Deutsch_M4_Marketing_Mix

01.02.2018 Aufrufe

WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS MODUL 4 – MARKETING MIX IM KULTURTOURISMUS 2. Produktstrategie Wie gesagt, kann ein Produkt ein greifbares Ding (Buch, Statue, Souvenir, ...) oder ein immaterieller Service sein (Konzert, Museum, Führung, Lesung…), der Gästen angeboten wird, um Anforderungen gerecht zu werden oder Bedürfnisse zu befriedigen. Die Erstellung dieses Produktes / dieser Dienstleistung kostet Geld und wird dem Gast zu einem bestimmten Preis verkauft. Auch im Tourismus folgen viele Produkte einem bestimmten Lebenszyklus, und wenn sie durch intelligente Planung klug organisiert sind, können sie sich an die Herausforderungen anpassen, die jede Phase des Zyklus repräsentiert. Damit ein Produkt oder eine Dienstleistung erfolgreich sein kann, muss es so erstellt oder umgesetzt werden, wie es dem Gast versprochen wurde. Die Komponenten und Vorteile des Produkts oder der Dienstleistung sollten Ihren aktuellen und potenziellen Kunden klar mitgeteilt werden. Ein weiteres wichtiges Merkmal eines Produktes ist Branding, denn damit unterscheiden Sie sich von weiteren, ähnlichen Produkten auf dem Markt. Branding schafft zudem Loyalität bei den Gästen. All diese Faktoren beeinflussen letztendlich Ihre Produktstrategie. 2.1 Produktkategorien Es gibt drei Hauptkategorien von Kulturprodukten, nämlich 1. Sachwerte: Dies sind Gegenstände, die physisch berührt und erworben werden können wie Bilder, Souvenirartikel, Bücher, Kunsthandwerk etc. 2. Immaterielle Produkte: Diese sind physisch nicht vorhanden, können aber dennoch genutzt oder gefühlt werden können. Beispiele sind Musik- oder Theateraufführungen, Besichtigungen von Ausstellungen oder Museen, etc. 3. Dienstleistungen: Das kann eine Führung sein, ein Atelierbesuch mit Künstlergespräch oder ein kulturelles Erlebnis-Package eines Hotels. 2.2 Marketing-Mix Marketing-Mix bezieht sich auf die Bestimmung, welche Elemente des Produkts für den erfolgreichen Verkauf notwendig sind. Sie müssen beim Aufbau eines guten Marketing-Mixes umfangreiche Kundenforschung durchführen. Zu wissen, wo Ihre Konkurrenten und Ihr Zielmarkt liegen, gibt Ihnen die notwendigen Ideen für ein Produkt, das Ihre Kunden ( = Gäste) ansprechen wird. Sie müssen Ihre Produkt-, Preis-, Vertriebs- und auch die Kommunikationsstrategie kennen, um ein tieferes Verständnis für den Markt zu entwickeln und maximalen Erfolg zu haben. 19

WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS MODUL 4 – MARKETING MIX IM KULTURTOURISMUS 2.3 Produkt-Mix Der Produktmix ist Ihr Portfolio kultureller Produkte und Dienstleistungen. Wenn Sie aus dem Kulturbereich kommen, klingt das sicher sehr abstrakt für Sie, deshalb hier ein Beispiel: Als Museum machen Sie Ihren Besucherinnen und Besuchern vermutlich unterschiedliche Angebote: Ausstellungen, Führungen, Schulprojekte, Souvenirs. Alles zusammen ist Ihr Portfolio, also die Summe aller Angebote. Innerhalb dieses Portfolios haben Sie Produkte und Dienstleistungen, die eng miteinander verknüpft werden können, zum Beispiel Ausstellungen mit Führungen. Damit bilden diese eine Produktlinie für das Produkt „Ausstellung“. Zum Produkt-Mix gehört auch, dass Sie die Vorteile Ihrer Produkte genau definieren. 2.4 Zum Verständnis von Produktvorteilen Das Verständnis von Nutzen für Ihre Besucherinnen und Besucher ist das Kernstück Ihrer Produktstrategie. Ein Produkt-Nutzen lässt sich folgendermaßen kategorisieren: 1. Kern-Nutzen: Dies ist der Hauptvorteil des Produkts und sollte der erste sein, der definiert wird. Nehmen wir zum Beipiel eine Kinderführung: Sie soll lehrreich, aber auch unterhaltsam sein. Im Idealfall wird sich ein Kind nicht nur an die vermittelten Inhalte erinnern, sondern auch daran, dass alle viel Spaß miteinander hatten. 2. Tatsächlicher Nutzen: Darunter verstehen wir Vorteile, die das Produkt vom Wettbewerber unterscheiden. Für das Beispiel der Kinderführung könnte der tatsächliche Nutzen darin liegen, dass die Kinderführung im direkten Zusammenhang mit einer schulischen Unterrichtseinheit steht und Inhalte aufgreift und vertieft, die in der Schule bereits vorkamen. 3. Zusatz-Nutzen: Dies sind Vorteile, die Sie Ihren Besucherinnen und Besuchern zusätzlich anbieten. Mit der Kinderführung könnten Sie Ihren jungen Gästen eine Kinderkarte anbieten, die dem Kind nach drei Führungen ein kleines Geschenk macht. 2.5 Produktbezogene Entscheidungen Produktentscheidungen kommen nach dem Verständnis des Produktmixes und der Definition der Produktvorteile. 1. Design: Sie müssen entscheiden, wie sich das Design, also die Gestaltung, auf Ihren Produkt- Mix auswirkt. Sollte es die Eigenschaften und Besonderheiten des Produkts ergänzen? Oder soll die Gestaltung eine eigene, selbstständige Rolle spielen? 2. Qualität: Wie verstehen Ihre Besucher sie? Das ist für Ihr Produkt wichtig, denn Sie wollen damit ja Ihre Gäste erreichen und sie zu einem Besuch Ihrer Einrichtung animieren. 20

