CASTILLO de CANENA

ei der Ankunft auf dem
B
alten Landsitz der Familie
fühle ich mich sofort
an meine Urlaube in der
Camargue erinnert. Kein
Wunder wurde doch auch der französische
Landstrich stark von maurischen und
spanischen Einflüssen geprägt. Hier wie
dort Gehöfte mit weiß gekalkten Wänden,
großzügigen Innenhöfen und Pferde, die
auf den Koppeln stehen. Außerdem Hühner,
Enten und Gänse, die frei auf dem
Hof herumlaufen und Hofkatzen, die tagsüber
dem Müßiggang frönen.
Wir sind heute eingeladen auf dem Landsitz
ein rustikales Mittagessen einzunehmen
und uns die alte Mühle anzusehen,
in der bis in die siebziger Jahre noch produziert
wurde. Während Ralf, unser Fotograf,
zu einem kleinen Ausritt eingeladen
wird, nehmen Isabel, Paco und ich im ehemaligen
Aufenthaltsraum der Erntehelfer
schon mal einen kleinen Aperitif zu uns. In
Schälchen stehen geröstete Mandeln und
knusprige Kartoffelchips bereit. Die Mandeln
sind von den eigenen Bäumen und
schmecken köstlich! Dazu ein Glas eines
erfrischenden Weißweins.
Von Paco erfahre ich etwas zur Geschichte
des Gebäudes und der großen Aufgabe,
die vor ihnen liegt, die alte Mühle und die
angrenzenden Stallungen wieder zu restaurieren
und einem neuen Zweck zuzuführen.
Ihre Gäste sollen hier in Zukunft
die Olivenöle von Castillo de Canena in
einem stilvollen, rustikalen Ambiente probieren
können.
Ich sehe mich genauer um und entdecke
die alten, bemalten Fliesen an den Wänden
vor dem offenen Kamin. Darin ist
das Feuerholz fast schon niedergebrannt,
denn über der heißen Glut wird heute
unser Mittagessen zubereitet. Genau wie
damals, als man noch keinen Strom hatte
und dieser Raum, einer der wenigen beheizten
Zimmer war, in dem man sich im
Winter aufhalten konnte. Für uns wir ein in
Eintopf gekocht, der ein bisschen an eine
Paella erinnert, aber flüssiger in der Konsistenz
ist und ohne Meeresfrüchte gemacht
wird. Zunächst wird Fleisch von Schwein
und Lamm, danach das Gemüse in der
heißen gusseisernen Pfanne angebraten,
dann kommt der Reis hinzu, es wird nach
und nach mit Brühe aufgegossen und es
kommen verschiedene Gewürze in den
Topf. Danach darf alles unter ständigem
Rühren vor sich hin schmoren.
Als Ralf wieder von seinem Ausflug zurückkommt,
ist auch das Mittagessen fertig.
Und ich darf verraten: der deftige Eintopf
schmeckte uns allen hervorragend!
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GEMÜTLICHE GASTSTUBE
1. ZUSAMMENKUNFT für den Aperitif
2. DER OFFENE KAMIN strahlt Behaglichkeit aus
3. KÖSTLICHE LANDHAUSKÜCHE, zubereitet über dem offenen Feuer
4. DIE OLIVENÖLE stehen immer auf dem Tisch bereit