19.02.2018 Aufrufe

CASTILLO de CANENA

Das Grüne Gold aus dem Herzen Andalusiens. Ein Reisebericht von Dorit Schmitt über die Olivenöle von Castillo de Canena.

Das Grüne Gold aus dem Herzen Andalusiens. Ein Reisebericht von Dorit Schmitt über die Olivenöle von Castillo de Canena.

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AROMENSPIELE FÜR<br />

<strong>CASTILLO</strong> <strong>de</strong> <strong>CANENA</strong><br />

Ausgabe 02/2018<br />

Februar<br />

OLIVENÖL-SPEZIAL<br />

<strong>CASTILLO</strong><br />

<strong>de</strong> <strong>CANENA</strong><br />

Editorial<br />

Auf <strong>de</strong>n Spuren <strong>de</strong>s besten<br />

spanischen Olivenöls<br />

Zu Gast bei …<br />

… <strong>de</strong>n Schlossherren,<br />

Rosa und Paco Vañó<br />

In <strong>de</strong>r Schlossküche<br />

Plau<strong>de</strong>rn und kochen<br />

mit Rosa Vañó<br />

André Siebertz<br />

Olivenöl in <strong>de</strong>r Spitzenpatisserie<br />

Zu Tisch, bitte!<br />

Fürstlich speisen mit<br />

regionalen Produkten<br />

Landpartie<br />

Olivenbäume soweit<br />

das Auge reicht<br />

Grünes Gold<br />

Die ausgezeichneten Olivenöle<br />

von Castillo <strong>de</strong> Canena<br />

Dankeschön<br />

und Impressum<br />

WWW.AROMENSPIELE.DE


1<br />

<strong>CASTILLO</strong> DE <strong>CANENA</strong><br />

1. DAS KAPITAL <strong>de</strong>r Familie Vañó<br />

2. VERZIERTE KAPITELLE <strong>de</strong>s Familienbesitzes<br />

3. DIE BURG von Canena<br />

2<br />

3<br />

Fotos: Ralf Ben<strong>de</strong>r<br />

2


INHALT<br />

Zu Besuch bei …<br />

Editorial<br />

Auf <strong>de</strong>n Spuren <strong>de</strong>s besten spanischen Olivenöls<br />

Zu Gast bei …<br />

… <strong>de</strong>n Schlossherren, Rosa und Paco Vañó<br />

In <strong>de</strong>r Schlossküche<br />

Plau<strong>de</strong>rn und kochen mit Rosa Vañó<br />

7<br />

8<br />

12<br />

André Siebertz<br />

Olivenöl in <strong>de</strong>r Spitzenpatisserie<br />

Zu Tisch, bitte!<br />

Fürstlich speisen mit regionalen Produkten<br />

Landpartie<br />

Olivenbäume soweit das Auge reicht<br />

20<br />

22<br />

28<br />

Grünes Gold<br />

42<br />

Die ausgezeichneten Olivenöle von Castillo <strong>de</strong> Canena<br />

Dankeschön<br />

52<br />

und Impressum<br />

3


<strong>CASTILLO</strong> DE <strong>CANENA</strong><br />

4


Spanische Renaissance liegt verborgen<br />

hinter mächtigen Burgmauern.<br />

Wer die Burg nur von außen betrachtet, vermutet hinter <strong>de</strong>n wehrhaften Mauern keinesfalls<br />

so ein architektonisches Kleinod. Sobald man jedoch <strong>de</strong>n quadratischen Innenhof betritt,<br />

lassen Säulen und Balustra<strong>de</strong>n – filigran und reich verziert – <strong>de</strong>n äußeren, massigen Burgcharakter<br />

vergessen. Die Burg steht Besuchern für Besichtigungen offen.<br />

5


6


EDITORIAL<br />

ie Spanier verwen<strong>de</strong>n<br />

D<br />

viel Olivenöl in <strong>de</strong>r Küche.<br />

Es ist einfach selbstverständlich,<br />

damit zu kochen<br />

und eine Flasche mit Öl<br />

beim Essen auf <strong>de</strong>n Tisch zu stellen. Ein<br />

Schuss Olivenöl kommt in Andalusien in<br />

fast alle Speisen.<br />

Olivenöle gehören zu <strong>de</strong>n besten <strong>de</strong>r<br />

Welt. Viele gewonnene Auszeichnungen<br />

belegen das je<strong>de</strong>s Jahr eindrücklich. Doch<br />

was macht diese Öle so außergewöhnlich?<br />

Ich wollte mehr über die Menschen erfahren,<br />

die hinter <strong>de</strong>r erfolgreichen Marke stehen,<br />

<strong>de</strong>nn ich verwen<strong>de</strong> ich ihre Olivenöle<br />

seit Jahren selbst sehr gerne beim Kochen.<br />

Fast die Hälfte <strong>de</strong>s weltweit produzierten<br />

Olivenöls kommt aus Spanien. Trotz<strong>de</strong>m<br />

muss man bei uns in <strong>de</strong>n Regalen lange<br />

danach suchen. Die kleinen spanischen<br />

Anbauer sind meist genossenschaftlich<br />

organisiert und verkaufen ihre Oliven.<br />

Historisch bedingt hat sich Spanien auch<br />

nie in eine so mächtige Han<strong>de</strong>lsnation<br />

wie zum Beispiel Holland entwickelt. Und<br />

es braucht eine große Portion Mut, sich<br />

in frem<strong>de</strong> Märkte vorzuwagen. So geht<br />

Olivenöl, das nicht im eigenen Land verbraucht<br />

wird, tonnenweise nach Italien, wo<br />

es abgefüllt wird. Später taucht es im Han<strong>de</strong>l<br />

– oft unter einem italienischen Label<br />

mit <strong>de</strong>r Herkunftsangabe „Mischung von<br />

Olivenölen aus <strong>de</strong>r (EG-)Gemeinschaft“ –<br />

wie<strong>de</strong>r auf. Ein genauer Blick auf die Etiketten<br />

ist daher ratsam, will man sich auf die<br />

Herkunft verlassen.<br />

Doch es gibt mutige Firmen im Olivenölgeschäft!<br />

Ein gutes Beispiel ist Castillo <strong>de</strong><br />

Canena. Das Familienunternehmen sitzt<br />

im Herzen <strong>de</strong>s spanischen Olivenanbaus<br />

in <strong>de</strong>r andalusischen Provinz Jaén. Ihre<br />

Mit Isabel Alameda, <strong>de</strong>r Export Managerin<br />

von Castillo <strong>de</strong> Canena, bin ich ebenfalls<br />

schon lange befreun<strong>de</strong>t. Daher hat es<br />

mich sehr gefreut, dass mich Isabel nach<br />

Jaén eingela<strong>de</strong>n hat. Rosa und Paco Vañó<br />

wollten mich in Canena empfangen, um<br />

mich kennenzulernen. Und ich sollte mir<br />

vor Ort ein Bild von <strong>de</strong>r Ernte, <strong>de</strong>m Olivenanbau<br />

und <strong>de</strong>r Produktion machen.<br />

So kam es, dass ich mit Rosa Vañó in <strong>de</strong>r<br />

Schlossküche kleine Appetithappen zubereitete.<br />

Isabel mir die beeindrucken<strong>de</strong> Geschichte<br />

<strong>de</strong>r Renaissancestadt Úbeda bei<br />

einer Stadtführung näherbrachte und mir<br />

Francisco Vañó bei einer Landpartie einen<br />

umfassen<strong>de</strong>n Einblick in die vorbildliche,<br />

biodynamische Arbeitsweise von Castillo<br />

<strong>de</strong> Canena ermöglichte. Der Fotograf Ralf<br />

Ben<strong>de</strong>r hat die Reise in stimmungsvollen<br />

Bil<strong>de</strong>rn festgehalten.<br />

Viel Spaß bei <strong>de</strong>r Lektüre wünscht Euch<br />

Eure Dorit<br />

Chefredakteurin, Aromenspiele<br />

KAMINZIMMER<br />

Zeit für Gespräche<br />

7


Zu Gast bei …<br />

… Rosa Maria Vañó und Ihrem Bru<strong>de</strong>r Francisco Vañó Cañadas.<br />

Die bei<strong>de</strong>n Geschwister haben in neunter Generation das Familienerbe angetreten.<br />

Seit 2003 führen sie das Olivenölgeschäft erfolgreich in die Zukunft.<br />

Rosa und Paco haben eine exzellente Ausbildung<br />

genossen und in großen Banken<br />

und Konzernen außerhalb <strong>de</strong>s Familienunternehmens<br />

ihre Erfahrungen gesammelt.<br />

Heute fließen diese erfolgreich in das<br />

eigene Geschäft ein. Während sich Paco<br />

um die Produktion und die Olivenbäume<br />

kümmert, ist Rosa für Marketing und Vertrieb<br />

<strong>de</strong>r Castillo <strong>de</strong> Canena Olivenöle zuständig.<br />

Es war mir gestattet, in einem privaten<br />

Rahmen mit <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Inhabern zu sprechen.<br />

So konnte ich sehr persönliche Einblicke<br />

in das Unternehmen und die Menschen<br />

dahinter gewinnen. Isabel Alameda,<br />

zuständig für <strong>de</strong>n Export, und seit Jahren<br />

eine liebe Bekannte, hat meinen Besuch<br />

auf <strong>de</strong>m Familienanwesen perfekt organisiert.<br />

Inklusive <strong>de</strong>r Besichtigung <strong>de</strong>r beeindrucken<strong>de</strong>n<br />

