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CASTILLO de CANENA

Das Grüne Gold aus dem Herzen Andalusiens. Ein Reisebericht von Dorit Schmitt über die Olivenöle von Castillo de Canena.

Das Grüne Gold aus dem Herzen Andalusiens. Ein Reisebericht von Dorit Schmitt über die Olivenöle von Castillo de Canena.

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ir unterhalten uns lange<br />

W<br />

über <strong>de</strong>n Klimawan<strong>de</strong>l, <strong>de</strong>r<br />

in seinen Folgen nicht mehr<br />

übersehbar ist. Gäbe es<br />

<strong>de</strong>n Guadalquivir nicht, <strong>de</strong>r<br />

sich durch Jaéns Tiefebene schlängelt, die<br />

Olivenbäume wür<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r Landschaft<br />

verschwin<strong>de</strong>n. Der Fluss ist die Lebensa<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Region. Doch die anhalten<strong>de</strong> Trockenheit<br />

macht allen zu schaffen. Wasser<br />

ist eine knappe und sehr teure Ressource<br />

gewor<strong>de</strong>n. Sobald <strong>de</strong>r Flusspegel zu sinken<br />

beginnt, wird automatisch die Entnahmemenge<br />

von Wasser streng reglementiert<br />

und sehr teuer. Für kleine Landwirte<br />

ist dann die Bewässerung ihrer Fel<strong>de</strong>r und<br />

Olivenbäume kaum noch zu bezahlen.<br />

Dabei lebt diese Region vom Olivenöl! Fast<br />

80 Prozent <strong>de</strong>r Menschen beziehen ihren<br />

Lebensunterhalt von Einkünften aus <strong>de</strong>m<br />

Olivenanbau. Erschwerend kommt hinzu,<br />

dass Touristen kaum in dieser Region verweilen,<br />

um ihren Urlaub auf <strong>de</strong>m Land zu<br />

verbringen. Sie besichtigen, vom Meer aus<br />

kommend, die Alhambra in Granada, machen<br />

Tagesausflüge nach Ronda, Úbeda<br />

o<strong>de</strong>r Baeza und fahren wie<strong>de</strong>r zurück ans<br />

Meer. Dabei hat die Provinz Jaén für <strong>de</strong>n<br />

sanften Touristen wirklich viel zu bieten.<br />

Hier fin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>r unmittelbaren Umgebung<br />

viele interessante Naturschutzgebiete,<br />

die mit einem unglaublichen Reichtum<br />

an ursprünglicher, mediterraner Flora<br />

und Fauna aufwarten können.<br />

„Meine Familie ist seit 1780 mit <strong>de</strong>r Landwirtschaft<br />

und <strong>de</strong>m Olivenanbau hier<br />

verbun<strong>de</strong>n. Für mich, als Nachfolger <strong>de</strong>r<br />

neunten Generation, be<strong>de</strong>utet das, mit<br />

<strong>de</strong>r Natur und ihren Ressourcen sehr verantwortungsvoll<br />

umzugehen, um meinen<br />

Kin<strong>de</strong>rn und <strong>de</strong>ren nachfolgen<strong>de</strong>n Generationen<br />

etwas zu hinterlassen, von <strong>de</strong>m<br />

auch sie noch leben können. Wir investieren<br />

<strong>de</strong>shalb bereits bei <strong>de</strong>n Olivenbäumen<br />

in mo<strong>de</strong>rnste Technologie und setzten auf<br />

nachhaltige, biodynamische Bewirtschaftung<br />

unserer Flächen. Das will ich Euch<br />

gleich noch alles zeigen,“ Paco wirkt nach<strong>de</strong>nklich<br />

aber zufrie<strong>de</strong>n, als er uns auf <strong>de</strong>r<br />

Fahrt davon erzählt. Und als zwei einsame,<br />

alte Fabrikschlote mitten in <strong>de</strong>r vorbeiziehen<strong>de</strong>n<br />

Landschaft auftauchen, lacht er:<br />

„Hier beginnt unser Land. Mein Vater hat<br />

diese bei<strong>de</strong>n Schornsteine wohl aus sentimentalen<br />

Grün<strong>de</strong>n stehen lassen, <strong>de</strong>nn<br />

produziert wird hier nicht mehr. Jetzt kann<br />

man sich an ihnen nur noch orientieren,<br />

wenn man in <strong>de</strong>n Olivenhainen steht.“<br />

Was für ein erhabenes Gefühl muss es<br />

sein, über das eigene Land zu fahren. „Wie<br />

groß ist Euer Landbesitz?“, frage ich Paco.<br />

„Wir besitzen 2000 Hektar. 300 Hektar davon<br />

sind braches Bergland, das wir zum<br />

Teil renaturieren. Auf 1500 Hektar stehen<br />

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