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casanostra 117 - Februar 2013

Nun wohnen acht am selben Ort | Verdichten: Enormes Potenzial | Neuerungen Beratungsangebot | Hauseingang | Haustechnik: Tipps gegen Schimmelpilz | Ratgeber: Nebenkosten abrechnen

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EINBLICKE<br />

FERIENWOHNEN AM SEE (6)<br />

Werner und Justitia<br />

Schnell einen Schluck kühles Bier!<br />

Beim Studieren des Jahresbudgets<br />

für die Stockwerkeigentümerschaft<br />

ist Werner die Hitze ziemlich in den<br />

Kopf gestiegen. Noch einen Schluck.<br />

Aaah, schon besser.<br />

Zwar variieren die Ausgaben von<br />

Jahr zu Jahr kaum. Doch das ist für<br />

Werner überhaupt kein Grund, sich<br />

nicht jährlich über den Verteilschlüssel<br />

– nach Quadratmetern – aufzuregen.<br />

Gerechter gehts gar nicht, hat<br />

sich der junge Frey an der letzten<br />

Versammlung begeistert. Das mag<br />

bei den Heizkosten oder dem<br />

Stromverbrauch vielleicht stimmen.<br />

Aber in vielen anderen Fällen hinkt<br />

die Gleichung wie der alte Dackel<br />

der Signora von nebenan. Etwa bei<br />

der Gartenpflege, der Treppenhausreinigung<br />

oder bei der kantonalen<br />

Gebühr für den Bootssteg.<br />

Klar. Der Werner hat ein Zimmer<br />

mehr als die sechsköpfige Familie<br />

Benz im zweiten Stock. Dafür verlegt<br />

die Familie Benz in den Sommermonaten<br />

ihren Wohnraum nach draussen,<br />

konkret auf den Bootssteg.<br />

Und auch die Damen, die der junge<br />

Frey jeweils mitzubringen pflegt,<br />

räkeln sich mit Vorliebe auf dem<br />

Steg. Ein klarer Fall also: Der Bootssteg<br />

müsste ausschliesslich nach<br />

Nutzung bezahlt werden. Dann kämen<br />

der Schnösel und die Kinderschar<br />

schön an die Kasse. Und er<br />

und die alten Schnürigers, die nicht<br />

mehr baden und sich diskret auf der<br />

eigenen Terrasse sonnen, kämen<br />

billig davon. Das wäre dann wirklich<br />

gerecht, findet Werner.<br />

Obs den Bootssteg noch brauche,<br />

hat der Schnösel letzthin gefragt.<br />

Ein Boot habe man schliesslich<br />

schon lange nicht mehr. Eine einfache<br />

Treppe zum Wasser sei doch viel<br />

komfortabler und erst noch deutlich<br />

günstiger. So weit kommts noch!<br />

Werner wischt sich jetzt grimmig<br />

den Bierschaum vom Mund. Ein Ferienhaus<br />

am See ohne Bootssteg –<br />

wo gibts denn so was?<br />

Text_Ana Wong<br />

Schimmel,<br />

__Die schwarzen Flecken in Zimmerecken<br />

oder im Badezimmer lassen keinen<br />

Zweifel – der Schimmelpilz ist da.<br />

Hat er sich einmal eingenistet, verbreitet<br />

er einen muffigen, erdigen Geruch.<br />

Der ungebetene Gast kommt in jeder<br />

zehnten Wohnung vor. Bei Pilzbefall<br />

müssen Mieter umgehend die Verwaltung<br />

informieren, sonst sind sie für Folgeschäden<br />

verantwortlich. Hausbesitzer<br />

tun gut daran, den Fachmann beizuziehen,<br />

der auch etwas von Bauphysik versteht.<br />

Oft sind nämlich gröbere bauliche<br />

Massnahmen, wie die Entfernung verschimmelter<br />

Tapeten, Verputze oder Isolationen<br />

nötig. Von Biozid-Vernebelungen<br />

zum Abtöten der Pilzsporen rät das<br />

Bundesamt für Gesundheit ab. Ein Fachmann<br />

wird relativ rasch erkennen, was<br />