UNESCO Weltkulturerbestätten<br />

Úbeda und Baeza, die aufgrund ihrer<br />

Rolle als Wegbereiter <strong>de</strong>r Renaissance in<br />

Spanien und <strong>de</strong>r Verbreitung humanistischer<br />

I<strong>de</strong>en auf <strong>de</strong>r UNESCO-Liste stehen.<br />

Am ersten Abend bin ich mit Rosa Vañó<br />

zum Interview verabre<strong>de</strong>t. Wir hatten im<br />

Vorfeld vereinbart, gemeinsam ein paar<br />

Aperitifhäppchen zuzubereiten und dabei<br />

das Interview zu führen. Zunächst aber fin<strong>de</strong>n<br />

wir uns alle auf einen Aperitif im Kaminzimmer<br />

ein. Das knistern<strong>de</strong> Feuer im<br />

offenen Kamin verbreitet eine angenehme<br />

Stimmung, während wir uns bei einem<br />

Glas Cava angeregt unterhalten.<br />

Rosa hat an <strong>de</strong>r ehrwürdigen Universität<br />

Complutense Madrid Ihren Abschluss in<br />

Betriebswirtschaft und Wirtschaftswissenschaften<br />

abgelegt. Danach sammelte Sie<br />

umfassen<strong>de</strong> Managementerfahrungen in<br />

renommierten, multinationalen Unternehmen<br />

unterschiedlicher Branchen, unter<br />

an<strong>de</strong>rem neun Jahre lang als verantwortliche<br />

Business-Unit-Managerin im Coca-<br />

Cola-Konzern.<br />

Mit Francisco (Paco) Vañó soll ich mich<br />

einen Tag später treffen, um die Olivenplantagen<br />

und die Produktionsstätten zu<br />

besichtigen. Er wird eigens für unseren<br />

Termin aus Madrid anreisen. Paco, ebenfalls<br />

Absolvent <strong>de</strong>r Universität Complutense<br />

Madrid, mit einem Abschluss in<br />

Rechtswissenschaften und einem Diplom<br />

FORTSETZUNG AUF SEITE 11<br />

8


1<br />

2<br />

3<br />

<strong>CASTILLO</strong> DE <strong>CANENA</strong><br />

1. FRANCISCO VAÑÓ CAÑADAS<br />

2. DAS MUSEALE REICH <strong>de</strong>r Burgherren<br />

3. STILVOLLE APERITIFZEIT im Kaminzimmer<br />

9


10


FORTSETZUNG VON SEITE 8<br />

in Management für Außenhan<strong>de</strong>l an <strong>de</strong>r<br />

CECO-Han<strong>de</strong>lskammer in Madrid, machte<br />

im Bankensektor eine beeindrucken<strong>de</strong><br />

Karriere. Die internationale Außenhan<strong>de</strong>lsbeziehungen<br />

vor allem mit Asien und Afrika<br />

stan<strong>de</strong>n dabei stets im Mittelpunkt.<br />

2003 schließlich verließen Rosa und Paco<br />

ihre Managerposten, stiegen ins Familienunternehmen<br />

ein und übernahmen <strong>de</strong>ssen<br />

Leitung. Rosa grün<strong>de</strong>te die Firma „Castillo<br />

<strong>de</strong> Canena Olive Juice“ und führte die<br />

Premiumolivenöle <strong>de</strong>s Hauses unter <strong>de</strong>r<br />

Marke Castillo <strong>de</strong> Canena innerhalb weniger<br />

Jahre weltweit an die Spitze. Castillo<br />

<strong>de</strong> Canena steht heute für höchste Qualität<br />

und Innovation im Olivenölgeschäft.<br />

Zahlreiche internationale Auszeichnungen<br />

belegen <strong>de</strong>n rasanten Aufstieg. Rosa Vañó<br />

zählt heute zu <strong>de</strong>n 100 einflussreichsten<br />

Geschäftsfrauen in Spanien. Sie beklei<strong>de</strong>t<br />

zahlreiche Positionen und Ehrenämter in<br />

Organisationen, die sich für das spanische<br />

Olivenöl verdient machen.<br />

„Wir sind heute mit unseren Castillo-<strong>de</strong>-<br />

Canena-Olivenölen in über 50 Län<strong>de</strong>rn<br />

vertreten. Spitzenköche und Feinschmecker<br />

schätzen gleichermaßen <strong>de</strong>n Geschmack<br />

unserer Extra-Vergin-Öle. Darauf<br />

sind wir sehr stolz“, erzählt mir Rosa und<br />

fährt fort, „Ein enorm wichtiger Markt ist<br />

Asien für uns. In <strong>de</strong>r hiesigen Gastronomie<br />

schätzt man es, Gerichte mit wenigen,<br />

qualitativ sehr hochwertigen Produkten<br />

zuzubereiten. Unsere Olivenöle<br />

unterstützen diese Philosophie vorzüglich.<br />

Auf frischem Fisch – also Sashimi o<strong>de</strong>r<br />

Carpaccio zum Beispiel – wirken unsere<br />

Olivenöle wie ein Geschmacksbooster.“<br />

Apropos Geschmacksbooster! Seit einiger<br />

Zeit bereichern vier aromatisierte Öle<br />

die Castillo-<strong>de</strong>-Canena-Familie. Hochwertiges<br />

Arbequina-Olivenöl wird mit Essenzen<br />

natürlicher Aromen versetzt. Das Öl<br />

ist so intensiv, dass wenige Tropfen ausreichen,<br />

um Speisen o<strong>de</strong>r Cocktails mehr<br />

Geschmack zu verleihen. Rosa hat sich bei<br />

<strong>de</strong>n neuen Ölen um alle Details gekümmert:<br />

angefangen bei <strong>de</strong>r Auswahl und<br />

Feinabstimmung <strong>de</strong>r Aromenkombinationen<br />

bis hin zum Verpackungs<strong>de</strong>sign. Um<br />

immer up-to-date zu bleiben, ist es für<br />

Rosa selbstverständlich, regelmäßig kulinarische<br />

Abstecher in die internationale Topgastronomie<br />

zu unternehmen. Unterstützt<br />

wird sie dabei tatkräftig von Isabel, ihrer<br />

rechten Hand in Marketing und Vertrieb.<br />

„Es ist immens wichtig mit <strong>de</strong>n Chefköchen<br />

zu sprechen, sich Ihre I<strong>de</strong>en anzuhören<br />

und Ihren Küchenstil kennenzulernen“,<br />

sagt Rosa, „schließlich inspirieren uns solche<br />

Gespräche auch, neue, innovative Öle<br />

für <strong>de</strong>n Markt zu entwickeln. Nicht nur für<br />

die Topgastronomie, auch für all die qualitätsbewussten<br />

Genießer, die selbst gut<br />

und gerne kochen“.<br />

„Kochen“ ist unser Stichwort und wir verlassen<br />

das gemütliche Kaminzimmer in<br />

Richtung Schlossküche.<br />

„AUF EIN WORT“<br />

MIT ROSA MARIA VANÓ<br />

11


IN DER SCHLOSSKÜCHE<br />

1<br />

12


2<br />

IN DER SCHLOSSKÜCHE<br />

1. VORBEREITUNGEN für die Appetizers<br />

2. FANGFRISCHE Garnelen pulen<br />

3. GEMÜSE vom Markt für das Aben<strong>de</strong>ssen<br />

4. ROSAS REZEPTE wan<strong>de</strong>rn ins Notizbuch<br />

3<br />

4<br />

Gespräche am Küchentisch …<br />

… sind stets von einer freundschaftlichen Offenheit geprägt.<br />

So tauschen wir uns nicht nur über Kochrezepte aus, während wir<br />

Garnelen aus <strong>de</strong>r Schale pulen und Tomaten schälen.<br />

13


ie Schlossküche vermittelt<br />

eine sehr heimelige<br />

D und familiäre Atmosphäre.<br />

Holzvertäfelte Wän<strong>de</strong>, ein<br />

terracottafarbener Steinbo<strong>de</strong>n<br />

und <strong>de</strong>r kleine, wackelige Küchentisch<br />

tragen ihren Teil dazu bei. Wir wer<strong>de</strong>n bereits<br />

von Esther und Küchenchef Manuel<br />

erwartet. Die bei<strong>de</strong>n kümmern sich hier<br />

im Schloss um alles, vor allem aber um<br />

das Wohl <strong>de</strong>r Gäste. Sie haben schon das<br />

meiste für unser Kochvorhaben vorbereitet,<br />

sodass wir uns um <strong>de</strong>n kleinen Tisch<br />

setzen können und nur noch ein paar<br />

Handgriffe für die Appetizer selbst machen<br />

müssen. So bleibt uns genügend Zeit, neben<br />

<strong>de</strong>m Schnibbeln und Anrichten, für<br />

interessante Gespräche.<br />

Fünf verschie<strong>de</strong>ne Appetizer stehen auf<br />

<strong>de</strong>m Programm. „Es geht schnell und viele<br />

<strong>de</strong>r Zutaten haben wir hier in Andalusien<br />

sowieso meistens im Haus“, beginnt Rosa<br />

die Unterhaltung. Uns wird dabei eine<br />

Schüssel frischer Gambas auf <strong>de</strong>n Tisch<br />

gestellt, die wir aus <strong>de</strong>r Schale pulen sollen.<br />

„Ich zeige Dir einen Garnelencocktail,<br />

<strong>de</strong>n ich einmal in New York im Restaurant<br />

von Placido Domingo gegessen habe. Das<br />

war so gut, dass ich um das Rezept gebeten<br />

habe“, schwärmt Rosa. Ich notiere<br />

in mein schwarzes Büchlein: Für <strong>de</strong>n Garnelencocktail<br />

braucht man fangfrische,<br />

rohe Gambas, Limetten (Saft und Schalenabrieb),<br />

einen knackigen, grünen Apfel,<br />

fein gehackte marokkanische Minze und<br />

etwas vom kräftigen First-Day-of-Harvest-<br />

Arbequina-Olivenöl.<br />

Rosa hält mir einen Bund Minze unter die<br />

Nase, <strong>de</strong>r ein wahnsinnig intensives Aroma<br />

verströmt. „Herrlich! Das erinnert an<br />

einen Mojito in <strong>de</strong>r Nase. Minze, Limetten<br />

und Garnelen – ein Garnelencocktail im<br />

Mojito-Style“, stimme ich Rosa zu. Denn<br />

dieser Vergleich gefällt mir sehr und <strong>de</strong>r<br />

erste Appetizer kam so zu seinem Namen.<br />

Bevor wir <strong>de</strong>n Garnelencocktail probieren,<br />

wer<strong>de</strong>n alle Zutaten noch einmal gut miteinan<strong>de</strong>r<br />

