casanostra 117 - Februar 2013
Nun wohnen acht am selben Ort | Verdichten: Enormes Potenzial | Neuerungen Beratungsangebot | Hauseingang | Haustechnik: Tipps gegen Schimmelpilz | Ratgeber: Nebenkosten abrechnen
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6_ VERDICHTET BAUEN__ porträt<br />
N<br />
Foto_Baumann Roserens<br />
Erdgeschoss: Der sanfte Knick schafft östlich Raum für den<br />
kleinen Eingangshof und westlich eine Öffnung zum Garten.<br />
seitlich zwei Eingangstüren, die nebeneinander liegen:<br />
links für den 6,5-Zimmer-Hausteil der Familie<br />
Sprecher, der sich zum Garten orientiert, rechts für<br />
die 4,5-Zimmer-Wohnung der Mieter. Sie haben das<br />
ganze Attikageschoss für sich, fünfzig Quadratmeter<br />
Terrasse. Dass beide Wohnungen ihren eigenen Aussenbereich<br />
haben, ist ein grosses Plus. Kontakt ist<br />
möglich, wenn man ihn sucht, doch die Wege kreuzen<br />
sich im Haus nicht automatisch, mal abgesehen<br />
von der Waschküche im Keller. Doch nicht zuletzt<br />
weil die Mieter Kinder im selben Alter wie Sprechers<br />
Töchter haben, ergeben sich Gemeinsamkeiten. Die<br />
Wohnungsgrössen sind mit 160 und 130 Quadratmetern<br />
nicht übermässig ausgefallen, entsprechen aber<br />
einem guten Standard.<br />
Die Wohnräume der beiden Familien sind im untersten<br />
respektive im obersten Geschoss angeordnet,<br />
was ungewollte Störungen vermeidet. Im mittleren<br />
Geschoss liegen die jeweiligen Schlafzimmer.<br />
Eine gute Trittschallisolation der schwimmenden<br />
Unterlagsböden und die schalldämmenden Neoprenlager,<br />
auf denen die Betonelementtreppen aufliegen,<br />
absorbieren Geräusche. Und doch ist es ein<br />
Holzbau. «Wirft man die Haustür allzu wuchtig ins<br />
Schloss, so schwingt auch das gegenüberliegende<br />
Fenster ein bisschen mit», sagt Sprecher. Die verschränkten<br />
Wohnungen bieten unterschiedliche<br />
Raumqualitäten. Am grössten ist die Vielfalt im Erdgeschoss<br />
mit verschiedenen Raumhöhen, durch das<br />
man mäandrierend schreitet – bestechend das würfelförmige<br />
Musikzimmer mit drei auf drei auf drei<br />
Meter. Die oberen Geschosse sind linear angeordnet.<br />
Die Wände fertigte ein regionales Unternehmen<br />
vor, das auf einheimische Rohstoffe setzt. «In drei<br />
Tagen waren die Elemente zusammengesetzt, das<br />
ging ruckzuck, fast wie mit Lego.» Innen erhielten<br />
die Wände in Erschliessungsbereichen lasierte<br />
Dreischicht-Holzplatten, in den Wohnräumen sechs<br />
Zentimeter dicken Lehmputz. Die Wände sind diffusionsoffen,<br />
ohne Dampfbremse.<br />
Der Lehm reguliert das Raumklima, indem er<br />
Feuchtigkeit aufnimmt und abgibt. Eine kontrollierte<br />
Lüftung erübrigt sich, womit auch keine Minergie-<br />
Zertifizierung möglich war. Mit seiner guten Dämmung<br />
kommt das Haus dennoch auf eine Energiekennzahl<br />
von 31 kWh/m 2 . Im Klartext bedeutet das<br />
einen Verbrauch von 9000 kWh Allgemeinstrom pro<br />
Jahr für Warmwasser und Heizung (Wärmepumpe<br />
mit Erdsonde) oder beispielsweise die Waschmaschine,<br />
was mit weniger als 1000 Franken zu Buche<br />
schlägt. Der Weg zum Nullenergiehaus ist bereits<br />
angedacht, so Sprecher: «Später einmal möchten wir<br />
den Strom mit einer eigenen Photovoltaikanlage auf<br />
dem Dach erzeugen.» Doch das wichtigste Ziel, die<br />
Verdichtung, ist erreicht, wie Petra Sprecher, seine<br />
Frau, festhält: «Früher wohnte eine Person hier, heute<br />
sind es acht Personen.»<br />
War es trotz allem nicht auch schmerzhaft, sich<br />
vom alten Haus zu lösen? Es sei viel zu kleinteilig<br />
gewesen, ohne spannende Elemente, die zu erhalten<br />
sich gelohnt hätten, sagt Jörg Sprecher, und der Architekt<br />
nickt dazu, «meine Mutter, mit dem Haus<br />
emotional am engsten verbunden, sagte als Erste,<br />
man müsste es abbrechen.»__<br />
1938 erbaut (links); Ersatzneubau siebzig Jahre später (rechts).<br />
Fotos_Frederic Meyer Text_Thomas Müller<br />
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<strong>casanostra</strong>_<strong>117</strong>/<strong>2013</strong>