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casanostra 117 - Februar 2013

Nun wohnen acht am selben Ort | Verdichten: Enormes Potenzial | Neuerungen Beratungsangebot | Hauseingang | Haustechnik: Tipps gegen Schimmelpilz | Ratgeber: Nebenkosten abrechnen

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10_ EINGANGSBEREICH__extra<br />

Visitenkarte des Hauses<br />

Ob all der Diskussionen über Grundrisse, Fassaden, Kücheneinrichtung und die Farbe<br />

der Plättli geht eines oft vergessen: die Gestaltung des Raums von der Wohnungstüre bis zur<br />

Trottoirkante. Doch es lohnt sich, diesem «Dazwischen» Aufmerksamkeit zu schenken.<br />

EINSCHÄTZUNGEN VON DREI EXPERTEN<br />

Welchen Stellenwert hat die Gestaltung des<br />

Eingangsbereichs?<br />

Marcel Rieben: Das ist die Visitenkarte des Hauses.<br />

Der Eingangsbereich ist das Erste, was Besucher oder<br />

neue Mieterinnen sehen. Doch mir scheint, dass bei<br />

der Gestaltung oft kein Gedanke an diese Zone verschwendet<br />

wird. Schön? Praktisch? Das ist die absolute<br />

Ausnahme. Ich frage mich, wie man einen so<br />

wichtigen Bereich des Hauses bei der Gestaltung<br />

einfach vergessen kann.<br />

Anja Meyer: Der Eingangsbereich ist auch die Visitenkarte<br />

der Menschen, die im Haus wohnen. Da<br />

können sie etwas von sich zeigen, eine individuelle<br />

Note setzen. Doch in Mehrfamilienhäusern wird das<br />

oft völlig unterdrückt. Oft ist die Wahl des Türvorlegers<br />

der einzig erlaubte Ausdruck von Individualität,<br />

da gibts dann ein Büsi drauf oder es steht «welcome».<br />

Manchmal sieht man noch am Briefkasten<br />

ein selbstgebasteltes Verbotsschild oder einen Rettet-die-Tierwelt-Kleber.<br />

Solche Lebenszeichen gefallen<br />

mir, man sollte viel mehr davon zulassen.<br />

Othmar Helbling: Den Eingangsbereich zu organisieren<br />

findet niemand smart und prickelnd, weder der<br />

Architekt noch der Bauherr. Oft merkt man erst am<br />

Schluss, dass das beinahe vergessen ging, und dann<br />

stellt man halt auf die Schnelle irgendwas hin. Warum<br />

das so ist? Offenbar fehlt der Anreiz, auch finan-<br />

«Oft merkt man erst am<br />

Schluss, dass der Eingangsbereich<br />

fast vergessen ging.»<br />

Othmar Helbling_ _Bauberater Hausverein Ostschweiz, Rapperswil-<br />

Jona, www.hbq-bauberatung.ch<br />

ziell. Als Bauberater bin ich oft involviert, wenn<br />

jemand eine schlüsselfertige Eigentumswohnung<br />

kaufen will. Im Vertrag ist jedes Detail der Wohnung<br />

geregelt, doch ausserhalb der Wohnungstür sind die<br />

Beschreibungen spärlich oder gar nicht vorhanden.<br />

Entsprechend geldsparend werden diese Bereiche<br />

ausgeführt. Erst beim Zügeln merkt man dann, dass<br />

es fürs Fahrrad keinen Platz mehr hat, weil der Veloraum<br />

viel zu klein ist.<br />

Wie lässt sich das ändern?<br />

Anja Meyer: In den Formularen, mit denen bei Bauwerken<br />

gearbeitet wird, fehlt eine Zeile für solche<br />

Vorzonen. Diese Quadratmeter werden schlichtweg<br />

nicht erfasst. Vor lauter Flächenoptimierungsdruck<br />

gehen sie fast vergessen. Wer selber baut, sollte deshalb<br />

den Architekten oder die Architektin auf diese<br />

Bereiche ansprechen und klar machen: Ihr baut<br />

gi Es ist angenehmer,<br />

ein kleines<br />

Tor zu öffnen<br />

(links), als die<br />

Demarkationslinie<br />

«Privater<br />

Durchgang» zu<br />

überschreiten.<br />

<strong>casanostra</strong>_<strong>117</strong>/<strong>2013</strong>

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