vermengt. Angerichtet wird von<br />

Rosa stilgerecht in einem Martiniglas. Jetzt<br />

kommt noch das köstliche Olivenöl darüber<br />

und ein Minzzweig ins Glas - fertig!<br />

Für unseren nächsten Happen wird Dosenmais<br />

mit Sojamilch im Mixer zu einer<br />

dickflüssigen Creme vermengt. Die süße<br />

Komponente sozusagen. Den salzigen Part<br />

übernehmen, im Mörser zerstoßene, geröstete<br />

Maiskörner. In Spanien heißt dieser<br />

beliebte Snack Kiko. Küchenchef Manuel<br />

kümmert sich unter<strong>de</strong>ssen schon um eine<br />

ganz beson<strong>de</strong>re Zutat, die unbedingt zu<br />

diesem Appetitmacher gehört. Der Geruch<br />

<strong>de</strong>r frisch gebratenen Gänsestopfleber erfüllt<br />

die kleine Küche und lässt mir das<br />

Wasser im Mund zusammenlaufen. Rosa<br />

füllt in <strong>de</strong>r Zwischenzeit die Maiscreme in<br />

FORTSETZUNG AUF SEITE 17<br />

14<br />

DIE VORBEREITUNGEN<br />

1. DUFTENDE marokkanische Minze<br />

2. DIE VORBEREITUNGEN in <strong>de</strong>r Küche<br />

3. DIE AROMENWUNDER<br />

2. DER MOJITO-GARNELEN-COCKTAIL


1 2<br />

3 !! mit Rezept<br />

4<br />

15


1 2<br />

3 4<br />

16


FORTSETZUNG VON SEITE 14<br />

kleine Schnapsgläser, beträufelt alles großzügig<br />

mit <strong>de</strong>m Family-Reserve-Arbequina-<br />

Olivenöl und setzt darauf kleine Stücke<br />

<strong>de</strong>r gebratenen Gänseleber. Zum Schluss<br />

wer<strong>de</strong>n noch die zerstoßenen Kikos darüber<br />

gestreut und ein zweiter, überaus köstlicher<br />

Appetizer ist fertig. Wir nennen ihn<br />

„Sweet & Salty“.<br />

Auch das dritte Rezept geht <strong>de</strong>nkbar einfach.<br />

Aus saftigen aromatischen Tomaten<br />

– die in Spanien einfach besser schmecken<br />

als bei uns – wird eine Art Gazpacho<br />

zubereitet. Das kalte Tomatenpüree<br />

ist die Basis für unseren nächsten Appetizer.<br />

Mir wird mil<strong>de</strong>r spanischer Ziegenkäse<br />

gereicht, um ihn in kleine Würfelchen zu<br />

schnei<strong>de</strong>n. Rosa füllt das dickliche Tomatenpüree<br />

in die bereitstehen<strong>de</strong>n Schnapsgläser<br />

und gießt darauf das aromatische<br />

Bio-Picual-Olivenöl. „Tomaten und Ziegenkäse<br />

mit Oregano und Olivenöl essen wir<br />

hier in dieser Gegend sehr gerne im Sommer“,<br />

verrät Rosa lachend, „es ist unsere<br />

spanische Antwort auf <strong>de</strong>n italienischen<br />

Tomaten-Mozzarella.“<br />

Ich setze die vorbereiteten Ziegenkäsewürfel<br />

in die vor mir stehen<strong>de</strong>n Gläser auf das<br />

Tomatenpüree. Zum Schluss streuen wir<br />

noch schwarze Salzflocken aus Ibiza über<br />

<strong>de</strong>n Käse, dann kann probiert wer<strong>de</strong>n. Der<br />

Name für diese mediterrane Kreation ist<br />

schnell gefun<strong>de</strong>n: „¡Olé! Bella Espania“.<br />

Beim Aushecken <strong>de</strong>r Namen für unsere<br />

Häppchen haben wir alle einen Riesenspaß.<br />

Die Rezepte Nummer Vier und<br />

Fünf sind ebenso einfach wie genial. In<br />

mein Notizbuch wird notiert:“ Man nehme<br />

spanische Muscheln aus <strong>de</strong>r Dose –<br />

Berberechos al natural (Herzmuscheln)<br />

und Mejillones gran<strong>de</strong>s en aceite (große<br />

Miesmuscheln in Öl) – außer<strong>de</strong>m stelle<br />

man Gin und Whisky und die bei<strong>de</strong>n<br />

aromatisierten Olivenöle „02“ mit Limone,<br />

Fenchel und Minze und „01“ mit Thymian,<br />

Bitterorange und Orangenblüten bereit.<br />

Schon kann es mit <strong>de</strong>m Zubereiten <strong>de</strong>r<br />

„Dancing Mussels“ beziehungsweise <strong>de</strong>r<br />

„Tipsy Mussels“ losgehen.“<br />

Für die „Dancing Mussels“ wird die Dose<br />

mit Herzmuscheln geöffnet, dann ein guter<br />

Schuss Gin darüber gegossen und mit <strong>de</strong>r<br />

Pipette, die in <strong>de</strong>r Verschlusskappe <strong>de</strong>r Olivenölflasche<br />

integriert ist, viermal aromatisiertes<br />

Olivenöl „02“ über die Muscheln geträufelt.<br />

„Und jetzt lassen wir die Muscheln<br />

tanzen!“ Rosa hat die Muscheldose in <strong>de</strong>r<br />

Hand und schwenkt sie hin und her. Auf<br />

diese Weise verbin<strong>de</strong>t sich das Olivenöl mit<br />

<strong>de</strong>r Flüssigkeit zu einer Emulsion. Für die<br />

„Tipsy Mussels“ gilt dasselbe Proze<strong>de</strong>re,<br />

nur dass wir hier Whisky und das aromatisierte<br />

Olivenöl „01“ zu <strong>de</strong>n Miesmuscheln<br />

in die Dose geben.<br />

IN DER KÜCHE MIT ROSA<br />

1. ROSA erklärt die benötigten Zutaten<br />

2. ¡Olé! SPANIEN trifft Italien<br />

3. SWEET & SALTY, mit Mais und Gänseleber<br />

4. DIE KIKOS wer<strong>de</strong>n für das Topping zerkleinert<br />

17


IN DER SCHLOSSKÜCHE<br />

1<br />

18


2<br />

ROSAS APPETIZERS-REZEPTE<br />

1. HERZMUSCHELN mit Gin<br />

2. MIESMUSCHELN mit Whisky<br />

3. TOLLE AROMEN mit ein paar Tropfen Öl<br />

4. DAS AROMATISIERTE Arbequina-Öl „02“<br />

3<br />

4<br />

Aromenfülle in je<strong>de</strong>m Tropfen!<br />

Nur wenige Tropfen <strong>de</strong>s aromatisierten Olivenöls reichen aus, um <strong>de</strong>n<br />

Speisen einen wun<strong>de</strong>rbaren Geschmacksakzent zu verleihen! Zu <strong>de</strong>n<br />

Appetizern mit <strong>de</strong>n Muscheln aus <strong>de</strong>r Dose eine glänzen<strong>de</strong> I<strong>de</strong>e!<br />

19


André Siebertz,<br />

Chefpatissier <strong>de</strong>s Hotels Clostermanns Hof (Nie<strong>de</strong>rkassel-Uckendorf),<br />

hat für Castillo <strong>de</strong> Canena eine Dessertkreation mit <strong>de</strong>m Arbequinqa-Olivenöl<br />

aus <strong>de</strong>r Familear-Reserva-Linie entwickelt. Ein Hochgenuss!<br />

„Kochen ist Emotion und die sollte sich<br />

auf <strong>de</strong>m Teller wi<strong>de</strong>rspiegeln.“ André Siebertz<br />

gehört zur jungen Gar<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Top-<br />

Patissiers, die für ihre I<strong>de</strong>en eine eigene<br />

Handschrift bei <strong>de</strong>r Umsetzung gefun<strong>de</strong>n<br />

haben. Dabei geht es viel um Texturen,<br />

Produktkenntnisse und Kreativität. Und es<br />

geht um das Beherrschen <strong>de</strong>s Handwerks<br />

und das stetige Erlernen neuer Techniken.<br />

André hat seinen Weg gefun<strong>de</strong>n und<br />

kreiert als Chefpatissier <strong>de</strong>s Hotels Clostermanns<br />

Hof in Nie<strong>de</strong>rkassel-Uckendorf<br />

traumhafte Nachspeisen, geprägt von<br />

außergewöhnlichen Aromenspielen. In<br />

seiner Patisserie liegt <strong>de</strong>r Fokus auf <strong>de</strong>m<br />