die Ursachen der verräterischen Wandverfärbungen<br />

sind: ein undichtes Rohr,<br />

eine schlecht gedämmte Aussenwand,<br />

Wärmebrücken, mangelndes Lüften.<br />

haustechnik__RAUMKLIMA_13<br />

der ungebetene Gast<br />

Der Schimmelpilz ist ein äusserst unangenehmer Mitbewohner.<br />

Bauliche Mängel, aber auch falsches Nutzverhalten leisten seiner<br />

Verbreitung Vorschub.<br />

TIPPS ZUR VERMEIDUNG UND ZUM VORGEHEN BEI BEFALL<br />

Viel Lüften, aber Fenster nicht kippen<br />

In Wohnräumen verschärft sich das Risiko<br />

in der kalten Jahreszeit, beim Keller<br />

ist eher der Sommer problematisch. Kritisch<br />

kann es werden, wenn die Feuchtigkeit<br />

nicht abgeführt wird. Mehrmaliges<br />

tägliches Lüften ist daher unerlässlich.<br />

Wer alte, undichte Fenster mit<br />

neuen, dichten ersetzt, muss mehr lüften.<br />

Eine Kipp-Stellung wäre indessen<br />

falsch. Nicht nur geht teure Heizenergie<br />

verloren, sondern die kalte, trockene<br />

Aussenluft kühlt die innere Aussenwand<br />

ab, und Kondenswasser schlägt<br />

sich dort nieder, Folge: Schimmel. Anfällig<br />

sind insbesondere die Aussenwandecken,<br />

die kältesten Stellen, wo der Pilz<br />

in organischen Materialien wie Stoffen<br />

und Wandputzen, aber auch auf Dispersionsfarben<br />

Nahrung findet. Wer nach<br />

solchen baulichen Veränderungen zudem<br />

Möbel eng an den Aussenwänden<br />

stehen hat, muss damit rechnen, dass<br />

dahinter Schimmel entstehen kann.<br />

Schlecht für die Gesundheit<br />

Schimmelpilze in Innenräumen sind ein<br />

Gesundheitsrisiko für den Menschen.<br />

Die im Raum schwebenden Pilzsporen<br />

können Nase, Augen und Schleimhäute<br />

reizen. Sie können aber auch Allergien<br />

hervorrufen. Die Geruchsbelästigung<br />

führt zu Stresssymptomen wie Kopfschmerzen<br />

und Schlafstörungen. Eine<br />

Schwächung des Immunsystems mit<br />

vermehrten Infekten konnte bislang<br />

nicht bestätigt werden. Gefährdet durch<br />

Schimmelpilze sind insbesondere Patienten<br />

mit schwerem chronischem Asthma<br />

oder Krebskranke mit einem geschwächten<br />

Immunsystem.__<br />

Text_Stefan Hartmann<br />

Weiterführende Informationen:<br />

> Schimmel im Haus – was tun? Eine kostenlose<br />

Veranstaltung des Hausvereins Bern,<br />

19. März, Hotel Kreuz, Bern, 19.15 Uhr<br />

www.hausverein.ch/kurse<br />

So sorgt man für Abhilfe<br />

Bei schwachem Pilzbefall kann man selbst für<br />

Abhilfe sorgen. Das ist bei Flächen möglich,<br />

die weniger als einen halben Quadratmeter<br />

messen. Man entfernt die Schimmelspuren<br />

bei guter Belüftung mit 70-prozentigem Ethylalkohol,<br />

der in der Drogerie erhältlich ist. Gut<br />

trocknen lassen. Für den Wiederaufbau nach<br />

Möglichkeit nur rein mineralische Farben oder<br />

Putze verwenden. Bei grösseren Flächen empfiehlt<br />

sich der Beizug eines Fachmanns. Laut<br />

Daniel Bottignole, Spezialist und Berater beim<br />

Hausverein, ist für eine Analyse mit 150 Franken<br />

pro Stunde, plus Fahrspesen, zu rechnen.<br />

Auskunft und Adressen von Beraterinnen<br />

und Beratern erhalten Sie über die Hausverein-Beratungsstellen<br />

(siehe Seite 9).<br />

<strong>casanostra</strong>_<strong>117</strong>/<strong>2013</strong>

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