WEITERBILDUNG KULTURTOURISMUS<br />

MODUL 4 – MARKETING MIX IM KULTURTOURISMUS<br />

2.3 Produkt-<strong>Mix</strong><br />

Der Produktmix ist Ihr Portfolio kultureller Produkte und Dienstleistungen. Wenn Sie aus dem<br />

Kulturbereich kommen, klingt das sicher sehr abstrakt für Sie, deshalb hier ein Beispiel: Als Museum<br />

machen Sie Ihren Besucherinnen und Besuchern vermutlich unterschiedliche Angebote: Ausstellungen,<br />

Führungen, Schulprojekte, Souvenirs. Alles zusammen ist Ihr Portfolio, also die Summe aller<br />

Angebote.<br />

Innerhalb dieses Portfolios haben Sie Produkte und Dienstleistungen, die eng miteinander verknüpft<br />

werden können, zum Beispiel Ausstellungen mit Führungen. Damit bilden diese eine Produktlinie für<br />

das Produkt „Ausstellung“. Zum Produkt-<strong>Mix</strong> gehört auch, dass Sie die Vorteile Ihrer Produkte genau<br />

definieren.<br />

2.4 Zum Verständnis von Produktvorteilen<br />

Das Verständnis von Nutzen für Ihre Besucherinnen und Besucher ist das Kernstück Ihrer<br />

Produktstrategie. Ein Produkt-Nutzen lässt sich folgendermaßen kategorisieren:<br />

1. Kern-Nutzen: Dies ist der Hauptvorteil des Produkts und sollte der erste sein, der definiert wird.<br />

Nehmen wir zum Beipiel eine Kinderführung: Sie soll lehrreich, aber auch unterhaltsam sein. Im<br />

Idealfall wird sich ein Kind nicht nur an die vermittelten Inhalte erinnern, sondern auch daran, dass<br />

alle viel Spaß miteinander hatten.<br />

2. Tatsächlicher Nutzen: Darunter verstehen wir Vorteile, die das Produkt vom Wettbewerber<br />

unterscheiden. Für das Beispiel der Kinderführung könnte der tatsächliche Nutzen darin liegen, dass<br />

die Kinderführung im direkten Zusammenhang mit einer schulischen Unterrichtseinheit steht und<br />

Inhalte aufgreift und vertieft, die in der Schule bereits vorkamen.<br />

3. Zusatz-Nutzen: Dies sind Vorteile, die Sie Ihren Besucherinnen und Besuchern zusätzlich anbieten.<br />

Mit der Kinderführung könnten Sie Ihren jungen Gästen eine Kinderkarte anbieten, die dem Kind<br />

nach drei Führungen ein kleines Geschenk macht.<br />

2.5 Produktbezogene Entscheidungen<br />

Produktentscheidungen kommen nach dem Verständnis des Produktmixes und der Definition der<br />

Produktvorteile.<br />

1. Design: Sie müssen entscheiden, wie sich das Design, also die Gestaltung, auf Ihren Produkt-<br />

<strong>Mix</strong> auswirkt. Sollte es die Eigenschaften und Besonderheiten des Produkts ergänzen? Oder<br />

soll die Gestaltung eine eigene, selbstständige Rolle spielen?<br />

2. Qualität: Wie verstehen Ihre Besucher sie? Das ist für Ihr Produkt wichtig, denn Sie wollen<br />

damit ja Ihre Gäste erreichen und sie zu einem Besuch Ihrer Einrichtung animieren.<br />

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