Kombinieren: er fin<strong>de</strong>t Paare, die kulinarisch<br />

zueinan<strong>de</strong>rpassen und im Mund zu<br />

einer ausgefeilten Harmonie fin<strong>de</strong>n. Dabei<br />

schafft er es auch, ungewöhnliche Zutaten<br />

mit <strong>de</strong>n richtigen Gegenspielern auszubalancieren.<br />

Für diese feine Dessertkreation hat André<br />

für uns mit folgen<strong>de</strong>n Zutaten experimentiert:<br />

Arbequina-Olivenöl, nativ extra | Quitte<br />

I Milchschokola<strong>de</strong> I Arbequina-Oliven I<br />

blanchierte Man<strong>de</strong>ln I Toastbrot.<br />

André Siebertz erklärt seine Komposition<br />

folgen<strong>de</strong>rmaßen: „Bei meinem Dessert<br />

dreht sich alles um <strong>de</strong>n Hauptdarsteller,<br />

das Olivenöl. Um genau zu sein, han<strong>de</strong>lt es<br />

sich um das Premium-Arbequina-Olivenöl<br />

von Castillo <strong>de</strong> Canena. Dieses Olivenöl<br />

besitzt eine tolle Fruchtigkeit, ene ausgewogene<br />

Säure und eine pikante Schärfe,<br />

die mich sehr an Zimt erinnert. Die passen<strong>de</strong>n<br />

Begleiter habe ich in <strong>de</strong>n Verkostungsnotizen<br />

gefun<strong>de</strong>n: Quitten und Man<strong>de</strong>ln.<br />

Die Quitten bringen feine Fruchtaromen<br />

und die blanchierten Man<strong>de</strong>ln nussiggrüne<br />

Akzente ein. Bei<strong>de</strong> erinnern an das<br />

Olivenölaroma. Der i<strong>de</strong>ale Gegenspieler<br />

ist ein Pudding aus Vollmilchschokola<strong>de</strong>,<br />

<strong>de</strong>r die Schärfe gut in <strong>de</strong>n Griff bekommt<br />

und gleichermaßen die Säure perfekt ausbalanciert.<br />

Das Olivenöleis ergänzt das<br />

Dessert mit einem wun<strong>de</strong>rvoll cremigen<br />

Geschmack und hebt die Würze <strong>de</strong>s Olivenöls<br />

hervor. Die krossen Toastbrot-Elemente<br />

sorgen für Röststoffe, Textur und<br />

Charakter. Kleine Arbequina-Olivenstücke<br />

wirken noch einmal als Säurekick. In geringer<br />

Menge sind sie für die gewünschte<br />

Harmonie im Dessert wichtig.“<br />

20


AUS DER GOURMETKÜCHE<br />

Foto: Ralf Ben<strong>de</strong>r<br />

1<br />

2<br />

3<br />

Fotos 2+3: André Siebertz<br />

PÂTISSERIE AUS DER GOURMETKÜCHE<br />

1. OLIVEN VOR DER ERNTE Mitte November<br />

2. DAS OLIVENÖLDESSERT von André Siebertz<br />

3. ANDRÉ SIEBERTZ, Chefpatissier Hotel Clostermanns Hof<br />

21


Zu Tisch, bitte!<br />

Es hat schon etwas sehr Beeindrucken<strong>de</strong>s, wird man in einem Schloss<br />

zu Tisch gebeten. Glänzen<strong>de</strong>s Tafelsilber und das alte Familienporzellan auf <strong>de</strong>r<br />

ge<strong>de</strong>ckten Tafel verleihen <strong>de</strong>m Raum eine herrschaftliche Atmosphäre.<br />

Küchenchef Manuel nimmt uns freundlich<br />

in Empfang und begleitet uns zu unseren<br />

Plätzen. Das Aben<strong>de</strong>ssen beginnt mit einer<br />

wun<strong>de</strong>rbar cremigen Artischockensuppe.<br />

Wir konnten Manuel und Esther in <strong>de</strong>r Küche<br />

bereits bei <strong>de</strong>r Zubereitung über die<br />

Schulter schauen und freuen uns jetzt darauf,<br />

die Suppe zu probieren.<br />

Das i-Tüpfelchen für <strong>de</strong>n Geschmack<br />

kommt aus einer kleinen türkisblauen Flasche,<br />

die, zusammen mit weiteren Castillo-<strong>de</strong>-Canena-Olivenölen,<br />

auf <strong>de</strong>m Tisch<br />

steht. Aus mil<strong>de</strong>n Arbequina-Oliven hergestellt,<br />

kalt gepresst und im kalten Zustand<br />

mit natürlichem Holzrauch aromatisiert, ist<br />

dieses Olivenöl eine echte Empfehlung für<br />

Freun<strong>de</strong> extravaganter Zutaten. Es besitzt<br />

einen warmen, weichen Geschmack von<br />

Man<strong>de</strong>ln und Vanille. Dazu gesellen sich<br />

Aromen von etwas Karamell und von grünen,<br />

knackig Äpfeln.<br />

22<br />

Wie dieses geräucherte Olivenöl produziert<br />

wird, dürfen wir uns am nächsten Tag genauer<br />

anschauen. Paco Vañó will mit uns<br />

auf sein Land fahren, um uns die Olivenernte<br />

und die Produktionsstätten zu zeigen.<br />

DINNER IM SCHLOSS<br />

1. MANUEL reicht die Speisen<br />

2. DER SPEISESAAL im Schloss<br />

3. FRISCHE Artischocken<br />

4. DIE KÖSTLICHE Suppe


1 2<br />

3 !! mit Rezept<br />

4<br />

23


FRISCH VOM MARKT<br />

In <strong>de</strong>r Markthalle von Úbeda<br />

Der Duft von frischem Obst und Fisch liegt in <strong>de</strong>r Halle. An meine Ohren<br />

dringt das allgegenwärtige, fröhliche Durcheinan<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r spanischen Marktfrauen,<br />

die sich <strong>de</strong>n neuesten Klatsch von Stand zu Stand zurufen.<br />

24


25


<strong>CASTILLO</strong> DE <strong>CANENA</strong><br />

1<br />

MITTAGSPAUSE AUF DER LOGGIA<br />

1. WETTERGESCHÜTZTER Rundgang im ersten Stockwerk<br />

2. ISABELS köstlicher Orangen-Stockfisch-Salat<br />

3. SCHÖNHEIT ist an je<strong>de</strong>r Ecke im Schloss zu fin<strong>de</strong>n<br />

4. SONNIGER PLATZ zum Verweilen mit herrlicher Aussicht<br />

!! mit Rezept<br />

2<br />

3<br />

Musestun<strong>de</strong>n zur Mittagszeit<br />

Wärmen<strong>de</strong> Sonnenstrahlen im Gesicht, perfekt temperierter Wein im<br />

Glas, leckere Kleinigkeiten auf <strong>de</strong>m Tisch und dazu herrlich erfrischen<strong>de</strong><br />

Gespräche über Gott und die Welt. Das Leben hat so viele wun<strong>de</strong>rbare<br />

Seiten, weiß man nur je<strong>de</strong>n Moment zu genießen.<br />

26


4<br />

27


Das Land, in <strong>de</strong>m die Olivenbäume stehen<br />

Soweit das Auge reicht, stehen die Olivenbäume exakt aufgereiht bis zum Horizont.<br />

Das Licht <strong>de</strong>r Novembersonne ist weich und ihre Strahlen besitzen noch immer eine wärmen<strong>de</strong><br />

Kraft. Seit Monaten hat es nicht geregnet. Über das Gras und die Blätter <strong>de</strong>r Olivenbäume<br />

am Wegrand hat sich längst eine dicke Staubschicht gelegt.<br />

28


LANDPARTIE<br />

29


30<br />

1


2<br />

BIODIVERSITÄT AUF DEM LANDGUT<br />

1. BLICK AUF DEN Guadalquivir,<br />

<strong>de</strong>r Lebensa<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Region<br />

2. FRISCHER GEHT‘S NICHT!<br />

Pistazien direkt vom Baum<br />

Landpartie<br />

Heute nimmt uns Paco mit aufs Land. Die Olivenernte hat schon En<strong>de</strong><br />

Oktober begonnen und ich bin sehr gespannt, alles darüber zu erfahren, wie das<br />

Olivenöl entsteht, das weltweit so große Anerkennung fin<strong>de</strong>t.<br />

Bereits auf meiner Fahrt von Malaga nach<br />

Canena ist mir aufgefallen, dass ich, mit<br />

<strong>de</strong>m Erreichen <strong>de</strong>r Provinz Jaén, in eine<br />

Gegend gekommen bin, die vom Olivenöl<br />

leben muss. Die Landschaft ist mit unzähligen<br />

Olivenbäumen überzogen. In <strong>de</strong>n<br />

Tälern und auf <strong>de</strong>n kleinen Hügelketten<br />

stehen die Bäume in Reih und Glied. Sie<br />

verleihen <strong>de</strong>r Landschaft bis zum Horizont<br />

ein trügerisches, grünes Antlitz. Denn hier<br />

im Sü<strong>de</strong>n Spaniens ist Wasser knapp. Seit<br />

Jahren hat es nicht mehr ausreichend viel<br />

geregnet, um das Land und seine 66 Millionen<br />

Olivenbäume auf natürlichem Weg<br />

mit <strong>de</strong>m kostbaren Nass zu versorgen. Ich<br />

frage Paco, während wir zu seinen Plantagen<br />

fahren, wie das Jahr bisher für Castillo<br />

<strong>de</strong> Canena so verlaufen ist. Er antwortet mit<br />

ernster Mine: „Es hat das ganze Jahr nicht<br />

geregnet. Bis auf drei kleine Ausnahmen!<br />

Im Oktober fielen an zwei Tagen, und zwar<br />

am 18. und 19., ein paar Tropfen. Ebenso<br />

kam etwas Regen am 1. November. Aber<br />

das war viel zu wenig. Für uns Olivenbauern<br />

wird das die größte Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r kommen<strong>de</strong>n Jahre wer<strong>de</strong>n, zu überleben,<br />

auch wenn es weiterhin kaum regnet!“<br />

31


ir unterhalten uns lange<br />

W<br />

über <strong>de</strong>n Klimawan<strong>de</strong>l, <strong>de</strong>r<br />

in seinen Folgen nicht mehr<br />

übersehbar ist. Gäbe es<br />

<strong>de</strong>n Guadalquivir nicht, <strong>de</strong>r<br />

sich durch Jaéns Tiefebene schlängelt, die<br />

Olivenbäume wür<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r Landschaft<br />

verschwin<strong>de</strong>n. Der Fluss ist die Lebensa<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Region. Doch die anhalten<strong>de</strong> Trockenheit<br />

macht allen zu schaffen. Wasser<br />

ist eine knappe und sehr teure Ressource<br />

gewor<strong>de</strong>n. Sobald <strong>de</strong>r Flusspegel zu sinken<br />

beginnt, wird automatisch die Entnahmemenge<br />

von Wasser streng reglementiert<br />

und sehr teuer. Für kleine Landwirte<br />

ist dann die Bewässerung ihrer Fel<strong>de</strong>r und<br />

Olivenbäume kaum noch zu bezahlen.<br />

Dabei lebt diese Region vom Olivenöl! Fast<br />

80 Prozent <strong>de</strong>r Menschen beziehen ihren<br />

Lebensunterhalt von Einkünften aus <strong>de</strong>m<br />

Olivenanbau. Erschwerend kommt hinzu,<br />

dass Touristen kaum in dieser Region verweilen,<br />

um ihren Urlaub auf <strong>de</strong>m Land zu<br />

verbringen. Sie besichtigen, vom Meer aus<br />

kommend, die Alhambra in Granada, machen<br />

Tagesausflüge nach Ronda, Úbeda<br />

o<strong>de</strong>r Baeza und fahren wie<strong>de</strong>r zurück ans<br />

Meer. Dabei hat die Provinz Jaén für <strong>de</strong>n<br />

sanften Touristen wirklich viel zu bieten.<br />

Hier fin<strong>de</strong>n sich in <strong>de</strong>r unmittelbaren Umgebung<br />

