere Schneiderin auf dem Nähkästchen
sitzt und über die Endlichkeit des
Seins und die Unendlichkeit des Spiels
sinniert.
Wir verlosen 2x2 Tickets für „Gardi
Hutter – Die Schneiderin“ am 7. März
2018 im Boulevardtheater Dresden.
© Stephan Bundi
MACHEN SIE MIT
und senden Sie uns eine E-Mail mit
dem Kennwort „HumorZone“
bis zum 1. März 2018 an:
gewinnspiel@theatercourier.de
AUSFLUGS
Die Welt unter
der Haut
Tipp
Im GRASSI Museum für Völkerkunde zu
Leipzig ist die Ausstellung „GRASSI invites
#4: Tattoo und Piercing – Die Welt
unter der Haut“ zu sehen. Im vierten Teil
der Ausstellungsreihe lädt das Museum
Besucher ein, mit ihrer Körperkunst Teil
der Ausstellung zu werden. Per Foto oder
Video werden ganz persönliche Geschichten
erzählt, aber auch Fragen beantwortet.
„Tattoo&Piercing: (un)covered“ verbindet
diese Geschichten mit historischen
und aktuellen Sichtweisen der Welt.
noch bis 08.04.18
www.mvl-grassimuseum.de
© PR
Ins Wasser springen –
auch wenn es kalt ist.
Ja, man hört immer davon. Von diesen
Umbrüchen und diesen Neuanfängen,
von diesem Berg, vor dem man steht
und wo man denkt, da komme ich niemals
hoch. Und wenn ich es doch schaffen
sollte, will ich eigentlich wissen, was
auf der anderen Seite ist?
Denn die gerade gemachte Erfahrung
hat ja gezeigt, dass, wenn man wieder
oben angekommen ist, geht es auf der
anderen Seite bestimmt auch genauso
wieder runter. Ich habe genau das im
letzten Jahr erlebt. Nach 25 Jahren Radiomacherei
in Sachsen war plötzlich
Schluss damit. Und nun?
Ich bin 52 Jahre alt und jeder weiß, das
ist ein blödes Alter, um noch mal Anlauf
zu nehmen. Für die meisten bist du zu
alt und für dich selber hast du (hoffentlich)
noch so viele Jahre, in denen was
passieren soll und kann. Gerade in diesem
Beruf. Also los. Hinsetzen, ditschen,
mit dem Finger auf andere zeigen, sich zu
Hause verkriechen, gilt nicht. Was sind
deine Stärken, welche Träume hattest du
noch? Was hast du in 25 Jahren Radio
machen vernachlässigt?
Als ich diese Analyse fertig hatte, war
ich die Hälfte vom Berg schon oben.
Ich wollte immer auf der Theaterbühne
stehen. Dieser pure Kontakt zum Publikum,
diese ehrliche Bewertung deiner Leistung,
dieses 1 zu 1 hat mir immer wahnsinnig
viel Spaß gemacht. Ich mache das bereits
seit 16 Jahren im Radeberger Biertheater
in verschiedenen Rollen und Stücken.
Jetzt hatte ich gehofft, dieses Engagement
ausbauen zu können. Es hat geklappt. Die
Kollegen dort, namentlich will ich hier
Jens Richter (Geschäftsführer – die Redaktion)
nennen, aber auch all die anderen,
gaben mir die Möglichkeit zu spielen.
Wow. Ich darf Theater spielen. Ich liebe es.
Ein anderer, lang gehegter Traum von mir
war, alleine ein abendfüllendes Programm
zu machen. Dafür war nie Zeit. Aber über
was soll ich zwei Stunden alleine auf der
THOMAS BÖTTCHER (52)
Schauspieler, Comedian, Moderator
Geboren in Delitzsch, lebt heute in Döbeln,
gelernter Elektriker, startete als
Resident DJ in einem Jugendklub und
arbeitete seit 1992 als Radiomoderator
bei verschiedenen regionalen Sendern.
Seit 2002 moderiert und spielt er im
Radeberger Biertheater.
Termine für sein neues Soloprogramm
„Lieber radioaktiv als im Radio aktiv“:
02.03. | 20 Uhr | Stadttheater Kamenz
03.03. | 20 Uhr | Unterirdische Welten DD
04.03. | 17 Uhr | Stadtpark Frankenberg
09.03. | 20 Uhr | Stadthalle Chemnitz
www.der-böttcher.de
Bühne reden? Wieder ein Berg am Berg.
Aber auch hier gab es dann Laufhilfe.
Holger Blum vom Radeberger Bierthea
ter („Die Bierhähne“ – die Redaktion)
nahm mich zur Seite und sagte: Erzähle
deine Geschichte! Du hast so viel erlebt.
Einen Titel für das Programm hatte
er auch gleich: „Lieber radioaktiv als
im Radio aktiv“. Mittlerweile steht das
Programm und ich toure damit durchs
Land. (Wo demnächst, lesen Sie hier.)
Zum Theater und zum Soloprogramm
kamen viele neue Dinge hinzu. Der alte
Spruch: „Geht irgendwo eine Tür zu,
geht auch wieder eine neue auf“ ist so
was von richtig. Ich bin bestimmt noch
nicht ganz oben auf dem Berg angekommen,
aber es ist egal. Der Weg dahin ist
spannend und steckt voller Abenteuer.
Brüche im Leben sind gut und bergen
die Chance auf Neues. Und man sollte
keine Angst haben, ins Wasser zu springen
– so kalt ist es am Ende gar nicht.
Bis gleich! Thomas Böttcher
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Redaktionsschluss 12.02.2018
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