viele interessante Naturschutzgebiete,<br />

die mit einem unglaublichen Reichtum<br />

an ursprünglicher, mediterraner Flora<br />

und Fauna aufwarten können.<br />

„Meine Familie ist seit 1780 mit <strong>de</strong>r Landwirtschaft<br />

und <strong>de</strong>m Olivenanbau hier<br />

verbun<strong>de</strong>n. Für mich, als Nachfolger <strong>de</strong>r<br />

neunten Generation, be<strong>de</strong>utet das, mit<br />

<strong>de</strong>r Natur und ihren Ressourcen sehr verantwortungsvoll<br />

umzugehen, um meinen<br />

Kin<strong>de</strong>rn und <strong>de</strong>ren nachfolgen<strong>de</strong>n Generationen<br />

etwas zu hinterlassen, von <strong>de</strong>m<br />

auch sie noch leben können. Wir investieren<br />

<strong>de</strong>shalb bereits bei <strong>de</strong>n Olivenbäumen<br />

in mo<strong>de</strong>rnste Technologie und setzten auf<br />

nachhaltige, biodynamische Bewirtschaftung<br />

unserer Flächen. Das will ich Euch<br />

gleich noch alles zeigen,“ Paco wirkt nach<strong>de</strong>nklich<br />

aber zufrie<strong>de</strong>n, als er uns auf <strong>de</strong>r<br />

Fahrt davon erzählt. Und als zwei einsame,<br />

alte Fabrikschlote mitten in <strong>de</strong>r vorbeiziehen<strong>de</strong>n<br />

Landschaft auftauchen, lacht er:<br />

„Hier beginnt unser Land. Mein Vater hat<br />

diese bei<strong>de</strong>n Schornsteine wohl aus sentimentalen<br />

Grün<strong>de</strong>n stehen lassen, <strong>de</strong>nn<br />

produziert wird hier nicht mehr. Jetzt kann<br />

man sich an ihnen nur noch orientieren,<br />

wenn man in <strong>de</strong>n Olivenhainen steht.“<br />

Was für ein erhabenes Gefühl muss es<br />

sein, über das eigene Land zu fahren. „Wie<br />

groß ist Euer Landbesitz?“, frage ich Paco.<br />

„Wir besitzen 2000 Hektar. 300 Hektar davon<br />

sind braches Bergland, das wir zum<br />

Teil renaturieren. Auf 1500 Hektar stehen<br />

32


LANDPARTIE<br />

1<br />

HIGH TECH FÜR NACHHALTIGKEIT<br />

1. PACO ERKLÄRT das Bewässerungssystem<br />

2. SPÄTERER ERNTEZEITPUNKT für reifere Oliven<br />

3. DER GUADALIMAR, ein weiterer wichtiger Wasserspen<strong>de</strong>r<br />

2<br />

3<br />

Wasser für die durstigen Olivenbäume<br />

Sensoren an <strong>de</strong>n Bäumen und im Bo<strong>de</strong>n bestimmen exakt, wann<br />

und wieviel Wasser für einen Olivenbaum zur Verfügung gestellt wird.<br />

Das spart wertvolle Ressourcen von <strong>de</strong>m kostbaren Nass.<br />

33


unsere 287.000 Olivenbäume, von <strong>de</strong>nen<br />

85 Prozent Picual tragen. Das ist die<br />

beliebteste Olivensorte in Spanien. Aber<br />

nur auf <strong>de</strong>n besten, jährlich neu ausgewählten<br />

Flächen <strong>de</strong>r Plantage produzieren<br />

wir für unser Premium-Olivenöl. Der<br />

größte Teil unserer Oliven wird für das<br />

Bulkgeschäft verwen<strong>de</strong>t. Sozusagen unser<br />

Brot-und-Butter-Geschäft. Aber lasst uns<br />

zu unserer Mannschaft fahren, die gera<strong>de</strong><br />

die Oliven für Castillo <strong>de</strong> Canena erntet“.<br />

Während <strong>de</strong>r Erntesaison, die von En<strong>de</strong><br />

Oktober bis En<strong>de</strong> Januar dauern kann,<br />

sind 90 Leute aus <strong>de</strong>r Region bei Castillo<br />

<strong>de</strong> Canena beschäftigt. Man ist sich hier<br />

<strong>de</strong>r sozialen Verantwortung bewusst und<br />

han<strong>de</strong>lt danach.<br />

Wir biegen ab und folgen einem Feldweg<br />

zwischen Olivenbäumen, <strong>de</strong>r uns auf eine<br />

Anhöhe bringt. Es ist <strong>de</strong>r 21. November,<br />

wir haben über 20 Grad und einen strahlend<br />

blauen Himmel über uns. Ich stehe<br />

das erste Mal in meinem Leben inmitten<br />

eines Olivenhains und beobachte aus<br />

erster Reihe wie Oliven geerntet wer<strong>de</strong>n.<br />

Ein Teil <strong>de</strong>r Männer ist mit langen Stöcken<br />

ausgestattet. Die Ernte für Premiumprodukte<br />

sei Handarbeit, war meine bisherige<br />

Vorstellung – weit gefehlt. Zwischen <strong>de</strong>n<br />

Baumreihen manövriert geschickt eine<br />

mo<strong>de</strong>rne Erntemaschine von Baum zu<br />

Baum. Der Fahrer platziert einen Greifarm<br />

um <strong>de</strong>n Baumstamm und dann beginnt<br />

ein heftiges Schütteln. Einige Sekun<strong>de</strong>n<br />

lang vibriert <strong>de</strong>r ganze Baum und die Erntehelfer<br />

schlagen dazu mit ihren Stöcken auf<br />

die Äste, was noch die letzten Oliven vom<br />

Baum schleu<strong>de</strong>rt. Sie lan<strong>de</strong>n alle sanft in<br />

Netzen, die am Bo<strong>de</strong>n liegen. Kaum ist die<br />

Prozedur für <strong>de</strong>n Baum vorbei, wer<strong>de</strong>n die<br />

Netze eingeholt und nach wenigen Minuten<br />

ist die ganze Ernte eines Olivembaums<br />

auch schon verstaut. „Es sieht schlimmer<br />

aus, als es ist,“ beruhigt Paco, „Die Maschine<br />

misst je<strong>de</strong>n Baumumfang exakt und<br />

gibt dann für je<strong>de</strong> Stammstärke ein individuelles<br />

Programm aus, das die Vibrationsstärke<br />

bestimmt. Bis <strong>de</strong>r Baum merkt, was<br />

ihm geschieht, ist es auch schon vorüber.“<br />

Es muss schnell gehen bei <strong>de</strong>r Olivenölproduktion,<br />

will man qualitativ hochwertige<br />

Öle herstellen! Die geernteten Oliven<br />

wer<strong>de</strong>n sofort zur nahegelegenen Sortieranlage<br />

auf <strong>de</strong>m Gelän<strong>de</strong> gebracht. Dort<br />

wer<strong>de</strong>n sie aussortiert, von <strong>de</strong>n Blättern<br />

befreit, in Transportboxen gefüllt, die nicht<br />

mehr als 230 kg fassen, um die Früchte<br />

nicht zu quetschen. Fehlerhafte Oliven<br />

sind für das Premium-Olivenöl nicht zu<br />

gebrauchen. Anschließend wer<strong>de</strong>n sie auf<br />

einen LKW verla<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r die Fracht kühlt,<br />

bis es weiter zur Ölmühle geht.<br />

Die Oliven müssen mit Samthandschuhen<br />

angefasst wer<strong>de</strong>n. Wer<strong>de</strong>n sie bereits bei<br />

<strong>de</strong>r Ernte gequetscht o<strong>de</strong>r zu lange <strong>de</strong>r<br />

Wärme ausgesetzt, bevor sie gemahlen<br />

wer<strong>de</strong>n, oxidieren sie und verän<strong>de</strong>rn ihren<br />

34


Geschmack negativ. Die Qualität lei<strong>de</strong>t, 400 Liter pro Quadratmeter geregnet hat,<br />

wird nicht zügig und sorgfältig gearbeite.<br />

Nach<strong>de</strong>m alle Erntefotos im Kasten sind,<br />

setzen auch wir unsere Fahrt zur Sortieranlage<br />

fort. Paco hat für die Ankunft seiner<br />

Gäste stets auch <strong>de</strong>ren Lan<strong>de</strong>sflagge<br />

gehisst. „Was für eine nette Geste“, <strong>de</strong>nke<br />

ich mir bei <strong>de</strong>m Anblick <strong>de</strong>r wehen<strong>de</strong>n<br />

Fahnen.<br />

ist die Wasserversorgung ausreichend gesichert.<br />

Der Regen fällt hier normalerweise<br />

im Herbst und im Frühjahr, doch heuer<br />

waren es bis jetzt gera<strong>de</strong> einmal 58 Liter<br />

pro Quadratmeter. Wir warten alle sehnsüchtig<br />

auf Regen.“ Als Paco davon erzählt,<br />

wirkt er besorgt. „Wir haben einen Wasserspeicher<br />

mit einer Kapazität<br />

Zu unserer Begrüßung auf<br />

von 450.000<br />

Die Traktorfahrer, die <strong>de</strong>m Firmengelän<strong>de</strong> wehen Kubikmetern. Doch<br />

wir eben noch bei <strong>de</strong>r heute mehrere Flaggen im das reicht gera<strong>de</strong> einmal<br />

aus, die gesamte<br />

Ernte im Olivenhain<br />

andalusischen Wind: die<br />

sahen, haben Ihre<br />

Plantage drei Wochen<br />

Deutsche, die von Castillo <strong>de</strong><br />

empfindliche Fracht<br />

lang zu bewässern<br />

bereits abgela<strong>de</strong>n. Wir<br />

beobachten wie die<br />

Canena, die Andalusische,<br />

die Spanische und die <strong>de</strong>r<br />

– o<strong>de</strong>r ausgewählte<br />

Parzellen über einen<br />

Oliven von Ästen und<br />

Europäischen Union.<br />

längeren Zeitraum,<br />

Blättern befreit und in<br />

ihre Transportboxen gefüllt wer<strong>de</strong>n. Sehr<br />

beeindruckt bin ich auch von <strong>de</strong>r professionellen<br />

Umsetzung selbst einfacher Marketingmaßnahmen.<br />

Alle Castillo-<strong>de</strong>-Canena-<br />

Mitarbeiter tragen ein mit <strong>de</strong>m Firmenlogo<br />

bedrucktes T-Shirt. Selbst auf <strong>de</strong>n grauen<br />

wenn wir dafür an<strong>de</strong>ren<br />

Bäumen kein Wasser mehr geben. Ein<br />

einzelner Olivenbaum benötigt im Jahr ungefähr<br />

fünf bis sechs Kubikliter Wasser. Daher<br />

haben wir mit <strong>de</strong>m Bau eines weiteren<br />

Reservoirs begonnen, um auch in Zukunft<br />

ausreichend Wasser vorhalten zu können.<br />

Transportboxen ist <strong>de</strong>r Logoaufdruck zu Den nötigen Strom für die Hochleistungspumpen<br />

sehen. Diese Liebe zum Detail setzt sich<br />

gewinnen wir durch eine eigene<br />

auch in <strong>de</strong>r durchdachten Prozesskette Photovoltaikanlage, die wir auf unserem<br />

fort, die vom Olivenhain bis zur Abfüllung<br />

in die Flaschen entwickelt wur<strong>de</strong>.<br />

Gelän<strong>de</strong> aufgestellt haben. Wir wollen unsere<br />

gesamte Produktion nachhaltig, ressourcen-<br />

und umweltschonend ausbauen.<br />

Wir fahren weiter. Auf <strong>de</strong>m Weg zur ehemaligen<br />

Mühle zeigt uns Paco noch die<br />

Um das zu erreichen, optimieren wir fortwährend<br />

je<strong>de</strong>n unserer Produktionsschritte<br />

und achten auf eine größtmögliche Bio-<br />

neuesten, technischen Errungenschaften<br />

auf <strong>de</strong>m Landgut. „Nur wenn es im Jahr diversität auf unserem Land.“<br />

35


1 2<br />

3 4<br />

36


Der nächste Stopp führt uns zum ausgeklügelten<br />

Bewässerungssystem <strong>de</strong>r Plantage.<br />

„Hier in <strong>de</strong>r Gegend ist es lei<strong>de</strong>r noch<br />

üblich, die Bäume bei <strong>de</strong>r Bewässerung<br />

einfach zu überschwemmen. Dabei wird<br />

viel zu viel Wasser einfach nutzlos verschwen<strong>de</strong>t.<br />

Wir haben <strong>de</strong>shalb ein System<br />

entwickelt, das je<strong>de</strong>m Baum exakt die<br />

Wassermenge verabreicht, die er benötigt<br />

und aufnehmen kann.“<br />

In einem abgezäunten Bereich sehen wir<br />

einen mit Sensoren bestückten Olivenbaum<br />

ist. Wir erfahren, dass sich <strong>de</strong>r Umfang<br />

<strong>de</strong>s Stammes verän<strong>de</strong>rt, bekommt<br />

<strong>de</strong>r Baum zu wenig Wasser. Dann setzt<br />

die Bewässerung ein, die gera<strong>de</strong> einmal<br />

so lange anhält, bis das kostbare Nass in<br />

eine Tiefe von circa 90 Zentimetern vorgedrungen<br />

ist. Tiefer reichen die Wurzeln alter<br />

Olivenbäume meist nicht und auf diese<br />

Weise wird kein Tropfen verschwen<strong>de</strong>t,<br />

<strong>de</strong>r sonst ungenutzt versickert.<br />

„Was ist Dir noch aufgefallen, als wir durch<br />

die Plantage gefahren sind?“, wer<strong>de</strong> ich gefragt<br />

„Eure Bäume sehen irgendwie wil<strong>de</strong>r<br />

aus, sie besitzen eine richtige Krone und<br />

wachsen höher als die Olivenbäume, die<br />

ich auf <strong>de</strong>r Strecke neben <strong>de</strong>r Straße gesehen<br />

habe“, antworte ich und Paco stimmt<br />

zu, merkt aber noch an, dass ich auch <strong>de</strong>n<br />

Bo<strong>de</strong>n unter <strong>de</strong>n Bäumen genauer betrachten<br />

soll. Stimmt, hier sieht man nicht<br />

auf die blanke Er<strong>de</strong>, son<strong>de</strong>rn es wächst<br />

Gras unter <strong>de</strong>n Olivenbäumen. „Das Gras<br />

dient mehreren Zwecken: Es schützt vor<br />

Erosion und <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n zu<strong>de</strong>m besser vor<br />

<strong>de</strong>m Austrocknen. Und wir können es so<br />

drei Schäfern ermöglichen, ihre 600 Schafe<br />

auf unserem Land zu wei<strong>de</strong>n.“<br />

Paco blüht förmlich auf, als er von <strong>de</strong>n<br />

Errungenschaften und <strong>de</strong>n Einsatz für die<br />

Umwelt berichtet. So erfahre ich, dass man<br />

eine eigene Kompostieranlage betreibt,<br />

um die Plantage biologisch zu düngen.<br />

Aus Schafsmist, <strong>de</strong>n Resten <strong>de</strong>r gepressten<br />

Oliven und einem Teil <strong>de</strong>s Abschnitts<br />

ihrer Olivenbäume wird hochwertiger Humus<br />

gewonnen, <strong>de</strong>n man wie<strong>de</strong>r auf die<br />

eigenen Bö<strong>de</strong>n ausbringt. „Der Natur zurückgeben,<br />

was man ihr nimmt“, kommt<br />

mir in <strong>de</strong>n Sinn. Und die Abschnitte von<br />

Ästen und Zwiegen, die nicht zu Humus<br />

verkompostiert wer<strong>de</strong>n, gibt man an eine<br />

Biomasseanlage ab. So kommen im Jahr<br />

immerhin fast zwei Millionen Kilogramm<br />

zusammen. „Man stelle sich nur vor, wie<br />

groß das gesamte Potenzial dieser Region<br />

für Biomasse sein könnte, wür<strong>de</strong>n<br />

die meisten nicht einfach abgeschnittene<br />

Zweige und Blätter nach <strong>de</strong>r Ernte verbrennen?“<br />

Paco macht sich viele Gedanken,<br />

wie man die Zukunft und Ökobilanz <strong>de</strong>r<br />

Region verbessern kann. Lässt man <strong>de</strong>n<br />

Blick über die Landschaft schweifen, sieht<br />

man überall weiße Rauchschwa<strong>de</strong>n aus<br />

<strong>de</strong>n Olivenhainen aufsteigen. Viel Energie,<br />

die einfach ungenutzt verbrannt wird.<br />

LEHRREICHE LANDPARTIE<br />

1. DIE SCHAUTAFEL erklärt <strong>de</strong>n Kompostiervorgang<br />

2. BIENENVÖLKER als Indikatoren einer gesun<strong>de</strong>n Natur<br />

3. AUF KARGEN FLÄCHEN sollen wie<strong>de</strong>r Wäl<strong>de</strong>r stehen<br />

4. SCHÄFER hüten ihre Her<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Plantage<br />

37


DIE OLIVENERNTE<br />

Natürliche „Mäh-Maschinen“ im Einsatz<br />

Schafe halten das Gras unter <strong>de</strong>n Olivenbäumen kurz und düngen gleichzeitig auf natürliche<br />

Weise <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n. Für die Schäfer eine Existenzgrundlage und für Castillo <strong>de</strong> Canena<br />

die konsequente Umsetzung einer nachhaltigen, biodynamischen Landwirtschaft.<br />

38


Bei Castillo <strong>de</strong> Canena wird zukunftsweisend<br />

produziert: Um die immensen Stromkosten<br />

zu reduzieren, die auf <strong>de</strong>r Plantage je<strong>de</strong>s Jahr<br />

anfallen, setzt man auf erneuerbare Enerige,<br />

die 80 Prozent <strong>de</strong>r gesamten Energiekosten<br />

einspart. Es wird sehr genau auf Nachhaltigkeit<br />

und die CO 2<br />

-Bilanz <strong>de</strong>s Unternehmens geachtet.<br />

Für die eigene Bio-Linie ließ man sich<br />

Demeter zertifizieren. Die Philosophie <strong>de</strong>r Biodynamie<br />

wird hier vorbildlich umgesetzt. Davon<br />

konnte ich mich überzeugen. Natürliche<br />

Ressourcen wie Wasser und Energie wer<strong>de</strong>n<br />

schonend genutzt. Die Olivenbäume dürfen<br />

natürlich wachsen und stehen auf einem Bo<strong>de</strong>n<br />

mit einer natürlichen Grasnarbe, die von<br />

Schafher<strong>de</strong>n in Zaum gehalten wird. Es wird<br />

renaturiert und kahle Hügel wie<strong>de</strong>r aufgeforstet.<br />

18 verschie<strong>de</strong>ne Baumarten, die einst in<br />

dieser Gegend heimisch waren, sollen hier<br />

wie<strong>de</strong>r wachsen. Darunter Pistazien- und Walnussbäume<br />

und Trüffeleichen, die mit Pilzsporen<br />

versetzt wur<strong>de</strong>n. Vielleicht können in 20<br />

Jahren die edlen Trüffel auch geerntet wer<strong>de</strong>n.<br />

Wil<strong>de</strong> Küchenkräuter wachsen auf <strong>de</strong>m Plateau<br />

und eine winzige Parzelle edler Weinreben<br />

steht hier – im Tausch gegen alte Olivenbäume<br />

mit einem befreun<strong>de</strong>ten Winzer. Kleine<br />

Wassertümpel hier und da bil<strong>de</strong>n überlebenswichtige<br />

Refugien für die ansässigen Wildtiere.<br />

Und die Bienenvölker dienen einem wichtigen<br />

Indikationszweck. Sind sie gesund, geht es <strong>de</strong>n<br />

Olivenbäumen gut. Für <strong>de</strong>ren Bestäubung sind<br />

die Binen aber nicht zuständig. Es fühlt sich an,<br />

als sei man in einem Naturschutzreservoir. Und<br />

genau das ist es, was die Familie Vaño unter<br />

verantwortungsvoller Landwirtschaft versteht:<br />

die Natur achten und ein Gleichgewicht schaffen,<br />

um folgen<strong>de</strong>n Generationen eine lebenswerte<br />

und intakte Umwelt zu hinterlassen.<br />

BIOLOGISCHE LANDSCHAFTSPFLEGE<br />

SCHAFHERDEN bewei<strong>de</strong>n die Grünflächen<br />

unter <strong>de</strong>n Olivenbäumen<br />

39


DIE OLIVENERNTE<br />

1<br />

DER ERNTETAG<br />

1. AUSGELEGTE NETZE für eine weiche Landung <strong>de</strong>r Oliven<br />

2. SCHÜTZENDE HÜLLEN wer<strong>de</strong>n um die Schuhe gebun<strong>de</strong>n<br />

3. MODERNE RÜTTELMASCHINEN für eine schnelle Ernte<br />

4. DIE ERNTEMANNSCHAFT hilft mit langen Stöcken nach,<br />

alle Früchte von <strong>de</strong>n Ästen zu schlagen<br />

2<br />

3<br />

Sanfte Landung für die Früchtchen<br />

Über die Erntesaison sind bei Castillo <strong>de</strong> Canena 90 Leute aus <strong>de</strong>r<br />

Region beschäftigt. Das Ernten <strong>de</strong>r Oliven wird schnell und schonend<br />

erledigt, um <strong>de</strong>n Geschmack und die Qualität nicht durch Oxidation<br />

zu min<strong>de</strong>rn, die bei verletzten Früchten sofort einsetzt.<br />

40


4<br />

41


Grünes Gold<br />

Olivenöl von bester Qualität erhält man nur, wenn die Bäumen gesund<br />

sind, <strong>de</strong>r optimale Reifegrad <strong>de</strong>r Oliven erreicht ist, die Ernte schonend und<br />

schnell vonstattengeht und die geernteten Früchte schnell gepresst wer<strong>de</strong>n.<br />

Unsere nächste Etappe ist die mo<strong>de</strong>rne<br />

Ölmühle Almazara Cortijo <strong>de</strong> la Loma<br />

S.L., die etwas außerhalb von Baeza liegt.<br />

Wie<strong>de</strong>r fahren wir vorbei an unzähligen<br />

Olivenbäumen, die <strong>de</strong>n Weg säumen und<br />

<strong>de</strong>r Landschaft ein grün-braunes Schachbrettmuster<br />

verleihen. Unter <strong>de</strong>m Dach<br />

<strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Anlage arbeiten zwei Ölmühlen<br />

– eine kleinere für die hochwertigen<br />

Olivenöle von Castillo <strong>de</strong> Canena und<br />

eine große für das „Brot-und-Butter-Geschäft“.<br />

Außer<strong>de</strong>m tritt die Ölmühle noch<br />

als eine Art privater Kooperative auf. Interessierte<br />

Olivenbauern <strong>de</strong>r Region können<br />

ihre Oliven anliefern und hier zu Öl vermahlen<br />

lassen. Ständig fahren Traktoren<br />

und Lastkraftwagen durch das Tor, um Ihre<br />

wertvolle Ladung in <strong>de</strong>r Mühle loszuwer<strong>de</strong>n.<br />

Die Oliven für die-Castillo-<strong>de</strong>-Canena-Olivenöle<br />

wer<strong>de</strong>n seit knapp einem<br />

Jahr in gekühlten Aufhängern zur Mühle<br />

gefahren. So wird die sonst unter Wärmeeinwirkung<br />

schnell stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Oxidation<br />

verhin<strong>de</strong>rt, bis die Oliven abgela<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Dann geht alles sehr schnell. Sobald<br />

die Oliven entla<strong>de</strong>n sind, wer<strong>de</strong>n sie auf<br />

För<strong>de</strong>rbän<strong>de</strong>rn zu <strong>de</strong>n Pressen gebracht.<br />

Für die Premium-Olivenöle von Castillo <strong>de</strong><br />

Canena wird <strong>de</strong>r Mahlvorgang <strong>de</strong>r Oliven<br />

gekühlt – immer unter 22 Grad Celsius<br />

– durchgeführt. Ein reintöniger und exzellenter<br />

Geschmack ist das Ergebnis dieser<br />

sorgfältigen Produktion.<br />

Wir verschaffen uns einen Einblick in bei<strong>de</strong><br />

Produktionsstätten. Bei<strong>de</strong>n Ölmühlen gemein<br />

ist glänzen<strong>de</strong>r E<strong>de</strong>lstahl, ein mo<strong>de</strong>rner<br />

Maschinenpark und ein ausgeklügeltes<br />

Prozessmanagement. Das alles „live“ zu<br />

sehen ist beeindruckend.<br />

Paco Vañó hat die Mühle einem strengen<br />

Qualitätsmanagement unterworfen und<br />

sie nach ISO 22.000 zertifizieren lassen.<br />

Lebensmittelsicherheits-, Produkt- und<br />

Qualitätsstandards für die Olivenöle wer<strong>de</strong>n<br />

dabei regelmäßig von IFS und BRC<br />

überwacht. Bei je<strong>de</strong>m Produktionsschritt<br />

legt <strong>de</strong>r Chef Wert auf einen nachhaltigen<br />

Prozess, um weiterhin die Qualität auf diesem<br />

hohen Niveau sicherzustellen.<br />

42<br />

DIE PRODUKTIONSSCHRITTE<br />

1. DIE OLIVEN wer<strong>de</strong>n von Ästen und Blättern befreit<br />

2. ANLIEFERUNG <strong>de</strong>r Oliven in <strong>de</strong>r Mühle<br />

3. TEMPERATURKONTROLLIERTES MAHLEN <strong>de</strong>r Früchte<br />

4. „GRÜNES GOLD“ fließt aus <strong>de</strong>r Presse


1 2<br />

3 4<br />

43


FORTSETZUNG VON SEITE 42<br />

wie die Bäume aus<br />

konventionellen Anlagen,<br />

die keine natürliche<br />

Bo<strong>de</strong>nbe<strong>de</strong>ckung<br />

unter ihren Bäumen<br />

wachsen lassen.<br />

Bei so viel Aufmerksamkeit<br />

und Sorgfalt,<br />

die man <strong>de</strong>n Oliven<br />

zukommen lässt, wun<strong>de</strong>rt<br />

es mich nicht,<br />

dass die Olivenöle<br />

von Castillo <strong>de</strong> Canena,<br />

je<strong>de</strong>s Jahr wie<strong>de</strong>r<br />

Über Olivenöl liest man<br />

viel. Über die verschie<strong>de</strong>nen<br />

Qualitäten, die<br />

gesundheitsför<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n<br />

Inhaltsstoffe, aber auch<br />

über Skandale. Seriöse<br />

Testberichte und ausführliche<br />

Vergleichstests<br />

dienen <strong>de</strong>n Konsumenten<br />

zur Orientierung im<br />

Angebotsdschungel.<br />

Zusammen mit <strong>de</strong>r Universität Granada Manager wie sie, um die Landwirtschaft<br />

wird an zukunftsweisen<strong>de</strong>n Projekten geforscht.<br />

So hat man bereits nachgewiegen<strong>de</strong><br />

Generationen zu betreiben. Wie sie<br />

wie<strong>de</strong>r verantwortungsvoller für nachfolsen,<br />

dass die Olivenbäume, die auf <strong>de</strong>r die begrenzten Ressourcen nachhaltig zu<br />

fünf Hektar großen Versuchsfläche stehen, nutzen und die Bö<strong>de</strong>n biodynamisch zu<br />

ein beson<strong>de</strong>rs wertvoller CO 2<br />

-Filter sind. bestellen. Beson<strong>de</strong>rs stolz ist Paco darauf,<br />

Sie sind in <strong>de</strong>r Lage doppelt so viel Kohlendioxid<br />

aus <strong>de</strong>r Atmosphäre zu bin<strong>de</strong>n, bewusst für diese ganzheitliche<br />

dass man sich bei Castillo <strong>de</strong> Canena ganz<br />

Produktionsweise<br />

entschie<strong>de</strong>n<br />

hat, die in <strong>de</strong>n Olivenhainen<br />

beginnt und<br />

erst bei <strong>de</strong>r Abfüllanlage<br />

en<strong>de</strong>t. Am En<strong>de</strong><br />

fließt sattgrünes, angenehm<br />

duften<strong>de</strong>s Olivenöl<br />

in die Flaschen.<br />

So frisch gepresst<br />

schmeckt das Grüne<br />

Gold stets pikant – als<br />

hätte es einen Hauch<br />

Chili in sich. Das muss<br />

aber genauso sein.<br />

zu <strong>de</strong>n Weltbesten zählen. Ihr Olivenöl Sensorisch lässt das Olivenöl aus <strong>de</strong>r<br />

wird aus Oliven gewonnen, die in einer Picual-Olive, noch grüne Noten von<br />

intakten Umwelt reifen. Es besitzt neben Tomate, Man<strong>de</strong>l, Banane, Gras und frischen<br />

Kräutern wie Thymian erkennen.<br />

einem ausgezeichneten Geschmack viele<br />

wertvolle Inhaltsstoffe, die ein Olivenöl so<br />

gesund machen.<br />

Ich konnte mich vor Ort überzeugen: mit<br />

je<strong>de</strong>m Olivenöl von Castillo <strong>de</strong> Canena,<br />

Paco und Rosa führen Ihr Unternehmen das ich in meiner Küche verwen<strong>de</strong>, tue ich<br />

mit viel Weitblick und Besonnenheit, auch unserer Umwelt etwas Gutes. Und<br />

aber auch mit exzellentem Geschäftssinn genieße dabei je<strong>de</strong>smal eines <strong>de</strong>r besten<br />

in die Zukunft. Wir bräuchten viel mehr Olivenöle <strong>de</strong>r Welt!<br />

44


ANZEIGE<br />

Die Ausgezeichneten<br />

Die Nativ-Extra-Olivenöle von Castillo <strong>de</strong> Canena heimsen Jahr für Jahr beste Testergebnisse<br />

ein! In <strong>de</strong>r Olivenöl-Bibel, <strong>de</strong>m FLOS OLEI, <strong>de</strong>r die Nativ-Extra-Qualitäten aus aller<br />

Welt testet, wur<strong>de</strong> 2017 das Demeter zertifizierte Bio-Picual-Olivenöl-Nativ-Extra mit exzellenten<br />

98 Punkten bewertet! 2018 erhielt das Olivenöl Family-Reserve-Picual-Nativ-Extra mit 99 Punkten<br />

im FLOS OLEI <strong>de</strong>n Titel „Bestes Olivenöl <strong>de</strong>r Welt“. Ebenso schnitt das Family-Reserve-Picual-<br />

Nativ-Extra im sehr kritischen Olivenöl-Testbericht <strong>de</strong>r Stiftung Warentest vom Februar 2018 mit<br />

am besten ab.<br />

2016<br />

Im international be<strong>de</strong>utendsten<br />

Blindverkostungswettbewerb<br />

für Olivenöle, wur<strong>de</strong><br />

das Demeter zertifizierte „Extra<br />

Virgin Olive Oil Biodynamic<br />

Picual“ als einziges und<br />

erstes Bio-Olivenöl mit <strong>de</strong>n<br />

Titel „Bestes biologisches<br />

Nativ-Extra-Olivenöl <strong>de</strong>r<br />

Welt“ ausgezeichnet!<br />

2018<br />

Mit 99 Punkten wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>m<br />

Nativ-Extra-Olivenöl „Family<br />

Reserve Picual“ vom internationalen<br />

Olivenölführer FLOS<br />

OLEI <strong>de</strong>r Titel „Bestes Olivenöl<br />

<strong>de</strong>r Welt“ verliehen!<br />

Vi<strong>de</strong>obutton<br />

Wun<strong>de</strong>rschönes Vi<strong>de</strong>o<br />

über Castillo <strong>de</strong> Canena<br />

Gleich <strong>de</strong>n Vi<strong>de</strong>obutton<br />

zum Ansehen klicken!<br />

45


DIE ALTE MÜHLE<br />

1<br />

46


2<br />

HISTORISCHES ERBE<br />

1. DIE ALTE MÜHLE wird liebevoll restauriert<br />

2. DIE STALLUNGEN könnten eine Verkostungslounge wer<strong>de</strong>n<br />

3. RUSTIKALER CHARME mittels alter Relikte<br />

4. DIE HOFKATZEN genießen die Sonne<br />

3<br />

4<br />

Zukunftsvisionen in alten Gemäuern<br />

Wer weiß, vielleicht entsteht hier ja bald ein charmantes Landhotel?<br />

Mo<strong>de</strong>rner Agrotourismus wäre sicherlich eine gute Investition in die<br />

Zukunft <strong>de</strong>r Region, <strong>de</strong>r mehr Touristen guttun wür<strong>de</strong>n.<br />

47


ei <strong>de</strong>r Ankunft auf <strong>de</strong>m<br />

B<br />

alten Landsitz <strong>de</strong>r Familie<br />

fühle ich mich sofort<br />

an meine Urlaube in <strong>de</strong>r<br />

Camargue erinnert. Kein<br />

Wun<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong> doch auch <strong>de</strong>r französische<br />

Landstrich stark von maurischen und<br />

spanischen Einflüssen geprägt. Hier wie<br />

dort Gehöfte mit weiß gekalkten Wän<strong>de</strong>n,<br />

großzügigen Innenhöfen und Pfer<strong>de</strong>, die<br />

auf <strong>de</strong>n Koppeln stehen. Außer<strong>de</strong>m Hühner,<br />

Enten und Gänse, die frei auf <strong>de</strong>m<br />

Hof herumlaufen und Hofkatzen, die tagsüber<br />

<strong>de</strong>m Müßiggang frönen.<br />

Wir sind heute eingela<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>m Landsitz<br />

ein rustikales Mittagessen einzunehmen<br />

und uns die alte Mühle anzusehen,<br />

in <strong>de</strong>r bis in die siebziger Jahre noch produziert<br />

wur<strong>de</strong>. Während Ralf, unser Fotograf,<br />

zu einem kleinen Ausritt eingela<strong>de</strong>n<br />

wird, nehmen Isabel, Paco und ich im ehemaligen<br />

Aufenthaltsraum <strong>de</strong>r Erntehelfer<br />

schon mal einen kleinen Aperitif zu uns. In<br />

Schälchen stehen geröstete Man<strong>de</strong>ln und<br />

knusprige Kartoffelchips bereit. Die Man<strong>de</strong>ln<br />

sind von <strong>de</strong>n eigenen Bäumen und<br />

schmecken köstlich! Dazu ein Glas eines<br />

erfrischen<strong>de</strong>n Weißweins.<br />

Von Paco erfahre ich etwas zur Geschichte<br />

<strong>de</strong>s Gebäu<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r großen Aufgabe,<br />

die vor ihnen liegt, die alte Mühle und die<br />

angrenzen<strong>de</strong>n Stallungen wie<strong>de</strong>r zu restaurieren<br />

und einem neuen Zweck zuzuführen.<br />

Ihre Gäste sollen hier in Zukunft<br />

die Olivenöle von Castillo <strong>de</strong> Canena in<br />

einem stilvollen, rustikalen Ambiente probieren<br />

können.<br />

Ich sehe mich genauer um und ent<strong>de</strong>cke<br />

die alten, bemalten Fliesen an <strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n<br />

vor <strong>de</strong>m offenen Kamin. Darin ist<br />

das Feuerholz fast schon nie<strong>de</strong>rgebrannt,<br />

<strong>de</strong>nn über <strong>de</strong>r heißen Glut wird heute<br />

unser Mittagessen zubereitet. Genau wie<br />

damals, als man noch keinen Strom hatte<br />

und dieser Raum, einer <strong>de</strong>r wenigen beheizten<br />

Zimmer war, in <strong>de</strong>m man sich im<br />

Winter aufhalten konnte. Für uns wir ein in<br />

Eintopf gekocht, <strong>de</strong>r ein bisschen an eine<br />

Paella erinnert, aber flüssiger in <strong>de</strong>r Konsistenz<br />

ist und ohne Meeresfrüchte gemacht<br />

wird. Zunächst wird Fleisch von Schwein<br />

und Lamm, danach das Gemüse in <strong>de</strong>r<br />

heißen gusseisernen Pfanne angebraten,<br />

dann kommt <strong>de</strong>r Reis hinzu, es wird nach<br />

und nach mit Brühe aufgegossen und es<br />

kommen verschie<strong>de</strong>ne Gewürze in <strong>de</strong>n<br />

Topf. Danach darf alles unter ständigem<br />

Rühren vor sich hin schmoren.<br />

Als Ralf wie<strong>de</strong>r von seinem Ausflug zurückkommt,<br />

ist auch das Mittagessen fertig.<br />

Und ich darf verraten: <strong>de</strong>r <strong>de</strong>ftige Eintopf<br />

schmeckte uns allen hervorragend!<br />

48<br />

GEMÜTLICHE GASTSTUBE<br />

1. ZUSAMMENKUNFT für <strong>de</strong>n Aperitif<br />

2. DER OFFENE KAMIN strahlt Behaglichkeit aus<br />

3. KÖSTLICHE LANDHAUSKÜCHE, zubereitet über <strong>de</strong>m offenen Feuer<br />

4. DIE OLIVENÖLE stehen immer auf <strong>de</strong>m Tisch bereit


1 2<br />

3 4<br />

49


<strong>CASTILLO</strong> DE <strong>CANENA</strong><br />

50


Auf Wie<strong>de</strong>rsehen!<br />

Meine Zeit in <strong>de</strong>r Provinz Jaén und auf Castillo <strong>de</strong> Canena geht zu En<strong>de</strong>. Rosa, Paco und<br />

Isabel waren so herzliche Gastgeber, die mir viele persönliche und interessante Einblicke in<br />

das Olivenölgeschäft ermöglicht haben. Und Ralf hat diese Eindrücke mit seinem wun<strong>de</strong>rbaren<br />

Gespür für Details und <strong>de</strong>n richtigen Augenblick festgehalten. Vielen Dank dafür!<br />

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ZUM SCHLUSS<br />

1. DIE SCHACHPARTIE gegen Ralf habe ich ruckzuck verloren<br />

2. BESUCH EINER TAPASBAR mit Isabel und Ralf in Úbeda<br />

3. SONNENUNTERGANG im Olivenhain<br />

IMPRESSUM<br />

Chefredaktion: Dorit Schmitt<br />

Art Direction und Layout: do(r)it! advertising<br />

Fotografien: Ralf Ben<strong>de</strong>r<br />

CHÂTEAU et CHOCOLAT | AROMENSPIELE<br />

Dorit Schmitt, 76307 Karlsbad<br />

www.aromenspiele.<strong>de</strong><br />

Tel.: 07202/9366330<br />

Anzeigenmarketing und verantwortlich für <strong>de</strong>n<br />

Anzeigenteil: do(r)it! advertising<br />

Nachdruck nur mit Erlaubnis <strong>de</strong>r Redaktion.<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

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DANKESCHÖN!<br />

Mitwirken<strong>de</strong><br />

Francisco Vañó<br />

Inhaber Castillo <strong>de</strong> Canena<br />

Rosa Maria Vañó<br />

Inhaberin Castillo <strong>de</strong> Canena<br />

Isabel Alameda<br />

Export Castillo <strong>de</strong> Canena<br />

Ralf Ben<strong>de</strong>r<br />

Fotograf<br />

Dorit Schmitt<br />

Freie Journalistin<br />

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Landmarken und Weggefährten<br />

Sie begegnen uns auf <strong>de</strong>r ganzen Welt, diese aufgeschlichteten Steinmännchen. Teils<br />

dienen sie dazu, einen Weg zu markieren, teils auch dazu, böse Geister fernzuhalten<br />

und die Reisen<strong>de</strong>n zu beschützen. Das nächste Mal wer<strong>de</strong> ich auch ein kleines Steintürmchen<br />

bauen, das dann still an meinen Besuch hier erinnern wird.<br />

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